
Dreierbob
Podcast af Sächsische.de
Der "Dreierbob" ist der Wintersport-Podcast von Sächische.de, moderiert von Tino Meyer und Fabian Deicke. Die beiden Reporter laden Akteure unterschiedlichster Disziplinen zu Gesprächen ein. Es geht um Perspektiven, Einblicke und Meinungen zu aktuellen Entwicklungen und Ergebnissen. Neben sportlichem Wettkampf steht vor allem der Sport und sein gesellschaftlicher Stellenwert im Vordergrund. Der Podcast geht im Winter 2022/23 in seine vierte Saison. Erstmals erschienen ist er im Februar 2020 anlässlich der Bob- und Skeleton-WM in Altenberg. Auch im Februar 2021 drehte es sich in dem Format um die aufgrund von Corona erneut in Altenberg stattfindende Bob-WM. Im olympischen Winter 2021/2022 standen die Spiele in Peking im Mittelpunkt. Auch in der aktuellen Saison wird hinter die Kulissen geblickt - mit Fakten, Hintergründen und vielen spannenden Gesprächen aus der Welt des Wintersports und insbesondere des Bobsports.
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Es ist Frühlingsanfang, bis auf wenige Ausnahmen haben Wintersportler ihre Saison beendet. Auch der "Dreierbob" macht Schluss, zumindest für den Moment. In der letzten Folge des Podcasts von Sächsische.de in diesem Winter blickt Gerd Leopold, stellvertretender Bob-Bundestrainer und Heimtrainer von Rekordweltmeister Francesco Friedrich, zurück auf turbulente fünf Monate - und hat einen Wunsch für die kommende Saison. Eines stellt Leopold, der jetzt seinen 41. Winter als Trainer beendet, gleich klar: "Eine Sommerpause gibt es eigentlich nicht." Auch nach dem letzten Weltcup Ende Februar im lettischen Sigulda, erzählt der Riesaer, sei es für viele seiner Athleten nicht direkt in den Urlaub gegangen. "Francesco Friedrich ist keine 48 Stunden nach den Rennen in Lettland schon wieder Materialtests in Altenberg gefahren." Und Anfang April, so Leopold weiter, gehe die normale Vorbereitung auch schon wieder los. Zum Ausruhen bleibt also nur wenig Zeit. Und ohnehin ruht die Wintersportwelt nicht und beschäftigt sich schon jetzt mit den wichtigsten Fragen für die kommende Saison. "Dass alle gesund bleiben, ist erstmal die Grundvoraussetzung", sagt Leopold und denkt dabei an die nicht ganz reibungslose zweite Saisonhälfte von Friedrich, die von einer schweren Muskelverletzung überschattet war. Doch den Trainer treiben auch sportpolitische Fragen um. Etwa die nach der Rückkehr russischer Athleten in den Spitzensport, auf die das Internationale Olympische Komitee mit Blick auf die kommenden Sommerspiele 2024 hinarbeitet. Die Antwort auf diese Frage sei, egal wie sie ausfalle, widersprüchlich. "Der eine wird dafür sein, dass die Athleten wieder am Wettkampf teilnehmen dürfen, andere nicht, solange Krieg in Europa herrscht. Die Diskussion ist gespalten, ich würde das nicht entscheiden wollen", sagt Leopold. Mit Blick auf seinen Sport meint er: "Man vermisst auch die russischen Sportler als Konkurrenten." Es sei, unabhängig der Debatte und Umstände, eine bedauerliche Entwicklung, dass bei den Überseeweltcups in Nordamerika diesmal teilweise nur drei Nationen an den Start gegangen seien. "Da wünsche ich mir eine Verbesserung." Zudem spricht der 64-Jährige auch über sich und seine Trainerlaufbahn. Eigentlich sollte schon 2018 mit dem Bobsport Schluss sein, nachdem Friedrich und sein Team zweimal Gold bei Olympia in Pyeongchang gewann. Seitdem verschiebt Leopold den Abschied immer wieder aufs Neue - und das aus gutem Grund, wie er im Podcast erzählt.

Die Pläne des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) spalten die Sportwelt und weit darüber hinaus. Athleten aus Russland und Belarus, so das Vorhaben der Funktionäre, sollen wieder an sportlichen Wettkämpfen sowie vor allem an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris teilnehmen dürfen. Im Wintersportpodcast "Dreierbob" erklärt Léa Krüger, Mitglied des Präsidiums der Vereinigung "Athleten Deutschland", eindrucksvoll und deutlich, wie der deutsche Spitzensport darüber denkt und sich in der Debatte positioniert. Krüger, selbst Säbelfechterin und Teil des deutschen Olympiakaders fürs nächste Jahr, stellt klar: "Es herrscht nach wie vor Krieg, es ist einfach nicht der Zeitpunkt dafür, um über Lockerungen zu sprechen, auch was Sanktionen im Sport angeht." Sport sei eben nicht von der Politik trennbar. Erst recht nicht, wenn man es mit Russland zu tun habe. Es sei, das betont Krüger in dem Gespräch immer wieder, für ukrainische Sportlerinnen und Sportler derzeit einfach nicht vermittelbar, in Wettkämpfen gegen Athleten aus Russland und Belarus antreten zu müssen. Im Fechten aber, auch das verdeutlicht die 27-Jährige in dem Podcast, wird das schon bald wieder Alltag sein. Krüger kritisiert zudem die Rolle des IOC mit seinem deutschen Präsidenten Thomas Bach an der Spitze, das Verantwortung an andere abschiebt - in dem Fall an die Weltverbände, die über Russlands Rückkehr auf die Sportbühne entscheiden sollen - anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen. "Man bräuchte gerade jetzt eine einheitliche Linie, eine einheitliche Regelung und nicht wieder so ein Flickenteppich und Larifari", sagt Krüger. Die Bedingung des IOC, russische Sportler müssten sich öffentlich vom Krieg distanzieren, um bei Olympia starten zu können, hält die Fechterin für absurd und realitätsfern. Krüger, die auch Kontakte zu russischen Sportlern pflegt, sagt: "Wenn Sportler in Russland etwas gegen den Krieg sagen, sind sie weg vom Fenster." Schließlich bezieht Krüger auch Stellung zur Boykott-Reaktion der Ukraine, die bei einer Teilnahme Russlands auf Olympia 2024 verzichten will. Eine Haltung, der sich andere Nationen dann anschließen könnten. Für die Fechterin selbst ist das keine Lösung, sondern vielmehr die Verlagerung des Konflikts. "Einen Boykott, der von oben geordnet wird, befürworten wir nicht. Jeder Athlet sollte selbst die Entscheidung dazu fällen dürfen, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung", sagt Krüger, und sie betont: "Wir fordern, dass wir überhaupt gar nicht als Athleten in diese Situation gebracht werden. Die Debatte muss früher geführt werden. Wir brauchen da ganz klare rote Linien, die festgelegt werden vom IOC." Der neue ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, der ebenfalls mit einem Statement in dem Podcast zu hören ist, sagt gefragt nach einem ukrainischen Boykott, dass dass das IOC die Verantwortung übernehmen müsse. "Man muss die Augen öffnen und sehen, was Russland in der Ukraine zerstört hat: Schulen, Sporthallen, Universitäten", sagt Makejew. Zudem würden ukrainische Sportler jetzt auch teils an der Frontlinie stehen und das Land verteidigen. "Sollen wir hier die Augen zudrücken und sagen, dass russische Sportler nichts mit Politik zu tun haben? Das können wir uns nicht erlauben."

Bei der Biathlon-WM in Oberhof gibt es genau genommen zwei goldene Hingucker. Der eine heißt Johannes Tingnes Bö, mit fünf Siegen in fünf Rennen der erwartete Dominator dieser Weltmeisterschaft, der andere ist Michael Rösch. Wieso, das klärt sich auf in der neuen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. Nur so viel sei verraten, es hat mit einem goldenen Sakko zu tun. Der sächsische Ex-Biathlet Rösch ordnet in dem Podcast die bisherigen Leistungen der deutschen Athletinnen und Athleten ein. Dass vor allem die Sächsin Denise Herrmann-Wick die bisherige deutsche Bilanz bei dieser Heim-WM rettet, sei erfreulich. Jedoch dürfe man nicht nur auf die Leistungen der Top-Athletin blicken. "Es kommen auch gute junge Leute nach, denen man Zeit geben muss", betont der 39-Jährige. Rösch analysiert außerdem die Leistungen von Justus Strelow. Der junge Dippoldiswalder ist de facto Röschs Nachfolger als bester sächsischer Biathlet und mit den Plätzen elf, zwölf und 13 bei dieser WM der bislang konstanteste Deutsche in Oberhof. Schließlich erklärt Rösch auch, was sein emotionales Highlight dieser WM ist und dass dabei der Sport in den Hintergrund rückt. Der Ukrainer Dmytro Pidruchnyi, dessen Foto mit Stahlhelm im Kriegseinsatz um die Welt ging, war als Sprint-Fünfter eingerahmt von fünf Norwegern auf den Plätzen eins, zwei, drei, vier und sechs. "Er hat mir in den vergangenen Monaten immer wieder Bilder aus seiner Heimat gezeigt", sagt Rösch, der mit Pidruchnyi gut befreundet ist. Wieso Rösch die Pläne des Internationalen Olympischen Komitees, Russland und Weißrussland an Olympia 2024 in Paris teilnehmen zu lassen, ablehnt, erklärt er ausführlich und sagt schließlich: "Russland und Weißrussland haben im Weltcup oder auch bei Olympia derzeit nichts zu suchen. So lange kein Frieden herrscht, ist das für mich ein No-Go."

INTERVIEWS IN DIESER FOLGE Francesco Friedrichgewinnt in St. Moritz zum fünften Mal in Folge den WM-Titel im Viererbob. Eine Woche zuvor gewinnt er im Zweierbob Silber. Auch wenn in diesem Wettbewerb eine Serie gerissen ist, zeigt sich der "Bobdominator", wie man den viermaligen Olympiasieger auch bezeichnet, im Dreierbob sehr zufrieden. Kim Kalickistammt aus Wiesbaden und startet auch nach wie vor für den TuS Eintracht Wiesbaden. Der größte Erfolg der 25-Jährigen bisher ist der Gewinn der Silbermedaille im Zweierbob der Frauen bei den Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften 2020 in Altenberg. Nun ist sie in St. Moritz Weltmeisterin geworden. René Spieshat 2016 den Job des Bob-Bundestrainers übernommen. Bis 2007 war der Winterberger selbst aktiver Bobpilot. Im Podcast blickt Spies auf die Saison voraus, die mit der WM in St. Moritz im Januar ihren Höhepunkt findet. Außerdem spricht er über die Besonderheiten eines sogenannten "nacholympischen Winters", und wieso keine Zeit bleibt, sich auf alten Erfolgen auszuruhen.

GÄSTE IN DIESER FOLGE Kevin Kuskeist der erfolgreichste Bob-Sportler bei Olympischen Spielen mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen. Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn im Winter 2018 arbeitet er beim SC Potsdam als Trainer. Seit dieser Saison ist er für den Anschieber Georg Fleischhauer verantwortlich und gilt als einer der Macher des Erfolgs im Zweierbob von Pilot Johannes Lochner. Susanne Kreherbestreitet ihre erste Saison im Weltcup. Dass der 24-jährigen Dresdnerin dabei der Gewinn zweier Goldmedaillen bei der WM gelingt, kann als Sensation bezeichnet werden. Im Podcast "Dreierbob" spricht sie über ihren Erfolg und was Skeleton für sie bedeutet.
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