
Reporter Forum
Podcast af Matthias Thiele
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Was Reporter und Blogger verbindet - und was sie trennt. Warum 1000 Zeilen gebloggte Ratlosigkeit manchmal besser sind als eine noch so kluge Reportage. Warum es keine Schande, sondern eine Tugend ist, Zweifel, Verfehlungen, Gefühle im Text sichtbar zu machen. Warum "Relevanz" für Magazine wichtig ist, für Blogs aber keineswegs. Stefan Niggemeier, Medienjournalist, Bildblog-Gründer, "Spiegel"–Autor und vor allem Blogger hat sich beim Reporterworkshop 2012 der Frage gewidmet, ob der Blogger ein moderner Reporter ist. Hören Sie hier den kompletten Mitschnitt der Veranstaltung.

Was ist ein modernes Magazin? Brauchen Zeitschriften eine Haltung? Wie kann gedruckter Journalismus an Wert gewinnen – in Zeiten allgegenwärtiger kostenloser Information und Unterhaltung? Welche internationalen Magazine weisen den Weg, und was machen sie besser? Diesen Fragen sind auf dem Reportertreffen 2012 zwei profilierte Blattmacher nachgegangen: Christoph Amend, Redaktionsleiter des Zeit-Magazins, und Dominik Wiechmann, stellvertretender Chefredakteur des stern. Hören Sie hier den kompletten Mitschnitt der Veranstaltung.

Das wichtigste beim Schreiben ist das Denken, sagt Dirk Kurbjuweit, langjähriger Leiter des „Spiegel“-Hauptstadtbüros. Das fortwährende und gründliche Durchdringen der Geschichte. Das beginne mit der Auswahl des richtigen Themas. Das gehe weiter mit der Entscheidung, welchen Ausschnitt man wählen möchte. „Die ganze Angela Merkel ist bekannt“, sagt Kurbjuweit in seinem Referat, gehalten auf dem Reporter-Workshop 2011, erst, wenn er sich auf eine bestimmte Facette ihrer politischen Persönlichkeit konzentriere, werde es interessant. Kurbjuweit wählt darum gern zentrale Begriffe, Leitmotive, die seinen Blick während der Recherche lenken, „um die Realität nicht zur Gänze wahrnehmen zu müssen.“ Denn: „Schreiben ist weglassen." Was Dirk Kurbjuweit sonst noch gesagt hat? Hören Sie hier.

Verlasse dich auf dein eigenes Urteil, nicht auf die Risikowahrnehmung daheim, lautet die Botschaft der “Spiegel”-Reporter Cordula Meyer und Uwe Buse. Denn vor Ort, in diesem Fall: im atomar verstrahlten Erdbebengebiet von Fukushima, ist alles oft ganz anders. In den Tagen nach der Katastrophe war die Verunsicherung groß. Selbst hart gesottene Krisenreporter winkten ab, als es um die Frage ging: Wer fährt hin? Meyer und Buse ließen sich von diesen irrationalen Ängsten nicht abschrecken, sondern recherchierten, wie groß das Risiko ist. Das Ergebnis: Jeder dritte Deutsche stirbt an Krebs. Nimmt man zusätzlich eine Strahlendosis von 100 Milisievert auf – eine gewaltige Dosis, die Belastung in Japan war um ein Vielfaches geringer – erhöht sich das Krebsrisiko um 1 Prozent. Also auf 31 Prozent. Vertretbar? Und wie findet man, wenn man dann schließlich da ist, einen jener Arbeiter, die im zerstörten AKW die Drecksarbeit verrichten?

Damals, im Amazonas. Ein Dschungelpfad, Menschen fressende Jaguare, Armeehubschrauber, aus denen geschossen wurde. „Drei Mal am Tag stand der Sensenmann hinterm Baum", sagt Helge Timmerberg. "Ich war beseelt.“ Weil die Gefahr die Sinne schärft, weil sie wach macht, weil sie einen ins Hier und Jetzt katapultiert oder besser: "bombt". Timmerberg, "Tempo"-Mann der ersten Stunde, war einer der Reporter, der in den 1980er Jahren das Reporter-"Ich" in Deutschland salonfähig machte. Der radikal auf seiner Subjektivität beharrte. Über seinen Liebeskummer schrieb und darüber, wie er auf LSD Hunter S. Thompson interviewte. Der das Abenteuer suchte, in den hinterletzten Ecken der Welt. In seinem Vortrag auf dem Reporter-Workshop erzählt er, warum man das Briefing in aller Regel vergessen sollte, warum er sich keine Notizen macht und welche Drogen er beim Schreiben bevorzugt. mehr...
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