
Sinne, Sinn und Sinnlichkeit (Audio)
Die Ringvorlesung der Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigte sich im Sommersemester 2009 mit dem Thema "Sinne, Sinn & Sinnlichkeit". Dabei sollte interdisziplinär der Frage nachgegangen werden, wie Reize aus unserer Umwelt zu Wahrnehmungen verarbeitet werden und Bedeutungen zugewiesen bekommen. Der erste Vortrag mit dem Titel "Licht und Farbe - Newton und Goethe zu Optik und Farbenlehre" von Rudolf Kötter bildet gewissermaßen eine Brücke zum Thema Optik: Das unsinnliche Licht der Optik hat für uns die Wahrnehmungsqualität "Farbe" und eröffnet dadurch vielfältige Betrachtungsmöglichkeiten, die Anlass zu mancherlei Diskussionen und Missverständnissen boten und bieten. Obwohl unsere Kultur geprägt ist von einer Dominanz des Visuellen, darf nicht vergessen werden, dass sich die Welterfahrung des Menschen in einem Sinnesraum konstituiert, der mehr als eine Dimension besitzt. Mit den Themen "Die Haut - unser größtes Sinnesorgan" und "Riechen und Schmecken - die verkannten Sinne" greifen die Mediziner Michael Sticherling und Holger Schulze zwei in ihrer Bedeutung für unser Leben oft unterschätzte Sinnesorgane auf und zeigen, wie stark wir von deren Leistungsfähigkeit abhängig sind. Das "Hören", genauer das Hören von Musik, spielt bei der sinnlichen Erfahrung mystischer Versenkung eine große Rolle, wie der Theologe Martin Nicol in seinem Vortrag "Sinnlichkeit und Gottverlangen - mystische Erfahrung im Protestantismus" zeigen wird.
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Die Vorlesung entwirft die Konturen von Martin Luthers Gotteserfahrung auf dem Hintergrund mittelalterlicher Mystik und deren Vorstellung von den geistlichen Sinnen. Sie präsentiert Johann Sebastian Bachs Pfingstkantate "Erschallet, ihr Lieder" als Beispiel evangelischer Klangmystik und führt die Linie weiter bis in den säkularen Bereich bürgerlichen Musikerlebens. Aus den Schriften der Pianisten Wilhelm Kempff und Edwin Fischer werden die Konturen einer eigentümlich protestantischen Musikmystik erhoben. Äußerungen Dietrich Bonhoeffers aus dem Gefängnis bezeugen ein Musikerleben, das die Sinne übersteigt. Insgesamt zeichnet die Vorlesung ein ambivalentes Bild der Zuordnung von Sinnlichkeit und Gottverlangen im Protestantismus.

Die Vorlesung entwirft die Konturen von Martin Luthers Gotteserfahrung auf dem Hintergrund mittelalterlicher Mystik und deren Vorstellung von den geistlichen Sinnen. Sie präsentiert Johann Sebastian Bachs Pfingstkantate "Erschallet, ihr Lieder" als Beispiel evangelischer Klangmystik und führt die Linie weiter bis in den säkularen Bereich bürgerlichen Musikerlebens. Aus den Schriften der Pianisten Wilhelm Kempff und Edwin Fischer werden die Konturen einer eigentümlich protestantischen Musikmystik erhoben. Äußerungen Dietrich Bonhoeffers aus dem Gefängnis bezeugen ein Musikerleben, das die Sinne übersteigt. Insgesamt zeichnet die Vorlesung ein ambivalentes Bild der Zuordnung von Sinnlichkeit und Gottverlangen im Protestantismus.

Wir erfahren die Welt durch unsere Sinne. Dabei erscheinen dem Menschen die Fähigkeiten zu sehen und zu hören als besonders wertvoll, der Verlust dieser Sinne als besonders schmerzhaft. Aber was ist mit den chemischen Sinnen, dem Riechen und Schmecken? Wie viel tragen sie zu unserer Lebensqualität, ja Lebensfähigkeit bei? Der Vortrag will dies an einigen ausgewählten Beispielen erläutern. Dazu wird zunächst die evolutive Entwicklung dieser Sinne und ihre Bedeutung für das Leben verschiedener Tierarten skizziert werden, um dann ihre Rolle für den Menschen darzulegen: Bei der Nahrungsaufnahme, emotionalem Gedächtnis und nicht zuletzt der Partnerwahl.

Die Haut ist nicht nur das größte, sondern auch das "offensichtlichste" Organ des Menschen. Als Grenzfläche zwischen Körperinnerem und der Außenwelt kommen ihm ganz wesentliche Schutzfunktionen zu, die die Haut permanent und sehr effizient erfüllt und damit sich wie den Gesamtorganismus intakt hält. Darüber hinaus ist sie ein wichtiges Sinnesorgan, das unsere koordinierte Bewegung im Raum, aber auch Kommunikation auf verschiedenen Ebenen erlaubt. Optisch wie taktil stellt die Haut wichtige soziale Kontakte her und beeinflusst unsere bewusste wie unbewusste Selbst- und Fremdwahrnehmung. Erkrankungen der Haut sind daher sowohl auf somatischer als auch emotionaler Ebene von großer Bedeutung und Konsequenz für die Betroffenen.

Die Auseinandersetzung Goethes mit Newton gehört zu den berühmten Kontroversen der Wissenschaftsgeschichte. Sie ist ein Musterbeispiel dafür, dass gleiche Wahrnehmungen zu ganz unterschiedlichen Sinnkriterien werden können, je nach dem Kontext, in dem ihnen Bedeutung verliehen wird.
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