
Bildstörungen
Podcast de Evangelische Akademie zu Berlin
Die Theologinnen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach gehen den christlichen Traditionslinien hinter modernen antisemitischen Stereotypen nach. Moderne antisemitische Stereotype wurzeln oft in antijüdischen Auslegungen biblischer Texte und Motive, die jahrhundertelang von der christlichen Theologie tradiert wurden. Selbst in heutigem Judenhass und Verschwörungsglaube wirken diese christlich grundierten Zerrbilder unbewusst weiter. Die Theologinnen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach gehen diesen Traditionslinien auf den Grund. In jeder Folge dieses Podcasts sprechen sie über ein bestimmtes antisemitisches Motiv aus der christlichen Tradition. Den Ausgangspunkt bildet stets eine konkrete Darstellung zum Beispiel in einem Schulbuch oder in den sozialen Medien. Mit den Mitteln von Theologie und Religionswissenschaft sowie mit Erkenntnissen aus dem jüdisch-christlichen Dialog schlagen Ritter und von Kellenbach Interpretationen biblischer Motive und Geschichten vor, die ohne antijüdische Codes und Projektionen auskommen. Katharina von Kellenbach ist Projektreferentin, Karoline Ritter Mitarbeiterin im Projekt "Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen Theologie und Religionspädagogik" an der Evangelischen Akademie zu Berlin. Das Projekt wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus sowie vom Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Mehr zum Projekt Bildstörungen unter www.eaberlin.de/bildstoerungen und auf Instagram unter @projektbildstoerungen. Fragen, Kritik, Anregungen? Wir freuen uns über Feedback! Weiterführende Informationen zum Thema bietet die Broschüre „Störung hat Vorrang“ (www.eaberlin.de/stoerung-hat-vorrang), die das Projekt "Bildstörungen" gemeinsam mit dem Netzwerk antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie (narrt) und weiteren Beteiligten erarbeitet hat. Die Broschüre wird vom DisKursLab der Evangelischen Akademie gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus herausgegeben. Die Musik im Podcast stammt von #Uppbeat (https://uppbeat.io/t/avbe/night-in-kyoto, License code: RZIY1FKHW89ELKUI).
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Mit dem Bild der „Hure Babylon“ aus dem biblischen Buch der Apokalypse (Offenbarung) kommen wir unter anderem auf die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 und auf sexuelle Gewalt gegen Frauen zu sprechen. Wir reden über die verzerrte christliche Rezeption apokalyptischer Bilder, aus denen starke Feindbilder geworden sind, die Gut und Böse klar unterscheiden und die sich auch in gegenwärtigem Israelhass zeigen. In der „Hure Babylon“ verbinden sich der Hass auf die sündige Stadt mit ihrem Luxus, ihrer Lust und ihrem Schmutz mit Frauen- und Judenhass. Westliche Dekadenz symbolisiert sich in Städten wie New York, Tel Aviv und Berlin – nicht zufällig Städte mit namhaften jüdischen Gemeinschaften. Sie werden zu Zielscheiben politischer und religiöser Reinigungsfantasien und terroristischer Attacken. Die Apokalypse spricht von Städten aber nicht nur als Feind sondern hat eine Vision eines „neuen Jerusalems“. Ermöglicht uns dieses Bild, Gesellschaftskritik mit Hoffnungen und Ängsten konstruktiv zu verbinden? Diese Folge haben wir live vor Publikum beim Sommerfest 2024 der Evangelischen Akademie zu Berlin aufgezeichnet. Shownotes: * Erwähnte Bibelstelle: Offenbarung 17,1-5 [https://www.bibleserver.com/LUT/Offenbarung17,1-5] (Sprecher: Wolfgang Ritter) * Artikel von Karin Stögner zum Zusammenhang von Antisemitismus und Sexismus [https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/516233/intersektionalitaet-und-antisemitismus/] (Dossier „Antisemitismus“ der Bundeszentrale für politische Bildung) * Statement zu #metoounlessyourajew [https://www.instagram.com/reel/C8e4oqasSTu/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==] von Aktivistin Rosa Jellinek (Instagram) * Vortragsreihe [https://www.youtube.com/playlist?list=PLYLF9SsCqS0Z_xhy57VaXLj6dvXfO7HRN] zu Antisemitismus nach dem 7. Oktober (Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung an der Universität Trier)

Ein Hirtenjunge, der mit ein paar Kieselsteinen und einer Steinschleuder gegen einen schwer gerüsteten Riesen antritt: Die Steinschleuder ist zum Symbol des palästinensischen Widerstandes geworden. Dabei ist es bei den diversen militärischen Playern überhaupt nicht so eindeutig, wer mit David und wer mit Goliat zu identifizieren wäre. Schon deshalb eignet sich diese biblische Geschichte nicht, um die Guten von den Bösen und die Ohnmächtigen von den Mächtigen zu unterscheiden. Wir schauen uns die Geschichte von David noch einmal an, der mit seiner schillernden Persönlichkeit gar nicht dazu taugt, zu heroisieren oder zu dämonisieren. Shownotes: * Erwähnte Bibelstelle: 1. Samuel 17 [https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/1SA.17] (Sprecher: Wolfgang Ritter) * Bild von Banksy, „Flower Thrower” [https://en.wikipedia.org/wiki/Flower_Thrower] (2005) * Tagesspiegel-Artikel [https://www.tagesspiegel.de/kultur/der-nahostkonflikt-und-die-linke-judith-butler-bezeichnet-hamas-massaker-als-bewaffneten-widerstand-11326474.html] über Judith Butlers Äußerungen zum 7. Oktober * Broschüre „Störung hat Vorrang“ [https://www.eaberlin.de/aktuelles/2023/stoerung-hat-vorrang/] zur Reproduktion antijüdischer Narrative in Schulbüchern (Evangelische Akademie zu Berlin) * Artikel und bibeldidaktische Hinweise zur biblischen Figur David (Deutsche Bibelgesellschaft) [https://www.die-bibel.de/ressourcen/wirelex/4-inhalte-i-bibeldidaktik/koenig-david-bibeldidaktisch]

In den Medien wird oft von „Vergeltungsschlägen“ und „Racheakten“ gesprochen, wenn vom Krieg zwischen Israel und der Hamas berichtet wird. Dann wird vor der Logik des „Auge um Auge“ und einer drohenden Gewaltspirale gewarnt. Dass dies mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine nicht geschieht, zeugt von einem Doppelstandard, der dem Staat Israel das Recht auf Verteidigung abspricht. Wir nehmen das Talionsprinzip aus der Tora (Auge um Auge) näher unter die Lupe, und fragen, wie dieser juristische Entschädigungsgrundsatz zur Beilegung von Konflikten eigentlich zur gewaltsamen Rache wurde. Shownotes: * Erwähnte Bibelstellen: Exodus 21,22-27 [https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose21,22-27] und Matthäus 5,38-42 [https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us5,38-42] (Sprecher: Wolfgang Ritter) * Deutschlandfunk-Interview mit dem österreichischen Außenminister Alexander Schallenberg [https://www.deutschlandfunk.de/schallenberg-die-lunte-zum-pulverfass-ist-sehr-kurz-102.html] * Deutschlandfunk-Beitrag von Carsten Dippel zu „Auge um Auge“ [https://www.deutschlandfunk.de/auge-um-auge-ueber-die-wirkmacht-antijuedischer-stereotype-dlf-4a743062-100.html] * Antisemitismuskritische Bibelauslegung [https://www.eaberlin.de/themen/projekte/bildstoerungen/antisemitismuskritische-bibelauslegungen/auge-um-auge-zahn-um-zahn/] von Matthias Ederer zu „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ * Die „3D-Regel [https://www.antisemitismusbeauftragter.de/Webs/BAS/DE/bekaempfung-antisemitismus/was-ist-antisemitismus/3d-regel/3d-regel-node.html]“ zu israelbezogenem Antisemitismus (Dossier „Was ist Antisemitismus?“ des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung) * Trailer zum Film „Masel Tov Cocktail“ [https://www.youtube.com/watch?v=qQTqYy1IcDI] auf YouTube und Bildungsmaterial [https://www.anders-denken.info/agieren/masel-tov-cocktail-gesch%C3%BCttelt-oder-ger%C3%BChrt] zum Film (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus)

Auf pro-palästinensischen Demonstrationen und in entsprechenden Stellungnahmen wird Israel immer wieder als „Kindermörder“ bezeichnet. Wenn furchtbare Kriegsereignisse benutzt werden, um den Mythos vom verschwörerischen, rituellen Blutopfer zu bedienen, wird der Staat Israel damit dämonisiert. Dieser Mythos ist nicht nur in der christlichen, sondern auch in der islamischen Welt weit verbreitet. Warum findet er so viel Anklang? Wir gehen zurück bis in die biblische Passionsgeschichte, um das Klischeebild einer jüdischen Verschwörung zu stören, die den unschuldigen Gottessohn vermeintlich quälen und töten will. Shownotes: * Video auf X (Twitter) von einer Demonstration [https://x.com/JFDA_eV/status/1808088231709233499] in Berlin-Wedding am 29.6.2024 (mit freundlicher Genehmigung des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. [https://www.jfda.de/]) * Artikel und Bild "How would Jesus react to a genocidal war?" des iranischen (!) Auslandssenders Press TV * Weiteres Material zum Spruch „Kindermörder Israel [https://antisemitismus.wtf/kindermoerder-israel/]“ und seinem Zusammenhang mit der Ritualmordlegende (Projekt antisemitismus.wtf des Netzwerks für Demokratie und Courage Hessen) * Wikipedia- Artikel zur Kufiya [https://de.wikipedia.org/wiki/Kufiya] * Mehr zur QAnon-Verschwörungsideologie [https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2020/11/01-dehate-report-QAnon.pdf] und Antisemitismus (de:hate report der Amadeu Antonio Stiftung, besonders S. 18–21) * Mehr zu Antisemitismus in der BDS-Kampagne [https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/328693/antisemitismus-in-der-bds-kampagne/] (Bundeszentrale für politische Bildung) * Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ der Bundeszentrale für politische Bildung, Ausgabe zu Antisemitismus nach dem 7. Oktober 2023 [https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/antisemitismus-2024/] * Vortrag von Nina Keller-Kemmerer zur juristischen Einordnung des Begriffes „Genozid“ [https://youtu.be/utnLaWxk2Bg?t=26] bei einer Online-Veranstaltung der Initiative interdisziplinäre Antisemitismusforschung an der Universität Trier

Zu allen Zeiten war die überwiegende Mehrheit der Juden und Jüdinnen arm. Mit Mathias Berek vom Zentrum für Antisemitismusforschung und Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt sprechen wir über die wirtschaftlichen und politischen Bedingungen jüdischen (Über-)Lebens im christlichen Europa. Und Berek erklärt, was diese Vorurteile mit christlichem Abgrenzungsbedürfnissen, Konkurrenzsituationen und Projektionen eigenen Unbehagens im Umgang mit Geld zu tun haben. Shownotes: * Mehr über unseren Gesprächspartner Mathias Berek [https://fgz-risc.de/das-forschungsinstitut/personen/details/mathias-berek]. * Bildungsmaterial [https://www.anders-denken.info/agieren/reichtum-und-macht-%E2%80%93-das-ger%C3%BCcht-%C3%BCber-%E2%80%9Adie-juden%E2%80%98] der Onlineplattform „Anders Denken“ zum Vorurteilskomplex „Juden und Geld“. * Antisemitismuskritische Bibelauslegung [https://www.eaberlin.de/themen/projekte/bildstoerungen/antisemitismuskritische-bibelauslegungen/zinsverbot-und-juedischer-wuchergeist/] von Rainer Kessler zum biblischen Zinsverbot und dem Stereotyp vom „jüdischen Wuchergeist“ (Videomitschnitt der Evangelischen Akademie zu Berlin). * Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung zu antisemitischen Codes und Metaphern [https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/nwo-zog-und-globalisten-deconstructantisemitism/].
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