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Herzlich Willkommen zu Lebensliturgien, Staffel 8, Gerechtigkeit ströme wie Wasser. In dieser Staffel begegnen wir dem Leben und den Worten von Martin Luther King: gewaltloser Widerstandskämpfer, Bürgerrechtler, Friedensnobelpreisträger und Pastor. Martin Luther King hatte ein besonderes Gespür für Gottes gerechtigkeitsliebendes Herz, eine klare Berufung von Gott und: er hatte den Mut, sich mit unermüdlicher Ausdauer für Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde aller Menschen einzusetzen – koste es, was es wolle. Möge Gott uns mit seinem guten Geist leiten. Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir. Ich sammle meine Gedanken und atme langsam und bewusst. Gewiss: Gott fordert eine ganze Menge, ruft uns ins Tun des Gerechten. Davor aber beschenkt er uns. Lässt uns ruhen. Und rüstet uns aus mit seinem Geist. In der Stille bete ich: „Komm, Heiliger Geist.“ Wir hören Worte aus Jesaja 58, Psalm 34 und Lukas 6: Gott spricht: Ein frommes Leben, das mir gefällt, sieht so aus: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit! Knotet alle Jochstricke auf! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Lasst ab vom Bösen und tut Gutes; sucht Frieden und jagt ihm nach! Liebt eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen. Wenn Ihr das tut, wird eure Gerechtigkeit vor euch hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird euren Zug beschließen. Dann wird euer Licht wie die Morgenröte aufstrahlen, und eure Wunden werden schnell heilen. Dann werdet Ihr rufen und der HERR wird antworten: ›Siehe, hier bin ich.‹ Dann wird der Herr euch immerdar führen und Ihr werdet sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Quelle, die niemals versiegt. An Heiligabend 1967, keine vier Monate vor seiner Ermordung, hielt Martin Luther King in seiner Ebenezer Baptist Church die Weihnachtspredigt. Auf bewegende Weise sprach er dort über seine feste Entschlossenheit, allen Rückschlägen zum Trotz an seinen Traum von der Geschwisterlichkeit aller Menschen festzuhalten. Für mich sind diese Worte eine Art Testament. Im Jahre 1963, an einem schwülen Augustnachmittag, standen wir in Washington D. C. und sprachen zum Volk über mancherlei. Gegen Ende jenes Nachmittags versuchte ich dem Volk von einem Traum zu erzählen, den ich gehabt hatte, und ich muss euch heute gestehen, dass ich, bald nachdem ich von dem Traum gesprochen hatte, zu sehen anfing, wie er sich in einen Albtraum verwandelte. Ich erinnere mich an das erste Mal, dass ich sah, wie der Traum sich in einen Albtraum verwandelte, nur ein paar Wochen, nachdem ich davon gesprochen hatte. Es war damals, als vier schöne junge, harmlose, unschuldige schwarze Mädchen in einer Kirche in Birmingham (Alabama) ermordet wurden. Ich sah, wie der Traum sich in einen Albtraum verwandelte, als ich durch die Schwarzenviertel unseres Landes ging und meine schwarzen Brüder und Schwestern auf einer einsamen Insel der Armut zugrunde gehen sah. Ich sah, wie der Traum sich in einen Albtraum verwandelte, als meine schwarzen Brüder und Schwestern inmitten von Zorn und verständlicher Aufgebrachtheit sich fehlgeleiteten Krawallen zuwandten. Ich sah, wie der Traum sich in einen Albtraum verwandelte, als ich zuschauen musste, wie der Krieg in Vietnam sich immer mehr ausweitete. Ja, ich bin selbst Opfer aufgeschobener Träume und zerschlagener Hoffnungen. Aber trotzdem sage ich hier und heute zum Schluss, dass ich noch immer einen Traum habe. Denn, wisst ihr: man kann im Leben nicht aufgeben. Wenn man die Hoffnung verliert, verliert man irgendwie die Vitalität, die das Leben in Bewegung hält. Man verliert den Mut zum Sein: die Eigenschaft, die immer hilft, trotz allem weiterzumachen. Und so habe ich heute noch immer einen Traum. Ich träume davon, dass eines Tages die Menschen sich erheben und einsehen werden, dass sie geschaffen sind, um als Brüder und Schwestern miteinander zu leben. Ich träume auch heute noch davon, dass eines Tages jeder Schwarze in diesem Lande, jeder Farbige in der Welt aufgrund seines Charakters anstatt seiner Hautfarbe beurteilt werden und dass jeder Mensch die Würde und den Wert der menschlichen Persönlichkeit achten wird. Ich träume auch heute noch davon, dass eines Tages Brüderlichkeit mehr sein wird als ein paar Worte am Ende eines Gebets, nämlich das vordringlichste Anliegen auf der Agenda eines jeden Gesetzgebers. Ich träume auch heute noch davon, dass eines Tages das Recht offenbar werden wird wie Wasser und die Gerechtigkeit fließt wie ein starker Strom. Ich träume auch heute noch davon, dass in all unsere Parlamentsgebäude und Rathäuser Menschen einziehen werden, die Gerechtigkeit und Gnade üben und demütig sind vor ihrem Gott. Ich träume auch heute noch davon, dass eines Tages der Krieg ein Ende nehmen wird: dass die Männer ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen, dass kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben und nicht mehr kriegen lernen wird. Ich träume auch heute noch davon, dass eines Tages Lamm und Löwe miteinander lagern und ein jeglicher unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen wird ohne einen Funken Furcht. Ich träume auch heute noch davon, dass eines Tages alle Täler erhöht und alle Berge und Hügel erniedrigt werden und dass die Herrlichkeit des Herrn offenbart werden und alles Fleisch miteinander es sehen wird. Ich träume noch immer davon, dass es uns mit diesem Glauben gelingen wird, die Versammlungen der Verzweiflung zu unterbrechen und neues Licht in die dunklen Kammern des Pessimismus zu tragen. Mit diesem Glauben wird es uns gelingen, den Tag schneller herbeizuführen, an dem Friede auf Erden und guter Wille unter den Menschen herrschen wird. Es wird ein herrlicher Tag sein, die Morgensterne werden gemeinsam singen, und die Söhne Gottes werden vor Freude jubeln. Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens und deiner Gerechtigkeit, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen. nach Franz von Assisi

Herzlich Willkommen zu Lebensliturgien, Staffel 8, Gerechtigkeit ströme wie Wasser. In dieser Staffel begegnen wir dem Leben und den Worten von Martin Luther King: gewaltloser Widerstandskämpfer, Bürgerrechtler, Friedensnobelpreisträger und Pastor. Martin Luther King hatte ein besonderes Gespür für Gottes gerechtigkeitsliebendes Herz, eine klare Berufung von Gott und: er hatte den Mut, sich mit unermüdlicher Ausdauer für Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde aller Menschen einzusetzen – koste es, was es wolle. Möge Gott uns mit seinem guten Geist leiten. Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir. Ich sammle meine Gedanken und atme langsam und bewusst. Gewiss: Gott fordert eine ganze Menge, ruft uns ins Tun des Gerechten. Davor aber beschenkt er uns. Lässt uns ruhen. Und rüstet uns aus mit seinem Geist. In der Stille bete ich: „Komm, Heiliger Geist.“ Wir hören Worte aus Jesaja 58, Psalm 34 und Lukas 6: Gott spricht: Ein frommes Leben, das mir gefällt, sieht so aus: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit! Knotet alle Jochstricke auf! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Lasst ab vom Bösen und tut Gutes; sucht Frieden und jagt ihm nach! Liebt eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen. Wenn Ihr das tut, wird eure Gerechtigkeit vor euch hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird euren Zug beschließen. Dann wird euer Licht wie die Morgenröte aufstrahlen, und eure Wunden werden schnell heilen. Dann werdet Ihr rufen und der HERR wird antworten: ›Siehe, hier bin ich.‹ Dann wird der Herr euch immerdar führen und Ihr werdet sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Quelle, die niemals versiegt. Am 1. Februar 1968 werden zwei Schwarze Müllarbeiter in Memphis bei einem Arbeitsunfall von einer Müllpresse zerquetscht. Schon lange rumort es – aufgrund schlechter Bezahlung und gefährlichen Arbeitsbedingungen – unter den schwarzen Arbeitern in Memphis, dieser Unfall bringt das Fass zum Überlaufen. Mehr als 1.300 Müllarbeiter treten in den Streik und fordern bessere Arbeitsbedingungen und gleiche Bezahlung. Doch sie stoßen auf taube Ohren - wochenlang. Am 18. März – nach mehrmaliger dringender Bitte – reist Martin Luther King nach Memphis. Vor mehr als 10.000 Menschen fordert er alle Schwarzen in Memphis auf, ihre Arbeit niederzulegen, bis die Stadt die Forderungen der Müllarbeiter erfüllt. Zehn Tage später führt er einen Protestmarsch in Memphis an, der jedoch in Gewalt ausartet. Der Marsch endet im Chaos. Seinem Freund Stanley Levinson sagt er am nächsten Tag bei einem Telefonat: Seien wir ehrlich: wir haben einen großen Rückschlag erlitten, was mein Image und meine Führungsqualitäten betrifft. Das wird viele Schwarze dazu bringen zu sagen: Martin Luther King ist am Ende seiner Kräfte. Schau in die Zeitungen. Ich schätze, es wird das Negativste sein, was du je über Martin Luther King gesehen haben wirst. Um neues Vertrauen zu gewinnen, will Martin Luther King noch einmal nach Memphis zurückkehren und diesmal wieder einen friedlichen, gewaltfreien Protestmarsch anführen. Am 3. April landet sein Flugzeug in Memphis. Am Abend trifft er sich zuerst mit den Anführern einer der dortigen Schwarzen Jugendbanden und bittet diese beim anstehenden Protestmarsch auf Gewalt zu verzichten. Danach spricht er – trotz innerem Unwohlseins – im Mason Temple vor etwa 11.000 Menschen. Während draußen ein Gewitter tobt, spricht King frei und ohne Manuskript. Er spricht über die Notwendigkeit, für Gerechtigkeit einzustehen, aber auch über seine eigene Sterblichkeit. Er erzählt von diversen Todesdrohungen. Gegen Ende seiner Rede gerät er in eine Art Trance und ruft mit lauter Stimme und Schweißperlen auf der Stirn: Ich weiß nicht, was als Nächstes passieren wird. Wir haben ein paar schwierige Tage vor uns. Aber das ist mir jetzt eigentlich egal, denn ich war bereits ganz oben. Und es macht mir nichts aus. Wie jeder andere möchte ich ein langes Leben führen ... Aber darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Ich will nur Gottes Willen ausführen. Und er hat mir erlaubt, nach ganz oben auf den Gipfel des Berges zu steigen. Ich habe hinübergeschaut – und das verheißene Land gesehen. Vielleicht gelange ich nicht mit euch dorthin. Aber ich möchte, dass ihr hier heute Abend wisst, dass wir, als ein Volk, in das verheißene Land gelangen werden! Also bin ich heute Abend glücklich! Ich mache mir um nichts Sorgen! Ich fürchte niemanden! Meine Augen haben die Herrlichkeit des Herrn gesehen! Am Ende der Rede erwacht King wie aus einem Traum, wirkt erschöpft, aber auch erlöst. Wie immer findet er aber auch in dieser Nacht erst spät in den Schlaf. Der nächste Tag, der 4. April 1968, vergeht mit Besprechungen und Planungen für den bevorstehenden Protestmarsch. Am Abend sind Ralph Abernathy und Martin Luther King bei einem Pfarrer in Memphis zum Essen eingeladen. Um kurz vor 18 Uhr tritt Martin Luther King frisch rasiert und mit Hemd und Krawatte auf den Balkon. Die Luft ist kühl und frisch. Ein paar seiner Kollegen stehen bereits auf dem Parkplatz. Ein paar Scherze fliegen hin und her, dann wendet sich Martin Luther King an den Saxophonisten und Bandleader für den späteren Abend. „Ich möchte, dass du den Song „Precious Lord, Take My Hand“ spielst!“, ruft er ihm über das Balkongeländer zu. Dann fällt ein einzelner Schuss. Eine Kugel trifft Martin Luther King im Gesicht und durchschlägt sein Genick. Seine Freunde stürmen zu ihm und rufen den Krankenwagen. Eine Stunde später stirbt Martin Luther King im St. Josephs Hospital in Memphis. Noch in der Nacht explodiert in über 100 Städten der USA die Gewalt. Amerika brennt. Am Donnerstag, den 9. April, findet in der Ebenezer Baptist Church in Atlanta die Trauerfeier statt. Sein engster Freund Ralph Abernathy leitet den Gottesdienst. Im Anschluss wird Martin Luther Kings Sarg von zwei Maultieren zum Friedhof gebracht, wo er neben seiner geliebten Großmutter beigesetzt wird. Mahalia Jackson singt dazu „Precious Lord, Take My Hand.“ Geliebter, kostbarer Herr, nimm meine Hand! Leite mich, hilf mir aushalten und standhalten, denn müde bin, schwach, erschöpft, durch all den Sturm und durch die Nacht. Führe du mich hin zum Licht.

Herzlich Willkommen zu Lebensliturgien, Staffel 8, Gerechtigkeit ströme wie Wasser. In dieser Staffel begegnen wir dem Leben und den Worten von Martin Luther King: gewaltloser Widerstandskämpfer, Bürgerrechtler, Friedensnobelpreisträger und Pastor. Martin Luther King hatte ein besonderes Gespür für Gottes gerechtigkeitsliebendes Herz, eine klare Berufung von Gott und: er hatte den Mut, sich mit unermüdlicher Ausdauer für Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde aller Menschen einzusetzen – koste es, was es wolle. Möge Gott uns mit seinem guten Geist leiten. Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir. Ich sammle meine Gedanken und atme langsam und bewusst. Gewiss: Gott fordert eine ganze Menge, ruft uns ins Tun des Gerechten. Davor aber beschenkt er uns. Lässt uns ruhen. Und rüstet uns aus mit seinem Geist. In der Stille bete ich: „Komm, Heiliger Geist.“ Wir hören Worte aus Jesaja 58, Psalm 34 und Lukas 6: Gott spricht: Ein frommes Leben, das mir gefällt, sieht so aus: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit! Knotet alle Jochstricke auf! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Lasst ab vom Bösen und tut Gutes; sucht Frieden und jagt ihm nach! Liebt eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen. Wenn Ihr das tut, wird eure Gerechtigkeit vor euch hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird euren Zug beschließen. Dann wird euer Licht wie die Morgenröte aufstrahlen, und eure Wunden werden schnell heilen. Dann werdet Ihr rufen und der HERR wird antworten: ›Siehe, hier bin ich.‹ Dann wird der Herr euch immerdar führen und Ihr werdet sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Quelle, die niemals versiegt. Am 4. Dezember 1967, exakt vier Monate vor seinem Tod, gibt Martin Luther King eine Pressekonferenz. Dort erklärt er, im Frühjahr 1968 (also in wenigen Monaten) zusammen mit dem SCLC eine gewaltfreie Armee von Armen nach Washington D.C. führen zu wollen. Eine große Menschenmenge aus Schwarzen, Weißen, Mexikanern, Puertoricanern und Indigenen soll in der Methode gewaltlosen Widerstands ausgebildet werden und dann nach Washington kommen, wo sie in Hütten aus Holz oder Wellblech vor den Türen der Reichen und Mächtigen campieren. Von dort aus sollen sie mit Aktionen zivilen Ungehorsams immer wieder den Betrieb der Stadt und der Regierung stören und Industriebetriebe besetzen – und zwar so lange, bis die Regierung sich wirklich mit den Problemen der Armen und Schwachen Amerikas befasst, bis die Nation einer radikalen Umverteilung des Wohlstands zustimmt. So wie Martin Luther King früher immer wieder Städte in produktive Unruhe versetzt hat, will er nun die ganze Nation in Bewegung bringen. Amerika steht an einem Scheideweg der Geschichte, und es ist für uns als Nation und Gesellschaft von entscheidender Bedeutung, einen neuen Weg einzuschlagen und ihn entschlossen und mutig zu beschreiten. Die Krise, mit der wir in Amerika konfrontiert sind, darf nicht unterschätzt werden. Die Stabilität einer Zivilisation, das Potenzial einer freien Regierung und die schlichte Ehre der Menschen stehen auf dem Spiel. Diejenigen, die sich in der Menschenrechtsbewegung engagieren, einschließlich unserer Southern Christian Leadership Conference, sind sich der zunehmenden Verbitterung, Verzweiflung und Frustration bewusst. In gewisser Weise befinden wir uns im Krieg mit und untereinander. Wohlhabende Amerikaner sind in Vororten eingeschlossen, in denen sie sich zwar körperlich wohlfühlen, psychisch aber von Unsicherheit gequält sind. Arme Amerikaner sind in Ghettos eingeschlossen, in denen sie unter materiellen Entbehrungen und geistiger Entkräftung leiden. Es ist ein sozialer Wahnsinn spürbar, der zum Untergang unserer Nation führen könnte. (…) Dies ist der letzte gewaltfreie Ansatz, um unserer Nation eine Chance zu geben zu reagieren. Gott alleine weiß, was geschehen wird, wenn darauf keine Reaktion erfolgt. King weiß, wie riskant diese Kampagne ist. Etwas vergleichbar Kompliziertes hat die SCLC noch nie organisiert – und sie leidet weiterhin unter Geldmangel, internen Streitigkeiten und dem Verlust ihrer einstigen Strahlkraft. Selbst bei denen, auf deren Unterstützung er sich sonst verlassen kann, stößt Martin Luther King deshalb auf Zweifel und Widerstand. Ihre Argumente sind, dass diese Aktion im Herzen Washingtons allzu leicht eskalieren und in Gewalt umkippen kann. Dazu fehlt vielen ein klarer Plan mit konkreten Forderungen. Die internen Zweifel und Widerstände gegen diese Idee nehmen in den Wochen nach der Pressekonferenz eher noch zu. Am Morgen seines 39. Geburtstages am 15. Januar 1968 sitzt King mit seinem SCLC-Leitungsteam zusammen – und ist schließlich so frustriert über die Negativität und die Desorganisation seines Teams, dass er die Sitzung wütend und mit schweren Kopfschmerzen verlässt. Freunde und Kollegen beschreiben Martin Luther King in diesen letzten Monaten seines Lebens als immer erschöpfter und niedergeschlagener. Eine tiefe Müdigkeit – körperlich wie emotional – hat sich breit gemacht in seinem Inneren. Als Ralph Abernathy seinen Freund Martin Luther King eines Tages morgens um drei Uhr schlaflos auf dem Balkon eines Motels antrifft, beginnt dieser das alte Lied „Rock of Ages“ anzustimmen, das oft an Beerdigungen gesungen wird. Einige Tage später predigt er in seiner Ebenezer Church in Atlanta über die Worte Jesu: „Wer unter Euch groß sein will, muss euer Diener sein.“ Darin kommt er auch auf seine eigene Beerdigung zu sprechen: Hin und wieder denke ich an meinen Tod, und ich denke an meine Beerdigung. Hin und wieder frage ich mich: »Was sollte – wenn es nach mir geht – dann gesagt werden?« Ich will euch heute Morgen darüber Auskunft geben. Wenn einige von euch dabei sind, wenn mein Tag kommt: Ich möchte keine lange Beerdigung. Und wenn ihr jemanden eine Grabrede halten lasst, sagt, sie sollen nicht zu lange reden. (…) Ich möchte, dass an jenem Tag irgendeiner lediglich sagt: »Martin Luther King Jr. versuchte mit seinem Leben anderen zu dienen. « Ich möchte, dass jemand an jenem Tag sagt: »Martin Luther King versuchte, Liebe zu üben.« (…) Ich möchte, dass ihr sagt, dass ich versuchte, die Menschheit zu lieben und ihr zu dienen. (…) All die anderen unwichtigen Dinge werden keine Rolle spielen. Ich werde kein Geld hinterlassen. Ich werde keine vornehmen und luxuriösen Dinge hinterlassen. Ich möchte einfach ein engagiertes, hingegebenes Leben hinterlassen. Wenn ich meine Pflicht als Christ tun kann, wenn ich Erlösung für eine einst aufgewühlte Welt bringen kann, dann wird mein Leben nicht vergeblich gewesen sein. Was sollte – wenn es nach mir geht – an meiner Beerdigung von mir und meinem Leben gesagt werden? Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens und deiner Gerechtigkeit, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen. nach Franz von Assisi

Herzlich Willkommen zu Lebensliturgien, Staffel 8, Gerechtigkeit ströme wie Wasser. In dieser Staffel begegnen wir dem Leben und den Worten von Martin Luther King: gewaltloser Widerstandskämpfer, Bürgerrechtler, Friedensnobelpreisträger und Pastor. Martin Luther King hatte ein besonderes Gespür für Gottes gerechtigkeitsliebendes Herz, eine klare Berufung von Gott und: er hatte den Mut, sich mit unermüdlicher Ausdauer für Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde aller Menschen einzusetzen – koste es, was es wolle. Möge Gott uns mit seinem guten Geist leiten. Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir. Ich sammle meine Gedanken und atme langsam und bewusst. Gewiss: Gott fordert eine ganze Menge, ruft uns ins Tun des Gerechten. Davor aber beschenkt er uns. Lässt uns ruhen. Und rüstet uns aus mit seinem Geist. In der Stille bete ich: „Komm, Heiliger Geist.“ Wir hören Worte aus Jesaja 58, Psalm 34 und Lukas 6: Gott spricht: Ein frommes Leben, das mir gefällt, sieht so aus: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit! Knotet alle Jochstricke auf! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Lasst ab vom Bösen und tut Gutes; sucht Frieden und jagt ihm nach! Liebt eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen. Wenn Ihr das tut, wird eure Gerechtigkeit vor euch hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird euren Zug beschließen. Dann wird euer Licht wie die Morgenröte aufstrahlen, und eure Wunden werden schnell heilen. Dann werdet Ihr rufen und der HERR wird antworten: ›Siehe, hier bin ich.‹ Dann wird der Herr euch immerdar führen und Ihr werdet sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Quelle, die niemals versiegt. Im Jahr 1964 wurde Martin Luther King in einer Umfrage von seinen Landsleuten auf den vierten Platz der meistbewunderten Männer der Welt gewählt. Im Jahr 1965 rutschte er ganz leicht nach hinten, auf Platz sechs. Nun, in den Jahren 1966 und 1967, ist Martin Luther King auf keiner dieser Listen mehr zu finden. Stattdessen geben mehr als 60 Prozent der Befragten an, dass sie King negativ einschätzen. Am 19. September 1966 scheitert Präsident Johnson mit dem Versuch einer Erweiterung des „Civil Rights Act“ um das sog. „Fair Housing“, das die Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt beenden und eine Durchmischung von weißer und schwarzer Bevölkerung fördern soll. Der Gesetzesentwurf bekommt nicht genügend Stimmen im US-Kongress, zudem nutzen seine Gegner den Filibuster (also die Taktik endloser Reden), um eine Abstimmung zu verhindern. Es wird klar: für das weitere Vorantreiben von Gleichberechtigung und Integration gibt es keine demokratische Mehrheit mehr im Land. Im Anschluss an dieses Scheitern kommen die Berater von Präsident Johnson zu dem Schluss, dass die Zeit vorbei ist für große und kühne Programme zugunsten der Schwarzen Bevölkerung. Auch Präsident Johnson ist frustriert, hinzu kommt sein wachsendes Misstrauen Martin Luther King gegenüber, der immer stärker den Kapitalismus und den Militarismus Amerikas anprangert. Auch in der eigenen Organisation, im SCLC, wächst die Ermüdung. Vielen der Geistlichen fällt es schwer, Kings Haltung gegen den Krieg in Vietnam zu unterstützen und gleichzeitig Trauerfeiern für gefallene Soldaten abzuhalten. Die New York Times druckt auf der Titelseite einen Artikel über die Bürgerrechtsbewegung. Darin analysiert sie, dass die Bürgerrechtsbewegung in Auflösung begriffen ist. Die weißen Liberalen seien zu sehr mit dem Krieg in Vietnam beschäftigt. Die weißen Gemäßigten stünden der Not ihrer Schwarzen Landsleute mittlerweile apathisch oder aufgrund der neuen Black Power Bewegung und der vielen gewaltsamen Aufstände in den Gettos sogar feindselig gegenüber. Und junge, für Veränderung und Rebellion offene Menschen würden sich stärker der Black-Power-Bewegung zuwenden und der Gewalt als einer reinigenden Kraft. Seit Montgomery ist Martin Luther King nicht müde geworden, seinen Landsleuten das Heraufziehen eines neuen, besseren Amerika zu verheißen. Doch mehr und mehr US-Amerikaner zweifeln daran, dass dies jemals Wirklichkeit wird. Gab es vor wenigen Jahren noch eine Aufbruchstimmung im Land mit der Hoffnung auf Fortschritt und Veränderung der Verhältnisse zum Guten, herrscht nun eine lähmende, toxische Atmosphäre von Enttäuschung, Misstrauen und gegenseitiger Geringschätzung. Im Februar 1967 veröffentlicht die New York Times eine weitere Titelgeschichte, in der es heißt, die Bürgerrechtsbewegung sei kollabiert und befinde sich in einem letzten Kampf ums Überleben. Außenbüros seien in den letzten Monaten aufgegeben worden, die Demonstrationen auf den Straßen erloschen und die Spenden für den SCLC im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent zurückgegangen. „Das ist keine einfache Zeit für mich“, sagt King in einer Rede in Chicago. Was ihm dennoch die Kraft zum Weitermachen gibt? In einer Predigt aus dem Jahr 1967 erklärt er dies so: Ich erinnere mich an ein Erlebnis in Montgomery, Alabama, das ich gerne mit Euch teilen möchte. Als wir uns mitten im Busboykott befanden, hatten wir eine wunderbare alte Dame, die wir liebevoll Schwester Pollard nannten. Sie war eine wunderbare Frau, etwa zweiundsiebzig Jahre alt, und arbeitete in diesem Alter immer noch. Während des Boykotts ging sie jeden Tag zu Fuß zur Arbeit und wieder nach Hause. Ich erinnere mich in dieser Zeit an eine sehr schwierige Woche, die ich durchgemacht hatte. In der Nacht zuvor waren den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch Drohanrufe eingegangen. Ich begann zu schwanken, innerlich schwach zu werden und meinen Mut zu verlieren. An jenem Montagabend ging ich sehr entmutigt und ein wenig ängstlich zu unserer wöchentlichen Massenversammlung. Ich stand an diesem Abend auf, um meine Rede zu halten, aber die Worte kamen ohne Kraft und ohne Stärke aus mir heraus. Schwester Pollard kam nach der Versammlung auf mich zu und sagte: „Junge, was ist los mit dir?“ Sie sagte: „Du hast heute Abend nicht stark genug gesprochen.“ Und ich sagte: “Es ist alles in Ordnung, Schwester Pollard, mir geht es gut.“ Sie sagte: „Mir kannst du nichts vormachen. Mit dir stimmt etwas nicht.“ Ich sagte: „Alles wird gut, Schwester Pollard.“ Daraufhin sagte sie schließlich: “Lass mich dir noch einmal etwas sagen, ich möchte, dass du es diesmal hörst. Ich habe dir doch gesagt, dass wir bei dir sind. Und selbst wenn wir nicht bei dir sind, so ist doch der Herr bei dir.“ Und sie schloss mit den Worten: „Der Herr wird sich um dich kümmern.“ Seit diesem Tag habe ich viele Dinge gesehen und erlebt: ich war in mehr als achtzehn Gefängniszellen, bin einmal fast erstochen worden, unser Haus wurde dreimal bombardiert und ich bekomme jeden Tag Todesdrohungen. Seitdem habe ich viele frustrierende und verwirrende Nächte erlebt. Aber immer wieder höre ich die Worte von Schwester Pollard: „Gott wird sich um dich kümmern.“ „Gott wird sich um dich kümmern“ – in der Stille lasse ich diese Worte auf mich und mein aktuelles Leben wirken. Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens und deiner Gerechtigkeit, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen. nach Franz von Assisi

Herzlich Willkommen zu Lebensliturgien, Staffel 8, Gerechtigkeit ströme wie Wasser. In dieser Staffel begegnen wir dem Leben und den Worten von Martin Luther King: gewaltloser Widerstandskämpfer, Bürgerrechtler, Friedensnobelpreisträger und Pastor. Martin Luther King hatte ein besonderes Gespür für Gottes gerechtigkeitsliebendes Herz, eine klare Berufung von Gott und: er hatte den Mut, sich mit unermüdlicher Ausdauer für Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde aller Menschen einzusetzen – koste es, was es wolle. Möge Gott uns mit seinem guten Geist leiten. Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir. Ich sammle meine Gedanken und atme langsam und bewusst. Gewiss: Gott fordert eine ganze Menge, ruft uns ins Tun des Gerechten. Davor aber beschenkt er uns. Lässt uns ruhen. Und rüstet uns aus mit seinem Geist. In der Stille bete ich: „Komm, Heiliger Geist.“ Wir hören Worte aus Jesaja 58, Psalm 34 und Lukas 6: Gott spricht: Ein frommes Leben, das mir gefällt, sieht so aus: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit! Knotet alle Jochstricke auf! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Lasst ab vom Bösen und tut Gutes; sucht Frieden und jagt ihm nach! Liebt eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen. Wenn Ihr das tut, wird eure Gerechtigkeit vor euch hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird euren Zug beschließen. Dann wird euer Licht wie die Morgenröte aufstrahlen, und eure Wunden werden schnell heilen. Dann werdet Ihr rufen und der HERR wird antworten: ›Siehe, hier bin ich.‹ Dann wird der Herr euch immerdar führen und Ihr werdet sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Quelle, die niemals versiegt. Die letzten zwei Jahre seines Lebens wird es immer einsamer um Martin Luther King. Immer weniger Menschen verstehen und unterstützen ihn. Schon der neue Schwerpunkt seines Bürgerrechts-Engagements in den schwarzen Getto-Vierteln im Norden des Landes kostet ihn Unterstützer. Als er dann immer mehr den Kapitalismus und die Armut als Thema entdeckt und irgendwann sogar die ungerechten Wirtschaftssysteme mitsamt der von ihnen verursachten Armut in der ganzen Welt anprangert, stößt er erst recht auf Unverständnis. Diese Perspektive ist den Menschen zu weit, zu groß, zu ungreifbar. Sie wollen und können Martin Luther King nicht folgen in seiner völlig unpatriotischen Sehnsucht nach einer weltweiten Werte-Revolution hin zu Gewaltlosigkeit, Liebe. Frieden und Gerechtigkeit. Zumal diese Revolution auch seine klare Absage an Kriege – besonders an den Krieg in Vietnam – beinhaltet. Martin Luther King wird für sehr viele Menschen in Amerika immer mehr zu einem Träumer und einem Verräter, der dem eigenen Land und den eigenen Soldaten in den Rücken fällt. Martin Luther King selbst kann das nicht nachvollziehen. In seiner berühmten „Beyond Vietnam“-Rede in der Riverside Church in New York am 4. April 1967 (genau ein Jahr vor seinem Tod) sagt er: Ich kann nicht vergessen, dass der Friedensnobelpreis auch eine Verpflichtung für mich war, die Verpflichtung, härter als je zuvor für die Brüderlichkeit unter den Menschen zu arbeiten. Das ist eine Berufung, die mich über nationale Treueverpflichtungen hinausführt. Aber selbst wenn es sie nicht gäbe, müsste ich doch mit meiner Hingabe an den Dienst Jesu Christi leben. Für mich ist die Beziehung zwischen diesem Dienst und der Herstellung von Frieden so offensichtlich, dass ich mich manchmal wundere über die, die mich fragen, warum ich meine Stimme gegen den Krieg erhebe. Kann es sein, dass sie nicht wissen, dass die Gute Nachricht allen Menschen gilt - Kommunisten und Kapitalisten, ihren Kindern und unseren Kindern, Schwarzen und Weißen, Revolutionären und Konservativen? Haben sie vergessen, dass mein Dienst im Gehorsam gegen den Einen geschieht, der seine Feinde so sehr liebte, dass er für sie starb? Was soll ich denn dem Vietcong oder Castro oder Mao sagen als ein gläubiger Diener dieses Einen? Kann ich sie mit dem Tod bedrohen, oder muss ich nicht mit ihnen mein Leben teilen? Welche Kraft und Klarheit diese innere Überzeugung in ihm entfaltet, wird spürbar in einer Predigt bei sich zuhause in Atlanta in seiner Ebenezer Church nur weniger Monate später. Ich sage Euch heute Morgen, dass Ihr nicht wirklich lebt, wenn Ihr noch nie etwas so Wertvolles und Kostbares gefunden habt, dass Ihr dafür auch sterben würdet. Ihr mögt achtunddreißig Jahre alt sein, so wie ich es bin, und eines Tages bietet sich Euch eine großartige Gelegenheit, für ein großes Prinzip, für eine große Sache einzutreten. Und Ihr weigert Euch, es zu tun, weil Ihr Angst habt. Ihr weigert Euch, es zu tun, weil Ihr länger leben wollt. Ihr habt Angst, Euren Job zu verlieren oder kritisiert zu werden oder Eure Beliebtheit zu verlieren. Oder Ihr habt Angst, dass jemand Euch erstechen oder auf Euch schießen oder Euer Haus in die Luft jagen könnte. Also weigert Ihr Euch, Stellung zu beziehen. Nun, Ihr könnt dann weiterleben und neunzig werden, aber mit achtunddreißig seid Ihr bereits genauso tot wie mit neunzig. Das Aufhören der Atmung in Eurem Leben ist dann nur der verspätete körperliche Nachvollzug Eures viel früheren geistigen und geistlichen Todes. Ihr seid bereits gestorben, als Ihr Euch geweigert habt, für das Richtige einzustehen, für die Wahrheit und für die Gerechtigkeit. Wichtig ist: denkt nie, dass Ihr allein seid! Setzt Euch für das ein, was richtig ist: die Welt mag Euch missverstehen und kritisieren, aber Ihr seid niemals allein. Irgendwo habe ich gelesen, dass man mit Gott immer eine Mehrheit hat. Gott hat die Möglichkeit, eine Minderheit in eine Mehrheit zu verwandeln. Geht heute Morgen gemeinsam mit ihm hier raus, glaubt an ihn und tut, was richtig ist: und er wird bei Euch sein, bis ans Ende der Zeit. Ja! Ich habe Blitze gesehen und gewaltigen Donner gehört. Ich habe erlebt, wie feindliche Kräfte auf mich zurasten und wie sie versuchen, meine Seele zu erobern. Aber ich habe eben auch die Stimme Jesu gehört, die mir sagte, ich solle weiterkämpfen. Jesus hat mir versprochen, mich nie allein zu lassen, mich nie allein zu lassen. Nein, nie allein. Niemals allein. Habe ich etwas so Kostbares und Wertvolles gefunden, dass ich dafür sterben würde? In der Stille bitte ich Jesus um seinen Beistand, seine spürbare Gegenwart in dieser Sache. Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens und deiner Gerechtigkeit, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen. nach Franz von Assisi
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