
Musik unserer Zeit
Podcast de Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
Die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts in Portraits und Reportagen, Geschichte und Geschichten, Werkbetrachtungen, Gesprächen und Konzertaufnahmen. Das und noch viel mehr ist die «Musik unserer Zeit auf SRF 2 Kultur». Jeden Mittwoch von 20:00 – 22:00 Uhr und in Teilwiederholung am Samstag um 21:00 Uhr.
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Anfang Februar ging das Finalkonzert der 5. Basel Composition Competition mit anschliessender Preisverleihung über die Bühne. Gewonnen haben Qianchen Lu (*2000) mit «Nine Odes to The Night» (1. Preis, 60.000.-), Erqing Wang (*1998) mit «The Gaze of Mnemosyne» (2. Preis, 25.000.-) Ramón Humet (*1968) mit «Bird in Space» (3. Preis, 10.000.-) und noch einmal Qianchen Lu (Publikumspreis, 5.000.-). Wir senden die 3 ausgezeichneten Werke. Erqing Wang (*1998, China) - The Gaze of Mnemosyne (2. Preis) Basel Sinfonietta Pablo Rus Broseta, Leitung Qianchen Lu (*2000, China) - Nine Odes to The Night (1. Preis) Kammerorchester Basel Tito Ceccherini, Leitung Ramón Humet (*1968, Spanien) - Bird in Space (3. Preis) Sinfonieorchester Basel Roland Kluttig, Leitung Konzert vom 2. Februar 2025, Don Bosco, Basel Das Konzert steht unbegrenzt zum Nachhören zur Verfügung.

Hardi Kurda beobachtet seine Umgebung mit allen Sinnen. Die Eindrücke verarbeitet er in Klangkunst-Performances: Die Störfrequenzen eines Radios, den Geruch eines jahrhundertealten kurdischen Teppichs, die Kurven auf einem EKG-Monitor. Den Klang achtlos weggeworfener, scheinbar nutzloser Objekte. In seinem Werk «Recycling Objects» werden sie zu Instrumenten. Als Residenzkünstler des Sonic Matter Festivals 2025 hat der kurdische Klangkünstler eine Zürcher Version von «Recycling Objects» angefertigt. Zusammen mit Festivalbesuchenden hat er eingesammelt, was auf Zürichs Strassen so herumliegt: Leere Bierdosen und Kieselsteine, Plastikdeckel und Haargummis. Hardi Kurda bringt sie zum Klingen.

Das Projekt «wachgespielt» hat die Hochschule für Musik Basel FHNW gemeinsam mit SRF Kultur auf die Beine gestellt. Talentförderung im Bereich Musik trifft hier auf das Versprechen von SRF, die eigenen Archivschätzen zu pflegen. Im elektronischen Studio der Musikakademie Basel sitzen fünf Studierende im Halbkreis hinter ihren Laptops und Samplern. In der Mitte, in grünes Licht getaucht, steht ein seltsames Gerät: eine Art Spieluhr, die in Endlosschlaufe die ersten Takte vom Lied «Z Basel a mym Rhy» erklingen lässt. Dieses Pausenzeichen gehört zum Bestand des Studios Basel. Bis in die 1960er Jahre hatte es die Aufgabe zu überbrücken - wenn von einem Studio zum anderen geschaltet wurde oder die Moderation wechselte. Mit diesem alten Gerät haben die Studierenden eine atmosphärisch dichte Performance entwickelt, ergänzt mit Sprachfetzen aus historischen SRF-Sendungen. «Es war herausfordernd nur diese wenigen Töne als Ausgangspunkt zu nehmen» sagt die Audiodesign-Studentin Lara Wolff. «Ich bin es gewohnt unendlich viele digitale Möglichkeiten zu haben». Aber in der Reduziertheit des analogen Geräts lag eben gerade der Reiz. Das Projekt «wachgespielt» hat die Hochschule für Musik Basel FHNW gemeinsam mit SRF Kultur auf die Beine gestellt. Talentförderung im Bereich Musik trifft hier auf das Versprechen von SRF, die eigenen Archivschätzen zu pflegen, zum Beispiel jene im Bereich der Neuen Musik. Durch die Vergabe von hunderten Kompositionsaufträgen hat SRF Schweizer Musikgeschichte mitgeschrieben. Einige dieser Partituren schlummern im Archivkeller des Basler SRF-Studios. Im Rahmen von «wachgespielt» wurden die Stücke nicht nur wiederaufgeführt und von SRF aufgezeichnet. Auf deren Grundlage haben Kompositionsstudierende auch Neues geschaffen. Inbar Sharet zum Beispiel hat sich einem Kompositionsauftrag von 1976 an Thomas Kessler angenommen. Er ist fasziniert von diesem Stück namens «Unisono». Drei Klarinetten versuchen zu einer Gemeinschaft zu finden, aber man hört vor allem die Unterschiede, sagt der 29-Jährige. «Ich sehe darin eine Metapher für unsere hochindividualisierte Gesellschaft». Sharets Rekomposition für drei Saxophone greift genau diesen Aspekt auf und beweist, wie gut sich manche Ideen von damals ins Heute transferieren lassen. Die Stücke aus dem SRF-Archiv, die am 2. März an der Hochschule für Musik Basel FHNW aufgeführt wurden: Robert Suter: La Scesa für drei Klarinetten und Gitarre (Kompositionsauftrag von Studio Basel 1976) Thomas Kessler: Unisono für drei Klarinetten in B (Auftrag von 1976) Hans Ullrich Lehmann: Faces für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Violoncello (Auftrag von 1972) Jacques Wildberger: Double Refrain für Flöte, Englischhorn, Gitarre und Tonband (Auftrag von 1972) Neukompositionen mit Bezug auf das SRF-Archiv: Camilo Bornstein: I I I I I, basierend auf Klaus Hubers Orchesterstück «James Joyce Chamber Music» für Harfe, Flöte, Klarinette, Saxophon, Komtrabass und Schlagzeug (2025, UA) Inbar Sharet: 78/9, Reframing von Thomas Kesslers «Unisono», für drei Tenorsaxophone und Tonband (2025, UA)

In ihrem Orchesterwerk «Endless Sediments» geht Isabel Mundry den Spuren von zeitlich und räumlich entfernter Musik nach. Gemma Ragués Pujol hat ein kubistisches Stück geschrieben, in dem Rhythmus und Text eine Hauptrolle spielen. Ylva Lund Bergner untersucht das Wechselspiel von Wind und Bäumen. Maja Solveig Kjelstrup Ratkje will nur eines: fliegen. Und Cathy Milliken interessiert sich für 500 Millionen Jahre alte Fossilien. Isabel Mundry: Endless Sediments für Kammerorchester Gemma Ragués Pujol: Trust Me Ylva Lund Bergner: dOWN Maja Solveig Kjelstrup Ratkje: Considering Icarus für Posaune und Orchester Cathy Milliken: Earth Plays V: Ediacaran Fields für Orchester und Publikum Stephen Menotti, Posaune Gemma Ragués Pujol, Performance Basel Sinfonietta Titus Engel, Leitung Konzert vom 7. Juni 2024, Black Diamond Library, Kopenhagen (Copenhagen Avantgarde Music Festival) Das Konzert steht bis 30 Tage nach Sendetermin zum Nachhören zur Verfügung.

Kamilya Jubran spielt ein uraltes Instrument, die Oud, eine Kurzhalslaute. Und kooperiert mit Künstler*innen der elektronischen Musik. Auch in ihrem Gesang orientiert sie sich an einer beinahe untergegangen Kultur. Auch ihrer eigenen. Im besetzten historischen Palästina aufgewachsen, heute in Frankreich lebend, verkörpert Kamilya Jubran als Künstlerin und Mensch den Modellfall eines historischer Konflikts. Ihre Musik versteht sie dennoch nicht politisch. Zumindest nicht primär. Ein Porträt von Benjamin Herzog.
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