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Lauter ziellose Leben
Der Schriftsteller László Krasznahorkai In seinen Romanen und Erzählungen durchstößt der 1954 geborene László Krasznahorkai die feine Membran der Zivilisation und macht das Alltägliche zu einer Frage von Leben und Tod: so in seinem Debüt «Satanstango», dessen Verfilmung 1994 auf der Berlinale seine internationale Premiere hatte, so auch in seinem zuletzt übersetzten Roman "Herscht 07769", der im Milieu ostdeutscher Neonazis spielt. In einer mäandernden, Raum und Zeit überspannenden Prosa zeigt sich das Bild eines Autors, der schutzlos der Brutalität des irdischen Daseins ausgesetzt scheint. Begegnungen in Berlin und Budapest mit einem rastlosen Solitär der Gegenwartsliteratur. László Krasznahorkai wird in diesen Tagen mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Von Thomas David Redaktion: Joachim Dicks Produktion: WDR 2023
Satans Tangotänzer
Der ungarische Tangotänzer Béla Tarr Der Ungar Béla Tarr ist einer der kompromisslosesten europäischen Filmemacher der Gegenwart. Sein bekanntester Film "Satanstango" ist über 400 Minuten lang, in "The Man from London" gibt es in zweieinhalb Stunden nur 29 verschiedene Kameraeinstellungen. Mit Mitte 50 hat der Meister der filmischen Langsamkeit entschieden, keine Filme mehr zu drehen - weil für ihn alles gesagt ist. Immer wieder hat sich Tarr die Freiheit genommen, radikal und drastisch zu sein. Und das, obgleich in seinem Heimatland Ungarn diese Freiheit gefährdeter scheint denn je. Immer wieder hat er für seine Filme eng zusammengearbeitet mit dem Schriftsteller und Drehbuchautor László Krasznahorkai, der in diesem Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wird. Das Porträt Béla Tarrs wirft auch ein besonderes Licht auf Krasznahorkais Werk. Von Martin Becker und Tabea Soergel Redaktion: Joachim Dicks Produktion: NDR 2011
Ans Theater? Jetzt? - Traumberuf in schwierigen Zeiten
Traumberuf in schwierigen Zeiten "Schauspieler:innen stellen die Charaktere eines Theaterstückes oder eines Drehbuchs für Film- bzw. Fernsehproduktionen dar". So beschreibt die Bundesagentur für Arbeit nüchtern einen vermeintlichen Traumberuf. Jedes Jahr drängen rund 200 BerufsanfängerInnen auf einen engen Arbeitsmarkt mit rund 2000 festen Stellen in den Ensembles der deutschen Theater. Dabei gelten diejenigen, die sich in komplexen Aufnahmeprüfungen an einer der begehrten staatlichen Hochschulen durchgesetzt haben und am Ende eines vierjährigen physisch und psychisch herausfordernden Studiums stehen, als privilegiert. Doch ihre Berufsaussichten sind alles andere als rosig. Wie kann man unter diesen Voraussetzungen, Kunst im Allgemeinen und Schauspielen im Besonderen zum Beruf machen wollen? Ist das (noch) Idealismus, (schon) Naivität oder (bereits) Realitätsverweigerung? Das Feature befragt dazu Schauspielstudierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Neun junge Frauen und Männer, die am Ende ihres herausfordernden Studiums vor dem erhofften Berufseinstieg stehen und dafür an ihrem ganz eigenen Vorsprechrepertoire arbeiten. Von Jörn Klare Redaktion: Joachim Dicks Produktion: NDR/HMTMH 2025
Climate Fiction
Über den Klimawandel in der Literatur Hurrikan "Katrina" hat 2005 die Golfküste im Südosten der USA stark verwüstet, 2012 kam "Sandy" bis nach New York, 2017 zog "Irma" zerstörerisch über Florida. Solche Tragödien sind Stoff der Literatur und haben sogar ein eigenes Genre begründet: CliFi. Gerade in den USA, wo das Thema Klimawandel zu heftigen Kontroversen führt, hat sich Climate Fiction als Genre etabliert. Die Referenz zu SciFi – also Science Fiction – ist gewollt: Einer der wichtigsten Climate-Fiction-Autoren kommt aus der SciFi-Tradition: Kim Stanley Robinson. Robinson, berühmt für seine "Mars Trilogie", leuchtet in vielen seiner Romane die wissenschaftliche, technische und politische Seite des Klimawandels aus. In seinem Roman "New York 2140" verlegt er die Handlung in eine nicht allzu ferne Zukunft, in der der Atlantik um 15 Meter angestiegen ist und die Stadt überflutet hat. Von Jane Tversted und Martin Zähringer Redaktion: Joachim Dicks Produktion: WDR/DLF 2018
Wer braucht denn so was? Wie ein Buch entsteht
Wie ein Buch entsteht Ein Autor denkt über den ersten Satz nach, schreibt, korrigiert, trinkt Kaffee, spielt im Internet und holt sich Rat bei seinem Kollegen Bernd Cailloux. Literaturagent Simon bekommt haufenweise Manuskripte. Er lässt sichten, lesen und einschätzen. Eine Praktikantin schreibt die Ablehnungen. Lektor Trapp begleitet seine Autoren bei den Kreativprozessen. Auf der Vertreterkonferenz wird das Cover bemängelt. Was sagen die Buchhändlerinnen? Wie ergeht es Hannah Hübgen, die ihren ersten Roman auf der Buchmesse vorstellt? Ob wohl jemand kommt? Aus all diesen Stimmen entsteht eine O-Ton-Symphonie über den Entstehungsprozess von Büchern. Von Lorenz Schröter Redaktion: Joachim Dicks Produktion: NDR 2014
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