
NETZ NATUR
Podcast de Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
Information: Dieser Video Podcast wird per Ende Juli 2021 eingestellt. Künftige und bisherige Episoden finden Sie auf unserem Play SRF Portal (www.srf.ch/play). Biologe Andreas Moser moderiert die Natursendungen. Tiere und ihre Vernetzung mit ihrem Lebensraum stehen dabei im Mittelpunkt.
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NETZ NATUR Sendung vom 27.08.2020. Es gibt immer mehr Wölfe im Land. Das wirft Fragen auf. «NETZ NATUR» liefert kontroverse Diskussionen zu einem Tier, das Emotionen weckt wie kein anderes. Neben Einzeltieren haben Wölfe in verschiedenen Landesteilen Familien gegründet, die sich vermehren. Inzwischen tauchen sie nicht nur in den Bündner, Tessiner und Walliser Bergen auf, sondern auch im Flachland. Ein Wolf drang sogar in Schafställe ein. Und die Presse berichtet, dass sie sogar Rinderherden auf der Alp kopfscheu machen. Werden Wölfe tatsächlich zum Problem? Oder sind sie bloss der Zankapfel und Spielball zwischen völlig unterschiedlichen Ansichten über die Natur?«NETZ NATUR» nimmt mit spektakulären Bildern eine Wolfsfamilie im Piemont unter die Lupe, deren Freud und Leid ein talentierter Naturfilmer aus nächster Nähe dokumentiert hat. Diese Bilder zeigen, wie Wölfe wirklich sind und wie sie sich in ihre Umgebung mit unzähligen anderen Wildtieren einfügen. Was bedeutet die Anwesenheit von Wölfen für Hirsche, Rehe, Gämsen, Füchse oder Adler? Und was für Ziegen und Schafe?Die Sendung vergleicht, was die Leute auf der Strasse über Wölfe wissen und denken, und wie sich Wölfe in Wirklichkeit draussen in der Natur- und Kulturlandschaft verhalten. «NETZ NATUR» geht der Frage nach, wo Wölfe überall auftauchen, und macht sich auf die Suche nach dem Ursprung der Angst vor dem Wolf. Die Sendung deckt auf, welches Bild die Behörden und Politikerinnen und Politiker von diesen Tieren verbreiten, und untersucht, ob dieses einem Faktencheck zum tatsächlichen Verhalten der Wölfe wirklich standhält.«NETZ NATUR» fragt weiter: Haben Wölfe überhaupt Platz in der heutigen Kulturlandschaft? Was weiss man über die neueste Entwicklung dieser Rückkehr in die hiesige Umgebung? Und wie kann man ihr Verhalten verfolgen und voraussagen? Wie wichtig sind sie für die Natur? Und schliesslich: Was und wer müsste sich bewegen, welche Massnahmen wären nötig, um ein Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf ohne grosse Konflikte in unseren Landschaften zu ermöglichen?

Seine Rückkehr war heimlich und unerwartet: Automatische Kameras enthüllten 2017, wie Fischotter in den letzten Jahren an die Aare bei Bern zurückkehrten und Junge aufzogen, nachdem sie in den 1970er-Jahren wegen Umweltgiften in der Schweiz ausgestorben waren. «NETZ NATUR» hat sich 2017 an einem besonderen Projekt beteiligt: Zwei Biologen, ein Naturzeichner und ein Lehrer machten sich mit automatischen Kameras im Auenwald daran, die Biber unbemerkt zu beobachten und ihre Entwicklung zu überwachen. So filmten sich schliesslich längst nicht nur Biber, sondern gegen 50 andere Tierarten selbst. Einige Aufnahmen sind äusserst spektakulär: Sie zeigen Verhaltensweisen von Tieren, die man kaum für möglich gehalten hätte. So ermöglicht die Wildcam-Technik intime, bisher unbekannte Beobachtungen an Tieren, die man bestens zu kennen glaubte. Etwa Ratten als erbarmungslose Mäusejäger oder Füchse, die vor Bibern flüchten. Neben den erwarteten Tieren schossen aber auch Überraschungsgäste wie etwa der Fischotter ihre heimlichen Selfies.

Seit 1995 gibt es Wölfe in der Schweiz. Zum ersten Mal ist im Sommer 2012 Nachwuchs eindeutig nachgewiesen worden. «NETZ NATUR» berichtet, wie man sich in der Schweiz auf die Rückkehr der Wölfe und Bären einstellt, welche Diskussionen sie auslösen und wie sie den Schafen Gutes tun. Wohl noch nie gab es so viele Wölfe in der Schweiz wie 2012. Mindestens in einem Gebiet der Schweiz, im Calanda-Massiv bei Chur, haben sie auch nachweislich Nachwuchs. Damit ist eingetreten, was Wolfsgegner schon lange befürchtet und Wolfsfreunde gehofft hatten: Es sind mehrere Wölfe unterwegs, die eine soziale Gemeinschaft bilden und gemeinsam jagen. Was bedeutet dies für die Schafherden auf den Alpen? Und wie stellen sich Jäger darauf ein, dass nicht nur sie Anspruch aufs Wild geltend machen? Muss man sich bald vor Wolfsrudeln in Acht nehmen? Bereits scheint vorgesorgt: Noch bevor sich Wölfe und Bären nach ihrer Ausrottung vor mehr als 100 Jahren tatsächlich in der Schweiz wieder etabliert haben, hat die Politik bereits beschlossen, dass die sogenannten Grossraubtiere dann «reguliert» werden können, wenn ein Kanton nach seiner Einschätzung zu hohe «Schäden» an jagdbaren Wildtieren oder an Haustieren erleidet. Dazu müsste die Schweiz zwar aus dem europäischen Artenschutz-Abkommen, der sogenannten Berner Konvention, austreten, denn beide Fleischfresser-Arten sind europaweit streng geschützt. Doch das Parlament hat dies grundsätzlich beschlossen. Vor allem der Wolf weckt immer noch hauptsächlich im Berggebiet irrationale Ängste und dadurch Widerstand gegen seine Präsenz im Land. Dies wird politisch geschickt genutzt. Doch weil es immer mehr Wölfe gibt, schützen auch immer mehr verantwortungsbewusste Schafhalter ihre Tiere während der mehr als dreimonatigen Alpzeit mit Hirten und mit Herdenschutzhunden. «NETZ NATUR» zeigt, ob dieser Herdenschutz im Sommer 2012 erfolgreich war. Und das Team spürt den Jägern nach, die in denselben Gebieten wie die Wölfe jagen. «NETZ NATUR» schaut auch über die Grenzen nach Italien, Frankreich und auch nach Osten, was sich dort bei den Wölfen tut. Von Nordosten, aus Deutschland, und aus Südosten, aus Slowenien, breitet sich nämlich eine zweite Wolfspopulation aus, die sich in absehbarer Zeit mit den italienischen Wölfen in der Schweiz treffen werden – auch in der Schweiz. Eine Wolfsfamilie beansprucht ein Revier von 150 – 250 Quadratkilometern, in dem es keine anderen Wölfe duldet. So verteidigt eine Wolfs-familie etwa ein Gebiet von der Fläche des Kantons Zug. Die Vermehrung wird dadurch begrenzt, dass nur ein Weibchen, die Mutter der ganzen Familie, Junge hat. Erwachsene Jungtiere wandern nach ein bis drei Jahren ab und ziehen manchmal sehr weit, um neue Gebiete zu besiedeln. Wird allerdings diese soziale Selbstregulation und das Familiensystem durch den Abschuss wichtiger Tiere gestört, reagieren die Tiere mit erhöhter Reproduktion. So kann es sein, dass es mehr Wölfe in einem Gebiet gibt als vorher. Mit «Wolf Schweiz: Wer braucht Schutz vor wem?» versucht NETZ NATUR aufzuzeigen, dass in der Natur nicht immer alles ist, wie wir uns denken, und warum der Wolf für die Schafe auch sein Gutes hat.

Wann werden Bären für den Menschen gefährlich? Ist es verantwortbar, dass Meister Petz in unser dicht besiedeltes Gebiet zurückkehrt? Hatten unsere Vorfahren Recht, das grosse Raubtier auszurotten oder können Bären und Menschen auch friedlich nebeneinander leben? Die Szene ist völlig verwackelt, und doch wünscht sich niemand, in eine solche Situation zu geraten: Die Bärin geht auf der einsamen Alp unbeirrbar auf die Schafherde zu. Noch fünf Meter ist sie von den Schafen entfernt und etwa 30 Meter vom Hirten, der die Szene mit einer Videokamera aufnimmt. Sein Atem geht hörbar schneller. Dann brüllt er hinter seiner Videokamera: «Hau ab!» Bereits zum dritten Mal näherte sich 2006 auch «NETZ NATUR» einheimischen Bären und widmet ihnen eine Sendung. Mit gutem Grund: Es ist gelungen, in naher Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Bärenprojektes im Trentino Bilddokumente über Begegnungen zwischen Bären und Menschen zusammenzutragen, wie man sie noch nie gesehen hat. Nicht Bilder aus dem fernen Alaska, sondern Aufnahmen von jenen Bären, die sich daran machen, auch die Schweiz von Südosten her wieder zu besiedeln – Videoaufnahmen und Zeugenaussagen, die zeigen, wie Begegnungen zwischen Bären und Menschen abgelaufen sind. Am Anfang der «NETZ NATUR»-Reportage stand die Frage: Was macht der Bär, der im Jahr 2005 in der Schweiz für so viel Aufregung sorgte? Und was machen seine Artgenossen im Trentino, wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt? «NETZ NATUR» hat nicht nur Antworten gefunden, sondern vor allem Bilder, die anonyme Raubtiere zu Persönlichkeiten machen. Warum Bären wie die Flegelbrüder JJ1 und JJ2 keine Angst vor Menschen hatten. Wie ihre Mutter Jurka fast zu Tode kam und was danach geschah. Wie Daniza ihre Jugendflausen abgelegt hat – oder beinahe wenigstens: Früher brach sie in Schweineställe ein und spazierte auch mal am Samstagabend durch eine voll besetzte Pizzeria. Heute ist sie eine fürsorgliche Mutter und bringt ihren Jungen bei, was Menschen zu bedeuten haben. Und wie Joze, der kraftvolle Mann, jeden Zaun überwindet, wenn er den Frühling spürt. Wo Bären 100 Jahre nach ihrer Ausrottung wieder auftauchen, verbreiten sie gleichzeitig Angst und Faszination. Es ist nicht lustig, wenn Bären Ferienhäuser knacken und die Tiefkühler ausräumen. Und es gibt nichts Ergreifenderes, als eine scheue Bärenmutter, die vorsichtig mit ihren drei Purzel-bärchen durch einen Steilhang zieht. Viele wollen Bären heimlich oder offen ans Fell, und andere errichten Denkstätten, wo ein Bär abgeschossen wurde. Bären wecken Emotionen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Sie wecken ungeheures Medieninteresse und rufen immer wieder mehr oder weniger kompetente Beamte und Politiker auf den Plan. «NETZ NATUR» beleuchtet Hintergründe: Warum gibt es in Amerika und im nördlichen Asien jedes Jahr tödliche Unfälle mit Braunbären? Warum waren die Alpenbären viel scheuer als die slowenischen Braunbären, die man im italienischen Trentino unweit der Schweizer Grenze wieder angesiedelt hat, um die Population der letzten Braunbären im zentralen Alpenraum zu retten? Warum sind Bären so verschieden? Warum haben Bären je nach Gebiet verschiedene Kulturen? Was haben wir zu erwarten, wenn sie wieder kommen? Das «NETZ NATUR»-Team versucht, sich dem Wesen des Bären zu nähern.

Über den Alpen ziehen sie wieder ihre Kreise. Und sie ziehen weite Kreise der Bevölkerung in ihren Bann: Bartgeier. Was macht den herben Charme des grössten Vogels der Alpen aus? Wenn er mit unbeschreiblicher Eleganz und Leichtigkeit in der ganzen Breite seiner nahezu drei Metern Flügelspannweite der Kamera in zeitloser Ruhe und Gelassenheit entgegen segelt, als ob ihn die schroffen Felszacken, die bedrohlichen Eisschlünde und die schattigsten Abgründe des Hochgebirges nichts angingen, kann sich weder der Filmer noch das Publikum der Faszination dieses majestätischen Vogels entziehen. Und doch hatten ihn die Menschen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Alpen ausgerottet: Im Kampf gegen eine feindliche Natur, in der Wölfe und Bären die mageren Viehherden bedrohten, war jedes Mittel recht. Auch Gifte. Damit wurden viele Arten der ursprünglichen Wildtier-Fauna ausgerottet. Unter ihnen die Bartgeier. Nun sind sie wieder da – dank eines internationalen Wiederansiedlungsprojektes, das seit über 30 Jahren um die 300 Bartgeier in die Alpen zurückgebracht hat. «NETZ NATUR» zeichnet diese Erfolgsgeschichte nach, in der durch wissenschaftliche Begleitung unzählige Neuigkeiten zur Biologie der Bartgeier ans Licht kamen. Dank GPS-Sendern konnte beobachtet werden, wie sie Ausflüge bis nach Skandinavien unternahmen. Genetische Studien zeigten, dass in manchen Paaren die eheliche Treue nicht immer eingehalten wird, oder dass – wenn einer der Partner nicht kann – sich man eben anderswo behilft. So entstand 2019 ein vielfältiges überraschendes Porträt von Vögeln, die wie kaum eine andere Art einen neuen Umgang mit der Natur im Land symbolisieren.
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