coverImageOf

Flurfunk Geschichte

Podcast door Daniel und Solveig

Duits

Technologie en Wetenschap

Tijdelijke aanbieding

3 maanden voor € 1

Daarna € 9,99 / maandElk moment opzegbaar.

  • 20 uur luisterboeken / maand
  • Podcasts die je alleen op Podimo hoort
  • Gratis podcasts
Begin hier

Over Flurfunk Geschichte

Wir sind Daniel und Solveig und begeistern uns für Geschichte. Wir haben lange zusammen im Museum gearbeitet und Führungen gemacht. Im Mittelpunkt unserer Folgen stehen Menschen, ihre Lebenswelt und die Frage, warum sich unsere Sicht auf frühere Epochen immer wieder verändert. Jeden Monat erzählen wir Euch eine unserer Lieblingsgeschichten. Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns auch über ko-fi unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/ Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Links: https://flurfunk-geschichte.de/ https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/ https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte/ https://twitter.com/flurgeschichte https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte Email: kontakt@flurfunk-geschichte.de

Alle afleveringen

62 afleveringen
episode FG061 - Besessenheit und Exorzismus artwork

FG061 - Besessenheit und Exorzismus

In dieser Folge setzen wir unser Gespräch über das Böse fort und wenden uns Vorstellungen von Besessenheit und Exorzismus in Bibel, Kirchengeschichte und Gegenwart zu. Ausgangspunkt ist ein Gebet zum heiligen Erzengel Michael [https://de.wikipedia.org/wiki/Erzengel_Michael], mit dem wir uns symbolisch „rüsten“, bevor wir an unsere vorige Folge über Hölle und Teufel mit Dante Alighieri [https://de.wikipedia.org/wiki/Dante_Alighieri] anschließen.  Biblische Dämonenerzählungen und frühe Taufexorzismen Anhand verschiedener neutestamentlicher Erzählungen über Jesus und „Dämonen“ sprechen wir darüber, wie eng damals Krankheit, gesellschaftliche Ausgrenzung und Besessenheitsvorstellungen miteinander verknüpft sind. Wir erinnern an Geschichten, in denen Dämonen Jesus ansprechen, beim Namen genannt werden und in eine Schweineherde fahren, und überlegen gemeinsam, wie diese Texte funktionieren, ohne sie vorschnell medizinisch oder nur symbolisch „aufzulösen“. Von dort aus schlagen wir eine Linie in die frühe Kirche: Wir greifen auf Tertullian [https://de.wikipedia.org/wiki/Tertullian] zurück, der heidnische Götter als Dämonen versteht, und auf Origenes [https://de.wikipedia.org/wiki/Origenes], der die Anrufung des Namens Jesu betont. In den Erzählungen über Antonius den Großen [https://de.wikipedia.org/wiki/Antonius_der_Gro%C3%9Fe] bei Athanasius von Alexandrien werden Kämpfe mit Dämonen Teil eines asketischen Ideals; wir kontrastieren das kurz mit anderen Heiligenbildern. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Taufexorzismus: Wir lesen Stellen bei Augustinus von Hippo [https://de.wikipedia.org/wiki/Augustinus_von_Hippo] und anderen Quellen, in denen beschrieben wird, wie Taufbewerber:innen durch Gebet, Anhauchen und Ausblasen „gereinigt“ werden, bevor sie getauft werden. Wir zeigen, wie sich diese Praktiken in fränkischen Riten fortsetzen, in denen Wasser, Salz und Öl exorziert werden und ganze Gemeinden in der Fastenzeit in kollektive Exorzismen einbezogen sind. Der große Exorzismus und das Rituale Romanum Im nächsten Schritt klären wir, was die Kirche überhaupt unter Exorzismus versteht. Ausgehend vom Codex Iuris Canonici [https://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Iuris_Canonici] unterscheiden wir zwischen „kleinen" Taufexorzismen und dem „großen Exorzismus“ über Einzelpersonen, der nur mit bischöflicher Erlaubnis von eigens beauftragten Priestern durchgeführt werden darf. Wir sprechen darüber, dass Exorzismus als sakramentale Handlung verstanden wird, in der die Kirche im Namen Jesu um Befreiung von der Macht des Bösen bittet. Daran anschließend nehmen wir das Rituale Romanum [https://de.wikipedia.org/wiki/Rituale_Romanum] in den Blick, in dem seit 1614 die maßgeblichen Exorzismusformeln gesammelt sind. Wir lesen längere Ausschnitte aus dem großen Exorzismus und klären den Unterschied zwischen depräkativer Bitte um Gottes Beistand und der imprekativen diekten Ansprache des Dämons. Dabei wird für uns spürbar, wie belastend der Text ist – und gleichzeitig, wie sehr er davon ausgeht, dass die Kirche dem Teufel im Kampf gegenübersteht. Glaube, Wunder und Aufklärung: Johann Joseph Gaßner Ausgerechnet im Zeitalter der Aufklärung zieht der Pfarrer Johann Joseph Gaßner [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Joseph_Ga%C3%9Fner] als Exorzist und Wunderheiler viel Aufmerksamkeit bekam. Er sah in den meisten Krankheiten Dämonen am Werk und heilte Gläubige durch seinen Segen.. Seine Praxis wird zum Streitfall zwischen Aufklärung, medizinischer Deutung, kirchlicher Kontrolle und volkstümlicher Frömmigkeit – inklusive Konflikten mit Bischöfen und weltlichen Herrschern. Leoninische Gebete, Konzilsreformen und der Fall Anneliese Michel Dann wenden wir uns den sogenannten „Leoninischen Gebeten“ nach der Messe zu und der Legende, Papst Leo XIII. [https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_XIII.] habe nach einer Vision das Gebet zum Erzengel Michael formuliert. Wir erzählen, wie diese Gebete im 19. und 20. Jahrhundert im Kontext des politischen Ringens um den Kirchenstaat unter Pius IX. [https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_IX.] und später neu gedeutet unter Pius XI. [https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XI.] stehen – bis hin zu Bezügen zu Russland und Marienerscheinungen. Im Anschluss sprechen wir über die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils [https://de.wikipedia.org/wiki/Zweites_Vatikanisches_Konzil]: neue Messordnung, Landessprache, veränderte Kommunionpraxis und die Spannungen zwischen denen, die darin eine Erneuerung sehen, und jenen, die einen Bruch mit der Tradition wahrnehmen.  Diese Auseinandersetzungen bilden den Hintergrund im Fall Anneliese Michel [https://de.wikipedia.org/wiki/Anneliese_Michel]. Wir erzählen ihre Biografie in groben Linien, sprechen über ihre gesundheitlichen Probleme und ihre intensive Frömmigkeit, über Wallfahrten und vermeintliche Erscheinungen. Wir greifen die Rolle des Jesuiten Adolf Rodewick und des Exorzisten Arnold Renz auf, der den großen Exorzismus nach dem Rituale Romanum durchführte, und schildern die langen Reihen von Exorzismussitzungen. Anneliese Michel starb schließlich infolge extremer Unterernährung, die Exhumierung, die Gerichtsprozesse und die Fragen nach Verantwortung, Seelsorge und Krankheit, die uns dabei nicht loslassen. Reformen des Exorzismus und mediale Bilder des Bösen Im Anschluss schauen wir auf kirchliche und theologische Reaktionen: auf Kommissionen, in denen Bischöfe, Theologen, Ärzt:innen und Psycholog:innen über Kriterien für Exorzismen beraten, und auf die Überarbeitung des Exorzismusritus, die 1999 in einem neuen Buch mündete. Wir erklären, dass darin deprekative Gebete stärker betont werden und die direkte Anrede des Dämons vorsichtiger gehandhabt wird, ohne dass der alte Ritus vollständig verschwindet – ein Spannungsfeld, das innerkirchliche Konflikte auslöst. Ein großer Befürworter des alten Rituale war Gabriele Amorth [https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriele_Amorth]. Als Exorzist des Bistums Rom war er Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Internationalen Vereinigung der Exorzisten [https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Vereinigung_der_Exorzisten]. Zum Schluss dieses Blocks geht es um die mediale Verarbeitung: um den Horrorfilm „Der Exorzist“ und den Film „Exorzist des Papstes“ [https://de.wikipedia.org/wiki/The_Pope%E2%80%99s_Exorcist] mit Russell Crowe [https://de.wikipedia.org/wiki/Russell_Crowe], die auf Amorth Bezug nehmen – und um die Frage, wie sehr solche Bilder unsere Vorstellungen von Teufel und Besessenheit prägen. Gegenwart, Freikirchen und Luthers Rat Zum Schluss schlagen wir einen Bogen in die Gegenwart. Wir sprechen darüber, dass Exorzismen nicht nur ein katholisches Thema sind, sondern auch in evangelikalen und pfingstlichen Milieus vorkommen, und erzählen von Freikirchen, die auf TikTok und YouTube Live-Exorzismen zeigen. Luther dagegen befand, dass man den Teufel am besten verspottet und auslacht, weil er Verachtung nicht ertragen kann. Die Goldene Schindel Wir sind beim Podcaster-Quiz „Die Goldene Schindel“ dabei! Das ist ein Wettbewerb von unabhängigen Geschichtspodcasts im DACH-Raum. Die ersten vier Folgen sind bereits online.Die fünfte Runde ist am 27. November mit Solveig. Übertragen wird das Ganze live auf Twitch, auf dem Kanal von Historia Universalis [https://www.twitch.tv/historiauniversalis?lang=de] Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

27 nov 2025 - 1 h 45 min
episode FG060 - Teufel und Dämonen artwork

FG060 - Teufel und Dämonen

In dieser Folge sprechen wir darüber, wie das Böse gedacht und erklärt wurde – und welche Rolle Dämonen und der Teufel darin spielen. Wir verfolgen, wie sich die Vorstellung von Dämonen und Teufel von der Antike über das frühe Christentum bis in die Neuzeit verändert hat. Vom antiken Dämon zum christlichen Teufel Wir beginnen mit dem alten Begriff „Dämon“ [https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4mon], der in der Antike noch nichts Böses meinte. In der griechischen Welt waren Dämonen Mittlerwesen zwischen Göttern und Menschen – nicht gut oder schlecht, sondern Teil einer durchlässigen spirituellen Ordnung. Im Christentum verändert sich dieses Bild grundlegend. Dämonen werden nun als feindliche Mächte verstanden, als Kräfte des Bösen, die den Menschen in Versuchung führen oder ins Unglück stürzen. Wir sprechen darüber, wie aus der neutralen Bezeichnung ein Synonym für das Böse wurde – und wie eng diese Entwicklung mit dem Glauben an Krankheit, Besessenheit und Sünde verknüpft war. Dämonen im Neuen Testament Wir betrachten die Evangelien, in denen Dämonen in vielen Erzählungen auftauchen. Jesus treibt Dämonen aus, heilt Menschen und konfrontiert das Böse direkt. Dabei wird deutlich, dass die Vorstellungen von Besessenheit und Heilung Teil des damaligen Weltbildes sind. Wir fragen, wie diese Texte zu verstehen sind: als Symbolik, als Ausdruck antiker Vorstellungen oder als Berichte realer Erfahrungen. Im Gespräch wird klar, wie tief der Glaube an dämonische Mächte das Denken der frühen Christen geprägt hat. Vom heidnischen Gott zum Dämon Ein wichtiger Wendepunkt: die Auseinandersetzung mit den Religionen der Antike. Die frühen Christen sahen in den heidnischen Göttern keine neutralen Wesen, sondern dämonische Gegner. Was zuvor als göttlich galt, wurde zu einer Bedrohung. Wir sprechen darüber, wie dieser Perspektivwechsel half, die eigene Glaubenswelt abzugrenzen – und wie heidnische Kulte dadurch zu einem Teil der Dämonologie wurden. Satan, Luzifer und die gefallenen Engel Im Zentrum steht der Teufel selbst: seine Gestalt, seine Herkunft, seine Entwicklung. Im Alten Testament erscheint Satan [https://de.wikipedia.org/wiki/Satan] zunächst als Ankläger im göttlichen Hofstaat; erst später wird er zum Gegenspieler Gottes. Die Vorstellung vom Sturz der Engel führt uns zur Idee der gefallenen Wesen, die durch ihren Ungehorsam zu Dämonen werden. Luzifer – der Lichtträger [https://de.wikipedia.org/wiki/Luzifer], der sich gegen Gott erhebt – steht sinnbildlich für diesen Umbruch. Aus dem Engel wird der Herrscher der Finsternis. Wir sprechen darüber, wie diese Bilder die Vorstellung vom Bösen prägten – und wie sie bis heute nachwirken. Der Teufel in Literatur und Theologie Ein großer Teil der Folge widmet sich den literarischen Bildern des Teufels. Dante Alighieri [https://de.wikipedia.org/wiki/Dante_Alighieri]entwirft in seiner Göttlichen Komödie [https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6ttliche_Kom%C3%B6die] die neun Höllenkreise – eine Ordnung des Bösen, in der jede Sünde ihren Platz hat. Der Teufel wird hier zu einer festgelegten Figur, gefangen im Eis, fern von der göttlichen Wärme. Die Vorstellung des Limbus – des Ortes zwischen Himmel und Hölle – wird wird auch in der Kirche lange tradiert und schließlich verworfen.  Die Goldene Schindel Wir sind beim Podcaster-Quiz „Die Goldene Schindel“ dabei! Das ist ein Wettbewerb von unabhängigen Geschichtspodcasts im DACH-Raum. Die erste Folge ist bereits online; die weiteren Termine sind: am 17., 18., 19. sowie am 27. November. Wir sind dabei – am 19. mit Daniel, und am 27. November übernimmt Solveig. Übertragen wird das Ganze live auf Twitch, auf dem Kanal von Historia Universalis [https://www.twitch.tv/historiauniversalis?lang=de] Zum Ausblick: In zwei Wochen bleiben wir beim Thema und sprechen über den Exorzismus.  Bis dahin hört doch (nochmal) die Folge "Hexen & Antike Magie" [https://rss.com/podcasts/allezeitderwelt/1362672/] an: Wir waren zu Gast bei "Alle Zeit der Welt" [https://rss.com/podcasts/allezeitderwelt/]. Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

13 nov 2025 - 1 h 26 min
episode FG059 - Die Leichensynode artwork

FG059 - Die Leichensynode

Rom im Jahr 897: Auf dem päpstlichen Thron sitzt ein Mann, der seit Monaten tot ist. Papst Formosus [https://de.wikipedia.org/wiki/Formosus] – einst Bischof, Diplomat und Pontifex – wurde aus seiner Gruft geholt, in päpstliche Gewänder gekleidet und vor ein kirchliches Gericht gezerrt. Ein Diakon übernimmt seine Verteidigung. Sein Ankläger ist sein Nachfolger: Stephan VI. [https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_VI.] und daher steht auch das Urteil in diesem Schauprozess schon vor Beginn fest, denn solange der verstorbene Formosus als Papst zählt, ist Stephans Wahl illegal. Das makabre Schauspiel geht als Leichensynode in die Geschichte ein.  Rom in Aufruhr – zwischen Kaisern, Königen und Kirchenrecht Die Ewige Stadt steht zu dieser Zeit am Beginn einer dunklen Zeit - des Saeculum obscurum [https://de.wikipedia.org/wiki/Saeculum_obscurum]. Die Macht des karolingischen Schutzherrn schwindet und italienische Familien gewinnen an Einfluss. Formosus musste zwischen ihnen lavieren: Als Papst stand er zwischen dem ostfränkischen König Arnulf von Kärnten [https://de.wikipedia.org/wiki/Arnolf_von_K%C3%A4rnten], den er in Rom zum Kaiser krönte, und den einflussreichen Herzögen von Spoleto. Bereits Formosus' Vorgänger hatte jedoch die Widonen [https://de.wikipedia.org/wiki/Widonen] als mächstigstes Haus zu seinen neuen Schutzherrn und Lambert von Spoleto [https://de.wikipedia.org/wiki/Lambert_von_Spoleto] zum Kaiser gemacht. Wollte Stephan VI. also hier wieder die Seite wechseln? Papst Stephan richtet sich selbst Der Vorwurf an den verstorbenen Formosus lautet, er habe Eide gebrochen, Ämter doppelt bekleidet und sich unrechtmäßig des Stuhl Petri bemächtigt. Nach dem Urteil der Synode reißt man dem Leichnam die päpstlichen Gewänder vom Leib, schneidet seine Schwurfinger ab und wirft ihn schließlich in den Tiber. Nichts soll fortan an seine Existenz erinnern. Die Vorgänge waren offenbar bereits für viele Zeitgenossen schwer zu ertragen und Stephans Vorwürfe gegen Formosus fallen auf ihn selbst zurück. Nach nur zwei Monaten im Amt wird Stephan eingekerkert und schließlich getötet.  Rücknahme, Gegenschlag, Wiederholung Auf Stephans Tod folgt die Rehabilitierung des Formosus. Theodor II. [https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_II._%28Papst%29] ist kaum drei Wochen im Amt und schafft es doch, das Urteil aufzuheben. Der Leichnam des Formosus wird geborgen und erneut im Petersdom beigesetzt. Papst Johannes IX. [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_IX._%28Papst%29] bestätigt diese Entscheidung und lässt die Protokolle der Leichensynode verbrennen. Doch Sergius III. [https://de.wikipedia.org/wiki/Sergius_III.] schlägt sich erneut auf die Gegenseite und lässt den Leichnam des Formosus erneut verstümmeln und in den Tiber werfen. Statt seiner gedenkt Sergius lieber dem Richter der Leichensynode und ehrt Stephan VI. mit einem Epitaph im Dom. So kommt es, dass Luitprand von Cremona [https://de.wikipedia.org/wiki/Liutprand_von_Cremona]in seiner Antapodosis Stephan und Sergius verwechselt.  Der Bischof und seine Braut Was nach Wahnsinn klingt, war in Wahrheit eine Reaktion auf ein juristisches Problem. Solveig zeigt, dass hinter dieser grotesken Handlung kein kollektiver Irrsinn stand, sondern ein Versuch, kirchenrechtliche Ordnung wiederherzustellen. Formosus war einst Bischof von Porto, bevor er Papst wurde – ein Verstoß gegen das Translationsverbot, das einem Bischof untersagte, in ein anderes Bistum zu wechseln. Das ist der Kern der Anklage durch Stephan VI. Denn der hatte dasselbe Problem: Stephan war bereits Bischof von Anagni, bevor er Papst wurde und sorgte sich offenbar um seine Legitimität als Pontifex. Der nachträgliche Prozess gegen den Toten diente also dazu, das alte Bistum loszuwerden: Formosus hatte Stephan zum Bischof geweiht. Wenn dessen Papstum illegal war, dann wurden auch seine Weihen ungültig und Stephans Wahl rechtmäßig.  Flurfunk verbindet – Bezüge zu früheren Folgen Die Leichensynode hat Bezüge zu mehreren früheren Folgen, in denen wir bereits einige der Personen und die obskure Zeit des Frühmittelalters besprochen haben: 52 - Konklave - Machtkampf und heiliger Geist [https://flurfunk-geschichte.de/52-konklave-machtkampf-und-heiliger-geist/] 48 - Irene von Athen und das Zwei-Kaiser-Problem [https://flurfunk-geschichte.de/048-irene-von-athen-und-das-zweikaiserproblem/] 23 - Non habemus papessam [https://flurfunk-geschichte.de/023-paepstin/] Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

09 okt 2025 - 1 h 50 min
episode FG058 - Das Täuferreich von Münster artwork

FG058 - Das Täuferreich von Münster

Wir beginnen diese Folge mit einer kleinen Zeitreise in unsere westfälische Heimat. Münster, die Stadt der Fahrräder, des Friedenssaals und des studentischen Treibens – doch im 16. Jahrhundert war sie der Schauplatz einer religiösen Revolution, die in einer Katastrophe endete. Wir wollen wissen: Wie konnte ausgerechnet hier ein sogenanntes „neues Jerusalem“ entstehen – und warum ist es so blutig untergegangen? Von der Reformation zur Radikalisierung Ausgangspunkt war die Reformationszeit. Während Martin Luther [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther] theologisch für Aufbruch sorgte, radikalisierten sich andere. Die Täuferbewegung, die auf die Erwachsenentaufe setzte, verstand sich nicht nur als religiöse Alternative, sondern als Gegenentwurf zur bestehenden Ordnung. Mit Predigern wie Jan Matthys [https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Matthys] und später Jan van Leiden [https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_van_Leiden] erreichte diese Strömung Münster – und kippte die Stadt in einen Strudel von Fanatismus. Der Traum vom „neuen Jerusalem“ Wir sprechen darüber, wie die Täufer 1534 die Macht übernahmen und Münster zur „Gottesstadt“ erklärten. Besitz sollte gemeinschaftlich werden, es gab Visionen von Gleichheit und Gerechtigkeit. Doch schon bald zeigte sich die Kehrseite: Jan van Leiden ließ sich zum „König von Zion“ krönen, führte die Polygamie ein und errichtete eine autoritäre Herrschaft. Mit Getreuen wie Bernhard Knipperdolling [https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Knipperdolling] und Bernhard Krechting [https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Krechting] entstand eine Mischung aus religiösem Wahn, Zwang und Terror. Hunger, Belagerung, Gewalt Bischof Franz von Waldeck [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Waldeck] setzte alles daran, seine Stadt zurückzuerobern. Eine monatelange Belagerung begann, während die Bewohner Münsters hungerten. Wir diskutieren, wie Angst, Propaganda und Gewalt den Alltag bestimmten – und wie das Täuferreich langsam in sich zusammenbrach. Als 1535 die Mauern fielen, endete die Herrschaft blutig: Jan van Leiden und seine Gefolgsleute wurden grausam hingerichtet, ihre Körper zur Abschreckung in eisernen Körben an der Lambertikirche aufgehängt. Erinnerung an eine Warnung Bis heute hängen Nachbildungen dieser Körbe dort – ein sichtbares Zeichen dafür, wie schnell religiöser Eifer in Tyrannei umschlagen kann. Wir fragen uns: Was bleibt vom Täuferreich? Für uns ist es kein romantisches Kapitel der Geschichte, sondern ein warnendes Beispiel dafür, wie gefährlich Heilsversprechen und totalitäre Utopien sein können. Die Hintergrundmusik zu den Zitaten sind Choräle des 16. Jahrhunderts aus dem Evangelischen Gesangbuch, eingespielt von Aurel von Bismarck und abrufbar auf Wikipedia [https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Melodies_from_%22Evangelisches_Gesangbuch%22_(organ_recordings)]. Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

11 sep 2025 - 1 h 57 min
episode FG057 - Johann Joachim Winckelmann artwork

FG057 - Johann Joachim Winckelmann

Wir knüpfen nochmals an unsere Folge über Glanz und Elend der Aufklärung [https://flurfunk-geschichte.de/55-glanz-und-elend-der-aufklaerung/] an und blicken genauer auf das Leben eines Mannes, auf dessen Anschauung der griechischen Antike die Epoche des Klassizismus gründete: Johann Joachim Winckelmann, Begründer der modernen Kunstgeschichte und Wegbereiter der Klassischen Archäologie. Dabei kommt es Winckelmann darauf an, das Empfinden von Schönheit vernunftmäßig zu begründen und scheint in seinen Arbeiten seine eigene Vorliebe für jugendliche männliche Körper durch.  Von Stendal über Nöthnitz nach Dresden 1717 in Stendal [https://www.winckelmann-gesellschaft.com/] geboren, entkommt Winckelmann seinen bescheidenen Herkunftsverhältnissen durch Bildung und Ehrgeiz. Eine entscheidende Etappe ist seine Zeit als Bibliothekar beim Grafen Bünau [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_B%C3%BCnau_(Historiker)] auf Schloss Nöthnitz bei Dresden. Dort hat er Zugang zu einer umfangreichen Bibliothek und vertieft sein Wissen über die Antike. Später wechselt er nach Dresden, wo die dortigen Kunstsammlungen – besonders die Antiken – seinen Sinn für klassische Formen schärfen und zu seiner ersten Veröffentlichung führen. Der päpstliche Nuntius in Dresden, Alberico Achinto [https://de.wikipedia.org/wiki/Alberico_Archinto], verschafft Winckelmann die Kontakte für eine Anstellung in Rom. Konversion und Karriere in Rom Um in Rom überhaupt eine Anstellung zu erlangen, konvertiert Winckelmann 1754 zum Katholizismus. Er arbeitet schließlich für den einflussreichen Kardinal Alessandro Albani [https://de.wikipedia.org/wiki/Alessandro_Albani], der eine bedeutende Antikensammlung besitzt. Ein weiterer wichtiger Kontakt ist der englische Agent und Antikenkenner Baron Philipp von Stosch [https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Stosch], dessen Sammlung von Gemmen und Skulpturen Winckelmann katalogisiert. „Edle Einfalt und stille Größe“ Der Kern von Winckelmanns Ideal: Die antike Kunst – insbesondere die griechische Skulptur [https://eu.wikipedia.org/wiki/Gedanken_%C3%BCber_die_Nachahmung_der_griechischen_Werke_in_der_Malerei_und_Bildhauerkunst] – verkörpere „edle Einfalt und stille Größe“. Winckelmann war überzeugt, dass die griechischen Künstler eine perfekte Balance zwischen Natürlichkeit und idealisierter Form gefunden hatten. Insbesondere der Apoll von Belvedere [https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_von_Belvedere] oder die Laokoon-Gruppe [https://de.wikipedia.org/wiki/Laokoon] dienten ihm als Leitbilder.  Die Ästhetik des Körpers – und Winckelmanns eigene Vorlieben Winckelmann schwärmte vor allem von männlichen Körpern – nicht nur aus wissenschaftlicher Perspektive. Seine homosexuelle Orientierung, die in seiner Zeit nicht nur gesellschaftlich tabuisiert, sondern kriminalisiert war, schwang in seiner Bevorzugung antiker männlicher Heldendarstellungen immer mit. In der Folge liest Daniel ausführlich aus der berühmten Beschreibung des Torso vom Belvedere [https://de.wikipedia.org/wiki/Torso_vom_Belvedere] – ein Text, in dem Winckelmanns sinnliche, ja fast erotische Begeisterung für den männlichen Körper deutlich wird. Hier zeigt sich, wie sehr seine persönliche Orientierung sein Verständnis antiker Kunstwerke prägte.  Archäologie als Wissenschaft Neben seiner Rolle als Kunsttheoretiker legte Winckelmann auch methodische Grundlagen für die Archäologie. Er war einer der Ersten, der Funde nicht nur sammelte, sondern systematisch beschrieb, datierte und in einen historischen Kontext einordnete. Seine Berichte über Ausgrabungen in Herkulaneum [https://de.wikipedia.org/wiki/Herculaneum] und Pompeji [https://de.wikipedia.org/wiki/Pompeji] machten die antike Welt für ein breites Publikum lebendig. Ein tragisches Ende Winckelmanns Leben endete abrupt: 1768 wurde er von Francesco Archangeli [https://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_Arcangeli_(M%C3%B6rder)] in Triest ermordet – vermutlich in einem Raubmord. Die Hintergründe sind bis heute nicht ganz geklärt und bieten Stoff für Spekulationen zwischen Kriminalgeschichte und Historiendrama. Dieser Geschichte folgen wir in unserem NACHKLAPP [https://steady.page/de/flurfunk-geschichte/about] zu dieser Folge. Winckelmanns Erbe Ob als „Vater der Archäologie“ oder als stilprägender Kunsttheoretiker – Winckelmanns Einfluss reicht bis heute in Kunstgeschichte, Museumswesen und die europäische Ästhetik-Debatte. Seine Ideen prägten nicht nur Generationen von Wissenschaftlern, sondern auch Künstler wie Anton Raphael Mengs und Angelika Kaufmann, Johannes Wiedewelt [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Wiedewelt] und Bertel Thorvaldsen [https://de.wikipedia.org/wiki/Bertel_Thorvaldsen], Goethe und Herder. Winkelmann wurde zum Propheten des Klassizismus. Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

14 aug 2025 - 2 h 15 min
Super app. Onthoud waar je bent gebleven en wat je interesses zijn. Heel veel keuze!
Super app. Onthoud waar je bent gebleven en wat je interesses zijn. Heel veel keuze!
Makkelijk in gebruik!
App ziet er mooi uit, navigatie is even wennen maar overzichtelijk.

Kies je abonnement

Tijdelijke aanbieding

Premium

20 uur aan luisterboeken

  • Podcasts die je alleen op Podimo hoort

  • Gratis podcasts

  • Elk moment opzegbaar

3 maanden voor € 1
Daarna € 9,99 / maand

Begin hier

Premium Plus

Onbeperkt luisterboeken

  • Podcasts die je alleen op Podimo hoort

  • Gratis podcasts

  • Elk moment opzegbaar

Probeer 30 dagen gratis
Daarna € 11,99 / maand

Probeer gratis

Alleen bij Podimo

Populaire luisterboeken

Begin hier

3 maanden voor € 1. Daarna € 9,99 / maand. Elk moment opzegbaar.