NachDenkSeiten – Die kritische Website

NachDenkSeiten – Die kritische Website

Podcast by Redaktion NachDenkSeiten

Limited Offer

3 months for 9 kr.

Then 99 kr. / monthCancel anytime.

Get Started
Phone screen with podimo app open surrounded by emojis

More than 1 million listeners

You’ll love Podimo and you’re not alone

Rated 4.7 in the App Store

About NachDenkSeiten – Die kritische Website

NachDenkSeiten - Die kritische Website

All episodes

4140 episodes
episode In Gaza verhungern die Menschen – wir, Deutschland, tragen eine große, nicht wiedergutzumachende Schuld artwork
In Gaza verhungern die Menschen – wir, Deutschland, tragen eine große, nicht wiedergutzumachende Schuld

„Haltet endlich ein, tut was gegen dieses schreiende Verbrechen, gegen diese Unmenschlichkeit!“, rief ich heute früh beim Lesen der Worte des Direktors der World Peace Foundation, Alex de Waal, laut aus. Hellwach war ich sofort und sehr ernüchtert, weil ich wie viele Bürger in unserem Land sehe und dabei hilflos wie entsetzt bin, dass wir große, nicht wiedergutzumachende Schuld auf uns laden. Wir, konkret die Führung unseres Landes, sind dagegen nicht hilflos, doch lässt die schwarz-rote Bundesregierung der israelischen Regierung ihre Verbrechen durchgehen, sie duckt sich weg, sie behauptet gar, dass sie ja „protestiert“: Was für ein Hohn. Wir Bürger müssen von Friedrich Merz fordern: Machen Sie dem ein Ende – jetzt! Frank Blenz. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Worte für die Ewigkeit – ein minutiös geplantes Verbrechen: Massenaushungerung Der folgende Abschnitt in der Tageszeitung junge welt ist eine weitere der zahlreichen, erschütternden Veröffentlichungen über Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die in Gaza vor unser aller Augen stattfinden. Die Worte von Alex de Waal machen einen fassungslos: > Der Direktor der World Peace Foundation, Alex de Waal, erklärte in der am Montag (Ortszeit) ausgestrahlten US-Sendung »Democracy Now!«: »Ich beschäftige mich seit mehr als 40 Jahren mit Hungersnöten, Ernährungskrisen und humanitären Maßnahmen, und in diesen vier Jahrzehnten hat es keinen Fall einer derart minutiös ausgearbeiteten, genau überwachten und präzise konzipierten Massenaushungerung einer Bevölkerung gegeben, wie es heute in Gaza geschieht.« Die Phase der Hungersnot habe nun begonnen, konstatierte der Direktor für medizinische Hilfe in Gaza, Mohammed Abu Afash, am Dienstag. Er erwarte ein Massensterben von Frauen und Kindern. > > (Quelle: junge welt [https://www.jungewelt.de/artikel/504573.krieg-gegen-palästinenser-nichts-mehr-zu-verteilen.html]) Worte wie minutiös, genau überwacht, präzise konzipiert, Massenaushungerung – sie sind die monströse Boshaftigkeit, die Deutschland nicht durchgehen lassen darf. > „… keinen Fall einer derart minutiös ausgearbeiteten, genau überwachten und präzise konzipierten Massenaushungerung einer Bevölkerung gegeben, wie es heute in Gaza geschieht“. Wie reagiert der Bundeskanzler? So, wie er agiert, nämlich gar nicht. Die Nachricht macht die Runde, dass 30 Staaten in einer gemeinsamen Erklärung fordern, den Krieg in Gaza sofort zu beenden – ein Akt, der ohnehin zu spät und immer noch zu zaghaft ausfällt. Steigern kann man derlei Zaghaftigkeit noch, indem man wie Deutschland nicht zu diesen 30 Staaten gehört. Wie reagiert der Bundeskanzler? Wie er agiert – gar nicht. Vor allem seine Wortwahl, sein Sich-Winden und die Verwendung von „in aller Deutlichkeit“ und „nicht hinnehmbar“ – bedeuten, dass das Unheil in Gaza sich fortsetzt. > Merz sagte bei einer Pressekonferenz in Berlin, die Bundesregierung habe schon lange vor der Erklärung von rund zwei Dutzend Staaten genau die dort aufgestellten Forderungen vertreten. Eine wenige Wochen alte Erklärung des Europäischen Rates sei praktisch inhaltsgleich mit dem nun veröffentlichten Brief. Zudem sei er in Deutschland einer der Ersten gewesen, die in aller Deutlichkeit die Zustände im Gazastreifen als nicht hinnehmbar beschrieben hätten. Merz forderte die israelische Regierung erneut auf, die massiven militärischen Interventionen zu stoppen, einen Waffenstillstand zu ermöglichen und humanitäre Hilfe für die Bevölkerung zu ermöglichen. > > (Quelle: Deutschlandfunk [https://www.deutschlandfunk.de/merz-verteidigt-nichtbeteiligung-deutschlands-an-appell-gegen-gaza-krieg-100.html]) Was Merz bewegt, so nicht zu handeln, muss auch mit dieser Tatsache zu tun haben: > Deutschland ist weiterhin einer der größten Waffenlieferanten Israels. > > (Quelle: Deutschlandfunk [https://www.deutschlandfunk.de/merz-verteidigt-nichtbeteiligung-deutschlands-an-appell-gegen-gaza-krieg-100.html]) Und weiterhin läuft der „Plan“, Gaza von Palästinensern „zu befreien“ Die Phase der Hungersnot habe begonnen, heißt es, täglich weitet Israel seinen unfassbaren Krieg aus und fordert dabei die in Gaza gefangenen Palästinenser auf, ihre eigene Evakuierung umzusetzen. > »Unser letztes Zelt, unser letztes Lebensmittelpaket, unsere letzten Hilfsgüter sind verteilt worden. Es gibt nichts mehr«, so Leiter Jan Egeland gegenüber Reuters. Es sei die vergangenen 145 Tage nicht möglich gewesen, Hunderte von Lastwagenladungen mit humanitären Gütern nach Gaza zu bringen. > > Parallel hat Israel seinen Krieg ausgeweitet und nach einer Aufforderung zur »Evakuierung« am Montag Panzer in der zentral gelegenen Stadt Deir Al-Balah auffahren lassen. Zehntausende hatten dort Schutz gesucht, zumeist in Zelten. Damit stehen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 88 Prozent der Enklave unter Evakuierungsbefehl. > > (Quelle: junge welt [https://www.jungewelt.de/artikel/504573.krieg-gegen-palästinenser-nichts-mehr-zu-verteilen.html]) All das Unfassbare geschieht und wird enden wie geplant, befürchte ich. Zur aktuellen Erinnerung: vor zwei Wochen hat die „Tagesschau“ der ARD von solchen Ungeheuerlichkeiten berichtet, die wie Mosaiksteine zusammengesetzt werden für das große Ziel: > Israels Verteidigungsminister will im Süden des Gazastreifens ein Lager für 600.000 Menschen errichten. Er selbst spricht von einer „humanitären Stadt“ – viele Palästinenser sehen darin jedoch eine Vorstufe zur Vertreibung. Im Angesicht der Not, der Ohnmacht, des Nichtstuns, des schlimmsten Treibens bleiben den Menschen in Gaza nur ihr Stolz, ihre Wut, ihre Würde – so wie Abu Samir Al-Fakaawi, ein Mensch aus Gaza. Der sagte im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters deutlich, dass er in Gaza bleibt, und dies an die Adresse der beteiligten Politiker: > „Ich verlasse Gaza nicht. Dies ist unsere Heimat. Sollen wir sie einfach aufgeben und weggehen? Unsere Kinder, unsere Toten, sie sind hier begraben. Wem überlassen wir unser Land? Einer Bande von Kriminellen? Wir werden auf diesem Land bleiben, egal was Trump und Netanjahu und alle anderen sagen.“ > > (Quelle: Tagesschau [https://www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-israel-plaene-auffanglager-100.html]) Titelbild: Anas-Mohammed / Shutterstock

29. jul. 2025 - 7 min
episode „Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt“ artwork
„Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt“

Eine Vortragsveranstaltung mit Hauke Ritz in Kiel wurde vom dortigen NachDenkSeiten-Gesprächskreis in Zusammenarbeit mit der Kieler Gruppe der Internationalen Ärztinnen und Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung ausgerichtet. Hier folgt ein Bericht der Veranstaltung mit Video-Dokumentation. Von Klaus-Dieter Kolenda. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Im Folgenden möchte ich über eine höchst bemerkenswerte Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Hauke Ritz berichten, die am 16. Juni 2025 im Haus der Heimat in Kiel stattgefunden hat. Der Veranstaltungsraum in der Wilhelminenstraße war mit ca. 100 Teilnehmern bis auf den letzten Platz besetzt. Veranstalter waren der NachDenkSeiten-Gesprächskreis Kiel[1] in Zusammenarbeit mit der Kieler Gruppe der IPPNW, das sind die Internationalen Ärztinnen und Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung[2]. Anlass für diese Veranstaltung war das neue Buch des Philosophen Hauke Ritz mit dem bereits erwähnten Titel „Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt“, das kürzlich im Westend-Verlag erschienen ist[3]. In diesem Buch, das als Essay-Sammlung konzipiert ist, fragt Ritz nach den Hintergründen des Konfliktes zwischen der westlichen Welt und Russland. Dabei beschreibt das Buch Zusammenhänge, die selten beleuchtet werden, nämlich den Grenzbereich zwischen Kultur- und Geopolitik. Eine zweite Gruppe von Essays beschäftigt sich mit der inhärenten Machtlogik einer unipolaren Weltordnung. Mit diesen zwei Schwerpunkten schließt das Buch direkt an Ritz’ vorheriges Buch „Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas“ an, das im September 2024 vom Promedia-Verlag in Wien veröffentlicht wurde[4]. Was dort systematisch hergeleitet wurde, wird hier noch einmal essayistisch aus einer Vielzahl von Perspektiven erschlossen. So fragt der Autor, warum die USA nicht in der Lage waren, Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den Westen zu integrieren. Und warum man stattdessen Moskau in die Arme Chinas getrieben hat. Wie konnte es geschehen, dass die EU zugelassen hat, dass nach zwei Weltkriegen und einem Kalten Krieg erneut der Krieg nach Europa zurückkehrt? Und wieso konnten beide, die USA und später auch die EU, sich überhaupt auf die Irrationalität einer unipolaren Weltordnung einlassen, obwohl schon seit spätestens den Nuller-Jahren die Unmöglichkeit einer solchen Weltordnung deutlich erkennbar war? Um diese Entwicklung zu verstehen, ist es unerlässlich, nach den tieferen Kriegsgründen zu fragen. Das tut Ritz in seinem neuen Buch, wo er neben den oft genannten geographischen Interessen und den Rohstoffinteressen noch ganz andere Konfliktebenen aufdeckt, wobei die essayistische Form dem Autor erlaubt, das Problem multiperspektivisch zu beleuchten. Hauke Ritz wurde 1975 in Kiel geboren, ist also ein „Kieler Jung“, und ist in Niedersachsen aufgewachsen. Er hat in Berlin ein Studium der Literaturwissenschaften und Religions- und Kulturwissenschaften absolviert und im Fach Philosophie promoviert. Anschließend hat er Lehrtätigkeiten an der Universität Gießen, der Lomonossow-Universität und der Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität in Moskau ausgeübt. 2020 hat er mit der Co-Autorin Ulrike Guerot das Buch „Endspiel Europa“ veröffentlicht und leitet seither gemeinsam mit ihr das European Democracy Lab e. V. Vor dem Hintergrund seiner Kenntnisse im Bereich der Geistes- und Ideengeschichte präsentierte er in seinem faszinierenden Vortrag einen besonderen Blick auf die Welt: Weil Kriege heute mehr denn je in den Köpfen der Menschen ausgetragen werden, hat die Kultur ihren neutralen Status verloren und ist ins Zentrum der geopolitischen Auseinandersetzung gerückt. Entscheidend für diese Entwicklung war der Kalte Krieg, der aufgrund der Atombombe nicht militärisch ausgetragen werden konnte und somit die Form eines Kulturkampfes annahm. Die damals vorgenommenen Eingriffe in die Kulturentwicklung hatten allerdings Folgen. Was im Kalten Krieg als raffinierte Kriegslist erschien, hat nun Konsequenzen, insofern heute große Teile der westlichen Welt ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Kultur und Geschichte aufweisen. Indem Ritz in seinen beiden oben genannten Büchern den Missbrauch der Kultur an vielen Einzelbeispielen der letzten 10 Jahre beschreibt, tritt eine eigenständige Machttheorie zutage, die viele Widersprüche unserer Gegenwart erklärt. Die Essay-Sammlung des neuen Buches schließt mit einem Text ab (S. 206 ff.), der im Februar 2023 am Eröffnungstag der Münchner Sicherheitskonferenz in den NachDenkSeiten erschienen ist[5]. Darin wird erläutert, warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt. Im anschließenden Nachwort (S. 210 ff.) schreibt Ritz, dass er damals noch hoffte, dass eine diplomatische Initiative zur Erreichung des Friedens am ehesten von Deutschland ausgehen könnte. Heute, über 2 Jahre später, scheinen es jedoch die USA selbst zu sein, die den Ausstieg aus dieser verfehlten außenpolitischen Strategie einleiten würden. Doch anstatt ihren Fehler einzusehen, würden sich die deutschen, französischen und britischen Eliten Anfang März 2025 zum Zeitpunkt der Veröffentlichung geradezu störrisch an die Vorstellung klammern, der Westen könnte auch weiterhin auf dem Feldherrenhügel stehen und die Welt beherrschen. Trotz der Unzulänglichkeiten der derzeitigen Regierungen hält Ritz am Schluss des Nachworts und auch seines Vortrags an der Auffassung fest, dass das Potential für einen Wandel in Europa viel größer sei als in den USA. Denn die USA haben in den zurückliegenden Jahrzehnten lediglich ihre Kultur und ihr Weltordnungsmodell auf weite Teile der Welt übertragen und genossen somit das Privileg, bei sich selbst bleiben zu können. Es waren die Europäer, die einen tiefgehenden Wandel durchlebten, der mit dem Neoliberalismus nicht nur das europäische Gesellschaftsmodell auflöste, sondern darüber hinaus viele weitere Merkmale der europäischen Zivilisation an den Rand der Auflösung brachte. So formuliert Ritz (S. 213): „Sollte also der geopolitische Gezeitenwandel eine historische Aufarbeitung und einen Bewußtseinswandel auslösen, so werden es die Europäer und hier vor allem die Deutschen sein, die sich in einer radikal neuen Welt wiederfinden, die nach Nachdenken und Deutung verlangt. Erst wenn die dadurch angestoßene zweite Aufklärung in Europa und vor allem in diesem Land stattgefunden hat, wird auch die kulturelle Kraft Europas wieder fühlbar werden und kann die Welt in eine neue und hoffentlich friedlichere Epoche eintreten. Der Titel „Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt“ steht heute in einem anderen Kontext, ist aber immer noch gültig.“ In dem folgenden Video [https://youtu.be/MQCHr3NqOx8] ist der etwa 90 Minuten dauernde sehr aufschlussreiche Vortrag von Hauke Ritz dokumentiert. Für die professionelle Erstellung des Videos bedanken sich die Veranstalter ganz herzlich bei Gabriele Rennert vom Offenen Kanal Kiel. Berichterstatter: Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin – Gastroenterologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin/Sozialmedizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Seit 1978 ist er als medizinischer Sachverständiger bei der Sozialgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein tätig. Zudem arbeitet er in der Kieler Gruppe der IPPNW e.V. (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung) mit. E-Mail: klaus-dieter.kolenda@gmx.de [klaus-dieter.kolenda@gmx.de] Titelbild: Shutterstock / TexBr ---------------------------------------- [«1] nachdenken-in-kielregion.de/ueber-den-gespraechskreis/ [https://nachdenken-in-kielregion.de/ueber-den-gespraechskreis/] [«2] ippnw.de/startseite.html [https://www.ippnw.de/startseite.html] [«3] westendverlag.de/Warum-der-Weltfrieden-von-Deutschland-abhaengt/2226 [https://westendverlag.de/Warum-der-Weltfrieden-von-Deutschland-abhaengt/2226] [«4] thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1070436847?msockid=06966d1f8ee56afc2e8863bb8f946b90 [https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1070436847?msockid=06966d1f8ee56afc2e8863bb8f946b90] [«5] Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt – NachDenkSeiten [https://www.nachdenkseiten.de/?p=93901]

Yesterday - 8 min
episode EU beschließt Selbstzerstörung: Durch Sanktionen und US-Unterwerfung artwork
EU beschließt Selbstzerstörung: Durch Sanktionen und US-Unterwerfung

Nord-Stream-Verbot – und statt billigem Erdgas der Bezug von teurem und dreckigem US-Fracking-Gas: „Wir werden russisches Gas und Öl durch umfangreiche Käufe von US-Flüssigerdgas, Öl und Kernbrennstoffen ersetzen“, sagte die EU-Chefin von der Leyen gerade zur fragwürdigen „Zoll-Einigung“ mit den USA. Dieser irrationale Beschluss kommt noch zum kürzlich beschlossenen (18.) anti-russischen EU-Sanktionspaket hinzu: Beide Pakete wirken selbstzerstörerisch und sie sind abzulehnen. Ein Kommentar von Tobias Riegel. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Die EU hat zwei selbstzerstörerisch wirkende Pakete beschlossen: zum einen kürzlich das 18. Sanktionspaket gegen Russland, zum anderen gerade die Beschlüsse zum „Zoll-Streit“ mit den USA. Im Rahmen der aktuellen Einigung im Zollstreit mit den USA hat sich die EU zu umfangreichen Energie-Käufen in den USA verpflichtet, wie Medien berichten [https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/zollstreit-einigung-100.html]. Demnach werde die EU zustimmen, Energie aus den USA im Wert von 750 Milliarden US-Dollar zu kaufen und zusätzlich 600 Milliarden US-Dollar mehr in die USA zu investieren. „Wir werden russisches Gas und Öl durch umfangreiche Käufe von US-Flüssigerdgas, Öl und Kernbrennstoffen ersetzen“, sagte Ursula von der Leyen aktuell. Mit den Einkäufen in den kommenden drei Jahren werde die EU ihre Versorgungsquellen diversifizieren und zur Energiesicherheit in Europa beitragen, so die Präsidentin der Europäischen Kommission. Der letzte Satz muss als grobe Irreführung scharf zurückgewiesen werden. „Nord Stream ist tot – gut so“ Dieser EU-Beschluss bezüglich des US-Zollstreits kommt noch zum kürzlich von der EU beschlossenen 18. Sanktionspaket gegen Russland hinzu. Wie Medien berichten [https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-sanktionen-russland-178.html], wurde das Paket schließlich beschlossen, nachdem die Slowakei ihren Widerstand aufgegeben hatte. Ministerpräsident Robert Fico sagte dazu: > „Ich sage es ganz offen: Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe es schon vor einigen Tagen gesagt: Wer mit den Wölfen leben will, muss mit ihnen heulen.“ Die teils radikale Standpunkte vertretende EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas [https://www.nachdenkseiten.de/?p=117577] jubelte erwartungsgemäß: Das neue Sanktionspaket sei eines der stärksten überhaupt, der Druck auf Russland werde weiter erhöht, für Moskau müsse ein Ende der Aggression zur einzig verbleibenden Option werden. Teil des Sanktions-Paketes sind auch harte Sanktionen gegen die Pipeline Nord Stream 2: Ziel der Beschlüsse sei es, „die Wiederaufnahme oder Errichtung von Erdgaslieferungen über diese Pipelines zu verhindern“, so eine Sprecherin der EU gegenüber dem NDR [https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/die-eu-und-nord-stream-sind-die-ostseepipelines-wirklich-tot,nordstream-176.html] – ein faktisches Verbot wird angestrebt. „Nord Stream ist tot – gut so“, freute sich erwartungsgemäß die grüne Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden in einem Interview, kurz nachdem die Sanktionen in Kraft getreten waren. Diese Freude dieser Seite ist nachvollziehbar: Die Grünen sind als mit die intensivsten US-Lobbyisten in der EU zu bezeichnen – nun haben sie in der Energiefrage ihren unverantwortlichen Kampf gegen die Interessen der Bürger wohl vorerst gewonnen. Die Nutzung von LNG-Gas aus den USA ist auch eine Folge der grünen antirussischen Ideologie – dass solche Folgen der eigenen Politik auch dem angeblichen Ziel grüner Politik, dem „Klimaschutz“, entgegenstehen [https://www.nachdenkseiten.de/?p=108189], das wird schon gar nicht mehr thematisiert. Laut Medienberichten [https://www.n-tv.de/politik/EU-plant-Nord-Stream-Verbot-und-Swift-Aus-fuer-Putins-Banken-article25790353.html] hatte auch die aktuelle Bundesregierung im Vorfeld des Sanktionspaketes den Vorschlag der EU-Kommission unterstützt, die Wiederinbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines zu verbieten, wie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bestätigte. „Der sogenannte Deal ist ein Verrat an Europa“ Und so ist festzustellen: Sowohl die Führung der EU als auch die Bundesregierung handeln (unter anderem) bezüglich der Energieversorgung, der massiv gestiegenen Energiepreise für die Bürger und einer drohenden industriellen Abwanderung gegen die Interessen Europas und der europäischen Bürger. Diese eindeutig selbstzerstörerischen Handlungen durch europäische Staaten und Institutionen sind eigentlich nur durch geopolitische Unterwürfigkeit gegenüber US-Interessen [https://www.youtube.com/watch?v=iNaRagLCQFU] zu erklären. Das BSW hat sich zu den (selbst-)zerstörerischen EU-Sanktions-Plänen unter diesem Link [https://x.com/Buendnis_SahraW/status/1947940356332425395] geäußert. Zur unterwürfigen EU-Haltung im aktuellen Zollstreit mit den USA hat der BSW-EU-Abgeordnete Fabio De Masi unter diesem Link [https://x.com/FabioDeMasi/status/1949737950037651890] geschrieben: > „Der sogenannte Deal ist verrückt und ein Verrat an Europa. Wenn Frau von der Leyen das politisch überlebt ist Europa tot. Es leibt nur zu hoffen, dass ein paar Staats- und Regierungschefs auf die Barrikaden gehen werden. Während die USA zollfrei in die EU exportieren sollen, werden europäische Exporteure mit einem 15 Prozent Zollsatz belegt. Zusätzlich sollen europäische Unternehmen im Wert von hunderten Milliarden US-Dollar Direktinvestitionen tätigen. (…) Die EU hat sich mit der Sanktionsspirale und den Aufrüstungszielen in eine strategische Sackgasse manövriert.“ Der EU-Abgeordnete Martin Sonneborn hat das aktuelle Verhalten von EU-Politikern, die eigentlich unsere Interessen vertreten sollen, in einem Beitrag zum antirussischen Sanktionspaket kürzlich so auf den Punkt gebracht: > „Sie (EU-Chefin Ursula von der Leyen) führt Krieg gegen die europäische Wirtschaft, gegen die europäischen Medien und gegen die Öffentlichkeit, Krieg gegen das Völkerrecht und gegen die EU-Kommission. Sie führt Krieg gegen die europäischen Verträge, gegen die europäischen Werte, gegen die europäische Kultur und gegen die europäischen Bürger. Sie führt einen Krieg nicht FÜR, sondern GEGEN die Europäische Union.“ „Man sollte meinen, dass ein Nord-Stream-Verbot auf den Widerstand wenigstens Deutschlands hätte stoßen müssen …“ Weil der Artikel von Sonneborn zum aktuellen EU-Sanktionspaket zum Teil so treffend ist, folgen hier noch weitere Zitate. Unter diesem Link [https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/sonneborn-wann-verbietet-von-der-leyen-buchstaben-von-n-o-r-d-s-t-r-e-a-m-li.2344241] findet sich der Text als Artikel und unter diesem Link [https://www.youtube.com/watch?v=hIdp1me5Dtk] als Video. Sonneborn sagt: > „Die im Weltvergleich (konstant) überdurchschnittlichen Energiepreise in der EU werden mit all ihren Kollateralschäden – wettbewerbsunfähige Produktion und untragbare Lebenshaltungskosten – davon noch ein Lied zu singen wissen. Und es wird nicht die EU-Hymne sein.“ > „Der Hass auf Russland sei im Rat mittlerweile so groß, dass man dort eher bereit ist, zu verhungern und zu erfrieren, als auch nur ein Yota vom eingeschlagenen Kurs abzuweichen, berichtet ein nach wochenlangen Verhandlungen von der europäischen Demokratie sichtlich erschlagener Fico.“ > „Wahr ist nur, was auch verrückt genug ist. Und das sind in diesem Fall zwei Dinge: erstens das Verbot von Nordstream & zweitens illegale Sekundärsanktionen gegen China, Indien und die Türkei. Erstmals richten EU-Sanktionen sich nun nämlich gegen die Nord Stream-Pipelines, deren Reparatur oder Inbetriebnahme die EU für immer verbieten will.“ > „Man sollte meinen, dass ein Nord-Stream-Verbot auf den Widerstand wenigstens Deutschlands hätte stoßen müssen – immerhin ist Deutschland an den Pipelines nicht nur selbst beteiligt, sondern hatte einst die (gar nicht sooo schlechte) Idee, das dem US-Frackingdreck weit überlegene Pipeline-Gas (umweltfreundlicher und billiger!) zur Fortschreibung seiner traditionellen Standortvorteile zu nutzen. > > Aber nein, weit gefehlt. Es geschah mit Fritze Merzens vollster Unterstützung, gar auf seine Inititaive hin. Für die finale Durchtrennung der (einstigen) Aorta der (einstigen) deutschen Wirtschaft hatte der deutsche Bundeskanzler in Brüssel über Monate lobbyiert. Das Nord Stream-Verbot wollten das Ohrfeigengesicht & sein Träger UNBEDINGT. Und um einer innerdeutschen Debatte zu entgehen, wollten sie es auch unbedingt so, wie es nun kam: sie wollten es über Brüssel ‚abwickeln‘: Ein alter Trick, um die Verantwortung für eine selbst betriebene Politik, ein selbst verfolgtes Ziel hinterher nicht auch noch übernehmen zu müssen.“ Begeisterung über eine erfolgreiche Selbstsabotage Sonneborn geht in dem Text auch auf die (ebenfalls potenziell selbstzerstörerischen) EU-Sanktionen gegen China ein. Allgemein stellt er fest: Die sich in den EU-Beschlüssen äußernde „Begeisterung über eine erfolgreiche Selbstsabotage“ in Europa sei wirklich einzigartig, sei im Netz zu lesen: Es gebe so etwas nirgendwo sonst auf der ganzen Welt. Viele unserer führenden Politiker haben auf zahlreichen Feldern rationale Politik gegen selbstzerstörerische Ideologien eingetauscht. Diese Tendenz geht voll zulasten der Bürger. Warum lassen wir uns das gefallen? Titelbild: Shutterstock / Alexandros Michailidis Mehr zum Thema: EU-Verbot russischer Gasimporte – Selbstmord auf Raten [https://www.nachdenkseiten.de/?p=132562] Klimapolitik paradox: LNG-Gas aus den USA ist bis zu dreimal so klimaschädlich wie Kohle [https://www.nachdenkseiten.de/?p=108069] Das Zeitfenster für eine mögliche Sanierung von Nord Stream schließt sich [https://www.nachdenkseiten.de/?p=127213] Die Grünen rufen (schon wieder) „Haltet den Dieb!“ – Jetzt soll die Gas-Geschichte umgeschrieben werden [https://www.nachdenkseiten.de/?p=133228] Russisches Gas – jetzt: Alles andere ist doch nur Theater [https://www.nachdenkseiten.de/?p=107686] [https://vg04.met.vgwort.de/na/eec8d1f6998641babef2432dbf71c9c8]

Yesterday - 10 min
episode Ein Blick hinter die Kulissen des SPIEF: Russlands Perspektive auf eine multipolare Weltordnung (Teil 1) artwork
Ein Blick hinter die Kulissen des SPIEF: Russlands Perspektive auf eine multipolare Weltordnung (Teil 1)

Das Sankt Petersburger Wirtschaftsforum (SPIEF) ist weit mehr als nur ein Treffen von Ökonomen und Geschäftsleuten. In einer Zeit tiefgreifender geopolitischer Umbrüche und verhärteter Fronten bietet es auch eine seltene Plattform für den Dialog – und für einen Blick auf Russlands Sicht der sich neu formierenden Weltordnung. Christoph Polajner von der Eurasien Gesellschaft nimmt seit 2022 regelmäßig an diesem Forum teil, um genau diese Perspektiven zu erkunden und Gesprächskanäle offenzuhalten, die anderswo längst geschlossen sind. Im zweiteiligen Interview spricht er über seine Eindrücke vom diesjährigen SPIEF, die Verschiebungen in der internationalen Wirtschaft und Diplomatie und die entscheidende Frage, wie eine stabile europäische Sicherheitsarchitektur in einer multipolaren Welt wiederhergestellt werden kann. Das Interview mit Christoph Polajner führte Éva Péli am 14. Juli 2025. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Éva Péli: Herr Polajner, Sie nehmen seit 2022 regelmäßig als Vertreter der Eurasien Gesellschaft am SPIEF teil und waren auch im Juni dort. Was motiviert Sie zu dieser kontinuierlichen Präsenz, besonders in der aktuellen Zeit? Christoph Polajner: Das stimmt. Ich bin seit 2014 regelmäßig in der Region und habe zwischen 2015 und 2017 in der Ukraine und Russland zum Ukraine-Konflikt gearbeitet. Gesprächskanäle aus dieser Zeit habe ich, wo immer es ging, gepflegt und ausgebaut. In der Eurasien Gesellschaft haben wir entschieden, dass ich dies auch in meiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft tue, da wir uns als eine Plattform verstehen, die Menschen zusammenbringt, die sich für eine friedliche Koexistenz und kooperative Beziehungen der Länder Europas und Asiens einsetzen. Ich nehme an verschiedenen Konferenzen in Russland teil und seit 2022 auch am SPIEF. Was mich vor allem bewegt, ist die Zukunft Deutschlands, Europas und der internationalen Ordnung. In meiner früheren Tätigkeit bei einer humanitären Organisation bin ich in verschiedenen Konfliktregionen gewesen und habe dort die Spannungsrisse in der internationalen Ordnung gesehen. Ordnungsvorstellungen in unterschiedlichen Teilen der Welt gehen immer weiter auseinander und werden zunehmend ausgekämpft. Meine große Befürchtung ist, dass das 21. Jahrhundert wenigstens so blutig wie das 20. wird, wenn es uns nicht gelingt, uns durch Verhandlungen auf eine neue und stabile internationale Ordnung zu verständigen. Mit den heutigen Waffen wäre das noch verheerender als in der Vergangenheit. Wir verlieren im Moment viel Zeit. Auf russischer Seite gibt es viele Gesprächspartner, und wir hätten die letzten Jahre dringend nutzen müssen, um mehr Gespräche zu führen und Lösungen zu erarbeiten. Ziel ist es, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden, das Sterben zu stoppen, die Gräben in Europa nicht noch tiefer werden zu lassen und einen einheitlichen europäischen Raum mit Russland zu schaffen. Als Europäer sind wir, selbst mit den Russen, nicht einmal mehr zehn Prozent der Weltbevölkerung und fallen nicht nur demographisch immer weiter zurück, sondern gegenüber Asien und den USA auch technologisch. Ich bin überzeugt, dass die beste Lösung darin besteht, den Konflikt zu beenden, wieder aufeinander zuzugehen und eine stabile europäische Ordnung zu etablieren. Die Eurasien Gesellschaft möchte dabei einen kleinen Beitrag leisten, indem wir Fachleute zusammenbringen und erste Gespräche in diese Richtung führen. Mit der Wahl Donald Trumps sind nun auch die USA wieder im Dialog mit Russland und damit fast die ganze Welt – mit Ausnahme der meisten EU-Staaten. Es zeigt sich, dass man entgegen der hiesigen Berichterstattung viele Menschen treffen kann, die sich intensiv mit der Entstehung des Konflikts, seinen Ursachen und möglichen Lösungen auseinandersetzen. Die Meinungen in Russland im Hinblick auf Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt und das Potenzial der Wiederannäherung unserer Länder sind tatsächlich vielfältig. Der persönliche Austausch hilft, diese unterschiedlichen Perspektiven zu verstehen, und kann auch dazu beitragen, Zerr- und Feindbilder abzubauen und Vertrauen wiederaufzubauen. Für diejenigen, die es nicht kennen: Können Sie das Sankt Petersburger Wirtschaftsforum kurz vorstellen und seine internationale Bedeutung, auch jenseits der Wirtschaft, umreißen? Ja, das St. Petersburg International Economic Forum, kurz SPIEF, wurde 1997 ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einer sehr wichtigen Wirtschaftskonferenz entwickelt – nicht nur in Russland, sondern auch international. Es entstand in einer schwierigen wirtschaftlichen Phase für Russland, als die Wirtschaft nach der Schocktherapie zusammengebrochen war und das Land deindustrialisiert wurde. Über die Jahre ist es zu einer Konferenz herangewachsen, die auch international auf großes Interesse stieß. Bis 2021 kamen die größten Delegationen aus den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Im Laufe der Zeit gewann natürlich auch China an Bedeutung für Russland, und dementsprechend nahmen auch immer mehr chinesische Delegationen teil. Das Interessante am SPIEF ist, dass neben rein wirtschaftlichen Fragen auch viele Fragen der internationalen Ordnung besprochen werden. Das hat es für mich persönlich besonders attraktiv gemacht. Ich bin nicht primär mit wirtschaftlichem Interesse angereist, sondern um zu verstehen, wie Russland auf Fragen der internationalen Ordnung und die Veränderungen im globalen System blickt. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass auch mit wirtschaftlicher Vernunft argumentiert werden muss, um diesen Krieg zu beenden, da humanitäre Argumente und die Risiken einer weiteren Eskalation bisher offensichtlich nicht ausgereicht haben, hier zu einem notwendigen Umdenken zu gelangen. Welchen Gesamteindruck haben Sie vom diesjährigen SPIEF gewonnen, und welche Schwerpunktthemen – insbesondere im Hinblick auf die internationale Ordnung – waren prägend? Ich habe insgesamt einen sehr positiven Eindruck von der Veranstaltung. Das liegt daran, dass eine Vielzahl von Themen besprochen wurde, die ich momentan für äußerst relevant halte. Man kann hier eine klare Linie ziehen, die sich von den Inhalten des Jahres 2022, als ich erstmals dort war, über die folgenden Jahre bis hin zum diesjährigen Forum im Juni durchzieht. Gerade 2022 wurde intensiv über die Veränderung der internationalen Ordnung gesprochen. Für mich war dabei besonders interessant zu sehen, dass der Diskurs in Russland ein völlig anderer war als in Deutschland. Hier hatten wir den Eindruck, dass das westeuropäische beziehungsweise US-amerikanische Modell letztlich das einzig erfolgreiche sei. Es war unser System, das wir exportieren und für das wir werben wollten. Im Kern ging es um die Kontinuität der internationalen Strukturen: die Ausdehnung von NATO und EU und nur marginale Anpassungen bei Organisationen wie den Vereinten Nationen, der Weltbank oder dem IWF. Damals, 2022, betrachteten wir den Ukraine-Konflikt vor allem als eine regionale Angelegenheit, die auf russisches Expansionsstreben zurückzuführen ist. Auf dem SPIEF hingegen wurde, sowohl 2022 als auch in den Folgejahren, eine andere Perspektive eingenommen. Man hat dort die Ansicht vertreten, dass die gesamte internationale Ordnung im Umbruch sei, dass das System von Jalta und Potsdam und die unipolare Welt, die wir seit dem Ende des Kalten Krieges hatten, nun aufbricht. Die Wahrnehmung war bereits 2022, dass eine neue, multipolare Ordnung entsteht und neue Organisationen an Bedeutung gewinnen würden. Dies wurde sehr intensiv diskutiert, sowohl von russischer Seite als auch von den zahlreichen Teilnehmern aus Ländern des sogenannten Globalen Südens. Apropos Teilnehmer: Hat sich die Zusammensetzung des Forums im Vergleich zu den Jahren vor 2022 signifikant verändert, und welche Trends sind hierbei besonders auffällig? Die Zusammensetzung hat sich sehr stark verändert. Bis einschließlich 2021 gab es hochrangige Delegationen aus Deutschland, verschiedenen anderen europäischen Staaten und den USA. Insbesondere 2022, aber auch in den Folgejahren war die Anzahl der Teilnehmer aus der Europäischen Union sehr überschaubar. Auffällig war die durchgehende US-Präsenz seit 2022. In diesem Jahr war ich Zuhörer bei einem bemerkenswerten Panel zur Zukunft der US-amerikanisch-russischen Beziehungen mit Teilnehmern aus beiden Staaten, dort wurden Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Wiederannäherung diskutiert. Hier zeigte sich ein deutlicher Unterschied: Die US-Teilnehmer agierten wesentlich pragmatischer als viele politische und wirtschaftliche Akteure aus der EU. Wie erklären Sie die bemerkenswerte US-Präsenz, besonders im Vergleich zur Zurückhaltung europäischer Delegationen, obwohl die USA traditionell als Treiber der Konfrontation gelten? Ich glaube, die US-Amerikaner waren schon immer pragmatischer als wir. Was bei der aktuellen US-Administration auffällt, ist, dass sie wesentlich weniger ideologisch ist als die vorangegangene. Der Konflikt mit Russland wird nicht mehr als Kampf zwischen Gut und Böse betrachtet, sondern als ein Konflikt unterschiedlicher Akteure mit unterschiedlichen Interessen. Diese versucht man zu verstehen, um darüber zu verhandeln und letztendlich Kompromisse zu finden. Die Interessen Washingtons werden teilweise öffentlich kommuniziert: sowohl der Zugang zu natürlichen Ressourcen in der Ukraine und Russland als auch eine verstärkte Präsenz US-amerikanischer Firmen auf dem russischen Markt. Als deutscher Staatsbürger habe ich mit einigen Bedenken den Rückzug vieler deutscher Unternehmen vom russischen Markt und die zum Teil zu Ramschpreisen erfolgte Veräußerung des dortigen Geschäfts an unterschiedliche Investoren beobachtet. Das geschah teils in sanktionierten Bereichen, wo sie nicht mehr arbeiten konnten, teils aber auch in anderen Sektoren, wo die Entscheidung zum Rückzug aufgrund von politischem oder öffentlichem Druck oder aus anderen Gründen getroffen wurde. Meiner Wahrnehmung nach haben sich die US-Amerikaner wesentlich weniger zurückgezogen. Sie durften zwar aufgrund der Sanktionen ihrer Regierung nicht mehr neu in Russland investieren, aber viele betreiben das etablierte Geschäft weiter, pflegen deutlich mehr Kontakte und denken vorausschauend an die Zeit nach dem Konflikt, um bei einer möglichen Wiederaufnahme von Aktivitäten gut vorbereitet zu sein. Ein gutes Beispiel sind hier die Bemühungen der US-Handelskammer in Russland in den letzten Monaten. Sie möchte russische Individuen von der Sanktionsliste streichen, um ihnen die Reise in die USA zu ermöglichen und so verschiedene Gesprächskanäle wieder zu eröffnen. Sie wirbt auch – übrigens gemeinsam mit der französischen Handelskammer – dafür, die Sanktionen gegen die zivile Luftfahrt in Russland abzubauen, um – neben sicherlich auch vorhandenen wirtschaftlichen Interessen – die Sicherheit des Luftverkehrs nicht weiter zu gefährden. Dass Passagiermaschinen vom Himmel stürzen, kann sich niemand wünschen (Anm. d. Red.: Wie nun, nachdem das Interview geführt wurde, mit einer Maschine des Herstellers Antonov leider passiert ist), und welche Reputationsrisiken damit für die Hersteller unabhängig von der Ursache verbunden sind, muss Boeing gerade erleben. Airbus würde es nicht anders gehen, und das kann nicht in unserem Interesse sein. In China arbeiten die Firmen COMAC und AVIC daran, den bisherigen Platzhirschen Boeing und Airbus Konkurrenz zu machen, in Russland UAC, und in Brasilien stellt Embraer gute Regionalflugzeuge her. Mehrfach war bei Gesprächen am Rande des Forums zu hören, dass zwischen US-Amerikanern und Russen über die Wiederaufnahme von direkten Flugverbindungen noch in diesem Jahr gesprochen wird. Mir ist nicht bekannt, dass zwischen der EU und Russland überlegt wird, die jeweiligen Lufträume auch nur für Überflüge wieder zu öffnen. Die Lufthansa verliert dadurch Marktanteile an asiatische Fluglinien, die den kurzen und kostengünstigen Weg über Russland nehmen, während die Lufthansa das meidet. Insgesamt ist auf dem Forum eine deutliche Zunahme der Teilnehmer aus dem sogenannten Globalen Süden erkennbar. Dies war in all den Jahren sichtbar und ging Hand in Hand mit einer stärkeren Präsenz der Firmen aus diesen Ländern in Russland. Nehmen wir den Automobilbereich: Deutsche Firmen waren dort früher sehr gut vertreten. Was einem bei regelmäßigen Reisen nach Russland gleich auffällt, ist, wie stark sich das Bild auf den Straßen verändert. Mit jedem Jahr, in dem ich dort war, gab es mehr chinesische Autos. Das liegt natürlich daran, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen keine globalen UN-Sanktionen sind, sondern Sanktionen der EU und der USA. Andere Staaten sind daran nicht gebunden. Die Chinesen haben das für sich genutzt und ihre Autos verstärkt nach Russland exportiert und dort auch zum Teil montiert, wodurch sie deutlich an Marktanteilen gewonnen haben. Dies lief nicht ohne Probleme ab, da man in kurzer Zeit kein großes Händler- und Ersatzteilnetz aufbauen oder umbauen kann, wo die Händlernetze von europäischen Firmen übernommen wurden. Aber auch diese Schwierigkeiten werden nach und nach angegangen. Welche Rolle spielte das Verhältnis zum Westen, insbesondere zu Westeuropa und Deutschland, in den Diskussionen auf dem Forum? Wie zeigte sich die russische Haltung dazu? Das Verhältnis zum Westen spielte tatsächlich eine sehr große Rolle, geprägt von einer tiefen Enttäuschung auf russischer Seite. Besonders im Hinblick auf Deutschland herrscht das Gefühl vor, dass man den Deutschen in der Vergangenheit entgegengekommen sei. Man verweist auf die jahrzehntelange erfolgreiche Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg, die maßgebliche Unterstützung der deutschen Wiedervereinigung – inklusive des berühmten Gesprächs zwischen Michail Gorbatschow und Helmut Kohl in Strickjacken im Kaukasus vor genau 35 Jahren – und den Abzug der Roten Armee aus Ostdeutschland. Russland habe Deutschland, den Europäern und US-Amerikanern damals viel Vertrauen entgegengebracht. Viel wurde auch über die NATO-Erweiterung diskutiert. Hierzulande wird oft argumentiert, es gäbe keine schriftlichen Vereinbarungen darüber, die NATO nicht auszudehnen. Die russische Seite hält dem entgegen, dass man den mündlichen Zusagen damals vertraut habe. Viele wichtige Abkommen, auch während des Kalten Krieges oder der Kuba-Krise 1962, seien nicht als völkerrechtliche Verträge, sondern als „Gentleman’s Agreements“ getroffen und eingehalten worden. Es wurde sehr deutlich, dass auf russischer Seite ein starkes Gefühl vorherrscht, immer wieder einen Vertrauensvorschuss gegeben und enttäuscht worden zu sein. Diese Enttäuschung manifestierte sich in mehreren Punkten: der NATO-Erweiterung, der russischen Wahrnehmung einer gezielten Organisation der Maidan-Demonstrationen und der aus russischer Sicht nicht eingehaltenen Zusage für Neuwahlen danach. Auch die Minsker Abkommen und die Aussage der ehemaligen Bundeskanzlerin, diese seien lediglich geschlossen worden, um Zeit zu gewinnen, wurden als eklatanter Vertrauensbruch wahrgenommen. Diese tiefsitzende Enttäuschung führte zu dem klaren Entschluss, Konsequenzen zu ziehen. Russland, so die Sichtweise dort, habe lange versucht, Teil Europas zu werden, sei aber an den EU-Staaten und den USA gescheitert. Folglich will man nun mit neuen Partnern, insbesondere den BRICS-Staaten und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), eine neue internationale Ordnung aufbauen. Zudem besteht Russland für eine Beendigung des Krieges darauf, dass die Ukraine weder Teil der NATO noch eines anderen gegen Russland gerichteten Bündnisses und auch kein Stationierungsraum für ausländische Truppen oder Offensivwaffen wird. Dass sich die Position der US-amerikanischen Administration hierzu geändert hat und im Abschlussdokument des letzten NATO-Gipfels nicht mehr die Rede davon ist, dass „die Zukunft der Ukraine in der NATO liegt“ und man die Ukraine auf ihrem „unumkehrbaren Weg zur euro-atlantischen Integration unterstützen wolle“, wie es noch auf dem NATO-Gipfel 2024 formuliert worden war, wird als positiv wahrgenommen. Aber, wie mir mehrere Gesprächspartner sagten: „Niemand ist bereit, uns das zu garantieren.“ Auf persönlicher Ebene waren die Gespräche überwiegend freundlich. Dennoch spürt man über die Jahre, dass sich ein leichter „Schleier“ über manche Themen und Begegnungen gelegt hat; es ist nicht mehr so unbeschwert wie noch vor zehn Jahren. Dies ist eine Folge der verhärteten Positionen und der zunehmenden Kriegstoten auch auf russischer Seite. Hinzu kommt die Wahrnehmung, dass manche Firmen, die sich aus Russland zurückzogen, über das Notwendige hinaus agierten, um russischen Partnern die Geschäftsfortführung maximal zu erschweren, und auch die Bundesregierung in der nationalen Umsetzung von Sanktionen eifriger ist als manch anderer europäischer Staat. Lesen Sie im zweiten Teil dieses Interviews [https://www.nachdenkseiten.de/?p=136622] mehr über die Rolle des Ukraine-Kriegs, die Resilienz der russischen Wirtschaft und die langfristigen strategischen Neuausrichtungen Russlands. ---------------------------------------- Über den Interviewpartner: Christoph Polajner berät in den Schnittpunkten von Geopolitik, Geoökonomie, Außenpolitik und Wirtschaft und ist Gründungsmitglied und Stellvertretender Vorsitzender der Eurasien Gesellschaft mit Sitz in Berlin. Seine geographischen Schwerpunkte sind China und Russland, inhaltlich sind es Eurasien, die BRICS, die Shanghai Cooperation Organization, der Ukrainekonflikt und die chinesisch-russischen Beziehungen. Er war lange Jahre weltweit tätig: in Lateinamerika, Afrika, Südostasien, Zentralasien, der Ukraine, China und Russland, den Großteil der Zeit für eine humanitäre Organisation. Er hat einen Master-Abschluss in Chinese Studies mit den Schwerpunkten chinesischer Außenpolitik und Wirtschaft. [https://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/250619 -Autor_DSC_1274.jpg] ---------------------------------------- Titelbild: Quelle: Christoph Polajner[https://vg01.met.vgwort.de/na/2e54c6b7b7024f4cbe1304f7c41471d3]

Yesterday - 18 min
episode Hunderttausende in Berlin: „Nie wieder Krieg!“ – Eine notwendige Fake News artwork
Hunderttausende in Berlin: „Nie wieder Krieg!“ – Eine notwendige Fake News

Hunderttausende gegen Kriegstüchtigkeit am Samstag auf den Berliner Straßen. Eine 400 Quadratmeter große Friedensflagge auf der Reichstagswiese. Die weiße Taube auf blauem Grund vor dem Bundesratsgebäude. – Alles leider nur Fake News. Aber notwendige! Von Leo Ensel. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Endlich! Waren es die bevorstehenden 80. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki? War es die irrwitzige billionenschwere und brandgefährliche Politik der Aufrüstung von Merz [https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/merz-schulden-kehrtwende-finanzpolitik-100.html] („Whatever it takes!“) und von der Leyen [https://www.youtube.com/watch?v=aBSmVhGQKs0] („You‘re adapting to the new reality of a full-scale war, right here on European soil“)? War es die dunkel-raunende Ankündigung eines Militärhysterikers „Das könnte unser letzter Sommer im Frieden sein“? Oder war es am Ende der an Zynismus nicht mehr zu überbietende Satz des „anregendsten Philosophen Europas“, Peter Sloterdijk [https://www.koha.net/de/bote/peter-sloterdijk-shumica-e-europianeve-nuk-e-dine-me-qe-urrejtja-ndaj-europes-ne-lindje-ka-filluar-ne-levizjen-pansllaviste]: „Europa erlebt derzeit, historisch gesehen, etwas, das einem Glück gleicht. Wir haben wieder Feinde. Echte Feinde“, der die Menschen nicht mehr nur ins Schlottern, sondern endlich auch massenhaft auf die Straßen brachte? Eine 400 Quadratmeter große Friedensfahne Was auch immer der berühmte Tropfen gewesen sein mag, der das Fass zum Überlaufen brachte – die Friedensbewegung ist wieder da! Und machtvoll wie seit den Achtziger Jahren nicht mehr: Bis zu 500.000 Menschen [https://www.morgenpost.de/berlin/article409600041/csd-berlin-2025-pride-bilder-demo-eindruecke-protokoll.html] gingen am Samstag in Berlin unter dem Motto „Nie wieder Krieg!“ [https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/csd-in-berlin-am-samstag-wir-sind-die-mehrheitsgesellschaft-li.2344650] auf die Straßen. Es war ein bunter, fröhlicher und kreativer Protest. Überall blaue Flaggen mit der weißen Taube. Auf der Reichstagswiese rollten Teilnehmer eine 400 Quadratmeter große Friedensfahne [https://www.berliner-zeitung.de/news/vor-reichstagsgebaeude-400-quadratmeter-regenbogenflagge-ausgelegt-li.2344591] aus, nachdem bereits mehr als 230.000 Menschen die Petition „Blau statt olivgrün: Die Friedensflagge muss wehen!“ unterschrieben hatten. Hintergrund war die Entscheidung der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), am Bundestag keine Friedensflagge zu hissen. Erfreulicherweise hatte hingegen die Bundesratspräsidentin und saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) am Freitagvormittag mitgeteilt, die Fahne für den Frieden dafür am Bundesratsgebäude aufzuziehen. „Viele Menschen haben Angst vor einem neuen Krieg in Europa und sind verunsichert“, sagte einer der Veranstalter [https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/csd-in-berlin-am-samstag-wir-sind-die-mehrheitsgesellschaft-li.2344650]. „Aber gleichzeitig wollen wir ein kraftvolles Zeichen gegen die an Wahnsinn grenzende Aufrüstung und für eine neue Entspannungspolitik setzen. Jetzt erst recht. Deshalb auch das Motto der diesjährigen Friedensdemo: ‚Nie wieder Krieg!‘. Der Druck gegen uns aus Politik und Medien nimmt zu, uns wird die Solidarität entzogen, die Stimmen gegen uns werden immer lauter. Wer sich für atomare Abrüstung, das Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine und eine ‚Pariser Charta 2.0‘ einsetzt, soll ausgegrenzt werden. Das ist keine Situation, in der wir still sein können. Wir sind heute eine starke Stimme dagegen. Unsere Message: Wir sind die Mehrheitsgesellschaft.“ „Keine Zeit, um neutral zu sein!“ Sahra Wagenknecht (BSW) eröffnete gemeinsam mit Ralf Stegner (SPD) die Abschlusskundgebung: „Für alle, für die das Hissen der Friedensflagge ein Zirkus ist: Wir machen Berlin zur größten Manege für Frieden und Abrüstung.“ Es sei jetzt „keine Zeit, um neutral zu sein, wenn ein ganzes Land kriegstüchtig gemacht werden soll. Wenn unsere Demokratie unter Druck gerät und unser Sozialstaat in Trümmer zerschlagen wird. Wir können nicht neutral sein, wenn es um Krieg und Frieden geht, am Ende sogar das Überleben der Menschheit als Gattung auf dem Spiel steht!“ Und Rolf Mützenich (SPD) unmissverständlich: „Der Frieden ist in Gefahr. Wir sind Kriegsgegner und wir sind stolz. Wir werden nie wieder still sein, uns von Kriegsertüchtigern vertreiben lassen. Kein Fußbreit dem Hass zwischen den Völkern. Ihr kriegt uns nicht weg. Das jahrzehntelang geteilte Berlin ist und bleibt die Stadt des Friedens.“ Sorry! Sie meinen, ich hätte da etwas verwechselt und solle die Quellen mal richtig lesen? Das wäre gar keine Friedensdemo, sondern die diesjährige CSD-Parade in Berlin gewesen? – Oh, da muss ich gestern Abend wohl zu tief ins Glas geschaut haben! Das alkoholfröhliche ‚Gemeinsame Europäische Haus‘ aus französischem Rotwein, deutschem Bier, russischem Wodka und armenischem Cognac hat da offenbar mein Gehirn etwas benebelt. Sorry! Es war also gar keine Friedensdemo, sondern der Christopher Street Day? Aber das ist ja noch besser! Titelbild: SibRapid / Shutterstock

Yesterday - 6 min
En fantastisk app med et enormt stort udvalg af spændende podcasts. Podimo formår virkelig at lave godt indhold, der takler de lidt mere svære emner. At der så også er lydbøger oveni til en billig pris, gør at det er blevet min favorit app.
En fantastisk app med et enormt stort udvalg af spændende podcasts. Podimo formår virkelig at lave godt indhold, der takler de lidt mere svære emner. At der så også er lydbøger oveni til en billig pris, gør at det er blevet min favorit app.
Rigtig god tjeneste med gode eksklusive podcasts og derudover et kæmpe udvalg af podcasts og lydbøger. Kan varmt anbefales, om ikke andet så udelukkende pga Dårligdommerne, Klovn podcast, Hakkedrengene og Han duo 😁 👍
Podimo er blevet uundværlig! Til lange bilture, hverdagen, rengøringen og i det hele taget, når man trænger til lidt adspredelse.
Phone screen with podimo app open surrounded by emojis

Rated 4.7 in the App Store

Limited Offer

3 months for 9 kr.

Then 99 kr. / monthCancel anytime.

Exclusive podcasts

Ad free

Non-Podimo podcasts

Audiobooks

20 hours / month

Get Started

Only on Podimo

Popular audiobooks