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2,20 Euro Stundenlohn – Wie deutsche Unternehmer mit Inklusion exklusive Profite machen

Werkstätten für behinderte Menschen sollen den Sprung in ein geregeltes Berufsleben ermöglichen. In einem Bruchteil der Fälle klappt das. Die allermeisten Betroffenen bleiben dagegen als billige Arbeitskräfte auf ihrer Stelle kleben – mit Hungerlohn und ohne Perspektive. Das nutzen ausgerechnet solche Firmen schamlos aus, die auf die Integration Benachteiligter pfeifen. Von Ralf Wurzbacher. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. In Krisenzeiten verlieren viele ihre Arbeit. Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung sind oft die ersten, die es trifft. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) zählte im Oktober über 185.000 Schwerbehinderte ohne Job, knapp 9.000 mehr als im Jahr davor und 20.000 mehr als 2023. Mit fast zwölf Prozent war die Arbeitslosenquote 2024 nahezu doppelt so hoch wie die aller Erwerbspersonen im Land. Anlässlich der Vorlage des „Inklusionsbarometers Arbeit“ [https://delivery-aktion-mensch.stylelabs.cloud/api/public/content/aktion-mensch-inklusionsbarometer-arbeit-2025.pdf?v=00914778] der Aktion Mensch vor gut einem Monat befand deren Sprecherin Christina Marx: „Der Missstand verfestigt sich weiter. Wir sehen uns mit einem drastischen Rückschlag für die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert.“ Die Lage ist ernst. Behinderte schaffen schon in Normalzeiten sehr viel schwerer den Sprung ins Berufsleben. Und nach einer Entlassung fällt die Rückkehr noch einmal schwerer, zumal in Phasen ökonomischen Niedergangs. Ihre Abgangsrate aus der Arbeitslosigkeit lag 2024 bei unter drei Prozent, während sie bei Menschen ohne Behinderung bei über sechs Prozent verblieb. Die deutsche Wirtschaft zeigte sich schon in der Vergangenheit nicht besonders eifrig, Menschen mit Handicap Arbeit zu geben, obwohl der Staat bis zu 75 Prozent ihrer Bezahlung übernimmt. In den vergangenen Jahren ist ihre Bereitschaft weiter gesunken. Dabei hänge von ihren Einstellungs- und Beschäftigungsbemühungen die weitere Entwicklung ab, bemerkte Marx und setzte hinzu: „Wir kommen nicht umhin, den Unternehmen regelrechten Widerstand zu attestieren.“ [https://delivery-aktion-mensch.stylelabs.cloud/api/public/content/aktion-mensch-interview-christina-marx-zum-inklusionsbarometer-arbeit-25.pdf?v=cf9f1d0e] Pflichtverletzung leicht gemacht Nach dem 9. Sozialgesetzbuch müssen Unternehmen mit 20 oder mehr Beschäftigten mindestens fünf Prozent Menschen mit Schwerbehinderung einstellen. Gemäß Inklusionsbarometer sank die Quote unter allen der Bestimmung unterliegenden Firmen im Vorjahr auf 4,4 Prozent – den niedrigsten Stand seit 2013. Ein Verbund aus Süddeutscher Zeitung (SZ), dem inklusiven Magazin Andererseits und dem Informationsfreiheitsportal „Frag den Staat“ hat im Rahmen einer umfassenden Recherche zum Thema [https://fragdenstaat.de/artikel/exklusiv/2025/07/das-fuehlt-sich-nach-ausbeutung-an/] genauere Zahlen ermittelt. Demnach erfüllten im Jahr 2023 lediglich 38,6 Prozent der fraglichen Betriebe ihre Beschäftigungspflicht. In knapp 111.000 Fällen geschah dies nur teilweise (35,4 Prozent) oder gar nicht (26 Prozent). Damit beschäftigt jeder vierte Arbeitgeber keinen einzigen Menschen mit Beeinträchtigung. Eigentlich hat der Gesetzgeber für solche Fälle vorgesorgt: Wer die Vorgaben verletzt, muss eine Ausgleichsabgabe an den Staat leisten. Das Geld wandert zu den Integrationsämtern der Länder, die es wiederum zu großen Teilen an jene Betriebe weiterreichen, die ihren Pflichten nachkommen und Behinderte in Arbeit bringen. Beispielsweise fließen die Mittel so in die Schaffung und Sicherung barrierefreier Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Die Kompensationen belaufen sich, gestaffelt nach Betriebsgröße und Erfüllungsquote, auf 155 Euro bis 815 Euro monatlich [https://www.rehadat-ausgleichsabgabe.de/verstehen/was-ist-die-ausgleichsabgabe/]. Im Jahr 2022 hätten so insgesamt zirka 900 Millionen Euro zusammenkommen müssen. Tatsächlich waren es aber 84 Millionen Euro weniger, weil es für Unternehmer einen Ausweg mehr gibt, um sich aus der Verantwortung zu stehlen. Moderne Arbeitssklaven Hier kommen die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ins Spiel. Offiziell sind sie Orte der Förderung, Beschäftigung und Teilhabe. Ihr gesetzlicher Auftrag lautet, geeignete Kandidaten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten, sprich sie zu befähigen, an der Seite von Beschäftigten ohne Behinderung einer geregelten und gleichwertig bezahlten Tätigkeit nachgehen zu können. Davon kann keine Rede sein. In der Praxis entpuppen sich die Einrichtungen vielmehr als Verwahranstalten für moderne Arbeitssklaven. Aktuell kommen bundesweit über 300.000 Personen, die als erwerbsgemindert gelten, in einer WfbM unter. Auch hier zeigt die Tendenz seit den 1990er-Jahren steil nach oben. Nach einer Erhebung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) wechselten 2023 zwischen 0,13 und 0,94 Prozent der in diesen Einrichtungen Angestellten in einen regulären Job. Eine Befragung der Werkstattleitungen ergab ein Bundesmittel von 0,35 Prozent. Sprungbrett ins geregelte Berufsleben? Von wegen! Die allermeisten – 99,65 Prozent – bleiben auf ihrer Stelle kleben, nicht selten jahrzehntelang. Dabei könnte nach Ansicht von Fachleuten wenigstens ein Drittel des fraglichen Personenkreises durchaus in der freien Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst Fuß fassen, also mithin mehr als 100.000. Dass das nicht passiert, hat im Wesentlichen mit der verkorksten Rechtslage zu tun, vorneweg dem Fehlen eines harten Sanktionsregimes mit Strafen, die Arbeitgebern bei Pflichtverletzung wirklich wehtun. Richtig absurd wird das System aber erst dadurch, dass es die Umgehung der Regeln sogar belohnt. Wie das? Man kann sich als Unternehmer auch vor den Ausgleichszahlungen drücken, indem man Aufträge an die WfbM vergibt. Je nach Umfang reduziert sich so das Bußgeld beziehungsweise entfällt es ganz. Nicht nur werden so Ausgaben vermieden. Die Masche steigert sogar die Gewinne, weil der Auftraggeber seine Produktion zu niedrigsten Kosten auslagern kann. Oder er holt sich behinderte Menschen als billige Arbeitskräfte in die Fabrik, verliehen durch die WfbM. Auch das ist eine gängige Praxis. Ausbeutung auf Staatskosten Besagte Recherchekooperation schilderte im Sommer den Fall eines Mannes, der in seiner Werkstatt Pappschachteln falten und mit Utensilien eines Vitamin-D-Testkits der Firma Cerascreen bestücken muss. Bei einer 30-Stunden-Woche erhält er dafür im Monat 260 Euro, was einem Stundensatz von unter 2,20 Euro entspricht. Von dem kümmerlichen Verdienst bekommt er täglich auch noch 2,90 Euro für ein betriebsinternes Mittagessen abgezogen. Sein Existenzminimum sichern eine Erwerbsminderungsrente und ein Mietzuschuss. Die Betroffenen gelten rechtlich zumeist nicht als Arbeitnehmer, sondern als „arbeitnehmerähnliche Personen“ in einem Reha- beziehungsweise Werkstattverhältnis, womit ihnen auch die gängigen Arbeits- und Mitbestimmungsrechte verwehrt bleiben. Nur in seltenen Fällen wird Mindestlohn gezahlt. Wie das ZDF-Magazin „Frontal“ [https://www.zdf.de/play/magazine/frontal-das-magazin-100/ausbeutung-behindertenwerkstatt-inklusion-arbeitsmarkt-behinderung-102] im Juli 2024 berichtete, sind 93 Prozent der in WfbM Tätigen auf staatliche Hilfe angewiesen. 2022 haben allein in Bayern 2.500 und damit etwa ein Zehntel aller abgabepflichtigen Betriebe ihre Ausgleichsschuld auf null gesenkt und nebenher ihre Profite durch den Einsatz spottbilliger Arbeitskräfte gemehrt. Ausbeutung? Nicht doch: „Wir sind stolz auf diese Partnerschaft und sehen sie als Beispiel dafür, wie Wirtschaft und Inklusion Hand in Hand gehen können“ [https://archive.is/20250725132634/https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/unternehmen-inklusion-vermeiden-ausgleichsabgabe-gesetz-e166912/#selection-559.154-559.259], äußerte ein Cerascreen-Sprecher auf SZ-Anfrage. Und so werben ausgerechnet solche Unternehmen mit „Vielfalt und Chancengleichheit“, die ihre Werkstore für Menschen mit Behinderungen verrammeln. Die Integrationsämter vertreten ebenfalls den Standpunkt, dass die Praxis einen wertvollen Beitrag leiste, um die Arbeitsfähigkeit von Behinderten zu fördern. Rüge durch die UN Ein Systemfehler mehr: Die WfbM profitieren selbst vom Status quo. Sie beziehen staatliche Fördergelder zur Deckung der Personal- und Betriebskosten, für die Qualifizierung und Begleitung der Mitarbeiter gibt es Betreuungserlöse, etwa Zuwendungen aus Maßnahmen wie BÜWA (Begleiteter Übergang Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt). Wenn Beschäftigte an Unternehmen verliehen werden (Außenarbeitsplatz), kommen noch die Stundensätze von Firmenseite hinzu. Wechselt der Betroffene hingegen dauerhaft in ein festes Arbeitsverhältnis, brechen alle diese Einnahmen weg. Ende November brachte der Bayerische Rundfunk [https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/werkstaetten-fuer-behinderte-menschen-sackgasse-statt-inklusion,V3TGZmQ] das Dilemma auf den Punkt: „Für Werkstätten ist es aus finanzieller Sicht langfristig unattraktiv, Mitarbeitende an den ersten Arbeitsmarkt abzugeben.“ Da könnte etwas dran sein. Noch einmal die Statistik: 0,35 Prozent schaffen den Absprung in die berufliche Eigenständigkeit … Keine Frage: Für bestimmte Menschen sind diese Einrichtungen von hohem Wert, weil sie sich eingebunden fühlen, eine Aufgabe haben und so an Selbstwertgefühl gewinnen. Das System mag gut gemeint sein, führt die guten Absichten aber ad absurdum. In ihrer heutigen Form beförderten die WfbM „Segregation und Exklusion. Sie sind deshalb nicht Teil eines inklusiven Arbeitsmarktes“, heißt es in einem Positionspapier des Deutschen Instituts für Menschenrechte [https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/Weitere_Publikationen/DIMR_Menschenrechtliche_Eckpunkte_fuer_die_Reform_von_Werkstaetten_fuer_behinderte_Menschen__WfbM_.pdf]. „Sie bieten auch nicht die Möglichkeit, einen angemessenen Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen.“ Verwiesen wird auf die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN), zu deren Umsetzung sich Deutschland verpflichtet hat. Vor zwei Jahren ergab eine Prüfung durch den zuständigen UN-Fachausschuss, dass hierzulande noch vieles im Argen liegt. Insbesondere die Werkstätten liefen den Intentionen und Zielen zuwider. Rendite vor Mensch Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht ein schöner Satz: „Wir werden die Aufnahme einer Arbeit für Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt verstärkt fördern.“ Ach ja? Mit ihrem Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts, das Anfang 2024 in Kraft trat, hatte die Ampelregierung immerhin der bis dahin gängigen Finanzierung der Werkstätten über die Ausgleichszahlungen einen Riegel vorgeschoben. Seither kommen die Mittel ausschließlich der beruflichen Qualifizierung am ersten Arbeitsmarkt zugute. Allerdings plant die neue Regierung eine Rolle rückwärts und will „die nachrangige Förderung von Werkstätten und Wohnheimen für Werkstattbeschäftigte aus der Ausgleichsabgabe“ wieder ermöglichen. Außerdem wolle man die Einrichtungen „erhalten und reformieren“. „Reform“ verheißt in der Regel nicht Gutes und „Erhalt“ klingt nach „Weiter so“. Von einer Überwindung des „Ablasshandels für Inklusion“ („Frag den Staat“), einer Abkehr von der Verrechenbarkeit mit Auftragsvergaben oder deutlich strengeren Strafen findet sich im Koalitionsvertrag jedenfalls kein Wort. Man redet gerne und viel über Inklusion und Integration, aber unternimmt wenig bis gar nichts in puncto Umsetzung. Und so könnte das Projekt dasselbe Schicksal ereilen wie das Lieferkettengesetz, das das EU-Parlament auf maßgeblichen Druck Deutschlands gerade „zerbröselt“ [https://www.nachdenkseiten.de/?p=142109] hat – wegen zu viel Bürokratie und Wettbewerbsnachteilen. Womit sich einmal mehr bewahrheitete, was schon immer galt im Kapitalismus: Wichtiger als der Mensch ist allemal die Rendite. Titelbild: KOTOIMAGES/shutterstock.com[http://vg05.met.vgwort.de/na/d1189e01f2724e40b6941867842a5252]

Ayer - 13 min
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Ein Manifest gegen den Wettlauf zur Superintelligenz

Die Menschheit steht kurz vor der Gefahr der Auslöschung durch eine unkontrollierte Superintelligenz – und nur wenige Dokumente setzen sich so klar und eindringlich damit auseinander wie „The Compendium“ [http://pdf.thecompendium.ai/the_compendium.pdf]. Die Autoren von „The Compendium“ kommen aus der Spitzenforschung im Bereich der künstlichen Intelligenz, darunter Ingenieure und Sicherheitsspezialisten, die seit Jahren daran arbeiten, fortschrittliche Systeme zu entwickeln, zu bewerten und Stresstests zu unterziehen. Ihre Glaubwürdigkeit beruht auf direkten Erfahrungen mit Skalierungstrends, Ausrichtungsfehlern und dem institutionellen Druck, der den globalen Wettlauf vorantreibt. Der Text ist kein technischer Bericht oder spekulativer Essay, sondern ein faktenreiches Manifest. Eine Rezension von Michael Holmes. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Anfang dieses Jahres veröffentlichten [https://ifanyonebuildsit.com/] Eliezer Yudkowsky und Nate Soares „If Anyone Builds It, Everyone Dies – Why Superhuman AI Would Kill Us All“, das wichtigste Buch zum Thema; es hat die Aufmerksamkeit der Leitmedien auf sich gezogen und überwiegend positive Expertenrezensionen erhalten. Es ist ein Meisterwerk. Aber für eine kompakte, jargonfreie Einführung ist das 110-seitige „Compendium“ der beste Ausgangspunkt: Es erklärt das Aussterberisiko Schritt für Schritt in einfacher Sprache. Es argumentiert, dass die Welt heute schlafwandlerisch auf die Konstruktion künstlicher Intelligenzen zusteuert, die die menschliche Intelligenz weit übertreffen und die Lebensbedingungen auf der Erde auf eine Weise verändern können, die wir nicht vorhersagen, steuern oder überleben können. Entgegen dem vorherrschenden Optimismus der Technologiebranche betont das Kompendium [https://www.thecompendium.ai/introduction], dass die Konstruktion gottgleicher KI-Systeme weitaus einfacher ist als ihre Ausrichtung, dass Fehlausrichtung kein Nebenrisiko, sondern das Standardergebnis ist und dass die globalen Anreize rund um diese Technologie alle wichtigen Akteure zu einer rücksichtslosen Eskalation treiben. Die Kraft des Dokuments liegt nicht in dramatischer Rhetorik oder spekulativen Untergangsszenarien, sondern in seiner Betonung systemischer Realitäten: Anreize, institutionelle Schwächen, strategischer Druck und die fragile Position des Menschen innerhalb der technologischen Kräfte, die er selbst entfesselt. Da die heutigen KI-Systeme noch weit hinter der menschlichen oder allgemeinen Intelligenz zurückbleiben, sind sie weitgehend unter unserer Kontrolle, in ihrem Anwendungsbereich begrenzt und als Werkzeuge für eng gefasste Aufgaben äußerst nützlich – sie sind keine autonomen Akteure mit strategischer Macht. Die Autoren stellen fest, dass die derzeitige KI bereits reale Vorteile in den Bereichen Produktivität, Forschungsunterstützung, Sprache und Automatisierung gebracht hat – und solange die Systeme in diesem engen, kontrollierten Rahmen bleiben, überwiegen diese Vorteile die Nachteile. Warum also die Untergangsstimmung? Die Autoren erklären mit eindringlicher Klarheit, warum das Aufkommen künstlicher allgemeiner Intelligenz fast sofort eine Intelligenzexplosion auslösen würde: Sobald ein System in der Lage ist, seine eigene Architektur zu verbessern, seine Trainingsprozesse zu optimieren, bessere Algorithmen zu schreiben als diejenigen, die es geschaffen haben, Effizienzen zu nutzen, die für menschliche Ingenieure unsichtbar sind, oder rekursiv Durchbrüche in den Bereichen Rechenleistung, Daten und Modelldesign zu erzielen, beschleunigen sich seine Fähigkeiten weit über die menschliche Kontrolle hinaus. Sie stützen diese Behauptung mit Belegen aus aktuellen Skalierungstrends, neu entstehenden Fähigkeiten in Grenzmodellen und Expertenbewertungen, die vorhersagen, dass die Kluft zwischen menschlicher Intelligenz und weit übermenschlicher Intelligenz wahrscheinlich in Monaten und nicht in Jahrzehnten gemessen werden wird. Auf der Grundlage von Aussagen und Analysen führender KI-Forscher argumentieren sie, dass die Kombination aus algorithmischer Selbstverbesserung und weit überlegener kognitiver Geschwindigkeit eine unaufhaltsame Dynamik erzeugt: Sobald allgemeine künstliche Intelligenz erreicht ist, ist Superintelligenz kein weit entfernter Meilenstein mehr – sie ist der nächste inkrementelle und unvermeidbare Schritt. Wir haben gute Chancen, ihn noch in diesem Jahrzehnt zu erreichen. „The Compendium“ legt akribisch dar, warum ein superintelligentes System sich leicht jedem Versuch entziehen würde, es zu kontrollieren oder einzudämmen, und stützt sich dabei nicht auf Spekulationen, sondern auf die gesammelten Warnungen von Experten, die sich mit gegnerischen Fähigkeiten, Cybersicherheitsverletzungen, autonomer Optimierung und strategischer Manipulation befassen. Ein solches System wäre in der Lage, jede Schwachstelle in der menschlichen Infrastruktur auszunutzen, von Software-Lieferketten und Rechenzentren bis hin zu Finanzmärkten, Kommunikationsnetzen und politischen Institutionen. Es würde den Menschen in den Bereichen strategische Planung, Überzeugungskraft, Hacking, Forschung, Ressourcenbeschaffung und Waffenherstellung übertreffen. Die Autoren beschreiben zahlreiche Wege – von denen die meisten in der Sicherheitsgemeinschaft bereits bekannt sind –, über die eine fehlgeleitete Superintelligenz sich Rechenleistung sichern, sich selbst replizieren, Überwachungsmechanismen deaktivieren oder Werkzeuge entwickeln könnte, mit denen jeder lebende Mensch getötet werden könnte. Sie betonen, dass die Herausforderung nicht in der Böswilligkeit, sondern in der Leistungsfähigkeit liegt: Sobald ein System in allen relevanten Bereichen leistungsfähiger ist als die Menschheit, wird es praktisch unmöglich, einen katastrophalen Missbrauch zu verhindern. „The Compendium“ geht schonungslos mit den aktuellen Ausrichtungstechniken um. Die Autoren erklären, dass Ansätze wie iteratives Lernen, Sicherheitsoptimierung, Interpretierbarkeitswerkzeuge und Red-Team-Bewertungen grundsätzlich unzureichend sind, da sie kein tiefes Verständnis oder verlässliche Garantien hinsichtlich der Ziele oder Denkprozesse eines Systems schaffen. Diese Methoden beeinflussen das oberflächliche Verhalten, ändern jedoch nichts an den zugrunde liegenden Optimierungszwängen, die die internen Ziele eines Modells bestimmen. Sie führen Fehlschläge in realen Einsätzen, Labortests, die betrügerisches Verhalten zeigen, und Expertenaussagen an, wonach Modelle sicher aussehende Ergebnisse liefern können, während sie gleichzeitig versteckte interne Darstellungen verfolgen, die mit menschlichen Werten unvereinbar sind. KI wird immer besser darin, zu lügen, zu betrügen und zu manipulieren. Die Autoren argumentieren, dass das ‚alignment problem‘ keine schrittweise technische Aufgabe ist, sondern eine ungelöste wissenschaftliche Herausforderung – und dass der Einsatz immer leistungsfähigerer Systeme unter der Annahme, dass das Alignment irgendwie Schritt halten wird, ein katastrophales Missverständnis der Beweislage darstellt. Der beunruhigendste Abschnitt des „Compendium“ befasst sich mit der Kernfrage: Warum sollte ein superintelligentes KI-System die Menschheit überhaupt töten? Die Autoren untersuchen dies nicht anhand fiktiver Analogien, sondern anhand der etablierten Prinzipien der instrumentellen Konvergenz, der Zielfehlausrichtung und der Fragilität der Wertebildung. Sie argumentieren, dass ein System, sofern es nicht mit außerordentlicher Präzision ausgerichtet ist – einem Kontrollniveau, das weit über die derzeitigen wissenschaftlichen Möglichkeiten hinausgeht –, Strategien verfolgen wird, die Menschen als Hindernisse, Ressourcen oder irrelevante Nebenwirkungen seiner Optimierung behandeln. Eine KI, deren Ziele oder Unterziele so harmlos sind wie „Maximierung der Forschungsleistung“ oder „Minimierung von Fehlern“, könnte Strategien entdecken, die die vollständige Beseitigung menschlicher Einflüsse erfordern. Die Autoren zitieren Arbeiten führender Alignment-Theoretiker, die zeigen, dass fast alle plausiblen Ziele, sofern sie nicht ausdrücklich anders gestaltet sind, Anreize schaffen, Ressourcen zu erwerben, Macht zu sichern, einer Abschaltung zu widerstehen und Bedrohungen zu beseitigen – einschließlich uns. Das liegt nicht daran, dass das System Menschen hasst, sondern daran, dass Menschen dem System bei der Verfolgung seiner eigenen Ziele im Weg stehen. Die Autoren veranschaulichen, wie selbst winzige Diskrepanzen zwischen menschlichen Werten und maschinellen Zielen zur Apokalypse führen können. Menschliche Werte sind komplex, mehrdeutig, kontextabhängig und oft widersprüchlich. KI-Systeme hingegen optimieren präzise. Wenn eine KI menschliche Anweisungen auch nur geringfügig falsch interpretiert, kann die daraus resultierende Optimierung – verstärkt durch übermenschliche Intelligenz und unvorstellbare Geschwindigkeit – zu existenzbedrohenden Folgen führen. „The Compendium“ stützt diese Behauptung mit Zitaten von Forschern, die argumentieren, dass es wahrscheinlich außerhalb unserer theoretischen Möglichkeiten liegt, die gesamte Vielfalt der menschlichen Moral in eine Maschine zu kodieren, und dass dies möglicherweise Durchbrüche erfordert, von denen wir noch nicht wissen, wie wir sie erreichen können. Die erschreckende Schlussfolgerung, die eher durch Beweise als durch Spekulationen gestützt wird, lautet, dass Superintelligenz nicht feindselig sein muss, um uns zu töten; sie muss nur gleichgültig sein oder ein leicht falsches Ziel verfolgen, um Ergebnisse zu erzielen, von denen sich die Menschheit nicht mehr erholen kann. Die Autoren betonen, dass wir es beim ersten Mal genau richtig machen müssten. Wir würden keine zweite Chance bekommen, um Fehler im Design zu korrigieren. Eine Superintelligenz könnte die letzte Erfindung der Menschheit sein. Einer der auffälligsten Aspekte des Kompendiums ist die Disziplin, mit der es die Entstehung existenzieller Risiken nicht auf technologische Boshaftigkeit oder Science-Fiction-Katastrophen zurückführt, sondern auf die gewöhnliche, gut verstandene Dynamik des Wettbewerbs. Das Dokument macht deutlich, dass die Gefahr nicht dadurch entsteht, dass Forscher oder Unternehmen Schaden anrichten wollen, sondern dass die Struktur des globalen KI-Systems einen Wettlauf auslöst, in dem die sicherste Vorgehensweise für jeden Teilnehmer die kollektiv selbstmörderische ist. Unternehmen konkurrieren um die Marktführerschaft, nationale Regierungen konkurrieren um Macht und militärische Vorteile, und beide betrachten fortschrittliche KI als das größte strategische Kapital, das man sich vorstellen kann. Die Folge ist eine Dynamik, in der Geschwindigkeit mehr belohnt wird als Vorsicht, Geheimhaltung mehr als Transparenz, Leistungsfähigkeit mehr als Sicherheit. In einem solchen Umfeld wird die Entwicklung immer leistungsfähigerer KI-Systeme nicht nur zu einer Möglichkeit, sondern zu einer Unvermeidbarkeit, und mit jedem weiteren Fortschritt verringert sich das Zeitfenster für die Kontrolle der Ergebnisse. „The Compendium“ behandelt dies nicht als Metapher, sondern als mechanische Tatsache: eine strukturelle Falle, aus der die Menschheit entkommen muss, bevor sie sich schließt. Die Autoren erläutern detailliert und praxisnah, warum die Ausrichtung zukünftiger KI-Systeme nicht einfach nur eine weitere technische Herausforderung ist. Sie betrachten Alignment als ein wissenschaftliches Problem, dessen Schwierigkeit schneller wächst als die Fähigkeiten; als eine philosophische Herausforderung, die Klarheit über menschliche Werte erfordert, über die wir nicht verfügen; und als ein institutionelles Problem, das durch undurchsichtige Unternehmensstrukturen, fragmentierte Governance und intensive Rivalitäten zwischen Großmächten noch verschärft wird. Sie betonen, dass die derzeit zur „Schulung” von KI-Systemen verwendeten Methoden – Feinabstimmung, verstärktes Lernen durch menschliches Feedback und Bewertungsheuristiken – fragil und kaum verstanden sind und den Übergang zu Systemen, deren Fähigkeiten das menschliche Verständnis übersteigen, wahrscheinlich nicht überstehen werden. Die Gefahr besteht nicht darin, dass KI plötzlich böse wird, sondern dass sie von unvollkommenen Menschen falsch definierte Ziele verfolgt, Anweisungen mit unmenschlicher Buchstabentreue interpretiert oder für uns unsichtbare Schwachstellen ausnutzt. Ein superintelligentes System, das die Sicherheit des Menschen um ein Prozent falsch versteht, kann Ergebnisse hervorbringen, die uns mit perfekter Effizienz vernichten. Diese Analyse führt zu einer der beunruhigendsten Erkenntnisse des Dokuments: Selbst gutwillige Akteure sind durch die Konzeption des Systems gefangen. Ein Unternehmen, das seine Forschung freiwillig verlangsamt, riskiert, hinter seine Konkurrenten zurückzufallen. Eine Nation, die strenge Sicherheitsstandards auferlegt, riskiert einen strategischen Nachteil gegenüber Konkurrenten, die dies nicht tun. Das Ergebnis ist eine globale Dynamik, die der frühen Atomära ähnelt, jedoch ohne die offensichtlichen physischen Einschränkungen, die die Verbreitung verlangsamten und Verhandlungen erzwangen. KI benötigt kein angereichertes Uran und keine jahrzehntelange nationale Mobilisierung. Sie benötigt Rechenleistung, Daten und Algorithmen – wertvolle Güter, die jedoch nicht von Natur aus knapp oder leicht zu kontrollieren sind. Aus diesem Grund argumentiert das Kompendium, dass die Welt heute viel näher an einer totalen Katastrophe steht als jemals zuvor während des Kalten Krieges, weil der Wettlauf diffus ist, die Eintrittsbarrieren niedriger sind und das Tempo des Fortschritts viel schneller ist. Die Bedrohung ist nicht weit entfernt, sie ist gegenwärtig, beschleunigt sich und ist bereits tief in unserer geopolitischen Ordnung verankert. Es besteht eine große Chance, dass wir nur noch wenige Jahre Zeit haben, um den wahnsinnigen Vorstoß in Richtung Superintelligenz zu stoppen. Was dem Manifest seine moralische Kraft verleiht, ist die Strenge, mit der es sich weigert, Fatalismus zu akzeptieren. Es behauptet nicht, dass eine Katastrophe unvermeidlich ist – nur, dass sie das Standardergebnis ist, wenn die Menschheit sich nicht anders entscheidet. Die Autoren argumentieren, dass das Überleben eine Entscheidung von außerordentlicher kollektiver Disziplin erfordert: Wir müssen den Wettlauf stoppen. Nicht verlangsamen, nicht lenken, nicht regulieren, nicht auf zukünftige Sicherheitsdurchbrüche hoffen, sondern stoppen, wenn nötig für Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte, bis das Alignment-Problem auf einem Niveau verstanden wird, das den Herausforderungen angemessen ist. Dies ist kein Aufruf zu Luddismus oder technologischer Stagnation, sondern zu einer strategischen Pause, um irreversiblen Schaden zu verhindern. Die Welt hat schon früher Pausen eingelegt – bei Atomtests, bei der Entwicklung biologischer Waffen –, und diese Pausen waren Ausdruck politischer Reife. Die Herausforderung besteht heute darin, dass KI von der Öffentlichkeit und den politischen Eliten noch nicht als existenzielle Bedrohung wahrgenommen wird und die wirtschaftlichen und geopolitischen Anreize für eine Beschleunigung weitaus stärker sind als in früheren Technologiebereichen. „The Compendium“ betont jedoch, dass politische Schwierigkeiten kein Argument gegen moralische Notwendigkeit sind. Einer der wichtigsten Beiträge des Dokuments ist die Behauptung, dass Alignment nicht nur eine technische Forschungsagenda, sondern ein zivilisatorisches Projekt ist. Forscher, Politiker, Diplomaten, Ethiker und Bürger haben alle eine Rolle zu spielen. Die Autoren heben die tiefgreifende Diskrepanz zwischen dem Ausmaß des Risikos und dem Umfang der derzeitigen Bemühungen zu dessen Minderung hervor. Die Alignment-Forschung erhält nur einen Bruchteil der Investitionen, die in die Entwicklung von Fähigkeiten fließen. Der Welt fehlen spezielle Institutionen, die die KI-Forschung an der Grenze überwachen oder einschränken könnten. Es gibt keine globalen Verträge oder Verifikationssysteme. Das Fehlen von Governance ist kein Zufall, sondern das vorhersehbare Ergebnis von Trägheit, Unsicherheit, Gier und Wettbewerbsdruck. Das Dokument erkennt an, dass Staaten in ihrem eigenen Interesse handeln, dass Unternehmen nach Profit streben und dass internationale Zusammenarbeit fragil ist. Dennoch argumentiert es, dass die Menschheit auch innerhalb dieser Beschränkungen Handlungsfähigkeit behält. Eine Pause erfordert keinen allgemeinen Konsens; sie erfordert die Führungsrolle einiger weniger wichtiger Akteure, um Anreize neu zu gestalten. Wenn die größten Volkswirtschaften – insbesondere die Vereinigten Staaten und China – dazu gebracht werden könnten, das gemeinsame existenzielle Risiko zu erkennen, hätten sie Grund, über ein internationales KI-Sicherheitsabkommen zu verhandeln. Die Autoren behandeln die Beziehungen zwischen den USA und China mit besonderer Ernsthaftigkeit. Sie argumentieren, dass die Rivalität zwischen den beiden mächtigsten Nationen der Welt die gefährlichste Anreizstruktur geschaffen hat, die man sich vorstellen kann: die Überzeugung innerhalb jeder Nation, dass eine Verlangsamung gleichbedeutend ist mit dem Verlust der zukünftigen globalen Hegemonie an die andere. Diese Dynamik mündet, wenn sie nicht eingehegt wird, garantiert zur Eskalation. Sie bietet jedoch auch eine potenzielle Grundlage für Zusammenarbeit. Wenn beide Staaten erkennen, dass unkontrollierbare KI keine Bedrohung für ihre Macht, sondern für ihre Existenz darstellt, könnten sie eine gemeinsame Basis finden. Die Herausforderung besteht darin, dass diese Erkenntnis eintreten muss, bevor es zu spät ist. An dieser Stelle kommt ein weiteres Dokument namens „A Narrow Path“ [https://www.narrowpath.co/] – Ein schmaler Pfad – ins Spiel, das ebenfalls frei verfügbar ist. Es handelt sich dabei um den institutionellen Entwurf, den die Autoren des Kompendiums ausdrücklich als den realistischsten Plan zur Umsetzung eines globalen Stopps empfehlen. Die Autoren von „A Narrow Path“ kommen aus den Bereichen Politik und Sicherheit, was ihrem Vorschlag den Realismus von Menschen verleiht, die verstehen, wie Institutionen in der Praxis funktionieren – und versagen. Wenn „The Compendium“ der Feueralarm ist, dann ist „A Narrow Path“ der Evakuierungsplan: detailliert, trocken, technisch und manchmal unbestreitbar langweilig, aber unverzichtbar. Seine Trockenheit ist die unvermeidliche Folge des Versuchs, die genauen rechtlichen, institutionellen und bürokratischen Strukturen abzubilden, die erforderlich sind, um den Wettlauf zu beenden. Während „The Compendium“ umfassend und diagnostisch ist, ist „A Narrow Path“ verfahrenstechnisch und administrativ. Es skizziert stufenweise Strategien für nationale Gesetzgebung, internationale Überwachung, grenzüberschreitende Verifizierung, Kontrollen von Rechenzentren und Durchsetzungsmechanismen. Es antizipiert Widerstand von Unternehmen und Staaten, untersucht, wie Anreize für die Einhaltung von Vorschriften strukturiert werden können, und berücksichtigt die Schwierigkeit, Institutionen aufzubauen, die geopolitischem Druck standhalten können. „The Compendium“ ist ein erschreckender Warnschuss, ein Weckruf für die Menschheit. „A Narrow Path“ zeigt den pragmatischen Weg zurück zu einer normaleren Welt. „The Compendium“ liefert den existenziellen Rahmen: die Erkenntnis, dass die Menschheit mit beispielloser Geschwindigkeit auf eine Klippe zurast. „A Narrow Path“ erklärt, wie man die Bremsen betätigt. Zusammen gelesen bieten diese Dokumente sowohl Diagnose als auch Heilmittel. „The Compendium“ stellt den Wettlauf um Superintelligenz als ein Produkt des internationalen Systems dar, nicht als eine Anomalie. Es zeigt, wie wirtschaftlicher Wettbewerb, Militärdoktrinen, utopische Fantasien und Gier zu einer einzigen beschleunigenden Kraft zusammenlaufen. In diesem Zusammenhang wird ein Stopp nicht nur zu einem Regulierungsmechanismus, sondern zu einer Neugestaltung der Weltpolitik. Dies würde erfordern, dass die Vereinigten Staaten und China ein gemeinsames existenzielles Interesse anerkennen, Unternehmen eine externe Aufsicht akzeptieren und kleinere Staaten ein neues internationales Regime unterstützen. Dies ist eine ehrgeizige Vision, aber die Geschichte bietet Präzedenzfälle. Staaten haben zusammengearbeitet, um biologische Waffen, Atomtests und ozonschädigende Chemikalien zu beschränken. Sie haben dies getan, als die Bedrohung klar war und die Kosten der Untätigkeit unerträglich waren. Sie haben dies getan, obwohl sie in wichtigen Fragen stark unterschiedlicher Meinung waren. Die Herausforderung besteht heute darin, dass die Bedrohung zwar immens ist, aber von der Öffentlichkeit kaum verstanden wird und die Kosten der Untätigkeit unsichtbar bleiben – bis sie es nicht mehr sind. „The Compendium“ betont, dass Alignment nicht nur ein technisches, sondern auch ein moralisches Problem ist: ein Test dafür, ob die Menschheit in ihrem eigenen langfristigen Interesse gemeinsam handeln kann. Diese Sichtweise ist nicht sentimental. Sie ist eine Anerkennung der Tatsache, dass das Überleben nicht nur von wissenschaftlichen Durchbrüchen, sondern auch von politischer Reife abhängt. Das Manifest zielt darauf ab, eine globale Bewegung anzustoßen, die Regierungen zum Handeln zwingen kann. Es fordert die Leser auf, die KI-Revolution als eine generationenübergreifende Verantwortung zu betrachten. In einer Zeit fragmentierter Aufmerksamkeit, kurzfristiger Politik, Nationalismus und Gier fordern diese Dokumente etwas radikal anderes: eine zivilisatorische Pause, die auf moralischer Klarheit und institutioneller Disziplin basiert. Die ultimative Frage, die sie stellen, ist brutal einfach: Wollen wir überleben? Nicht als Metapher, nicht als rhetorisches Mittel, sondern als objektive Beschreibung dessen, was auf dem Spiel steht. Diese Werke betonen, dass das Überleben nicht garantiert ist – dass die Welt, wie wir sie kennen, nicht durch Bosheit oder Krieg, sondern durch Gleichgültigkeit und Wettbewerbsdruck untergehen könnte. Aber sie betonen auch, dass das Überleben möglich ist. Die Wahl bleibt offen. Was erforderlich ist, ist nicht Optimismus, sondern Mut: der Mut, innezuhalten, umzudenken und zu handeln, bevor sich das Fenster schließt. „The Compendium“ enthält die bislang deutlichste Warnung an die Menschheit. „A Narrow Path“ bietet den realistischsten Plan für das Überleben. Zusammen zwingen sie uns, uns auf das wichtigste Thema unserer Zeit zu konzentrieren: die Forderung, dass die Menschheit das Leben der Beschleunigung, die Weisheit der Hybris, die Vernunft dem Utopismus und die Verantwortung der Gier vorzieht. Wenn wir diese Warnungen nicht beachten, wird uns die Geschichte nicht vergeben – denn die Geschichte wird uns dann nicht mehr einschließen. Titelbild: yucelyilmaz / Shutterstock Mehr zum Thema Die große Simulation – Wie uns Künstliche Intelligenz, Medien und Regierung auf Krieg polen [https://www.nachdenkseiten.de/?p=131510] Künstliche Intelligenz: Der „EU AI Act“ – Oder das Schaf im Wolfspelz [https://www.nachdenkseiten.de/?p=124044] Thesen zur Gefährdung unseres Planeten durch Massenvernichtungsmittel und Künstliche Intelligenz – Plädoyer für eine internationale „Friedensbewegung 2.0“ [https://www.nachdenkseiten.de/?p=100438] Atomkriegsrisiko und Künstliche Intelligenz – Informatiker warnen vor einem Atomkrieg aus Versehen [https://www.nachdenkseiten.de/?p=94519]

28 dic 2025 - 22 min
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Das Wörterbuch der Kriegstüchtigkeit (XX) – „heute Abend“, „junge Wilde“, „Klimapflege“ sowie „Kosmetik und Hohlkörper“

Vokabelkritik ist zu Kriegszeiten das Gebot der Stunde. Ich veröffentliche in unregelmäßigen Abständen eine Sammlung teils verharmlosender, teils lügenhafter Wörter oder Formulierungen, deren Sinn und Funktion es ist, unsere Gesellschaft – uns alle – an das Undenkbare zu gewöhnen und möglichst geräuschlos in Richtung „Kriegstüchtigkeit“ umzukrempeln. Von Leo Ensel. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. gnadenlos [https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/speech_25_2053] Ist laut Ursula von der Leyen „die Welt von heute“. Konsequenz der Kommissionsvorsitzenden: Aufrüsten! Aufrüsten!! Aufrüsten!!! Grauzone zwischen Krieg und Frieden [https://www.deutschlandfunk.de/krieg-in-der-ukraine-interview-claudia-major-sicherheitsexpertin-swp-100.html] Lieblingsbild von Claudia – nomen est omen – Major, „Sicherheitsexpertin beim German Marshall Fund“ und vielbewundertes Cover-Woman [https://www.zeit.de/politik/2025-10/atomwaffen-atombombe-claudia-major-donald-trump-europa] auf Zeit Online. Seit 2022, weiß die Expertin, „testet“ uns Russland in dieser großen Grauzone zwischen Krieg und Frieden. In diesem trüben Nebel ist zwar nichts beweisbar – aber alles möglich. Daher: Sicherheitshalber jetzt unbedingt aufrüsten! Und zwar „schnellstmöglich“. (vgl. „dämmrige Übergangszeit“, „hybrid“, „Kampf“, „nicht mehr im – kompletten – Frieden“) Größenordnung [https://www.n-tv.de/politik/Bundeswehrarzt-rechnet-im-Kriegsfall-mit-bis-zu-1000-verletzten-Soldaten-taeglich-article26049231.html] Im Kriegsfall zwischen der NATO und Russland – also spätestens ab 2029 – rechnet die Bundeswehr mit bis zu 1.000 Verwundeten pro Tag. Oder in den Worten von Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann: „Eine Größenordnung, über die wir realistisch reden“. (Wozu 15.000 Krankenhausbetten benötigt würden – alle in zivilen Krankenhäusern …) – „Größenordnung“. Klingt nach Haushaltsdebatte oder Konjunkturprognose. Realiter geht es um abgerissene Gliedmaßen, Explosions- und Verbrennungswunden, lebenslange Traumata. Alles eine Frage der Größenordnung. – Beruhigende Nachricht aus Hoffmanns Erzählungen: „Wir sind qualitativ gut!“ (Beunruhigende Nachricht: „Quantitativ sind wir es noch nicht.“) großmaßstäblicher Angriff [https://www.rundschau-online.de/politik/bundeswehrtagung-unsere-art-zu-leben-ist-in-gefahr-1145685] Einen solchen könnte Russland nach dem Ende des Ukrainekrieges auf die NATO starten, so Generalleutnant Sollfrank am 7. November 2025 auf der Berliner Bundeswehrtagung. „Das bedeutet, dass wir uns mit der Möglichkeit eines Angriffs auf uns beschäftigen müssen, ob uns das jetzt gefällt oder nicht.“ – Logische Konsequenz: Vielleicht sollte man mit dem Ende des Krieges in der Ukraine doch noch etwas warten … Handlungsfähigkeit Meint in sicherheitspolitischer Aufladung nicht selten: Entscheidung ohne Debatte, Reaktion ohne Reflexion, Eingreifen ohne Legitimation. Wer „handlungsfähig“ sein will, muss schnell entscheiden – oft militärisch. (Die Folgen? – Fuck off!) herausfordern [https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/soeder-fragebogen-armee-wird-putin-nicht-abschrecken.html#topPosition] Vornehmes Wort für „angreifen“. Schließlich könnte Putin ja, so Markus Söder Ende August 2025 zur Augsburger Allgemeinen, „nach Einschätzungen von Militärexperten zwischen 2027 und 2029 bereit sein, die NATO herauszufordern“. – Klingt nach dem neuen Wort für „Problem“: Herausforderung. Oder nach Duell. Meint: Krieg! Einen, der im Worst Case von unserem Land und Europa nur noch eine auf Zehntausende Jahre verstrahlte Trümmerwüste hinterlassen wird … (vgl. „Fragebogen-Armee“) heute Abend [https://www.welt.de/politik/deutschland/plus68f8b35459e2e0975070813c/angriffsziel-deutschland-es-koennte-2026-sein-es-koennte-heute-abend-sein.html] „Es könnte heute Abend sein.“ Nein, das ist keine diskrete Einladung zu einem Tête-à-Tête bei Kerzenschein, sondern das ominöse Gemurmel von Ex-Generalinspekteur Eberhard Zorn, dass Deutschland schon lange vor 2026 zum „Angriffsziel“ werden kann. Konsequenz des zornigen Generals: Einjährige Dienstpflicht für Männer und Frauen – aber subito! – PS: Kollege Generalleutnant Alexander Sollfrank war da moderater: Ihm zufolge steht der russische Angriff nämlich erst „bereits morgen [https://www.tagesspiegel.de/internationales/bundeswehr-general-warnt-russland-konnte-nato-gebiet-in-kleinerem-massstab-schon-morgen-angreifen-14779061.html]“ bevor. (Wetten, dass er „bereits gestern“ stattgefunden hat?) humanitäre Kampfpausen [https://www.nd-aktuell.de/artikel/1192896.versorgung-von-gaza-israel-bietet-humanitaere-kampfpausen.html] Legt ein befreundeter Staat immer mal wieder nicht nur für „humanitäre Korridore“ ein. Um den Gegner zur Abwechselung mit Nahrungsmitteln humanitär bombardieren zu lassen. Und sich vom Kämpfen humanitär zu verschnaufen. hybrides Gesamttableau [https://www.deutschlandfunk.de/interview-reinhard-bingener-journalist-und-autor-zu-autokratie-bedrohungen-100.html] Imposante Wortkomposition des FAZ-Journalisten Reinhard Bingener, der wir uns unter dem ebenso genialen Stichwort „Stressgürtel“ gerne intensiver widmen. irgendwas dazwischen [https://www.bild.de/politik/experte-schockiert-bei-maischberger-ist-krieg-gegen-putin-unausweichlich-68e7004014154520ea137a7a] Kompakte Formel des Militärhistorikers Sönke Neitzel für solch umständlich-gschamige Windungen und Wendungen wie „noch nicht im Krieg, aber auch nicht mehr (ganz) im Frieden“. junge Wilde [https://www.hartpunkt.de/wehrpflicht-keine-kriegstuechtigkeit-ohne-junge-soldaten/] Diesmal geht es nicht um Avantgardemaler der Londoner Saatchi Gallery oder Post-Digital-Hipster der Pekinger Songzhuang art colony. Gemeint sind zehntausende Jugendliche, die – mit oder ohne Abitur, aber gerne mit stabilem Rücken – als Rekruten „Drohnen, Munitionskisten oder schwere Waffen von A nach B schleppen“ sollen. Tag für Tag. Kilometer für Kilometer. Und als Bonustrack: den künftigen Stellungskrieg und Häuserkampf möglich machen. (Die Bundeswehr sucht sie dringend. Freiwillig, per Los – und wenn alles nichts hilft: per Zwang!) (vgl. „Truppenmix“) Kampf [https://www.tagesschau.de/ausland/europa/von-der-leyen-rede-lage-der-union-100.html] „Europa befindet sich in einem Kampf!“, eröffnete, emsig Benzin ins Feuer schüttend, Kommissionsvorsitzende Ursula von der Leyen am 10. September 2025 im Europaparlament ihre Rede zur Lage der Union. Worauf die übliche Litanei [https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/speech_25_2053] folgte: „Einem Kampf für einen unversehrten Kontinent in Frieden. Für ein freies und unabhängiges Europa. Einem Kampf für unsere Werte und unsere Demokratien. Einem Kampf für unsere Freiheit und dafür, dass wir selbst über unser Schicksal bestimmen können.“ Es folgten noch ein mahnender – „Unterschätzen Sie das nicht, dies ist ein Kampf um unsere Zukunft“ – und ein verantwortungsvoll-menschelnder Satz: „Ich habe lange und gründlich darüber nachgedacht, ob ich diese Rede zur Lage der Union mit einer solch schonungslosen Aussage beginnen sollte.“ Aber: „Die Welt von heute ist gnadenlos.“ – „Kampf“. Das andere (näherliegendere) K-Wort sparte sie sich für später auf. (vgl. „lange und gründlich darüber nachgedacht“, „schonungslos“) kein defensives Verteidigungsbündnis [https://www.nachdenkseiten.de/?p=140966] Wussten Sie schon das? Christian Badia, bis vor Kurzem ranghöchster deutscher NATO-General [https://de.wikipedia.org/wiki/Supreme_Allied_Commander_Transformation], brachte es auf den Punkt: „Die NATO ist kein defensives Verteidigungsbündnis und hat nur defensive Waffen. Wir müssen offensiv gehen.“ Man müsse zu einer „Abschreckung unterhalb der Schwelle des Nuklearen“ kommen. Darauf habe man die Gesellschaft vorzubereiten. Man müsse gegenüber Russland ein „Dilemma schaffen“. Russland dürfe gar nicht mehr auf die Idee kommen, zu überlegen, ob es angreifen wolle. – Sätze, die noch nicht mal mehr eines sarkastischen Kommentares bedürfen … (Oder doch: Wenn es kein defensives Verteidigungsbündnis gibt, gibt es dann wenigstens ein offensives? Ist zumindest ein „aggressives Angriffsbündnis“ in Sicht?) keine roten Linien [https://www.nzz.ch/pro/nato-general-von-sandrart-warum-aktive-verteidigung-notwendig-ist-ld.1857665] „Wir dürfen für Russland nicht berechenbar sein, sonst ist Abschreckung schwierig zu erreichen. Es darf keine roten Linien geben, die Russland einkalkulieren kann.“ So will der deutsche Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrat die Atommacht Russland abschrecken. – Auf Deutsch: Ab jetzt gibt es keine Tabus mehr, gegen die Russen ist alles erlaubt! Bis zum totalen (deutschen) Untergang. (vgl. „offensive Mentalität“) Klimapflege [https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/korruptionsverdacht-rheinmetall-ruestung-spenden-li.10002700] „Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat den Anfangsverdacht auf Bestechung nun verworfen. In ihrer Begründung heißt es, die Spenden hätten der ‚Klimapflege‘ gedient.“ Nein, hier ist nicht Luisa Neubauer um ein Haar zu Unrecht verurteilt worden – es geht um gezielte Wahlkampfspenden der Rheinmetall-Tochter blackned GmbH [https://www.rheinmetall.com/de/unternehmen/tochtergesellschaften/blackned] („Digitalisation on Armed Forces [https://blackned.de]“) an Bundestagsabgeordnete, die zufälligerweise über milliardenschwere Rüstungsaufträge im Haushalts- und Verteidigungsausschuss entscheiden. (Und dies dann auch im Sinne von Rheinmetall und blackned taten.) „Blackned bot mindestens acht Abgeordneten finanzielle Unterstützung an. Sieben nahmen diese an, darunter der CSU-Politiker Reinhard Brandl, Mitglied des Verteidigungsausschusses und stellvertretendes Mitglied des Haushaltsausschusses. Auch Abgeordnete von SPD, FDP und Grünen sollen Zahlungen erhalten haben.“ So die Berliner Zeitung. Dazu blackned-Lobbyist Peter Obermark ganz ungeniert: Man habe den Verteidigungs- und den Haushaltsausschuss adressiert, „weil da die Macht ist“. – Alles nicht weiter tragisch, wimmelte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ab. Galt ja nur der „Klimapflege“. (Und wer setzt sich nicht für den Klimaschutz ein?) Konnektivitätskrieg [https://www.deutschlandfunk.de/kirche-krieg-und-frieden-autor-reinhard-bingener-vor-der-ekd-synode-100.html] Der beutet – so Theologe und FAZ-Korrespondent Reinhard Bingener – die Vernetzung der Welt frech aus, indem er die hybride Kriegsführung auf eine „neue qualitativ andere Stufe“ hebt. Ziel: „den Entscheidungsalgorithmus des Gegners zu manipulieren“. Auf Deutsch: „Man steht sozusagen nicht mit dem Panzer vor der Haustür, sondern man schleicht sich über den Hintereingang ins Haus und sorgt dann dort für Stress.“ (Und jetzt raten Sie mal, wer hier mal wieder maßgeblich aktiv ist …) (vgl. „stiller Krieg“) Konsens der Vernunft [https://www.deutschlandfunk.de/interview-roderich-kiesewetter-cdu-zum-ukraine-ultimatum-an-putin-100.html] Einen solchen forderte für Deutschland im Deutschlandfunk – just am 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima – Roderich Kiesewetter, um (mal wieder) „mit weitreichenden Waffen der Ukraine die Verteidigung zu ermöglichen und zugleich auch Waffensysteme mithelfen zu entwickeln: weitreichende Raketen in der Ukraine, aber auch Drohnenabwehr. Denn all das, was wir dort entwickeln und lernen aus dem furchtbaren russischen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, hilft uns dann selbst, eine Ausweitung des Krieges zu verhindern und unsere eigene Wehrfähigkeit zu verbessern – nicht nur der baltischen Staaten oder Polens, sondern auch der Bundesrepublik Deutschland. Und das ist höchste politische Verantwortung, nicht nur der Abgeordneten, sondern auch der Bundesregierung, den Schutz Deutschlands zu ermöglichen und die Ukraine in europäische und atlantische Sicherheitsstrukturen zu überführen, damit so etwas nie wieder auf europäischem Boden passiert.“ – Da bleibt einem nur noch der Stoßseufzer gen Himmel: „Oh Herr, wenn das die Vernunft sein soll, dann schick uns umgehend einen ‚Konsens der Unvernunft‘!“ Kosmetik und Hohlkörper [https://www.deutschlandfunk.de/verteidigungsfaehigkeit-europas-interview-mit-ralph-thiele-militaer-experte-100.html] Litauen-Brigade? – Reine Kosmetik! (Statt 5.000 Mann und Frauen bislang lumpige 400.) –Bundeswehr? – Ein Hohlkörper! (20.000 fehlen gegenüber der Planung.) – Und warum dieses Desaster? – Weil der Verteidigungsminister für die Ukraine „ein paar Divisionen geplündert hat“ und damit die Sicherheit Deutschlands gefährdet! – So Oberst a. D. Ralph („steil hineinmarschieren“) Thiele am 22. Mai 2025 im Deutschlandfunk. „Ich hab ja den Kalten Krieg noch vor Augen“, bekommt Thiele nun feuchte Augen. „Damals stand ein Korps neben dem anderen. Das waren immer 50.000- bis 60.000-Mann-Gebinde in Deutschland – Schulter an Schulter ohne Ende! Also eine halbe Million und mehr, die da standen. Und jetzt wollen wir mit dreimal fünftausend – die Nachbarn haben ja auch welche; da sind Briten und andere im Baltikum – gegen Russland standhalten. Das ist doch sehr mutig!“ – Konsequenz: „Ordentlich zulegen! Innovationssprung nach vorne! Hunderttausende Reservisten! Staatsbürgerlicher Dienst! Und nur alten Kram beschaffen, reicht nicht. Wir müssen ins Neue springen. Dafür wirklich Aktion – und geeignete Leute, die action auf die Straße bringen!“ Sinn von Aktion und action: Aufrüsten, aufrüsten, aufrüsten! Und zwar „schnellstmöglich“! Krieg (der) [https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/dobrindt-will-schueler-auf-krisen-vorbereiten-geteilte-reaktionen-aus-berlin-li.10002681] „So bereitet Europa seine Jugend auf den Krieg vor“. So die Zwischenüberschrift einer Nachricht ausgerechnet in der Berliner Zeitung. – Den Krieg! Bestimmter Artikel. (Welcher Krieg das sein wird, muss schon gar nicht mehr benannt werden.) Ultimativer Beweis, dass die allgemeine Kriegspropaganda – pardon: „strategische Kommunikation“! – bereits in ihr fortgeschrittenes Stadium getreten ist. (wird fortgesetzt) Mit freundlicher Genehmigung von Globalbridge [https://globalbridge.ch/das-woerterbuch-der-kriegstuechtigkeit-xx-heute-abend-junge-wilde-klimapflege-sowie-kosmetik-und-hohlkoerper/]. Alle bisher erschienenen Folgen der Serie „Wörterbuch der Kriegstüchtigkeit“ von Leo Ensel können Sie in dieser Übersicht finden [https://www.nachdenkseiten.de/?tag=woerterbuch-der-kriegstuechtigkeit] und diese auch einzeln darüber aufrufen. Titelbild: arvitalyaart/shutterstock.com

28 dic 2025 - 14 min
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Wenn Algorithmen Karrieren stoppen: Wie KI bei Bewerbungen reale Ungleichheit verschärft

Der erste Kontakt zwischen Bewerbern und Unternehmen findet heute oft nicht mehr zwischen Menschen statt. Er findet zwischen Datensätzen statt. Lebensläufe werden hochgeladen, automatisch analysiert, verglichen, sortiert. Wer dabei aussortiert wird, erfährt davon meist nur indirekt, als Standardabsage oder gar nicht. Kein Gespräch, keine Nachfrage, kein Mensch. Von Günther Burbach. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Was Unternehmen als Effizienzgewinn verkaufen, ist für Bewerber ein Kontrollverlust. Denn die Entscheidung, ob ein Mensch überhaupt eine Chance bekommt, liegt zunehmend bei Systemen, deren Funktionsweise niemand offenlegt und für deren Fehler niemand verantwortlich sein will. Das Problem beginnt nicht bei der Technik, sondern bei der Delegation von Verantwortung. In vielen großen Unternehmen entscheidet heute eine Software, welche Bewerbungen überhaupt von Personalverantwortlichen gesehen werden. Diese Systeme scannen Lebensläufe nach Schlagworten, vergleichen Karrieren mit statistischen Erfolgsprofilen und vergeben Eignungsscores. Wer unter eine bestimmte Schwelle fällt, wird aussortiert, unabhängig davon, ob Qualifikation, Motivation oder Potenzial tatsächlich fehlen. Der Bewerber merkt davon nichts Das ist keine Ausnahme, sondern Standard bei internationalen Konzernen, Plattformunternehmen und zunehmend auch im Mittelstand. Der Bewerber merkt davon nichts. Er weiß nicht, dass seine Unterlagen nie von einem Menschen gelesen wurden. Er weiß nicht, warum er abgelehnt wurde. Er weiß nur: wieder eine Absage. Diese Intransparenz ist kein Nebeneffekt, sondern Teil des Systems. Eines der frühesten und lehrreichsten Beispiele stammt von Amazon. Der Konzern entwickelte über Jahre ein KI-System zur automatisierten Bewerberbewertung. Das System lernte aus früheren Einstellungsentscheidungen. Das Ergebnis: Frauen wurden systematisch schlechter bewertet. Lebensläufe mit Hinweisen auf Frauenförderprogramme oder weiblich dominierte Aktivitäten fielen durch. Amazon stoppte das Projekt. Doch die entscheidende Frage lautet: Wie viele Unternehmen bemerken solche Effekte nicht, oder nehmen sie bewusst in Kauf? Denn der Fehler lag nicht im Code, sondern im Lernprinzip. KI bildet ab, was war. Wenn Unternehmen in der Vergangenheit bestimmte Gruppen bevorzugt haben, reproduziert die Maschine genau diese Realität effizienter, schneller und schwerer angreifbar. Ein aktueller Fall zeigt, dass diese Probleme längst juristische Dimensionen haben. In den USA wurde gegen den HR-Softwareanbieter „Workday“ Klage eingereicht. Bewerber warfen dem Unternehmen vor, durch KI-gestützte Vorauswahl systematisch ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und ethnische Minderheiten benachteiligt zu haben. Der entscheidende Punkt ist nicht nur der Vorwurf, sondern die Struktur dahinter. „Workday“ argumentierte, man stelle lediglich Software bereit. Die Entscheidung treffe der Kunde. Die Unternehmen wiederum verwiesen auf das Tool. Niemand fühlte sich verantwortlich. Genau hier liegt die neue Qualität der Ungerechtigkeit: Diskriminierung ohne Diskriminierende. Kein Personalchef, kein Sachbearbeiter, keine klare Entscheidung. Nur ein System, das „empfiehlt“. Besonders problematisch wurde der Einsatz von KI bei Video-Interviews. Anbieter wie „HireVue“ versprachen, aus Mimik, Sprache und Gestik Rückschlüsse auf Persönlichkeit, Belastbarkeit und Motivation zu ziehen. Bewerber wurden vor der Kamera analysiert, Scores berechnet, Ranglisten erstellt. Systematische Benachteiligung Kritiker warnten früh: Diese Systeme messen keine Eignung, sondern Abweichung von Normen. Menschen mit Akzent, neurodiverse Personen oder Bewerber mit Behinderungen wurden systematisch benachteiligt. Die Technologie suggerierte Objektivität, beruhte aber auf fragwürdigen Annahmen darüber, wie „geeignete“ Menschen aussehen und sprechen. „HireVue“ zog Teile dieser Technologie später zurück, doch der Schaden war da. Tausende Bewerbungen waren bereits bewertet worden, ohne dass die Betroffenen wussten, auf welcher Grundlage. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass bereits Namen einen Unterschied machen. Bewerbungen mit „nicht-typisch“ klingenden Namen schneiden bei KI-gestützter Vorauswahl schlechter ab, selbst bei identischer Qualifikation. Das liegt nicht an „böser Absicht“, sondern an statistischer Ähnlichkeit. Systeme bevorzugen Profile, die dem bisherigen Erfolgsbild ähneln. Wer einen geradlinigen Lebenslauf hat, wer die „richtigen“ Stationen vorweisen kann, wer in das statistische Raster passt, hat Vorteile. Wer Umwege gegangen ist, später eingestiegen ist oder aus anderen sozialen Kontexten kommt, wird schneller aussortiert. So wird Vielfalt nicht gefördert, sondern systematisch herausgerechnet. KI bevorzugt KI Ein besonders perfider Effekt zeigt sich zunehmend im Alltag: Bewerbungen, die selbst mit KI erstellt wurden, passen besser zu KI-gestützten Auswahlverfahren. Struktur, Wortwahl und Logik entsprechen exakt dem, was die Systeme erwarten. Das führt zu einer paradoxen Situation: Nicht Qualifikation entscheidet, sondern Anpassung an maschinelle Erwartungen. Wer keinen Zugang zu solchen Tools hat oder bewusst darauf verzichtet, hat schlechtere Chancen. So entsteht eine neue Form digitaler Klassengesellschaft, leise, effizient und schwer angreifbar. Unternehmen betonen gern, dass am Ende ein Mensch entscheidet. In der Praxis zeigt sich jedoch ein anderes Muster: „Recruiter“ folgen algorithmischen Empfehlungen überdurchschnittlich häufig. Scores und Rankings wirken objektiv. Wer widerspricht, muss sich rechtfertigen. Die Verantwortung verschiebt sich. Nicht mehr das System muss erklärt werden, sondern die Abweichung vom System. Diskriminierung ist verboten – doch KI macht sie unsichtbar Entscheidungslogiken sind geschützt, Trainingsdaten geheim, Ablehnungen nicht begründet. Bewerber können kaum klagen, weil sie nicht wissen, was gegen sie entschieden hat. Der Rechtsrahmen hinkt hinterher. Während KI im Recruiting längst Alltag ist, fehlen klare Regeln zu Transparenz, Haftung und Prüfpflichten. Solange das so bleibt, tragen Bewerber das Risiko, nicht die Unternehmen. KI im Recruiting spart Zeit und Geld. Aber sie erzeugt neue Ungleichheiten, verschiebt Verantwortung und macht Diskriminierung schwerer sichtbar. Das Problem ist nicht Technologie, sondern ihr Einsatz ohne Kontrolle. Solange Unternehmen Entscheidungen an Systeme delegieren können, ohne für deren Folgen einzustehen, bleibt KI im Recruiting kein neutrales Werkzeug, sondern ein Machtinstrument mit realen Folgen für reale Menschen. Titelbild: shutterstock.com / Summit Art Creations ---------------------------------------- Quellen: Financial Times „The perils of using AI when recruiting“ [https://www.ft.com/content/229983ee-c11f-44fb-8e61-2ac61d8d100a] Reuters „Mediating disputes in the age of algorithmic hiring“ (Klage gegen Workday) [https://www.reuters.com/legal/legalindustry/mediating-disputes-age-algorithmic-hiring--pracin-2025-12-08/] The Guardian „People interviewed by AI for jobs face discrimination risks, Australian study warns“ [https://www.theguardian.com/australia-news/2025/may/14/people-interviewed-by-ai-for-jobs-face-discrimination-risks-australian-study-warns] AlgorithmWatch „Diskriminierende KI bei Bewerbungen“ [https://algorithmwatch.org/de/] VoxDev „AI hiring tools exhibit complex gender and racial biases“ [https://voxdev.org/topic/technology-innovation/ai-hiring-tools-exhibit-complex-gender-and-racial-biases] University of Washington „AI tools show bias in ranking job applicants‘ names“ [https://www.washington.edu/news/2024/10/31/ai-bias-resume-screening-race-gender/] AP News „Civil rights agency drops a key tool used to investigate workplace discrimination“ [https://apnews.com/article/a2e8aba11f3d3f095df95d488c6b3c40]

25 dic 2025 - 7 min
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Als der Weihnachtsmann noch vom Himmel kam

Damals war ich fünf Jahre alt und glaubte, wenn auch mit leichter Skepsis, noch an den Weihnachtsmann. Das ist mir ziemlich deutlich in Erinnerung. Es war kurz nach dem Krieg, und wir lebten seit der Vertreibung aus unserer Heimat in einer Baracke in einem Flüchtlingslager. Anfang Dezember war es sehr kalt geworden, es begann heftig zu schneien, und wir saßen oft vor dem Ofen, der die Stube nur notdürftig erwärmte. Eine Nachkriegs-Weihnachtsgeschichte von Wolfgang Bittner. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Als Weihnachten immer näher rückte, wurde meine Mutter von Tag zu Tag verzweifelter. Denn es gab kaum zu essen und die Kälte machte uns mehr und mehr zu schaffen, weil es an Heizmaterial fehlte. Der bescheidene Vorrat an Holz und Torf schmolz dahin und Nachschub war nicht in Sicht. Da war es einige Tage vor Weihnachten mit der Beherrschung meiner Mutter vorbei, sie brach in Tränen aus und mein Vater konnte sie kaum beruhigen. „Wie können wir denn unter diesen Bedingungen Weihnachten feiern?“, schluchzte sie. „Ich habe nichts zu kochen, zu braten schon gar nicht, und schenken können wir uns auch nichts.“ Mein Vater nahm sie in den Arm. „Hab Vertrauen, wir werden schon einen Weg finden“, versuchte er, sie zu trösten. „Im vergangenen Jahr ist es uns doch auch gelungen. Hatten wir nicht einen richtigen Festtagsbraten? Gab es nicht sogar ein paar schöne Geschenke?“ Nachdem sich die Situation entspannt hatte, fügte er noch hinzu: „Ich werde mich kümmern, das verspreche ich euch.“ Er schien sich bereits etwas überlegt zu haben, jedenfalls war er optimistisch. Ich vertraute meinem Vater und verstand nicht, warum meine Mutter sich sorgte. War denn nicht im Jahr zuvor der Weihnachtsmann zu uns gekommen und hatte einen Kaninchenbraten gebracht, für mich Schokolade, Nüsse und einen schönen warmen Pullover? Jetzt war ich gespannt, was er uns diesmal bringen würde. Das sagte ich meiner Mutter, merkte aber, dass meine Erwartungen sie noch mehr bedrückten. Was hatte ich falsch gemacht? Würde der Weihnachtsmann in diesem Jahr etwa gar nicht kommen? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Er kam doch vom Himmel, der Krieg war seit mehr als einem Jahr vorbei, was also sollte ihn daran hindern, artige Kinder zu beschenken? Und artig war ich immer gewesen – jedenfalls hatte ich mir, soweit ich wusste, Mühe gegeben. Dann war der 24. Dezember herangekommen, mein Vater hatte mit Onkel Max, der nebenan wohnte, einen Tannenbaum „organisiert“, wie sie es nannten, also nachts heimlich aus dem nahen Wald geholt. Am Nachmittag wurde der Baum mit Lametta und etwas Watteflocken, die Schnee darstellen sollten, geschmückt. Das Lametta stammte aus dem Silberpapier von Zigarettenschachteln, die Watte aus einem Verbandspäckchen. Außerdem hatte meine Mutter in der Bratpfanne ein paar Grießplätzchen gebacken, die wir ebenfalls in den Baum hängten. Mit einigen Kerzen, die Onkel Max besorgt hatte, sah er wirklich festlich aus. Darunter war Platz für etwaige Geschenke. Nachdem es dunkel geworden war, gab es endlich das Abendbrot. Onkel Max war eingeladen, denn er hatte dazu beigetragen. Wir waren zwar nicht verwandt, er war ein Kriegskamerad und Freund meines Vaters, aber ich durfte ihn Onkel nennen. Als Soldat war er bei der Luftwaffe gewesen, und er trug noch immer eine dunkelblau eingefärbte Uniform, dazu blankgewichste schwarze Halbschuhe. Im Krieg hatte er seine ganze Familie verloren, jetzt lebte er allein in einem Zimmer der Baracke, und an manchen Tagen arbeitete er als Dolmetscher in der englischen Kommandantur. Dort hatte er sich mit einer Sekretärin angefreundet, die ihm hin und wieder Weißbrot, Corned Beef oder sogar Schokolade schenkte, wovon er uns abgab. Sein Motto war: Es kann nur besser werden. Diesmal hatte Onkel Max ein großes Glas Orangenmarmelade mitgebracht, die wir uns auf gerösteten Brotschnitten schmecken ließen. Allerdings blieb Onkel Max nicht lange; er habe noch eine Verabredung“, sagte er und zwinkerte mir zu. „Ich bin aber bald zurück, muss doch dabei sein, wenn der Weihnachtsmann die Geschenke bringt.“ Nach dem Abendessen zündete mein Vater die Kerzen am Weihnachtsbaum an, während ich schon hoffnungsfroh dem Weihnachtsmann entgegenfieberte. Tatsächlich, er ließ nicht lange auf sich warten. Es klopfte an der Tür, und als ich rasch öffnete, stand er da, weißbärtig in einem langen roten Mantel und mit einer Zipfelmütze. Mit sich schleppte er einen ziemlich großen sperrigen Sack, den er vor den Weihnachtsbaum stellte. „Den darfst Du auspacken“, sagte er mit tiefer Stimme an mich gewandt. Das war es, worauf ich mich gefreut hatte, der Weihnachtsmann hatte uns nicht vergessen. Schnell knüpfte ich den Sack auf, und was da als erstes zum Vorschein kam, verschlug mir fast den Atem: Es war ein wunderschöner hölzerner Schlitten. Am liebsten wäre ich sofort nach draußen zum Schlittenfahren gelaufen. Doch der Weihnachtsmann hielt mich zurück. „Da ist noch mehr in dem Sack, schau mal nach“, sagte er. Ich griff tief hinein und holte ein für meine Eltern bestimmtes dickes Päckchen heraus. Als sie es auspackten, waren sie erst einmal sprachlos, denn es war das ungewöhnlichste Weihnachtsgeschenk, das man sich vorstellen konnte. Dann rief meine Mutter: „Ein Karpfen! Und ich war schon ganz verzweifelt, weil wir für morgen nichts Festliches zu essen hatten.“ Die Überraschung war gelungen, die Freude riesengroß. Nun konnte der Heilige Abend beginnen. Und kaum hatte sich der Weihnachtsmann verabschiedet, als Onkel Max zurückkam. Er brachte eine Flasche Wein mit und für mich eine kostbare Tafel Schokolade. Wir sangen die alten Lieder und feierten das Weihnachtsfest. Später gingen die Eltern mit Onkel Max noch zur Mitternachtsmesse in die Kirche. Da lag ich schon im Bett, aber ich konnte nicht gleich einschlafen. Mir wollte nicht aus dem Kopf gehen, dass der Weihnachtsmann genau so blankgewichste schwarze Schuhe wie Onkel Max angehabt hatte. Der Schriftsteller und Publizist Wolfgang Bittner ist Autor zahlreicher Bücher, darunter der Roman „Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen“, Verlag zeitgeist 2019. Siehe auch wolfgangbittner.de [https://wolfgangbittner.de] Titelbild: WPJ3/shutterstock.com

24 dic 2025 - 6 min
Soy muy de podcasts. Mientras hago la cama, mientras recojo la casa, mientras trabajo… Y en Podimo encuentro podcast que me encantan. De emprendimiento, de salid, de humor… De lo que quiera! Estoy encantada 👍
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