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Radio Superfly: Club Kultur mit Crazy Sonic

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Acerca de Radio Superfly: Club Kultur mit Crazy Sonic

Was man in über 25 Jahren als DJ und Veranstalter in der Wiener Clubszene alles erlebt...? Es gibt nur wenige bekannte DJs, die er noch nicht an die Turntables der Wiener Clubs geholt hat, kaum einen der noch nicht mit Rudi auf ein Glas Wein gegangen ist. So viel sei also verraten: Zu erzählen hat er einiges, der Rudi. Als fixer Teil der legendären Veranstaltercrew des damaligen Kultclubs "Meierei" beim Wiener Stadtpark konnte sich der gebürtige Kärntner mit der Partyreihe "con:verse" 1999 zum ersten Mal in der Hauptstadt einen Namen machen. Unvergessene Feste! In den 00-er Jahren holte er die Creme de la Creme der nationalen und internationalen House und Techno Szene ins Wiener Flex zu seiner langjährig-erfolgreichen, wöchentlichen Dienstagsreihe "CRAZY". Zuletzt schmiss er in der Grellen Forelle und der Pratersauna die extrem erfolgreichen Parties "Zuckerwatt", "Luft & Liebe", "Nachtschwimmer" oder "5 Uhr Tee". Als DJ und Host der Spezialistensendung "Crazy Superdrive Radioshow" ist Rudi Wrany alias Crazy Sonic bereits seit 2009 jeden Donnerstag ab 22 Uhr bei Radio Superfly an den Reglern. Während er im Radio oft die Musik für sich sprechen lässt, hat er nun mit Rudi's Podcast die Möglichkeit auf Superfly über das Leben als Musiker und Veranstalter zu philosophieren und aktuelle Themen mit Protagonisten der Musik-, DJ- und Clubszene zu kommentieren. Einblicke, Rückblicke, Ausblicke. (superfly.fm) Jeden zweiten Donnerstag eine neue Episode.

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149 episodios
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Club Kultur #150 | „150. Podcast & Jahresrückblick“

Was bleibt vom noch nicht ganz vergangenen Jahr? Die Clubszene tut sich naturgemäß schwer in einer konsumschwachen Zeit. Zwischen düsteren Prognosen und Reallohnschrumpfung wird eben selektiver konsumiert. Großevents gewinnen an Bedeutung, am anderen Ende der Skala schießen Pop-up-DIY-Raves wie Herbstschwammerl aus dem Asphalt. Dazwischen: Mama-Parties, Detox-Abende, Seniorenkränzchen, Daytime-Formate und alles, was die algorithmusgeplagte Seele sonst noch hergibt. Die finanzstarken Venues wie O oder Volksgarten schlafen ruhig. Andere, wie der Ponyhof, verabschieden sich sang- und klanglos. Und trotzdem entstehen ständig neue Lokale, Kollektive und Partyreihen. Elektronische Musik ist diverser als je zuvor, während die breite Masse laut Veranstalter-Insider am liebsten „mitsingbare Hochzeits-DJ-Musik“ bevorzugt. Ja eh. Techno bleibt in Wien weiterhin in der Spittelau verwurzelt. Und die Jugend? Die feiert mittlerweile sogar beim Tchibo. Keine weiteren Fragen. Dazwischen eine VCC, die fleissig Newsletter verschickt und deren Anstöße auch ab und an Ergebnis bringen. DAS JAHR 2025 IM SCHNELLDURCHLAUF Jänner: Das Werk startet nach turbulenten Jahren neu. Ein Reset, der weniger Ego und mehr Community verspricht. Die Lighthouse-Crew feiert wie immer in Bad Gastein, unbeeindruckt von globalen Turbulenzen. Februar: Die Pratersauna kündigt ihr Comeback an: ein Hybrid aus Club, Kunstraum, Aufenthaltsraum, Wellness und Awareness. Währenddessen entstehen neue Kollektive und DIY-Raves im Akkord. Es wird klar: Räume werden nicht vergeben, sie werden geschaffen. März: Die Pratersauna öffnet tatsächlich. Internationale und lokale Acts demonstrieren: Trotz Teuerung und Pandemie-Nachwehen wird weiterhin investiert und gefeiert. Die Stadt Wien setzt „Free Spaces 2025“ um und definiert Rave-Zonen auf der Donauinsel. Freiheit, aber jetzt mit Genehmigungsnummern. Bürokratische Romantik. April: Die Novelle des Veranstaltungsgesetzes tritt in Kraft. Traditionsstandorte wie die Arena erhalten Lärmbestandsschutz. Open-Air-Clubbings dürfen am Wochenende bis 23 Uhr laut sein. Awareness- und Umweltkonzepte werden verpflichtend. Die Szene ist gespalten: Fortschritt oder Verwaltungsalbtraum? Mai: Donaufestival Krems & Hyperreality in Wien: Clubkultur als politischer, ästhetischer, queerer, feministischer, dekolonialer Möglichkeitsraum. Die Open-Air-Saison startet und testet die neuen Regeln. Mehr Klang, mehr Luft unter den Flügeln. Der „Anrainer“ bleibt aber der Endgegner. Void scheitert an der Lautstärke in der Metastadt. Wenigstens ist das Otto-Wagner-Areal nun weiterer Hoffnungsträger. Und 2026 kommt der Songcontest nach Wien dank Sieger JayJay. Juni: Kruder & Dorfmeister spielen zwei ausverkaufte Konzerthaus-Shows. Ihre Transformation vom Club- zum Konzertact funktioniert weltweit - sagt die Statistik. Pride Month bringt Awareness, Drag, queere Nächte. Wien bleibt Wien: konfliktscheu, aber funktional.Beim Donauinselfest: hohe Besucherzahlen, kaum Vorfälle. „Soul Vienna“ macht wieder rich kid Parties, diesmal im Maya Garden. Juli: Der Ponyhof schließt. Zu wenige Gäste, zu hohe Fixkosten. Die Szene trauert. Herzblut deckt leider keine Mieten.Auch das Jolly Roger verabschiedet sich leise, eine heiße Liebe war es aber nie. August: Das Frequency zieht zehntausende Menschen an. Politische Kontroversen inklusive, aber insgesamt friedlich. Paradies Garten in Bruck/Leitha verbindet Musik und Nachhaltigkeit, wieder CO₂-neutral. Das Wetter: mittelprächtig. Nur Charlotte de Witte hatte offenbar einen direkten Draht nach oben. September: Paul Kalkbrenner spielt vor Schloss Schönbrunn. Ein Pilotprojekt, das testen soll, ob Barock und Bass koexistieren können. Fortsetzungen sind geplant, allerdings mit weniger Bass. Das O eröffnet seine internationalen Freitage mit Carl Cox. Es folgen Fatboy Slim, Lilly Palmer, I Hate Models und viele mehr. Investitionsfreude, die man hört. Oktober: Der Club „Inc.“ wird mitten im Betrieb versiegelt. Behördliche Nostalgiegefühle kommen auf. Nach Behebung der Mängel darf wieder geöffnet werden. Ein Reminder: Kreativität und Regularien tanzen eng umeinander.In der Innenstadt taucht „Bussi Bussi“ auf. Im „Sechser“ bleibt Afrohouse unantastbar. November: Die Pyramide Vösendorf wird dank „Signal“ an zwei Wochenenden zum Großevent-Tempel. Und ja: Man brauchte wieder Charlotte de Witte, die erneut den Laden voll machte. Auch das Exil ein paar Meter daneben erwachte zu neuem Leben. Das FLEX wird irgendwie 30. Leider merkt es kaum jemand. Ein Club, der einst prägend war, wirkt heute wie eine schlecht gealterte Legende. Falsche Bookings, falsche Personalpolitik, düsteres Umfeld, null Charme. Wann kommt endlich die Neuübernahme? Dezember: „Verknipt“ Österreich legt in der Pyramide nach. Hardtechno dominiert weiter. Void darf den Bauchfleck vom Mai ausbessern. Die Pratersauna geht nach Silvester in Winterpause. Details folgen. Hoffentlich. Und neben all dem lauten Drama gibt es auch stille Gewinner: Das Loft läuft stabil, ebenso Flucc und Kramladen. Das Sass raunzt gern, lebt aber immer noch laut. Das Roxy existiert weiterhin unverwüstlich. In der Praterstraße gibt es jetzt Pizza und guten House. Auch schön. Und auch KSOT bleibt eine Bank an Sonn-und Feiertagen, egal ob am Cobenzl, der Brauerei, am Schiff, in Graz oder Linz oder auch am Attersee. Das Lineup folgt wie immer kurz vor Beginn… FAZIT 2025 Ein widersprüchliches Jahr:Die Zahl der Tanzlokale bleibt stabil, wirtschaftlich hängen viele am seidenen Faden. Junge Menschen gehen seltener und kürzer aus und konsumieren weniger. Clubs reagieren mit einer Formatvielfalt, die beeindruckt und nervt zugleich: alkoholfreie Partys, Ü30-Formate, Queer-Reihen, Daytime-Events. Clubs sind längst nicht nur Betriebe, sondern kulturelle Lebensadern. 2025 ist kein Totalschaden, aber auch kein Triumph. Eher ein Überlebenskurs mit Zukunftsfragen. Hab ich was vergessen? Fix. Aber mehr hört ihr, wenn ihr hört…Und hört gern auch Warmebros von Gerald und seinem Partner Gregor Schmidinger. Ihm danke ich für das tolle Gespräch .

11 dic 2025 - 1 h 17 min
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Club Kultur #148 | "Wir haben vielleicht zu groß gedacht“

FALSCHES SIGNAL? Am vergangenen Wochenende fand das erste SIGNAL Festival in der Pyramide Vösendorf statt. Als Main Acts waren Korolova und der Afterlife-Produzent MRAK geladen - vielleicht nicht das ideale Line-up. Der Vorverkauf verlief entsprechend schleppend, weshalb man sich kurz vor dem Event zu einer Guerillaaktion größeren Ausmaßes entschloss und halb Wien bei einem „Gewinnspiel“ Tickets gewinnen ließ. Viele überraschte Gesichter freuten sich, andere wunderte sich, weil sie nirgendwo mitgespielt hatten. Manche Personen gewannen dank mehrerer E-Mail-Adressen gleich mehrfach. Dass dabei nicht einmal kontrolliert wurde, wer bereits ein Ticket hatte und wer nicht, spielte offenbar keine Rolle. Hauptsache, die Optik stimmte. Und wenn man schon’ nicht gewinnen sollte, dann halt alle anderen auch nicht. Die verschenkten Tickets waren an frühe Timeslots gekoppelt, doch zu viel Eile hatte man beim Abarbeiten der Schlange nicht. Einige durften dann sogar noch 20 Euro „Sonderpreis“ zahlen, weil sie erst um 23:30 Uhr bei der Scanstelle ankamen. Drinnen war es schließlich gut gefüllt und sound-und lichttechnisch einwandfrei- es wäre wohl schade gewesen, wenn das Auftaktwochenende von SIGNAL halb leer geblieben wäre. Dieses Problem wird es bei der zweiten Ausgabe wohl nicht geben, denn Charlotte de Witte verkauft deutlich besser. Und überhaupt soll die Pyramide in Vösendorf wieder ein Big Player werden: Neben SIGNAL und Verknipt gibt es eine Vielzahl weiterer kommerzieller Formate, die dort punkten. Die Sehnsucht nach Großevents ist zurück - vielleicht nur nicht in dieser Frequenz. WO GEHT'S HIER ZUM KIKA? Egal ob Kika Nord, Palais Festetics oder Korea Haus - an Kreativität mangelt es den Veranstaltern nicht, wenn es darum geht, neue Venues zu erschließen, um ausgelassen zu feiern und den Clubs zeitweise den Rücken zu kehren. Vor allem der Kreativgeist Markus Gasser alias Madagassa mischt mit seinem Team bei mehreren Projekten mit. Die nächste Möglichkeit dazu ist das Krampuskränzchen am 6. Dezember im Palais Festetics. Und auch zu Silvester wird es sicher wieder - neben dem schon fast klassischen Cobenzl-KSOT - weitere Off-Partys geben.  Die Clubs selbst leiden darunter natürlich. Derzeit hört man wohl keinen Clubbetreiber laut jubeln (das O vielleicht ausgenommen). Das Experiment von Techno Obscura im Flex dürfte ein einmaliges gewesen sein. Diese prachtvolle Location kann wohl erst mit einem Besitzerwechsel wieder zu alter Blüte zurückfinden. SALZBURGER POSSEN Kompetenz wird nicht in Dezibel gemessen - so könnte man die jüngsten Medienberichte aus Salzburg zusammenfassen. Benny Fleisshackers Salzburger Traumschloss, das Franziskischlössl, auf dem im Sommer mehrere KSOT-Daytime-Events stattfanden, ist ins Kreuzfeuer künstlich aufgebauschter Kritik geraten. Hier wird von gerissenen Geduldsfäden und schlaflosen Villenbesitzern fabuliert, die angeblich von ohrenbetäubendem Lärm gequält alle Hebel in Bewegung gesetzt hätten. Dass Messungen vor Ort lediglich rund 40 Dezibel ergaben, erwähnt man nicht. Ebenso wenig, dass Beschwerden oft schon eintrafen, bevor das Event überhaupt begonnen hatte. Offenbar hat jemand mit einem interessanten Verhältnis zur Realität wieder einmal das Wort „Techno“ als geistige Kletterwand benutzt. Man nennt solche Menschen gerne: Anrainer. KEIN SOS FÜRS SASS? Das Wiener Sass zählt seit Jahrzehnten zu jenen wenigen Orten, an denen sich die elektronische Musik der Stadt nicht nur entfalten durfte, sondern eine Art behutsame Kuratierung erfuhr. Seit den Nullerjahren, als House und Techno in Wien ihren ersten Frühling erlebten, bot das Sass einen Zufluchtsort für neue Klänge, für erste DJ-Schritte, für eine Szene, die damals ihre Identität suchte. Viele jener Namen, die später durchaus festivaltaugliche Größe erreichten, standen hier zum ersten Mal hinter den Decks. Das Sass war kein glamouröses Monument, eher ein verlässlicher Resonanzraum im Untergrund der Stadt. Doch zur Geschichte gehört auch die Gegenwart. Und die klingt zuletzt nicht immer harmonisch. Berichte über offene Zahlungen und Gerüchte über wirtschaftliche Spannungen werfen Fragen auf, die man in einem traditionsreichen Haus nur ungern stellt. Es wirkt, als schwanke der Betrieb zwischen dem Anspruch, ein historisches Fundament zu pflegen, und der Realität eines schwierigen Marktes. Verflochten ist diese Entwicklung mit dem „Schatz im Hof“, einem gastronomischen Großprojekt aus demselben Umfeld, das ebenfalls unter finanziellen Belastungen ächzte. Was dort ins Wanken geriet, ließ sich kaum von der Clubführung trennen...zu nah stehen beide Projekte einander, zu stark beeinflussen sie sich gegenseitig. Trotz all dem bleibt das Bild eines Ortes, der die Wiener Clubkultur über Jahrzehnte geprägt hat und dessen Bedeutung weit über betriebswirtschaftliche Momentaufnahmen hinausreicht. Wenn man hofft, dass sich die Lage stabilisiert, dann nicht aus nostalgischer Verklärung, sondern weil Wien Räume wie diesen braucht: Orte, die nicht nur nächtliches Vergnügen bieten, sondern kulturelle Kontinuität. Gerade in Zeiten, in denen sie brüchig wird. Und die Lage stabilisiert sich - das können wir vorwegnehmen. Darüber habe ich mit Gregor und Sebastian gesprochen, und mehr dazu hört ihr, wenn Ihr hört. Ihr könnt wie immer auch Tickets gewinnen.

27 nov 2025 - 1 h 1 min
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Club Kultur #147 | „Wir sind Underground“

AUS DEM EXIL Kommt das Exil zurück auf die Ravebühne? Ganz weg war die beliebte Location in Vösendorf ja nie, aber wegen Problemen mit den Behörden und internen Umstrukturierungen war der Betrieb zuletzt etwas eingeschränkt. Nun sollen wieder regelmäßig größere (Techno) Events stattfinden. Den Anfang machte Void am 7. November mit einer durchinszenierten Hardtechno-Sause, die allerdings bereits um 4 Uhr „offiziell“ endete - diesmal ohne Shitstorm. Auch die Serie Verknallt kehrt im Dezember wieder zurück. OBSCURES FLEX Das Flex - einst Synonym für Wiener Clubkultur, Klanggewalt und Subkulturstolz - wirkt heute wie ein Ort zwischen Mythos und Gegenwart. Der Club unter der Augartenbrücke, berühmt für sein Soundsystem und berüchtigt für sein Umfeld, sucht seine Rolle in einer Szene, die längst neue Wege geht. Wo früher große DJ-Namen regierten, herrscht heute ein Spagat zwischen Konzertlocation, Drum’n’Bass und dem Nachhall einer einst radikalen Idee. Das Flex bleibt ein Mythos - aber einer, der seine Gegenwart erst wiederfinden muss. Nachdem der frühere Betreiber große Teile der Wiener Kreativszene vor den Kopf gestoßen hat, versucht nun Kristof Grandits mit dem Format Techno Obscura einen Schritt in die late Dame – nicht zu verwechseln mit Techno Obscene. An Ambition und Energie mangelt es ihm nicht, und auch in Sachen Promotion hat sich Grandits einen Namen gemacht. Am 21. November muss er sich allerdings gegen die starke Konkurrenz der Signal-Reihe behaupten. GRÖßEN(WAHNSINN)? Dass Großevents und Off-Locations wieder zurück sind, ist keine Neuigkeit. Die Pyramide in Vösendorf, lange Zeit etwas in Vergessenheit geraten, wird nun gleich doppelt wiederbelebt - ich habe darüber berichtet. Die Signal-Reihe will hoch hinaus, ausgehend vom O Club. Mit dem Booking von I Hate Models ist dem O erneut ein beachtlicher Coup gelungen. Man bucht inzwischen ohnehin alles, was teuer ist – ob es nun zum Club passt oder nicht - wohl wissend, dass man sich solche Summen als Einziger leisten kann und so Aufmerksamkeit generiert. Geld regiert den Markt, Authentizität ist da nur Nebensache. Auch im Hallmann Dome findet im Dezember ein Wien-Ableger der Verknipt-Reihe statt. Und 2026 sollen in Wien auch mehr große Outdoor-Events über die Bühne gehen - nicht zuletzt im Umfeld des Song Contests. Bereits angekündigt wurde eine Wien Edition des Isle of Summer (ein Münchner Großevent) am 1. August auf der Donauinsel, angeblich mit Headlinern wie Boris Brejcha, Holy Priest und Fisher. Aber Moment mal: Am selben Wochenende steigt doch auch das Paradies Garten Festival! Echt jetzt? Ein Jahr lang passiert fast nichts – und dann zwei teure Großevents gleichzeitig? Das ist wohl nicht die weiseste Entscheidung, gerade in wirtschaftlich so herausfordernden Zeiten. Absprechen bitte!! WERK IN PROGRESS So lautet der Slogan des Clubs in der Spittelau, dem Techno-Hotspot der Stadt, auch dank der Forelle. Hier treffen Techno, Kunst und Off-Kultur aufeinander, getragen von einer Haltung, die sich nie dem Mainstream angedient hat. Wo andere polieren, bleibt das WERK bewusst roh – DIY bis in die Betonrisse. Kaum ein Club durchlief aber auch in den letzten Jahren so viele Veränderungen. Oder musste Veränderungen herbeiführen. Nach den Vorwürfen im Zuge der „Techno-MeToo“-Bewegung, die auch den früheren Betreiber erschütterten, stand das WERK vor einem Neuanfang. Die Neuübernahme brachte nicht nur personelle, sondern auch strukturelle Veränderungen: mehr Awareness, klare Grenzen, neue Verantwortlichkeiten. Und doch blieb das, was den Club immer ausgezeichnet hat – eine raue, anarchische Seele. Zwischen Beton, Bass und Idealismus fungiert das WERK heute als kulturelles Labor – ein Ort, an dem Techno auf Performance trifft, Kollektive auf Kunst, Haltung auf Hedonismus. Hier feiern queere und experimentelle Communities Seite an Seite, während hinter den Kulissen täglich neu verhandelt wird, was Clubkultur in Wien überhaupt sein kann – und darf. Mitverantwortlich dafür ist ein engagiertes Team rund um Booker Tommy, den heutigen Studiogast. Und mehr hört ihr – wenn ihr hört. Gut aufpassen: Ihr könnt 2×2 Tickets für ein Event eurer Wahl gewinnen!

13 nov 2025 - 58 min
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Club Kultur #146 | "Bei uns hat er sich nicht ausgezogen"

WIEN VOR HALLOWEEN Wie jedes Jahr rüstet sich Wien für den großen Maskenball. Der 31. Oktober hat sich, kaum bemerkt, vom Kinderkürbisfest zur lautesten Nacht des Jahres entwickelt. Als ich nach Wien kam, war Halloween noch eine Randnotiz im Veranstaltungskalender - heute ersetzt es für viele gleich Silvester, das man ohnehin meidet, weil dort die Amateurabteilung übernimmt. Heuer könnte das Tasteless-Event im Otto-Wagner Spitalsgelände zum Spektakel werden - wenn sich das Publikum tatsächlich in den Außenbereich wagt. Immerhin: morbide Architektur trifft auf stroboskopische Spiritualität. Wien liebt seine Gegensätze. ENTER THE VOID Das Exil öffnet wieder einmal seine Türen - selten, aber stets mit Pathos. Am 7. November übernimmt die Void-Crew, bekannt für gepflegte Düsternis und professionelle Selbstdarstellung. Im Frühjahr hatte man noch technische Aussetzer, diesmal verspricht man Perfektion. Und man muss zugeben: Die Werbelinie sitzt. Hochglanzästhetik für den Underground, das sieht man hierzulande selten. Wenn nur das Ergebnis am Dancefloor mit der Postproduktion mithalten würde. STEINZEIT RELOADED Nach Abstechern in Budapest oder Prag wirkt Wien derzeit wie ein Clubmuseum mit leicht funktionsgestörter Anlage. Technisch, organisatorisch, atmosphärisch - vieles scheint auf Rückzug programmiert. Die einst stolze Nachtkultur, einst Reibungsfläche zwischen Avantgarde und Exzess, verkommt mancherorts zum Erinnerungsformat mit Lichttechnik. AFROHOUSE - TEMPEL DER EKSTASE ODER MARKETINGMASCHINE Seit etwa zwei Jahren pulsiert im Sechser Club ein Beat, der anders klingt - und doch denselben Mechanismen folgt: Afrohouse. Ursprünglich als spirituell-erdiges Subgenre aus Südafrika entstanden, verbindet es elektronische Energie mit komplexer Percussion und afrikanischer Rhythmik. Es ist Musik, die nicht denkt, sondern schwingt - intuitiv, körperlich, trancehaft. Doch was einst Ausdruck von Community und kultureller Identität war, ist längst zur Lifestyle-Markegeworden: Afrohouse als Instagram-Filter. Die globalen Player - Black Coffee, Keinemusik, Levi - haben das Genre auf die Mainstages katapultiert. Mit ihnen kamen Sponsoren, Stylisten, Ticketpreise im vierstelligen Bereich und ein Publikum, das mehr filmt als tanzt. Das Ritual wurde ersetzt durch Selbstdokumentation. Dazu noch Djs, die ihren wohlgeformten Body der Gangemende zeigen, das gefällt nicht allen. Underground ist das schon lange keiner mehr. In Wien hat der Sechser Club das erkannt und unter dem Namen Temple Tales einen erstaunlich erfolgreichen Hybrid geschaffen: spirituell aufgeladen, musikalisch präzise, visuell inszeniert. Dahinter steht Dominique Folie, gebürtiger Vorarlberger, der die Szene zwischen Underground und Hochglanz balanciert. Temple Tales ist, fairerweise gesagt, eines der wenigen Formate, die diesen Stil in Wien mit Anspruch präsentieren. Doch man darf fragen, ob man den Begriff „Temple“ noch wörtlich nehmen sollte - oder ob die moderne Clubspiritualität längst im Merch-Shop angekommen ist. Afrohouse, so scheint es, ist die neue Religion der Wohlmeinenden und auch Wohlhabenden: global, elegant, emotional, aber eben auch perfekt kuratiert fürs Selfie-Licht. Und dennoch - wer einmal erlebt hat, wie sich ein Raum im richtigen Moment in Bewegung versetzt, versteht, warum diese Musik funktioniert. Sie hat das, was vielen anderen Formaten abhanden kam: Gemeinschaftsgefühl ohne Zynismus.

30 oct 2025 - 45 min
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Club Kultur #145 | "Die Profiliga und der Garten – Sauna 3.0 auf dem Weg zurück"

BUSSI BUSSI Ein wenig trist wirkt Wien in diesen Tagen. Vielleicht liegt es am Wetter, das uns heuer besonders früh in die grauen Stimmungszonen des Herbstes zurückkatapultiert hat. Das Nachtleben wirkt müde, der Sommer vorbei, die Jammerei geht weiter. Ein neuer Ort sorgt immerhin für Gesprächsstoff: Bussi Bussi, ein Club in der Jasomirgottstraße, der sich mit Afro House, gepflegtem Chic und einem Hauch Downtown-Glamour in Szene setzen möchte. Die Wiener Innenstadt ist damit um eine Venue reicher - auch wenn sie, wie so viele wohl keine bahnbrechende Neuerung beinhaltete und eher im selben Fahrwasser wie die anderen schwimmt. AUS-GEHEN? Ausgehen in Wien war einmal selbstverständlich. Heute ist es das nicht mehr. Viele Clubs kämpfen mit leeren Floors, die Besucherzahlen sind seit der Pandemie spürbar gesunken. Rund 600 Nachtbetriebe zählt die Stadt aktuell - deutlich weniger als noch vor Corona. Auch der Umsatz liegt unter Vorkrisenniveau. Die Ursachen sind bekannt - und doch komplex. Alles ist teurer geworden: Eintritt, Drinks, Taxis und Uber selbst die Garderobe. Viele Junge sagen inzwischen: lieber Hausparty als Clubnacht. Dazu kommen veränderte Freizeitgewohnheiten: Streaming, Gaming, Social Media - sie beanspruchen Zeit, die früher dem Ausgehen gehörte. Und die Pandemie? Sie hat Routinen zerstört. Manche Menschen sind einfach aus dem Takt geraten - und nicht alle finden zurück. Gleichzeitig machen hohe Energiepreise und strengere Lärmvorschriften den Betreibern zu schaffen. In dicht besiedelten Vierteln genügt ein Bass, und schon ist die Beschwerde da. Die Vienna Club Commission spricht von einem Strukturwandel. Clubs müssen sich neu erfinden - mit kleineren, persönlicheren Formaten, klarer Kommunikation und echten Communities. Nur wer Atmosphäre, Haltung und Zugehörigkeit vermittelt, hat Chancen gegen Couch, Streaming und Inflation. Dafür dürfen nun Veranstalter bald ncoh ein paar Hunderter für Awareness Beauftragte ausgeben. Die Freude ist geteilt... Das Ausgehen stirbt also nicht - es transformiert sich. Die Zukunft der Wiener Nacht liegtaber wohl weniger in den großen Tempeln als in den kleinen, kreativen Nischen, die Nähe und Authentizität bieten. Und in kreativen Ideen und Off-Locations. SAUNA 3.0 - DIE PROFILIGA Mitten in dieser Neuorientierung erfindet sich auch eine Institution neu: die Pratersauna. Das Team rund um Sebastian Müller-Klasz hat im Frühjahr die etwas herunter gewirtschaftete Legende übernommen und versucht, an ihre großen Zeiten anzuschließen - ohne in Nostalgie zu verfallen. Vieles ist gelungen: Umbau, Team, Freundlichkeit, Authentizität. Die Pratersauna verzichtet heute auf die Pose, die sie einst prägte - keine Champagnerpyramiden, keine XXL-Bars, keine Designerexzesse. Stattdessen: ehrliche Nächte, durchdachte Konzepte und ein klarer Fokus auf die Musik. Aber der Neustart war kein Selbstläufer. Die Sauna gehört zu Wien wie die Forelle, der Volksgarten, das Fluc oder das Sass – aber wir schreiben eben nicht mehr 2011. Die „goldenen" Partygenerationen sind erwachsen geworden und sagen „wir waren dabei“, sind es aber nicht mehr. Die nachrückende Generation hingegen ist launisch und unberechenbar. Und doch gibt es Ambitionen: neue Eigenformate wie die Profiliga, spannende Partnerveranstalter:innen, ein neugestalteter Garten - und viele Ideen, die noch auf ihre Umsetzung warten. Und Martin Ho? Darüber, und über vieles mehr, spricht das Team im Gespräch mit mir - in der neuen Folge meines Clubkultur-Podcasts. Und weil wir zu siebt im Studio waren, gibt es 7 x 2 Tickets für ein Event eurer Wahl in der Pratersauna zu gewinnen.

16 oct 2025 - 48 min
Soy muy de podcasts. Mientras hago la cama, mientras recojo la casa, mientras trabajo… Y en Podimo encuentro podcast que me encantan. De emprendimiento, de salid, de humor… De lo que quiera! Estoy encantada 👍
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