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Acerca de SWR Kultur lesenswert - Literatur
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Peter Schneider – Die Frau an der Bushaltestelle
Von einer begehrenswerten Frau, die nichts als gute Gespräche und Freundschaft in Aussicht stellt, sollte ein liebender Mann sich fernhalten. Allerdings muss auch der leidenschaftlich Geliebte mit Schwierigkeiten aller Art rechnen: > Wer von der größten Liebe seines Lebens spricht, meint damit eine, die neben den euphorischen Augenblicken auch das größte Unglück und die schlimmsten Verletzungen hervorgebracht hat. > > > Quelle: Peter Schneider – Die Frau an der Bushaltestelle Von so einer schicksalhaften Begegnung handelt Peter Schneiders neuer Roman „Die Frau an der Bushaltestelle“. Es ist die im Westberlin der 1960er Jahre angesiedelte Geschichte des eher unscheinbaren Studenten Nick, der widerstandslos der wunderschönen, alle Männer betörenden Isabel verfällt, die kurz vor dem Mauerbau aus der DDR in den Westen kam. EINER FÜRS BETT UND EINER FÜR DIE SEELE Die Geschichte wird – im Abstand von mehr als fünfzig Jahren – aus der Perspektive des liebenden Freundes erzählt, dem damals nur die Rolle des Beobachters und Beraters zukam, oder, wie er das formuliert: Nick war fürs Bett und er für die Seele zuständig. Dieser Ich-Erzähler, als millionenschwerer Erbe eines Textilunternehmens mit Sportwagen und sehr viel Selbstbewusstsein, erinnert sich der Epoche des jugendlichen Aufbegehrens und der beginnenden Studentenrevolte. Es ist die Zeit politischer Leidenschaften und ideologischer Verblendung, die für Peter Schneider zu einem Lebensthema geworden ist. > Vielleicht waren diese Monate des Umherschweifens die beste Zeit – dieses Mitschwimmen, Sichbegeistern, und Sich-auch-wieder-Abstoßen von einem Aufbruch, der noch keinen Namen und kein Programm hatte. Wenn es ein Motiv gab, das all diese jungen Leute einte, so war es die Suche nach einer anderen, einer besseren Art zu leben. > > > Quelle: Peter Schneider – Die Frau an der Bushaltestelle Schneiders Erzähler ist aber auch in Sachen Politik mehr Beobachter als Mitspieler. Am Beispiel der beiden so heftig wie unglücklich Verliebten zeigt er, wie das Scheitern der Beziehung zur politischen Radikalisierung führte – jedenfalls auf Seiten Isabels. Anfang der 1970er Jahre gleitet sie in eine linksterroristische Gruppierung ab, ohne dass Nick oder der allzu vernünftige Erzähler sie davon abhalten könnten. Das tragische Ende ist vorgezeichnet. AUS LIEBESNOT WIRD TERRORISMUS Das Private ist politisch, hieß es damals. Bei Peter Schneider wird das verfehlt Politische zur Konsequenz privater Liebesunfähigkeit und persönlicher Verwundungen. Diese eher schlichte These wäre akzeptabler, wenn sie mit etwas weniger Zwangsläufigkeit und Bescheidwissertum vorgetragen würde. Tatsächlich aber ist Schneiders altherrenhaft abgeklärter Erzähler mit der 68er-Epoche längst fertig; da gibt es keine Überraschungen mehr und nichts in seinen Erinnerungen, was man nicht schon wüsste – vom berechtigten Zorn auf das Schweigen der Väter über ihre NS-Vergangenheit bis hin zur eskapistischen K-Grüppchenhaftigkeit all der ideologischen Spezial-Rechthaber am Ende der Epoche. Ein wenig mehr Verunsicherung hätte dem zurückblickenden Erzähler da gut gestanden. Stattdessen füllt er all die zahlreichen Leerstellen der Liebesgeschichte mit seiner literarischen Fiktion, ohne auch nur ansatzweise zu zögern, wenn er intime Streits oder Bettszenen von Nick und Isabel ausmalt, von denen er doch gar nichts wissen kann. HISTORISCHE FEHLER Diese erzählerische und historisch nachgetragene Selbstgewissheit führt zu einer konventionellen, geradezu papierenen Sprache. Sie wird umso mehr zur Schwäche des Buches, als Schneider ein paar grobe historische Fehler unterlaufen: Die Defa-Verfilmung von „Jakob der Lügner“ aus dem Jahr 1974 kann von Isabel unmöglich schon 1965 gesehen worden sein. Und wenn für 1970 auf die Militärdiktatur in Chile verwiesen wird, dann geraten auch da die Zeiten durcheinander. Das dürfte einem, der alles überblickt und längst eingeordnet hat, wahrlich nicht passieren.
Unbekannte Marilyn – Sam Shaws Fotos zeigen die Monroe in einem neuen Licht
Der in New York geborene Sam Shaw gehört zu den renommiertesten Porträtfotografen des 20. Jahrhunderts. Bei wichtigen Hollywood- Produktionen schoss er zudem die Film-Stills, also die Fotos während der Drehs am Set. Shaw war mit Marylin Monroe eng befreundet, schon zuzeiten, als sie noch ein Starlett war. MARILYNS WIRBELROCK Billy Wilders Film „Das verflixte 7. Jahr“ hat vor allem mit einer Szene der Monroe zu Starruhm verholfen: Ihr schneeweißer Rock wurde durch die Abluft eines U-Bahn-Schachts aufgewirbelt. Die Fotos kennt man – aber beileibe nicht alle. Denn Sam Shaw schoss die Film-Stills und all seine Fotos sind im Buch „Dear Marylin“ zu sehen – einschließlich des Mannes, der die Windmaschine unter dem Gitterrost betätigte. > Du hast es geschafft. Nicht, dass ich Harper’s Bazaar und Vogue für Gott den Allmächtigen halte – aber es gibt Parallelen. > > > Quelle: Sam Shaw – Dear Marilyn SAM SHAWS MARILYN-FOTOS – IM RAMPENLICHT UND GANZ PRIVAT Ab den frühen 1950er Jahren war die Monroe ein Superstar. Sie hatte es auf die Titelblätter der führenden Modemagazine geschafft – so wie es Sam Shaw in seinem Brief an Marilyn beschreibt. Diese Korrespondenz ist auch Teil des Buchs. Shaw verstarb 1999, aber seine Familie hat die Briefe und bislang weitgehend unbekanntes Fotomaterial erst vor kurzem veröffentlicht. Man sieht die Monroe im Negligé beim Telefonieren, beim Erlernen des Klavierspielens, Marilyn stets lächelnd mit Reportern oder mit Hollywood-Produzenten, dann wieder privat beim Bootsrudern oder unerkannt an einer Burgerbude. Eine besondere Sequenz stellt Marilyn am Schminktisch dar – ein voll konzentrierter Profi. Shaw inszenierte aber auch Fotoszenen: In einer setzt sich die Monroe im Central Park neben ein junges Paar auf die Bank und tut so, als würde sie intensiv Zeitung lesen. Sam Shaws Fotografien faszinieren nicht nur durch den steten Wechsel von Aufnahmen der Monroe im Rampenlicht und solchen abseits in privater Umgebung, sondern auch dadurch, dass Shaw sowohl mit Farb- als auch Schwarz/Weiß-Material arbeitet. Das ergibt ganz unterschiedliche Facetten der Diva. MARILYN – KUNST, LITERATUR, RELIGION Shaw räumt aber auch mit dem Blondinen-Image der Monroe auf. Sie interessierte sich für moderne Kunst – und Shaw half ihr dabei. > Wie gehen wir Deine Kunstsammlung an – gib mir ein Budget und ob Du Gemälde willst oder Zeichnungen – oder Skulpturen. Ich denke, Du solltest bescheiden anfangen, mit Zeichnungen oder Aquarellen und kleinen Ölbildern – dann sehen wir, wie sie auf Dich wirken. > > > Quelle: Sam Shaw – Dear Marilyn Sam Shaw stellt auch einen Aspekt von Marilyn Monroe heraus, vom dem wohl nur wenige wissen, dass er sie intensiv beschäftigt hat. > Sie interessierte sich ein Leben lang für Religion. Sie war auf der Suche nach Gott, nach Wissen. Als sie Arthur Miller heiratete, widmete sie sich dem Studium und der Akzeptanz des Judentums. > > > Quelle: Sam Shaw – Dear Marilyn Im Juni 1956 heirateten Marilyn Monroe und Arthur Miller, der vor allem als Dramatiker Bekanntheit erlangt hatte. Er schrieb auch das Drehbuch zu „Misfits – nicht gesellschaftsfähig“ – Marilyns letzter Film 1961. Die Ehe ging in die Brüche, doch Sam Shaw hat eine atemberaubende Fotoserie der beiden festgehalten. Marilyn und Miller fahren in seinem Cabriolet Ford Thunderbird durch New York. Er am Steuer, sie an seine Schulter gelehnt, sie lächelnd und den Leuten zuwinkend, er ganz konzentriert. Die Fotos wirken wie Standfotos zu einem Film – nur dass dieser Film kein Happy End hat. Sam Shaws Buch „Dear Marilyn” ist auch für eingefleischte Monroe-Fans eine klare Bereicherung. Für weniger Kundige ist die Publikation eine ideale Einstiegsdroge. Nicht nur mit Fotos, sondern auch in Worten hat Sam Shaw Marilyns Aura auf den Punkt gebracht > She was love / she was loved / and she loved… you. > > > Quelle: Sam Shaw – Dear Marilyn
Mit neuen Büchern von Ursula K. Le Guin, Hannah Lühmann, Caroline Schmitt, Clara Heinrich, Natascha Wodin und Christoph Wagner
Von Ursula K. Le Guin bis Clara Heinrich: Geschichten über Freiheit, Fürsorge und Erinnerung. Und: Ein Blick auf die Rockjahre im Südwesten.
Natascha Wodin – Die späten Tage
Gleich auf den ersten Seiten gibt es eine kleine Episode, die den Zauber dieses Buches zusammenfasst – und dabei ist sie eigentlich nicht wirklich zauberhaft. Natascha Wodin wacht morgens auf und entdeckt auf ihrem Kopfkissen ein kleines, rotes Muster. Es hat die Form einer geöffneten Rosenblüte. Wie hübsch! DIE BLUTIGE ROSE ALS METAPHER > Ich fragte mich, ob es sich um eine filigrane Stickerei handelte, die ich bisher nicht bemerkt hatte, aber ich konnte keine Erhebungen ertasten. War die kleine Rose kunstfertig in den Stoff hineingewebt? > Es dauerte eine Weile, bis ich begriff. Gestern war ich beim Zahnarzt und hatte nach der Parodontosebehandlung meiner letzten fünf eigenen Zähne nachts aus dem Mund geblutet. > > > Quelle: Natascha Wodin – Die späten Tage Eine Rose aus Blut – Romantik und Schmerz nur zwei Sätze entfernt – typisch Natascha Wodin ist das. Die „blutige Rose“ ist mehr als ein alltägliches Detail, sie fasst die besondere Atmosphäre des Buches zusammen: Zärtlichkeit und Leidenschaft mit einem tiefen Bewusstsein für körperlichen und seelischen Schmerz. LIEBE IM ALTER Eine passende Metapher für die Liebe, um die es hier geht, eine späte Liebe im Alter, die „späten Tage“ eben. Die verbringt Natascha Wodin mit ihrem Freund Friedrich. Seit sechs Jahren sind die beiden ein Paar. > Es gab Zeiten, da nannte er mich seine Königin, seine Heilige, seine Jeanne d’Arc. Jetzt liegt er nachts mit seinem Tod im Bett. > Mit dem zerzausten Rest seiner silbernen Haare sitzt er im Sessel neben mir und lächelt verloren oder starrt ins Leere. Ein immer noch schöner alter Mann, sehr schmal und zart, mit etwas vogelhaften, wie mit einem feinen Bleistift gezeichneten Zügen. > > > Quelle: Natascha Wodin – Die späten Tage HERAUSFORDERUNGEN EINER SPÄTEN BEZIEHUNG Die Beziehung hatte leidenschaftliche Momente, Romantik, Sex, vor allem der Anfang war stürmisch. Aber dann kam das Ringen mit Schwächen und Fehlern des Anderen, die Erkenntnis, dass die beiden in vielen Dingen sehr verschieden sind – und sich trotzdem viel zu geben haben. So weit, so normal, Beziehungsarbeit braucht es auch im Alter – aber dann sind da noch die körperlichen Probleme: > Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich alte Menschen in meinen jungen Jahren wahrgenommen habe. Ich fühlte etwas zwischen Grauen, Mitleid, Verständnislosigkeit und Aversion bei ihrem Anblick, und ich hielt es für ausgeschlossen, dass ich irgendwann genauso werden würde, wie sie. > > > Quelle: Natascha Wodin – Die späten Tage DER ALLTAG WIRD BESCHWERLICH Und nun ist Natascha Wodin selbst fast 80, Friedrich noch älter. Der Alltag mit ihm wird immer beschwerlicher. Er hat ein schwaches Herz, hört schlecht, vergisst viel, er schläft nachts kaum, geistert herum, redet wirr. Und auch Natascha Wodin hat jeden Tag Schmerzen, kann kaum noch laufen, komplexe Tätigkeiten, wie einen Kuchen backen, fallen immer schwerer. > Mein Schreibtisch ist der einzige Ort, an dem ich mein Alter, die Schmerzen, die Angst vergesse, obwohl ich darüber schreibe. Ich schreibe darüber, um nicht sang und klanglos zu sterben. > > > Quelle: Natascha Wodin – Die späten Tage ERINNERUNGEN AN EIN ANDERES LEBEN In kurzen, tagebuchartigen Absätzen, erzählt Natascha Wodin von ihren „späten Tagen“ mit Friedrich. Ihren Stil erkennt man sofort wieder: kurze, poetische Sätze, dicht und präzise, oft mit lakonischem Unterton. In die tägliche Realität des alten Paares, mischen sich immer wieder Erinnerungen an ihr Leben. Es geht um gescheiterte Beziehungen, um Freundschaften, ihre Arbeit als Dolmetscherin in Russland und ihren späten Erfolg als Schriftstellerin. Aber auch der furchtbare Krieg gegen die Ukraine beschäftigt sie, schon weil ihre Mutter, die an ihrem Schicksal als russisch ukrainische Zwangsarbeiterin in Deutschland zerbrach und sich das Leben nahm, aus Mariupol stammte [https://www.swr.de/kultur/literatur/bookreview-swr-2190.html]. NATASCHA WODIN SCHAUT DEM VERFALL DIREKT INS GESICHT Kulisse des Buches ist ein See in Mecklenburg-Vorpommern. Dort sitzt das Paar oft und beobachtet die Spiegelungen des Himmels im Wasser, Sonnenuntergänge, Vögel. Ein romantischer Ort, den so völlig kitschfrei wohl nur Natascha Wodin beschreiben kann: > Der Himmel spannt sich wie eine blaue Hochglanzfolie über den See, der Wind hat alle Wolken weggeblasen und treibt die schreienden Möwen, die immer auf Fischjagd sind, aus ihren Flugbahnen. Der Schaum der auslaufenden Wellen hinterlässt für Momente das Muster geklöppelter Spitze im Sand. Abends wenn die Sonne untergeht und unser Ufer längst im Schatten liegt, schauen wir aus dem Dämmer hinüber auf die andere Seite des Sees, die noch im Licht liegt. Dort drüben brennt die Welt. > > > Quelle: Natascha Wodin – Die späten Tage Das ist der eigentliche Zauber dieses Buches: dass es nichts beschönigt und trotzdem schön ist. Natascha Wodin schaut dem Verfall direkt ins Gesicht – manchmal verzweifelt, aber nicht verbittert. Die späten Tage ist ein Buch darüber, wie Nähe und Liebe auch dann noch möglich sind, wenn allles andere brüchig wird. Leicht ist es nicht, aber das sind Leben und Liebe ja nie. Das Leben hört nicht auf, lebendig zu sein, nur weil es dem Ende zugeht. Es verändert bloß seine Töne – und Natascha Wodin hört sie alle.
Forschungsreise in die Unwirklichkeit
Wer sich mit dem englischen Naturforscher und Geografen Clarke auf Hasenjagd in den Weiten Patagoniens begibt, muss sich auf einiges gefasst machen. Denn César Aira [https://www.swr.de/kultur/literatur/cesar-aira-die-wunderheilungen-des-doktor-aira-100.html] hat in seinem Roman „Der Hase" gleich ein ganzes Bündel von erzählerischen Konzepten zusammen geführt. Er liefert die Geschichte einer Forschungsreise um die Mitte des 19. Jahrhunderts und zugleich deren Parodie. Doch damit nicht genug: Er reißt alle Grenzen zwischen Wahrscheinlichem und dem phantastisch Herbeifabulierten gründlich ein und zündet ein ebenso einfallsreiches wie sinnverwirrendes Feuerwerk von kuriosen Ereignissen, ethnologischen Spiegelfechtereien und metaphysischen Spekulationen. IRRLÄUFE ZWISCHEN WIRKLICHKEIT UND PHANTASIE So ist der sogenannte „Legibrerianische Hase", den Clarke in der Pampa aufspüren will, keineswegs ein schlichter Vierbeiner, sondern ein schwer greifbares Mischwesen aus Gerüchten und magischen Eigenschaften. Von Anfang an wird der Forscher von Zweifeln geplagt: > Ich frage mich, ob an dieser Anekdote mit dem Hasen etwas dran ist, ob sie wirklich passiert ist, oder ob es eine Art Aufführung oder Ritual darstellt. > > > Quelle: César Aira – Der Hase Trotzdem schwingt sich Clarke in den Sattel und macht sich mit seinem Gaucho-Führer auf die Suche nach dem ominösen Fabeltier. Wie Don Quichotte und Sancho Pansa bekommen sie es dabei mit einem großen Durcheinander von Wirklichkeit, Fantasien und literarischen Anspielungen zu tun. VIEL BETRIEB IN PATAGONIEN Die patagonischen Weiten, die sie durchqueren, sind keineswegs leer, sondern überfüllt mit indigenen Völkern, kriegerischen Scharmützeln, redseligen Stammesoberhäuptern, überraschenden Verwandtschaftsbeziehungen, Ober- und Unterwelten. Am Lagerfeuer werden abgefahrene Weisheiten und Weltdeutungen ausgetauscht. > Die Rede des Kaziken besaß eine Ungewissheit, etwas Unbestimmtes, das seinerseits nicht leicht mit Bestimmtheit auszumachen war. > > > Quelle: César Aira – Der Hase César Aira erschafft, wie es zu seinem Markenzeichen wurde, auch in diesem frühen Roman fiktionale Gegenwelten. Der Naturforscher Clarke wird als Schwager von Charles Darwin vorgestellt, doch anders als dieser kann er keinerlei Material sammeln, das mit Vernunft und Wissenschaft vereinbar wäre. Stattdessen durchquert er ein poetisches Territorium voller vielgestaltiger Tableaus und Handlungsstränge. EIN KUNTERBUNTES KONTINUUM Das ist César Airas Schreibprogramm, als "kunterbuntes Kontinuum" hat er seine Texte einmal bezeichnet. In diesem Fall allerdings übertreibt er es mit der endlosen Anhäufung narrativer Winkelzüge, die das Leseinteresse zwar in Atem halten, aber auch ziemlich strapazieren. In seinen späteren Kurzromanen ist die Erzählökonomie meist besser austariert. Hier jedoch fühlt sich sogar der Romanheld von all dem Erfindungsreichtum überfordert und rettet sich in eine der vielen Paradoxien, mit denen sein Autor gerne aufwartet. > Ich vermag noch immer nicht klar zu denken. Solche Sachen geschehen nur in Romanen ... Aber Romane geschehen nur in der Wirklichkeit. > > > Quelle: César Aira – Der Hase César Airas Roman „Der Hase" gleicht einem vollgestopften Kuriositätenkabinett. Brillant verspielte Geistesblitze finden sich darin ebenso reichlich wie selbstgenügsamer Nonsense.
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