Die Neue Norm

Die Neue Norm

Podkast av Bayerischer Rundfunk

Muss man drei "Behinderten" zuhören? Muss man nicht, man sollte. Karina Sturm, Jonas Karpa und Raúl Krauthausen brechen die Norm des Normalen auf und sprechen über Vielfalt, Inklusion und das Leben von Menschen mit Behinderung.

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68 Episoder
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USA: Diskriminierung per Gesetz - Wie behinderte Menschen um ihre Rechte fürchten

Die aktuelle politische Entwicklung in den Vereinigten Staaten: Was würde die Abschaffung des Americans with Disabilities Act (ADA) für Menschen mit Behinderung bedeuten? Oder Änderungen bei Medicare und Medicaid? Und warum sollte jetzt Deutschland genau hinsehen, was in den USA passiert? Interviews mit den Behindertenvertreter*innen Jim LeBrecht, Jan Groh und Day Al-Mohamed. In Folge 64 unseres Bayern 2 Podcast schauen wir auf die aktuellen politischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Wir sprechen mit mehreren Behindertenrechtsaktivist*innen darüber, was die Abschaffung des Americans with Disabilities Act (ADA), Medicare/Medicaid und der Diversity, Equity, Inclusion (DEI)-Initiativen für die behinderten Menschen vor Ort bedeuten würde und warum auch Deutschland jetzt genau hinsehen sollte.  Dieser Podcast ist in drei Themenblöcke aufgeteilt, die für uns von besonders großer Relevanz schienen. Den Anfang macht ein Interview mit Jim LeBrecht [https://www.instagram.com/jimlebrecht/?hl=en], Co-Regisseur des bekannten Films “Crip Camp [https://cripcamp.com/]”, der für einen Oscar nominiert war und mittlerweile auf Netflix [https://www.netflix.com/de-en/title/81001496] zu sehen ist. Im Interview mit Jim sprechen wir vor allem über den ADA [https://www.ada.gov/] und die damit assoziierten 504-Regelungen, die wichtigsten gesetzlichen Regelungen in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion von behinderten Menschen in den USA. Der ADA wurde auch in vielen anderen Ländern als Vorbild für lokale Gesetze genutzt und gilt als Vorbild und “Best Practice” Beispiel. Jim spricht darüber, was sich nach Einführung des ADA und 504 für behinderte Menschen im Land getan hat, und was es bedeuten würde, wenn diese Rechte wieder abgeschafft werden würden. Jim spricht im Interview von der Klage Texas vs. Kennedy. [https://dredf.org/protect-504/] Eine Gruppe von 17 Bundesstaaten hat die US-Regierung verklagt und fordern das Gericht auf, die 504-Regelungen sowie die im Jahr 2024 aktualisierten Regelungen aufzuheben, die Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierung im Gesundheitswesen und in sozialen Diensten schützen. Die Staaten fechten die 504-Regelungen als verfassungswidrig an. Teil der Klage war, dass unter dem Schirm des 504 auch trans Personen und spezifisch Genderdysphorie als Behinderungsform inkludiert waren. Diese Regelung wollten die 17 Staaten wieder ändern. Mittlerweile hat sich die Lage verändert. Nach unserem Gespräch mit Jim haben die Staaten zumindest den Teil fallen gelassen, indem sie die 504-Regelungen als verfassungswidrig anfechten. Die Klage selbst ist aber nicht zurückgezogen und das Gesundheitsministerium hat sich angeschlossen. Eine wichtige amerikanische Organisation, die gegen solche diskriminierenden Handlungen vorgeht, ist der Disability Rights Education and Defense Fund [https://dredf.org/about-us/](DREDF). Außerdem versucht die derzeitige US-Regierung auch Programme abzuschaffen, die chronisch kranken und behinderten Menschen eine einigermaßen bezahlbare medizinische Versorgung gewährleisten und ihnen die Teilhabe am Leben ermöglichen, durch z. B. Pflege, ambulantes Wohnen usw. Diese staatlich geförderten Programme heißen Medicare [https://www.medicare.gov/] und Medicaid [https://www.medicaid.gov/]. Medicare versorgt vor allem Menschen ab 65 Jahren sowie bestimmte jüngere Menschen mit Behinderungen, während Medicaid einkommensschwache Personen und Familien mit medizinischen Leistungen unterstützt. Für diesen Themenblock haben wir mit Patient*innenvertreterin Jan Groh gesprochen. Jan ist Autorin und betreibt den Blog ohtwist [https://ohtwist.com/]. Sie lebt außerdem mit dem Ehlers-Danlos-Syndrom und ist eine gute Bekannte von Karina. Mit Jan haben wir darüber gesprochen, was Medicare und Medicaid eigentlich bedeutet, welche akuten Veränderungen drohen und welche persönlichen Auswirkungen das auf die Community hätte. Jan erwähnt in ihrem Interview die Organisation adapt.org [http://adapt.org/], die sich für die Rechte von Betroffenen einsetzt. Vor welchen Herausforderungen chronisch kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen im heutigen Gesundheitswesen stehen, darüber haben wir auch in zwei kürzlichen Podcastfolgen gesprochen: https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-1/ [https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-1/] https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-2/ [https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-2/] Im letzten Teil des Podcast sprachen wir mit Day Al-Mohamed [https://www.dayalmohamed.com/]. Day war während der Biden-Harris-Regierung als Leiterin der Behindertenpolitik im Weißen Haus tätig und ist außerdem blinde, preisgekrönte Filmemacherin und Creator der PBS-Serie RENEGADES [https://www.pbs.org/wnet/americanmasters/shorts/renegades/]. Mit Day sprachen wir über sogenannte DEI-Initiativen und was diese für behinderte Menschen bewirken. Außerdem erzählt uns Day davon, wie sich die derzeitigen Änderungen auf behinderte Menschen auswirken. Wir thematisieren drei Verordnung von Präsident Trump (“executive orders”): ●      “Beendigung radikaler und verschwenderischer Regierungsprogramme zu DEI und Präferenzen [https://www.whitehouse.gov/presidential-actions/2025/01/ending-radical-and-wasteful-government-dei-programs-and-preferencing/]”. ●      “Schutz von Frauen vor Extremismus der Gender-Ideologie [https://www.whitehouse.gov/presidential-actions/2025/01/defending-women-from-gender-ideology-extremism-and-restoring-biological-truth-to-the-federal-government/]”. ●      “Beendigung illegaler Diskriminierung und Wiederherstellung von leistungsbasierten Chancen. [https://www.whitehouse.gov/presidential-actions/2025/01/ending-illegal-discrimination-and-restoring-merit-based-opportunity/]” Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html [https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html]

27. juni 2025 - 1 h 4 min
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ME/CFS - die stille Krankheit

ME/CFS ist weit weit mehr als "ein bisschen erschöpft sein". Betroffene Menschen stoßen an zahlreiche Barrieren im Gesundheits- und Sozialsystem. Alina Snowwhite und andere können dazu viel erzählen. In dieser Folge unseres Bayern 2 Podcast widmen wir uns einem der von der Medizin lange ignorierten Thema: ME/CFS. Wir sprechen mit Gästin Alina Snowwhite darüber, was ME/CFS überhaupt bedeutet, wie der Alltag mit der Erkrankung aussieht und welche Wünsche Betroffene haben. Alina ist von moderatem ME/CFS betroffen und auf Instagram als Alina Snowwhite [https://www.instagram.com/alina_snowwhite/]unterwegs. Sie ist außerdem Model, Aktivistin, frühere Athletin und Host des Podcasts “Spoons Out Of Control” [https://www.instagram.com/spoonsoutofcontrol/] Podcast, bei dem Karina auch schon mal zu Gast [https://www.instagram.com/p/CsVlIbUMCXf/] war. Wir sprechen mit Alina darüber, warum ME/CFS überhaupt nichts mit Müdigkeit zu tun hat, sondern eine schwere neuroimmunologische Erkrankung ist. ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom und betrifft den ganzen Körper. Neben der schweren und dauerhaften Erschöpfung (Fatigue), die auch durch Ausruhen nicht besser wird, leben die Betroffenen mit einer Vielzahl anderer Symptome, die ihre Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen, wie kognitive Dysfunktion und orthostatische Intoleranz. Als zentrales Leitsymptom gilt die post-exertionelle Malaise (PEM), eine Zustandsverschlechterung nach jeglicher Belastung - oft auch als “Belastungsintoleranz” bezeichnet - die Tage oder Wochen anhält und in einem Crash [https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/pem/] enden kann. Alina erzählt uns, welche Aktivitäten in ihrem Fall zu einem Crash führen kann und wie schwierig es war als Frau mit unsichtbaren Symptomen überhaupt eine Diagnose zu bekommen. Alina teilt mit uns die Barrieren im Gesundheits- und Sozialsystem. Sie erzählt davon, wie sie von mehreren Mediziner*innen gaslighted wurde. Über Gaslighting und die Herausforderungen im Gesundheitssystem haben wir auch in Episode 61 [https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-2/] gesprochen. Außerdem wurde Alina der Pflegegrad verweigert, [https://dieneuenorm.de/gesellschaft/endstation-eigenverantwortung-mangelnde-gesundheitsversorgung-fuer-menschen-mit-komplexen-chronischen-erkrankungen-in-deutschland/]als sie schwer betroffen war. Da es für nicht betroffene Menschen sehr schwierig ist, sich vorzustellen, was es bedeutet, schwer(st) betroffen zu sein und die Betroffenen keine Plattform haben, weil sie meist bettlägrig sind und daher oft keine Stimme haben, haben wir die O-Töne von 20 Betroffenen eingebunden. Wir haben in dieser Folge zwei 7-minütige Einspieler, in dem schwer(st) Betroffene von ihrem Alltag mit ME/CFS erzählen und von ihren Wünschen für die Zukunft. Wir verstehen, dass wir ein einer einstündigen Folge nicht sämtliche Schweregrade und Perspektiven darstellen können und auch nicht 20 O-Töne in ihrer Vollständigkeit zeigen konnten. Doch wir wollten auch nicht Teil des Problems sein und gerade die schwer Betroffenen weiter silencen. Daher haben wir uns entschieden alle Ausschnitte aus allen O-Tönen als Transkript [https://dieneuenorm.de/transkript/me-cfs-alle-einsendungen-von-schwerst-betroffenen-personen/] komplett anonymisiert zum Lesen bereitzustellen. Wir sprechen mit Alina weiter über ihre Lebensqualität als mittlerweile moderat Betroffene. Selbst bei einem milden Verlauf ist das Aktivitätsniveau der Betroffenen bereits um etwa 50 Prozent [https://mecfs.at/ueber-me-cfs/#symptome]im Vergleich zu gesunden Menschen reduziert. Bei einem moderaten Verlauf sind die Betroffenen oft nicht mehr in der Lage, einer Arbeit nachzugehen [https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/#:~:text=Mildes%20ME%2FCFS%3A,aber%20eventuell%20Unterst%C3%BCtzung%20bei%20Haushaltst%C3%A4tigkeiten.] und können das Haus nicht verlassen. Sie sind in allen Bereichen eingeschränkt. Beim schweren Verlauf sind einfache Tätigkeiten wie Duschen oder Zähneputzen kaum noch möglich. Bei sehr schwerem ME/CFS können die Betroffenen meist ihr Bett nicht mehr verlassen und benötigen umfassende Pflege. Ein schwerer Verlauf von ME/CFS ist mit der Lebensqualität von Krebserkrankungen im Endstadium [https://mecfs.at/ueber-me-cfs/#symptome] vergleichbar. Wir haben Alina gefragt, welche Ressourcen ihr geholfen hat, und sie hat uns folgende empfohlen: Instagram: @mecfs_research [https://www.instagram.com/mecfs_research/] @me_cfs_portal [https://www.instagram.com/me_cfs_portal/] @fatigatio.mecfs [https://www.instagram.com/fatigatio.mecfs/] @dg_mecfs [https://www.instagram.com/dg_mecfs/] @mmissinggermany [https://www.instagram.com/mmissinggermany/] @liegenddemo [https://www.instagram.com/liegenddemo/] @nichtgenesen [https://www.instagram.com/nichtgenesen/] Websites: https://www.mecfs.de/ [https://www.mecfs.de/] https://www.liegenddemo-bodensee.de/ [https://www.liegenddemo-bodensee.de/] https://www.fatigatio.de/ [https://www.fatigatio.de/] Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html [https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html]

30. mai 2025 - 54 min
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Literatur und Behinderung - Live von der Leipziger Buchmesse

Protagonist*innen mit Behinderung: Wie authentisch werden sie in "Fourth Wing" von Rebecca Yarros, in "Hey, Guten Morgen, wie geht es dir?" von Martina Hefter, und in "Nacht der Schildkröte" von Greta Olivo dargestellt? In Episode 62 brechen wir mal wieder mit der “Norm”, denn sie besteht aus zwei Teilen: Raúl und Karina, live von der Leipziger Buchmesse und Jonas mit Karina, aus dem Studio! Wir sprechen über Literatur mit behinderten Protagonist*innen und typische Klischees über Behinderung in Medien. Ob den Autor*innen, der von uns gelesenen Büchern, die Darstellung behinderter Menschen geglückt ist, erfahrt ihr in dieser Folge unseres Bayern 2 Podcasts. Leider ist die Darstellung von Behinderung auch heute noch oft stereotyp. Oft werden behinderte Menschen auf ihre Behinderung reduziert und diese dann genutzt, um für nicht-behinderte Menschen zum einen als Inspiration zu dienen (Inspiration Porn [https://dieneuenorm.de/podcast/inspiration-porn/] bzw. Held*innengeschichten). Wir erwähnen im Podcast als Beispiel für Inspiration Porn den Film “Ziemlich beste Freunde [https://www.netflix.com/de/title/70232180]”. Auf der anderen Seite werden behinderte Menschen in Filmen auch häufig zu endlos leidenden Opfern gemacht, so z. B. in der Kinderserie “Heidi [https://youtu.be/4nMG568dynQ?si=T3sRpl4r0hwAnbjx]”. Ein weiteres genutztes Narrativ ist die Erlösung, was in der Regel das Sterben der behinderten Person bedeutet. Ein klassisches Beispiel, das wir diskutieren, ist “Million Dollar Baby”, aber genauso “Ein ganzes halbes Jahr [https://leidmedien.de/ein-ganzes-halbes-jahr/]”. Manche Autor*innen nutzen auch eine abwertende Sprache, die Menschen mit Behinderung als “minderwertig” oder eine Last darstellt. So z. B. das Zitat am Anfang der Podcastfolge, das aus dem Buch “Brüderchen [https://www.piper.de/buecher/bruederchen-isbn-978-3-492-07175-8]” von Clara Dupont-Monod stammt. Es gibt aber auch positive Beispiele, wie Raúl auf der Buchmesse sagt, z. B. die kürzlich erschienene Serie “Echo [https://www.disneyplus.com/en-de/browse/entity-3c9aa47d-88c2-455b-a63b-4be76b666a55]”, deren Hauptcharakter eine indigene, taube Frau mit Beinprothese ist, die von einer Schauspielerin gespielt wird, die eben auch all das ist. Ob Filme Menschen mit Behinderung akkurat darstellen, kann man z. B. mit dem Tyrion-Lannister-Test [https://kunterbunteskinderbuch.de/2016/05/01/der-tyrion-lannister-test/], eine Art Bechdel-Test [https://de.wikipedia.org/wiki/Bechdel-Test]nur für Behinderung, überprüfen.  In dieser Folge haben wir geschaut: Welche Bücher, vor allem Belletristik, nutzen denn nicht die gängigen Stereotypen und wo kommen behinderte Charaktere ganz selbstverständlich vor - Stichwort: Disability Mainstreaming. [https://dieneuenorm.de/glossar-begriffe-zu-behinderung-inklusion-und-vielfalt/] Folgende Bücher aus dem Bereich Belletristik sind uns dabei positiv aufgefallen: ●     “Fourth Wing [https://www.dtv.de/specials/rebecca-yarros/flammengekuesst]", “Iron Flame" und “Onyx Storm" von Rebecca Yarros [https://rebeccayarros.com/]: eine derzeitige Trilogie, in der die Hauptdarstellerin mit dem Ehlers-Danlos-Syndrom lebt. ●     “Nacht der Schildkröte [https://www.rowohlt.de/buch/greta-olivo-die-nacht-der-schildkroeten-9783498007089]“ von Greta Olivo [https://www.rowohlt.de/autor/greta-olivo-42379]: ein Coming-of-Age-Roman, in dem die Hauptdarstellerin eine progressive Augenerkrankung hat, die zur Erblindung führt. ●     “Hey, Guten Morgen, wie geht es dir? [https://www.klett-cotta.de/produkt/martina-hefter-hey-guten-morgen-wie-geht-es-dir-9783608988260-t-8742]“ von Martina Hefter [https://www.klett-cotta.de/personen/martina-hefter-p-10126] - ein Roman in dem einer der Hauptprotagonisten mit Multipler Sklerose lebt und Pflege benötigt. Gleichzeitig haben wir natürlich auch einige Sachbücher zum Thema Behinderung gelesen und besonders spannend fanden wir: ●     “Mit Kindern über Diskriminierung sprechen [https://www.beltz.de/sachbuch_ratgeber/produkte/details/52396-mit-kindern-ueber-diskriminierungen-sprechen.html]” von Olaolu Fajembola [https://www.beltz.de/sachbuch_ratgeber/autor_innen/autorenseite/96769-olaolu-fajembola.html] & Tebogo Nimindé-Dundadengar [https://www.beltz.de/sachbuch_ratgeber/autor_innen/autorenseite/96770-tebogo-niminde-dundadengar.html]. Wir haben das Buch auch schon gereviewt [https://dieneuenorm.de/kultur/olaolu-fajembola-ueber-ihr-buch-mit-kindern-ueber-diskriminierung-sprechen/]. ●     “Eugenische Phantasmen [https://www.suhrkamp.de/buch/dagmar-herzog-eugenische-phantasmen-t-9783518588147]– Eine deutsche Geschichte“ von Dagmar Herzog [https://www.suhrkamp.de/person/dagmar-herzog-p-17203]. Hier als Review [https://dieneuenorm.de/kultur/kritik-eugenische-phantasmen-von-dagmar-herzog/]. ●     “Angry Cripples [https://www.angrycripples.com/]“ von Luisa L‘Audace [https://www.luisalaudace.de/]und Alina Buschmann [https://www.dramapproved.de/]. Zum Thema Angry Cripple haben wir auch schon eine Podcastfolge [https://dieneuenorm.de/podcast/6-angry-cripple/] gemacht. Außerdem haben wir das Buch reviewt [https://dieneuenorm.de/kultur/buchrezension-angry-cripples/]. Außerdem haben Raúl und Karina selbst Bücher geschrieben. Raúls aktuelles Buch heißt “Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden. [https://raul.de/buch/]”. Karinas letztes Buch hat den Titel “Stoppt Ableismus [https://stopptableismus.de/]”. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html [http://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html]

25. apr. 2025 - 1 h 9 min
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Mediziner*innen mit Behinderungen (Teil 2) - Wie barrierefrei ist die medizinische Versorgung?

Praxen ohne Rampen, Ärzt*innen, die sich mit Glasknochen und seltenen Erkrankungen nicht auskennen... Wie gut bzw. schlecht ist die Gesundheitsversorgung für behinderte Menschen in Deutschland? Und was hat alles mit dem Begriff Gaslighting zu tun? In Folge 61 unseres Bayern 2 [https://www.br.de/mediathek/podcast/die-neue-norm/827] Podcasts haben wir zum zweiten Mal Dr. Leopold Rupp und Hannah Hübecker zu Gast. In dieser Fortsetzung von Episode 60 [https://dieneuenorm.de/podcast/medizinerinnen-mit-behinderung-teil-1/] sprechen darüber, wie gut bzw. schlecht die Gesundheitsversorgung für behinderte Menschen in Deutschland ist. Wir schauen unter anderem, welche Barrieren es im Gesundheitssystem gibt, wie sie sich je nach Behinderungsart oder Geschlecht verändern und was das alles mit dem Begriff Gaslighting zu tun hat. Hannah ist Medizinstudentin in Essen, Klimaaktivistin und lebt mit Friedreich’s Ataxie. Ihr könnt ihr auf Instagram [https://www.instagram.com/ein_normales_maedchen?igsh=dGt6bjA4MWJzdTFh] folgen. Leopold ist Arzt in Weiterbildung zum Allgemeinarzt an der Berliner Charité, 3x Deutscher Meister im Schießen und Rollstuhlfahrer. Auch Leopold könnt ihr auf Instagram [https://www.instagram.com/dr.leopold_rupp/] folgen. In dieser Folge sprechen wir über mehr als nur die physischen Barrieren in Praxen, die auch heute immer noch nicht weitreichend barrierefrei [https://dieneuenorm.de/gesellschaft/behinderung-und-barrierefreiheit-im-gesundheitswesen/] sind. Karina erwähnt, dass es für Menschen mit seltenen Erkrankungen, wie dem Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS), noch ganz andere Barrieren gibt, über die kaum gesprochen wird. Zum Beispiel gibt es für Menschen mit EDS mittlerweile kaum noch kassenärztliche Versorgung, weil viele der Expert*innen aufgrund der Komplexität und des Zeitaufwands nur noch privatärztlich tätig sind. Viele Betroffene können sich solche Termine nicht leisten, weil sie z. B. erwerbsunfähig sind. Andere können die weiten Wege zu Expert*innen nicht zurücklegen. So sind Menschen mit komplexen Erkrankungen wie EDS in Deutschland häufig unterversorgt. [https://www.eurordis.org/wp-content/uploads/2009/12/EURORDISCARE_FULLBOOKr.pdf] In diesem Zusammenhang sprechen wir auch darüber, dass es in Deutschland eine klare Zwei-Klassen-Medizin gibt, die es Menschen mit seltenen und komplexen chronischen Erkrankungen noch schwerer macht, gut behandelt zu werden. Wir diskutieren mit unseren Gäst*innen außerdem das Thema Gaslighting, was besonders für Frauen mit Behinderung ein besonders großes Problem ist. Sie sind in der Medizin häufig einem Gender Bias ausgesetzt. Gender Bias bezeichnet die systematische Benachteiligung eines Geschlechts aufgrund von Stereotypen, Vorurteilen oder gesellschaftlichen Normen. Ein häufiges Vorurteil in der Medizin und in Bezug auf Frauen ist, dass Frauen bei Schmerzen emotional übertreiben, was dazu führt, dass ihre Beschwerden häufiger nicht ernst genommen, als psychisch abgetan oder unzureichend behandelt werden. Dazu gibt es verschiedene Studien [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18439195/]. Gender Bias führt häufig zu Gaslighting [https://www.nytimes.com/2022/03/28/well/live/gaslighting-doctors-patients-health.html]. Gaslighting ist eine Art der emotionalen Misshandlung, bei der die Betroffenen so lange manipuliert werden, bis sie ihre eigene Wahrnehmung und Realität in Frage stellen. “Medical Gaslighting” wird häufig im Kontext mit Machtstrukturen, Abhängigkeitsverhältnissen und Gender [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8115954/]verwendet, wie z. B. im Kontakt zwischen Mediziner*innen und deren Patient*innen. Dank COVID und Long-Covid war Gaslighting das Wort des Jahres 2022 [https://www.merriam-webster.com/wordplay/word-of-the-year-2022].  Außerdem haben wir in dieser Folge Raúls Buch „Als Ela das All erobert” [https://als-ela-das-all-eroberte.de/] erwähnt, als auch die App “Broken Lifts”. [https://www.brokenlifts.org/] Falls ihr uns spontan live erleben wollt, am 29. März sind wir um 15.15 Uhr auf der Leipziger Buchmesse [https://www.leipziger-buchmesse.de/] und sprechen dort über Literatur und Behinderung. Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html [https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html]

28. mars 2025 - 48 min
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Mediziner*innen mit Behinderungen (1): Über Berufung und Heilung

Mit Behinderung Medizin studieren und im Krankenhaus arbeiten, davon erzählen Hannah Hübecker und Dr. Leopold Rupp. Und: muss man Behinderung eigentlich heilen bzw. was hat das alles mit dem medizinischen Modell von Behinderung zu tun? In Episode 60 unseres Bayern2-Podcasts [https://www.br.de/mediathek/podcast/die-neue-norm/827] Die Neue Norm haben wir gleich zwei Gäst*innen: Hannah Hübecker und Dr. Leopold Rupp, beide Mediziner*innen mit Behinderung, die uns in der ersten Folge einer zweiteiligen Reihe aus ihrem Alltag in der Klinik erzählen. Wir sprechen unter anderem darüber, wie schwierig es ist, mit Behinderung Medizin zu studieren und dann als Ärzt*in zu arbeiten, ob man Behinderung eigentlich heilen muss und was das alles mit dem medizinischen Modell von Behinderung zu tun hat. Hannah ist Medizinstudentin in Essen, Klimaaktivistin und lebt mit Friedreich’s Ataxie. Ihr könnt ihr auf Instagram [https://www.instagram.com/ein_normales_maedchen?igsh=dGt6bjA4MWJzdTFh] folgen. Leopold Arzt in Weiterbildung zum Allgemeinarzt an der Berliner Charité, 3x Deutscher Meister im Schießen und Rollstuhlfahrer. Auch Leopold könnt ihr auf Instagram [https://www.instagram.com/dr.leopold_rupp/] folgen. In dieser Folge sprechen wir unter anderem über Modelle von Behinderung, vor allem über das medizinische und das soziale Modell. Das medizinische Modell sieht Behinderung als individuelles Problem an, das durch eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung verursacht wird. Hauptziel ist die Heilung oder Linderung der Behinderung durch medizinische Interventionen oder Rehabilitation. Menschen mit Behinderungen werden oft als “Patient*innen“ betrachtet und auf die Diagnose reduziert. Dieses Modell wird häufig im medizinischen Bereich angewandt und ist veraltet und ableistisch. Das soziale Modell sieht Behinderung als ein gesellschaftlich erzeugtes Problem an. Die Behinderung resultiert nicht nur aus individuellen Beeinträchtigungen, sondern aus den Barrieren, die die Gesellschaft errichtet. Man wird behindert; nicht man ist behindert. Es geht darum, die Barrieren in der Gesellschaft abzubauen, sei es in Form von physischen Hindernissen, diskriminierenden Einstellungen oder fehlenden Unterstützungsstrukturen. Das medizinische Modell von Behinderung ist tief verankert in der Gesellschaft. Jonas erwähnt in dem Zusammenhang z. B. eine besonders ableistische Kampagne “Helft uns wach zu küssen!” [https://dieneuenorm.de/gesellschaft/helft-uns-wach-zu-kussen-und-das-heilen-von-behinderung/], die darauf ausgelegt ist, Menschen mit Lernschwierigkeiten zu “heilen”. Auch gab es vor Kurzem einen großen Skandal über “Jule Stinkesocke”, ein Fake Account auf Social Media, der lange Zeit aus dem Leben einer angeblich jungen Ärztin mit Behinderung berichtet hat - bis herauskam, dass die Person hinter dem Account gar keine junge Frau war… Im ZDF lief dazu eine Dokumentarfilmreihe “WTF is Jule?!“ [https://www.zdf.de/dokumentation/wtf-is-jule]. Die Neue Norm hat mit einer der Autor*innen der Serie ein Interview [https://dieneuenorm.de/kultur/5-fragen-an-lorelei-holtmann/] geführt. Außerdem sprechen wir in dieser Folge auch darüber, wie Ärzt*innen Behinderung oft nicht wirklich begreifen. Jonas erwähnt ein Beispiel von Ninia LaGrande, die in Raúls Talkshow "Krauthausen Face To Face [https://youtu.be/9XzJBX5TwHI?si=wXelZNilBQyA6bWP]” zu Gast war und dort über einen Besuch bei einer Gynäkologin spricht. Das Thema Medizin haben wir auch in unserer Folge “Stadt oder Land [https://dieneuenorm.de/podcast/stadt-oder-land/]” angeschnitten. Falls euch unser Podcast gefällt, dann kommt doch am Samstag, 29. März, auf die Leipziger Buchmesse [https://www.leipziger-buchmesse.de/de/]. Ab 15.15 Uhr werden wir auf der Bühne des Forums offene Gesellschaft [https://www.leipziger-buchmesse.de/de/erleben/themenwelten/forum-offene-gesellschaft/] live über Behinderung und Literatur sprechen. Wir freuen uns auf euch! Übrigens: Die Transkripte zu allen Die Neue Norm-Folgen findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html [https://www.br.de/radio/bayern2/die-neue-norm-transkripte-102.html]

28. feb. 2025 - 48 min
Enkelt å finne frem nye favoritter og lett å navigere seg gjennom innholdet i appen
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Liker at det er både Podcaster (godt utvalg) og lydbøker i samme app, pluss at man kan holde Podcaster og lydbøker atskilt i biblioteket.
Bra app. Oversiktlig og ryddig. MYE bra innhold⭐️⭐️⭐️

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