
SWR2 Kultur Aktuell
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FALSCHES BILD DURCH GELEGENHEITSGEDICHTE Krüger ist der Ansicht, dass Mörikes Werk verkannt wird: „Der Kern seiner Gedichte hat mit Biedermeier nichts zu tun“, sagt der 81-Jährige, der 2006 von der Stadt Fellbach mit dem Eduard-Mörike-Preis ausgezeichnet wurde. Das Fehlurteil erklärt er sich mit der Tatsache, dass Mörike viele Gedichte für Freunde geschrieben hat: „Die sind alle so ein bisschen gemütlich.“ Übersehen werde dabei, dass sich Mörike intensiv mit der Schöpfung auseinandersetzte und Sprachspiele schuf, die - so Krüger - an Ernst Jandl erinnern. ERKLÄRUNG FÜR DIE WELTFLUCHT Auch den Verwurf der Kritiker, Mörike habe in seinen Gedichten und Märchen eine Weltflucht betrieben, will Krüger nicht stehen lassen. „Da wird übersehen, dass er doch ein sehr kritischer Theologe war, dass er sehr an seinem Beruf und seinem Glauben gezweifelt hat“, meint Krüger. In Wahrheit habe sich Mörike als Mensch sehr geöffnet, sei aber in entscheidenden Fragen sehr diskret geblieben. TYP MIT GEFÜHL FÜR REIM UND RHYTHMUS Den Vergleich mit den - in Schwaben gern zitierten - Dichter-Helden Schiller, Hegel, Uhland und Hauff, müsse Mörike nicht scheuen, erwidert Krüger auf kritische Fragen. „Wer liest heute noch Uhland?“ Dessen Werke seien zudem längst nicht so gut vertont worden wie die von Mörike und verweist auf die Lieder von Hugo Wolf: „Das ist einfach mit das Schönste an deutschem Lied, was man haben kann.“ Ähnliches gelte für Mörikes Übersetzungen antiker griechischer Autoren: „Der Typ hat den Reim, den Rhythmus gekonnt wie kaum ein anderer.“ EIN GROSSER DER DEUTSCHEN DICHTUNG Für Michael Krüger ist nicht das berühmte „Er ist's“-Gedicht mit den Zeilen „Frühling lässt sein blaues Band / Wieder flattern durch die Lüfte“ das Paradebeispiel für Mörikes Können. Noch viel besser sei „An eine Lampe“, glaubt er: „Das ist eines der perfektesten deutschen Gedichte - geradezu über-perfekt.“ Sein Urteil zu Mörike: „Eine der interessantesten Persönlichkeiten der deutschen Literatur - gerade, weil er so ein verquollenes Leben geführt hat.“ Michael Krüger wurde 1943 geboren. Er arbeitet als Schriftsteller, Übersetzer und Laudator. Von 1968 an war er fast drei Jahrzehnte lang Lektor, dann Verleger und Geschäftsführer des Hanser Verlags.

Recherche in Archiven gehört nicht unbedingt in die Arbeitsbeschreibung von Autorinnen und Autoren. Für Annett Gröschner schon. Sie liebt es, Dinge zu entdecken, von denen sie gar nicht wusste, dass sie sie gesucht hat. Aus dem gesammelten Material entstehen dann Texte, Ausstellungen, Performances – oft in Zusammenarbeit mit anderen. In ihrem Vortrag als Mainzer Poetikdozentin zeigte Annett Gröschner eindrücklich, wie aus Fundstücken der Geschichte erzählte Geschichten werden.

VOM VERTEIDIGER ZUM DEMOKRATEN Anfangs ein Apologet des Kaiserreichs, wandelte sich Thomas Mann nach dem Mord an Walther Rathenau 1922 zum überzeugten Republikaner. Diese Verantwortung zog sich fortan durch Manns Reden – mit einem moralischen Kompass, den er auch gegen rechtsradikale Hetze der 1930er-Jahre einsetzte. KUNST IST AMBIVALENT – POLITIK MUSS KLAR SEIN In seiner Literatur bleibt Thomas Mann vieldeutig – in seiner politischen Sprache dagegen war er drastisch. „Fanatismus wird Heilsprinzip – und die Vernunft verhüllt ihr Antlitz“, sagte er über den Faschismus. Sina sieht darin ein Vorbild: Einen Intellektuellen, der mit Sprache Orientierung schafft. Für heute gelte: moralische Klarheit, wo Menschenfeindlichkeit beginnt.

ZWISCHEN RUINEN UND WELTKULTURERBE Ob konstruktivistische Meisterwerke oder sozialistische Wohnbauten – Charkiw galt einst als architektonisches Zentrum der Sowjetmoderne. „Ein Bauerbe, das reif ist für den Status Weltkulturerbe“, so Meuser. Im Buch werden zerstörte Gebäude kenntlich gemacht – auch mit Hinweisen auf Art und Datum des Angriffs. Die Bilder sind bewusst vor dem Krieg aufgenommen. Die Zerstörung bleibt präsent, aber nicht dominierend. BLICK NACH VORN: HOFFNUNG TROTZ TRÜMMERN Trotz aller Verwüstung richtet sich der Blick nach vorn. Charkiw könnte Vorreiter für einen ukrainischen Wiederaufbau werden. „Das ganze Land steht vor einem Modernisierungsschub“, sagt Meuser. Initiativen wie ein möglicher Masterplan von Stararchitekt Norman Foster zeigen: Die Ukraine kämpft nicht nur ums Überleben, sondern auch um eine bessere Zukunft.

Mit Ende zwanzig hat Reinhold Heil schon mehr erreicht als die meisten anderen Musiker. Als Teil von Spliff und hat deren wahrscheinlich bekanntesten Hit „Carbonara“ geschrieben und gesungen. > „Der Song ist cool, weil er eine positive Stimmung versprüht und einfach diese Liebe zu Italien zum Ausdruck bringt, die ich immer noch habe. “ > > > Quelle: Reinhold Heil über seinen Hit „Carbonara“ Zudem hat Reinhold Heil die größten Erfolge von Nena [https://www.swr.de/swr1/rp/programm/nena-wird-65-hits-hoehen-dramen-einblicke-von-keyboarder-uwe-fahrenkrog-petersen-102.html] produziert und später dann sehr erfolgreich Filmmusik komponiert, vor allem für Tom Tykwer Filme, aber auch für viele andere. Vorherige Woche erschien sein erstes Solo-Album. Ein spätes Debüt, mit 71 Jahren. In SWR Kultur sprechen wir mit Reinhold Heil über seine Popstar-Karriere und den Umgang mit Ruhm und Aufmerksamkeit.
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