wokidoki

Wieso bekommen 20% Mütter in Deutschland keine Nachsorge-Hebamme? Wo stehen wir in Deutschland in der reproduktiven Versorgung? In der neuen wokidoki Podcastfolge fragt Stevie Schmiedel die Hebamme Andre Köbke, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Hebammenverbands und Beirätin für den Angestelltenbereich. Sie will wissen: Warum bekommen 20% der deutschen Gebärenden keine Nachsorge-Hebamme? Wieso betrifft dies so oft migrantische Frauen? Wieso hat es seit 2017 keine Tariferhöhungen für euch gegeben? Wo findet der Kampf für Hebammen und reproduktive Rechte statt? Wer unterstützt euch? Welche Probleme ergeben sich aus §218? Warum betrifft der auch Hebammen? Warum ist ein Thema, das alle Mütter und alle Kinder in Deutschland betrifft, medial so wenig präsent? Und letztlich: Was brauchen Hebammen jetzt? Quellen: Deutscher Hebammenverband: instagram.com/hebammenverband Berichtigung: In der Podcastfolge wurde fälschlicherweise „Studie“ gesagt, es ist ein Diskussionsbeitrag: „Geschlechtergerechte Sprache in der Hebammenarbeit: Wieviel sprachliche Geschlechterneutralität verträgt sich mit dem Schutz der Vulvnerabilität von Müttern und ihren Kindern?“, Prof. Dr. Sabine Striebich und Prof. Dr. Claudia Plappert, Zeitschrift für Hebammenwissenschaft – Journal of Midwifery Science 11/2023

Erst zuhören, dann designen. „Es gibt Menschen, die wollen nicht zuhören, die wollen nur senden.“, sagt Sabine Cole. Dazu gehören Auto-Konzerne, die sich nur Männer als Käufer vorstellen wollen ebenso, wie Demokratiekampagnen, die nur für die eigene rot-grüne Blase als Selbstlob gedacht sind. Was wir aber jetzt dringend brauchen, ist Zuhören und Recherchieren: Was gibt es noch für Möglichkeiten? Wie wollen Menschen angesprochen werden? wokidoki-Beiratsmitglied Sabine Cole ist Professorin für Storytelling und Branded Content an der HAWK in Hildesheim. Die langjährige Werberin und Journalistin wird es nicht müde, zu erklären, dass der Köder dem Fisch schmecken muss, nicht dem Angler. Zu viele Kampagnen, die Gutes bewirken wollen, begeistern zu oft nur die eigene Blase, nicht aber die Menschen, die erreicht werden müssen. Wie es sehr viel besser geht, hört ihr in dieser neuen Podcast-Folge von wokidoki.

Haben die Grünen ein Herz für Tiere, Ingrid Nestle? Susanne Röseke ist Landwirtin und in Not. Die Kosten für Tierhaltung explodieren, ihre besten Heuwiesen werden Solarparks. Dass ihr Protest von der AfD gekapert wird, macht sie wütend. Wieso musste es so weit kommen? Im Gespräch mit der Sprecherin für Klima und Energie der Grünen im Bundestag, Ingrid Nestle, diskutiert sie über bessere Kommunikation, sinnvolle Klimapolitik und die Frage, ob Tierhaltung politisch überhaupt noch gewünscht ist. „Niemand im Bundestag ist daran interessiert, Tiere abzuschaffen“, erklärt Ingrid Nestle im Podcast. Trotzdem explodieren für Landwirte, die mit Tieren arbeiten, auch für Ponyhöfe, aktuell die Kosten. Manche geben auf. Wie kann Energie günstiger werden? Was ist wichtiger, Heuwiesen oder Solarparks? Die Episode gibt Einblicke in die aktuellen Schwierigkeiten für Kleinbauern und spannende Antworten aus der Politik.

Aktuell versucht eine Gruppe Bundestagsabgeordneter noch vor der anstehenden Bundestagswahl, Abtreibungen in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft zu legalisieren. Kann das gelingen? Und ist das ein Thema für den Advent? Pastorin Friederike Heinecke ist sich sicher: In der Weihnachtsgeschichte steckt viel mehr als die Erzählung um eine Frau, die ungewollt schwanger wurde und das Kind trotzdem austrug. Im Podcast erklärt sie, warum Abtreibung keine Sünde ist, warum gerade in ländlichen Bereichen Frauen unter dem §218 leiden und wem es nützt, dass wir noch immer ein sehr männliches Gottesbild haben. Trotzdem plädiert sie: In der Debatte um Schwangerschaftsabbrüche kommen wir nur voran, wenn wir die Männer in ihrer Trauer, nicht selbst Kinder bekommen zu können, ernst nehmen. Und macht weihnachtliche Hoffnung auf eine gemeinsame Suche nach Antworten darauf, wie wir leben wollen.

Jens Balzer hat einen Bestseller geschrieben: „After Woke“ ist im August 2024 bei Matthes & Seitz erschienen, hat 105 sehr kurzweilige Seiten und ist jetzt schon in der dritten Auflage. Stevie Schmiedel darf ihn in der ersten Folge unseres Podcasts „wokidoki“ zum Buch befragen: Was ist gut an „woke“? Wieso hat der 7. Oktober 2023 dich bewogen, dieses Buch zu schreiben? Warum feiern Teile der woken Szene die Hamas als Widerstandsbewegung? Ist „woke“ denn noch zu retten? Große Teile der Kulturszene in Deutschland sind spätestens seit dem 7. Oktober zerstritten. Wie das der rechten Szene in die Hände fällt und warum auch die "woke" Linke eine Sehnsucht nach „Völkischem“ zu haben scheint, erzählt er in seiner gewohnt schlauen Art. Das braucht etwas Ausdauer, komplexe Gedanken zu verfolgen, dafür dauert die Episode nur 30 Minuten. 😉Hinterher kann man ein Stück mehr mitreden und verstehen, warum die Debatte um Gretas Palästinensertuch so komplex und postkoloniale Theorie nicht über Tiktok zu lernen ist. Vor allem sendet er den Appell, dringend wieder mehr zu lesen. Theoretiker:innen, die Jens Balzer im Text erwähnt: Stuart Hall Edouard Glissant Paul Gilroy Gilles Deleuze und Félix Guattari Jacques Derrida Michel Foucault Judith Butler