
ERF Plus - Wort zum Tag
Podcast von ERF - Der Sinnsender
Die tägliche, alltagstaugliche Auslegung eines Bibelverses aus der „Losung“ oder den „Lehrtexten“ der Herrnhuter Brüdergemeine.
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Es gibt Momente im Leben, die pure Freude auslösen – nicht nur bei uns, sondern auch bei den Menschen um uns herum. Die Geburt eines Kindes gehört sicher dazu. Ich erinnere mich noch gut daran. Wie schön war es nach der Geburt unserer vier Söhne, unerwarteten Besuch zu bekommen. Menschen, die sich mit uns freuen. Als unser vierter Sohn unterwegs war, bin ich glücklich, dem Wunsch nach einer halben Fußballmannschaft näher zu kommen. Doch nicht jeder reagiert so positiv. Auf einem der ersten Spaziergänge beugt sich eine ältere Dame aus unserer christlichen Gemeinde über den Kinderwagen: „Ein Junge? Ach, schon wieder das Falsche! – Aber der Herr macht’s schon richtig...“ Mir verschlägt es die Sprache. Zum Glück! Sonst hätte ich wohl ziemlich scharf geantwortet. Wie anders klingt da der Tagesvers, der für heute in den Herrnhuter Losungen steht: "Für Elisabeth kam die Zeit der Geburt, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr ihr große Barmherzigkeit erwiesen hatte, und sie freuten sich mit ihr." (Lukas 1,57–58 [https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas1%2C57-58]) Ein wunderbarer Moment – im wahrsten Sinne des Wortes. Elisabeth und ihr Mann Zacharias wünschen sich schon lange ein Kind. Dann endlich ist Elisabeth nach diagnostizierter Unfruchtbarkeit schwanger. Als ihr Sohn geboren wird, ist es nicht nur ihr persönliches Glück, sondern auch ein Fest für Nachbarn und Verwandte. Diesem Ereignis geht eine unglaubliche Geschichte voraus: Zacharias dient im Tempel. Er ist Priester. Plötzlich besucht ihn ein Engel mit einer Nachricht - direkt aus dem Himmel: „Deine Frau Elisabeth wird einen Sohn bekommen, den Gott mit einer besonderen Aufgabe beauftragt.“ Und dann gibt er noch eine besondere Anweisung: „Euer Sohn soll nicht Zacharias Junior heißen, sondern Johannes.“ Das ist ungewöhnlich zu damaligen Zeiten, in denen Söhne den Namen des Vaters bekamen. Doch statt sich zu freuen, zweifelt Zacharias: „Wie soll denn das gehen? Wir sind schon alt!“ Der Engel reagiert konsequent: „Wenn du mir nicht glaubst, bekommst du ein Zeichen. Du wirst deine Stimme verlieren. Erst wenn das Kind geboren ist, kannst du wieder sprechen.“ Und genau so passiert es. Zacharias verstummt. Neun Monate später bringt Elisabeth ihren Sohn zur Welt. Als es um den Namen geht, schreibt Zacharias auf eine Tafel: „Sein Name ist Johannes.“ In diesem Moment kann er wieder sprechen. Die Freude ist riesig! Nicht nur über das neugeborene Kind, sondern auch über die wiederbekommene Sprachfähigkeit von Zacharias! Aber sie geht noch tiefer. Sie ist Ausdruck der überwältigenden Erkenntnis: Gott ist gnädig. Die passt zu Johannes. Denn er wird später der Wegbereiter von Jesus. Sein Name bedeutet nämlich genau das „Gott ist gnädig.“ Diese Erkenntnis fasst die beste Nachricht der Welt zusammen. Sie ist gleichzeitig eine Ermutigung für Menschen, die sich das so sehr wünschen. Jawohl, Gott gnädig ist – zu mir und zu Ihnen, und das an jedem neuen Tag. Autor: Silke Stattaus ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17042311.gif]

Ich liebe Großzügigkeit! Für mich ist es angenehm Menschen zu treffen, die ein weites Herz haben. Die nicht immer nur auf das schauen, was ihnen selbst nützt. Die mit dem, was sie haben, anderen eine Freude machen. Mein Mann und ich kennen in unserer Familie und im Freundeskreis solche Menschen. Was das für ein Geschenk ist, erleben wir vor Jahren mitten im Winter nach einem Unfall. Da ist unser altes, aber schönes Auto nur noch für den Autoverwerter interessant. Kaum hören sie von unserem Unfall, da melden sie sich mit finanzieller Unterstützung. Und so können wir uns schneller, als erwartet, ein neues Auto kaufen. Und doch ist Großzügigkeit manchmal gar nicht so einfach umzusetzen. Denn sonst würde dieses Thema wohl keine so große Rolle in der Bibel spielen. Wie beispielsweise der Tagesvers der Herrnhuter Losungen aus Psalm 112 [https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm112]. Dieser Psalm beschreibt einen Menschen, der so handelt: „Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist!“ Übrigens gehört dieser Psalm zu den so genannten Alphabetpsalmen. Das sind biblische Psalmen, bei dem jede neue Verszeile oder Strophe mit einem der 22 hebräischen Buchstaben beginnt. Sie helfen, biblische Wahrheiten leichter zu bewahren. Außerdem laden sie ein, Gottes Wort mit Struktur und Tiefe zu betrachten. In diesem Psalm geht es aber nicht nur ums Geld. Vielmehr beschreibt der Beter einen Menschen, der sich entschieden hat, sein Leben unter der Leitung Gottes zu führen. Er nimmt die Gebote Gottes ernst, die sein ganzes Leben betreffen. Da geht es um seine Familie, den Umgang mit Geschäftspartnern, um Armut und Reichtum, um Furcht und Mut. Er mischt sich ins aktuelle Tagesgeschehen ein, um Ungerechtigkeit zu lindern. Er gibt mit offenem Herzen, wo er kann. Dazu gehören Zeit, ein offenes Ohr, materielle Hilfe oder auch Rückgrat, mit dem er an der Seite der Hilflosen steht. Er tut es gerne, nicht aus Zwang oder Berechnung. Allerdings sticht mir das Wort „leihen“ ins Auge. Warum nicht einfach „schenken“? Vielleicht, weil leihen etwas mit Beziehung zu tun hat. Wir bleiben verbunden. Wer leiht, erwartet, dass der andere zurückkommt. Aber auch, dass er selbst Verantwortung übernimmt und das Geliehene zurückgibt. Im zweiten Teil des Verses entdecke ich noch einen interessanten Aspekt. Dort lese ich: „… und das Seine tut, wie es recht ist.“ Wenn ich großzügig bin, ohne weise zu handeln, stehe ich in der Gefahr, ausgenutzt zu werden. Darum werde ich aufgefordert, verantwortlich, mit klarem Blick Entscheidungen zu treffen. Nicht blauäugig, aber auch nicht hartherzig. Der Psalmbeter lädt zu einer Lebenshaltung ein, die sich lohnt. Wenn ich barmherzig bin, erfahre ich selbst Segen. Vielleicht nicht immer direkt, aber doch auf eine Weise, die mein Herz berührt. Davon erzählen auch unsere Freunde, die uns bei der Neubeschaffung unseres Autos unterstützt haben. Ihnen fehlt danach nichts. Im Gegenteil. Beide sind wenig später selbst beschenkt worden. Das ist göttliche Philosophie, die wir nicht erklären können. Wer großzügig ist, lebt nicht nur für sich. Sondern auch für andere und letztlich zur Ehre unseres großen Gottes. Und das ist, was zählt. Autor: Silke Stattaus ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17041931.gif]

Fröhlich sein - manchem ist das geradezu in die Wiege gelegt. Er erwacht mit einem Lächeln auf den Lippen. Er steht auf und pfeift ein beschwingtes Lied. Die Nacht war gut und der neue Tag wird es auch sein. Kein Sonnenschein heute - egal. Schlechtes Wetter ist nur, wenn man falsch gekleidet ist. Probleme sind da, um gemeistert zu werden. Eine Frohnatur eben. Fröhlich sein - mancher empfindet das als Zumutung. Die Nacht war schlecht, der Tag verspricht auch nur wenig Gutes. Der Kopf drückt, die Seele ist in Moll gestimmt. Ein kleines Lied am Morgen - undenkbar. Die Stimmung hebt sich erst nach zwei Tassen Kaffee. Auf die Frage der Kollegen, wie’s denn so geht, brummt er: „Muss.“ Eine Unfrohnatur eben. Wir Menschen sind verschieden. Und das hat zunächst einmal so gar nichts mit unserem Glauben zu tun. Paul Deitenbeck, Pfarrer aus Lüdenscheid, sagte zuweilen: „Man muss unterscheiden zwischen Seelenlage und Glaubensstand.“ Mancher hat eine leichte Seele geschenkt bekommen, mancher eine schwere. Manchem geht das meiste im Leben leicht von der Hand, mancher tut sich schwer bei allem. Das ist bei uns Normalos so, das ist und war auch bei den frommen Promis so. Matthias Claudius zum Beispiel war eine offensichtliche Frohnatur. Sören Kierkegaard, Reinhold Schneider, Jochen Klepper hingegen kämpften ein Leben lang mit Schwermut. Ist das Losungswort für heute nur eins für Frohnaturen? „Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!“ (Psalm 5, 12 [https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm5%2C12]). Wenn ich den ganzen Psalm 5 [https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm5] lese, begegne ich einem eher schwerblütigen Menschen. Einem, der seufzt und schreit. Der sich mit Lügnern herumschlägt, mit echten Feinden sogar. Der Psalm ist von David, und der war zeitlebens eher einer, der das Leben nicht gerade leichtnahm. Dem sollten darum auch die eher in Moll gestimmten Menschen zuhören, wenn er am Ende seines Psalms betet: „Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!“ Jeder darf fröhlich sein. Aber nicht, weil das eben seiner Natur entspricht. Nicht, weil die Sonne scheint, nicht, weil das Leben einfach Spaß macht - sondern - er darf fröhlich sein in Gott. Fröhlich, weil da einer ist, der uns nicht hängen lässt. Fröhlich, weil er uns beschirmt und beschützt. Fröhlich, weil er uns unendlich liebt. Fröhlich, weil er auf uns achtet, fröhlich, weil er uns ans Ziel bringt. Vielleicht staunen die Schwermütigen über solch einen Vers noch mehr als die immer Gutgelaunten. Die Freude, die unser Leben trägt, ist kein Resultat wunderbarer und erfreulicher Lebensumstände. Denn diese Freude ist gefährdet, sie kann auch den positiv Gestimmten irgendwann abhandenkommen. Die Freude, die uns trägt, die uns durchträgt, ist begründet in Gott. Auf diesen Gott will ich mich immer wieder neu besinnen. Am Morgen jeden Tages und an jedem Mittag. Am Abend und in jeder Nacht. Vielleicht haben es hier die Unfrohnaturen sogar ein bisschen leichter als die Frohnaturen. Denn ihre Sehnsucht nach dieser Freude ist eher größer. Sie sehnen sich umso mehr nach dieser himmlischen Freude, je dunkler ihnen ihr irdisches Leben erscheint. Der katholische Theologe Romano Guardini sagt es in seinem kleinen Buch „Vom Sinn der Schwermut“ so: „Schwermut ist Sehnsucht nach dem Himmel.“ So kann ich auch eine eher in Moll gestimmte Seele nicht als Last, sondern als Geschenk betrachten. „Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!“ Ja, denn sie haben allen Grund, fröhlich zu sein. Selbst mitten in den Traurigkeiten des Lebens. Autor: Jürgen Werth ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17041093.gif]

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine werden in vielen Ländern der Welt gelesen. Wie mag die Losung für heute wohl in der Ukraine klingen? In Israel, im Gazastreifen, in Syrien, im Sudan? „Der Herr spricht: Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke.“ Das Wort ist alt, zugegeben. Sehr alt sogar. Und es ist auch zunächst einmal gar kein Wort für uns Heutige, sondern für ein Volk, das gerade erst dabei ist, ein Volk zu werden. Und das noch überhaupt kein eigenes Land hat. Das unterwegs ist in der Wüste. Geflohen aus jahrzehntelanger Sklaverei in Ägypten. Geflohen, oder besser noch: befreit. Von Gott. Und der ist jetzt mit diesem Volk unterwegs. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Das Ziel: ein neues Land, ein Land der Freiheit und des Friedens - das sprichwörtliche „Gelobte Land“. Gott selbst hat es für den bunten wilden Haufen ausgesucht, der noch unterwegs ist in der Wüste. Alles wird gut sein. Wenn - und dieses „Wenn“ betont Gott immer wieder, wenn dieser bunte wilde Haufe bei ihm, seinem Gott bleibt, wenn er ihn liebt von ganzem Herzen und nach allen Kräften, wenn er sich an seine Gebote hält, nämlich die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten. Irgendwann ist die Reise zu Ende gewesen. Irgendwann ist der Haufe, der längst zu einem Volk geworden ist, in dieses Gelobte Land eingezogen. Aber ein wirklich friedliches Land war es nur in kurzen, schnell vorübergehenden Epochen. Weil das Volk das „Wenn“ Gottes immer wieder vergessen hat. Darum gab es viel Krieg und wenig Frieden, darum immer wieder Fremdbestimmung statt Selbstbestimmung, Unterdrückung statt Freiheit. Aus der Traum? Nein, denn diese Zusage steht. Gott hat sie nie zurückgenommen. Im Gegenteil. Er hat sie ausgeweitet auf alle, die an seinen Sohn Jesus glauben und so Bürger eines Landes geworden sind, das nicht von dieser Welt ist und das darum „Reich Gottes“ heißt. Einem Reich, das vom Himmel her regiert wird. Das neue Gelobte Land. Heute feiern wir ja Christi Himmelfahrt, und dieser Tag erinnert uns daran, dass Jesus nach Tod und Auferstehung aufgefahren ist in den Himmel, in Gottes für uns unsichtbare Welt also, und dass er zur Rechten Gottes sitzt und regiert. Es gilt heute erst recht: „Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke.“ Frieden und Zufriedenheit und Gottvertrauen und Nächstenliebe, Freiheit und Gerechtigkeit. Haltet euch nur an mich. Bittet mich nur immer wieder hinein in euer Herz, in eure Gedanken und Gefühle und in eure Beziehungen. In euren Umgang mit der Schöpfung, in euren Umgang mit anderen. Wie ihr miteinander sprecht und vor allem auch wie ihr übereinander sprecht. Lasst mich in eure Sonntage und in die Werktage, in eure Büros und in eure Kinderzimmer, in die Küchen und in die Kirchen. Ich will Frieden geben. Wo ihr seid, will ich sein. Überall da entstehen dann kleine Friedensinseln. Überall da kommt ein kleines Stück des Gelobten Landes auf die Erde. Selbst im Krieg. Sogar in der Ukraine, in Israel, im Gazastreifen, in Syrien, im Sudan. Jede Christin, jeder Christ kann eine kleine Friedensinsel sein. Eine Insel der Liebe, vielleicht sogar der Feindesliebe, eine Insel der Zuwendung und des Erbarmens. „Ich will Frieden geben in eurem Lande“, sagt Gott. Heute noch. Ich in euch und durch euch. Autor: Jürgen Werth ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17040310.gif]

Unser Hund Max war ein Balljunkie. Wenn ich mit ihm unterwegs war, kamen wir immer an eine Stelle, wo ich einen Ball werfen musste. Er jagte wie ein Verrückter hinterher. Hochmotiviert, konzentriert, hat er den Ball verfolgt und wenn er ihn gefangen hatte, brachte er ihn mir stolz zurück. Dieses Bild kam mir in den Sinn. Im Hebräerbrief heißt es: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!“ Dem Frieden und der Heiligung hochkonzentriert, hochmotiviert nachjagen; den Frieden und die Heiligung verfolgen, hinterher sein, um Jesus zu sehen... D.h. mit anderen Worten: Frieden und Heiligung stellen sich nicht beiläufig im Leben eines Christen ein, sondern ich muss ihnen bewusst „nachjagen“. „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9 [https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us5%2C9]), sagt Jesus. Gotteskinder sind Friedensstifter! Sie jagen dem Frieden und der Heiligung hochmotiviert und hochkonzentriert hinterher. Z.B. verstehen sie sich als „Salz der Erde“ und als „Licht der Welt“ (Matthäus 5, 13-14 [https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us5%2C13-14]). D.h., sie lassen „um des lieben Friedens willen“ keine Fäulnisprozesse zu, bzw. sie schließen auch keine faulen Kompromisse in der Gemeinde. Sie stellen ihr Licht nicht unter den Scheffel. Sie steigen aus dem alten Mechanismus „Auge um Auge; Zahn um Zahn“ (Matthäus 5, 38-42 [https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us5%2C38-42]) bewusst aus und halten die andere Wange auch hin, wenn sie geschlagen werden. Sie verzichten auf ihr eigenes Recht nach Vergeltung. Sie überlassen dem andern nicht nur ihren Rock, sondern auch den Mantel. Sie gehen nicht nur eine, sondern auch die zweite Meile mit. Sie „lassen sich nicht vom Bösen überwinden, sondern sie überwinden das Böse mit Gutem.“ (Römer 12,21 [https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer12%2C21]) Ein Mensch, der dem Frieden und der Heiligung nachjagt, wirkt von außen betrachtet vielleicht schwach und wie jemand, der sich nicht durchsetzen kann. Er hat aber eine innere Stärke und einen inneren Frieden, „der höher ist als alle Vernunft“. (Philipper 4,7 [https://www.bibleserver.com/LUT/Philipper4%2C7]) Dieser Friede kann sogar Feindschaft überwinden und Krieg besiegen. Vor einigen Tagen war ich in Leipzig und habe an einer Führung in der Nicolaikirche teilgenommen. Durch die Montags-Friedensgebete [https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/295940/1989-die-erste-montagsdemonstration/] in der Nicolaikirche kam es 1989 zur friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR. Ein Mitglied des Kirchengemeinderates, der die Friedensgebete damals mitgestaltet hat, berichtete als Zeitzeuge, wie der Staat die Gebete und die anschließenden Demonstrationen verhindern wollte. Die Christen in der Nicolaikirche haben „klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben“, (Matthäus 10,16 [https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us10%2C16]) auf den Druck des Staates reagiert. Er erzählte, wie am Sonntag, dem 8. Oktober 1989 die Stadt Leipzig von der Polizei abgeriegelt und der Bevölkerung gedroht wurde, dass im Falle einer Demonstration gegen die Demonstranten mit Waffengewalt vorgegangen wird. Die Stasi hat daraufhin am Nachmittag des 9. Oktober die Nicolaikirche mit vielen Stasileuten besetzt. Es herrschte eine ungeheuer angespannte Atmosphäre. Aber das Friedensgebet fand statt. Danach gingen die Teilnehmer auf die Straße: In der einen Hand hielten sie eine Kerze, mit der anderen Hand haben sie die Flamme geschützt. Sie waren vollkommen wehrlos und riefen: „Keine Gewalt!“ Trotz des Demonstrationsverbots haben sich ihnen 300.000 Menschen angeschlossen. Die Friedensgebete in der Nicolaikirche waren damals der Anfang vom Ende der DDR. Das noch einmal zu hören, war für mich Gänsehaut pur. Im Westen hatte ich damals die Bilder aus Leipzig nur im Fernsehen gesehen. Aber das Zeugnis dieses Zeitzeugen in der Nicolaikirche, hat mir auf eindrückliche Weise klargemacht, was der Satz: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!“ auch hier und heute bewirken kann. Autor: Günther Röhm ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17039389.gif]

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