
Mensch Mahler | Die Podcast Kolumne
Podcast von Günter Mahler- PODCAST EINS
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251017PC Wer ausgelost wird, muss zum Bund Mensch Mahler am 17.10.2025 Hoffentlich dauert der Koalitionsstreit um die Wehrpflicht noch möglichst lange an! Denn solange sich Union und SPD in dieser Frage einigen können, bleibt Deutschland [https://www.handelsblatt.com/themen/deutschland] ein aufwendiges Erhebungs- und Kontrollsystem erspart, das junge Männer zum Dienst bei der Bundeswehr [https://www.handelsblatt.com/themen/bundeswehr] zwingt. Zu einem Dienst, den viele von ihnen (und dazu noch einmal viele Frauen) wahrscheinlich auch freiwillig leisten würden – wenn sich Bundeswehr und Bundesregierung nur um die richtigen Anreize bemühten. Zu empfehlen ist ein Blick auf die unzähligen deutschen Unternehmen, bei denen die Jobinhalte auch nicht nur aus Ponystreicheln bestehen. Und trotzdem schaffen es diese Firmen, ihren Nachwuchs zu rekrutieren. Ganz ohne Losverfahren, Schnick-Schnack-Schnuck-Turnier oder welche Auswahlverfahren für Wehrpflichtige den Koalitionären in den kommenden Verhandlungsrunden sonst noch einfallen mögen. Hier nur mal drei ziemlich naheliegende Ideen: Wer Kinder zwischen 16 und 18 hat, weiß, was für ein großes Thema die explodierenden Kosten für den Pkw-Führerschein in dieser Altersgruppe sind. Wie wäre es mit dem Versprechen: Wer sich für ein Jahr Wehrdienst verpflichtet, kann auf Bundeswehrkosten den Führerschein machen? Warum erhalten nicht viel mehr länger Dienende das Versprechen, dass sie bei der Bundeswehr garantiert eine anerkannte Berufsausbildung machen können? Wirklich funktionieren wird die Bundeswehr in Zukunft nur als Hightech-Armee, und die braucht ohnehin tendenziell mehr Mechatroniker und weniger Panzergrenadiere. Beim Offiziersnachwuchs ist das Gratisstudium bei vollem Sold schließlich schon lange ein Hauptargument für die Rekrutierung. Apropos Studium: Warum sollten Gediente nicht Vorrang bei der Vergabe von zulassungsbeschränkten Studienplätzen erhalten? Auf diese Weise könnte der freiwillige Wehrdienst für Abiturienten zusätzlich attraktiv werden. ---------------------------------------- Hosted on Acast. See acast.com/privacy [https://acast.com/privacy] for more information.

251016PC Nein, meine Söhne geb ich nicht Mensch Mahler am 16.10.2025 Hook nein, meine Söhne geb ich nicht Die SWR1 Hitparade ist eines der größten Events im Radio im wilden Süden. Dieses Jahr wird der Song von Reinhard May nicht dabei sein. Nicht, weil er nicht gewählt würde – das Antikriegslied ist einer der Dauerbrenner der Hitparade. Unter Tausenden Titeln immer auf den Plätzen zwischen 10 und 20. Dieses Jahr ist der Song nicht mehr auf der Vorschlagsliste. Wir befinden uns im Kriegsmodus, die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wird dieser Tage heiß diskutiert. Hook nein, meine Söhne geb ich nicht …. Aber das sei nicht der Grund, so der SWR auf Anfrage. Man nehme Titel raus, bei denen man „Manipulationsversuche“ feststelle. Aufrufe von Fanclubs oder geballte Abstimmungen beispielsweise. Man kann, wenn man sich durch mehr als 1000 Titeln gescrollt hat, den Song händisch eingeben. Meine Konsequenz, lieber SWR, einer meiner früheren Arbeitgeber: Nein, meine Stimme kriegt ihr nicht. Ich boykottiere die Hitparade. Das hat mindestens ein „G’schmäckle“, wie der Schwabe sagt. Hook neine, meine Söhne kriegt ihr nicht. ---------------------------------------- Hosted on Acast. See acast.com/privacy [https://acast.com/privacy] for more information.

251015PC Wo findet man die große Liebe? Mensch Mahler am 15.10.2025 1930 fand man seine Liebste, seinen Liebsten am häufigsten in der Familie. In der Schule haben auch knapp ein Viertel den Partner, die Partnerin gefunden. Die Freundinnen und Freunde folgten mit 19%. Nachbarn, Kirche und Kneipe waren bei bummelig 10% im Mittelfeld. Uni? Knapp 4%, Kollegen 3%. Online – 0,0 natürlich. 2024? 61% online. Freundeskreis 14, Mitarbeiter 8, Kneipe 5 Familie 4,5 Schule 3% Kirche 2, Nachbarn 1% und Uni 0,7. Was lernen wir daraus? Das Internet hat alles platt gemacht. Face to Face hat verloren, auf ganzer Linie. Wo haben sie sich kennengelernt? Im Urlaub vielleicht? Auf einer Berghütte? Wars romantisch oder sachlich? Ich habe meine Frau vor 53 Jahren in der Kneipe gesehen. Ein Blickkontakt – und zoom. Ich war 18 einhalb, sie gerade 17 geworden. Gehalten hat es bis heute. Und ich glaube, jetzt brennt auch nichts mehr an. Onlinekontakte haben eine geringere Halbwertzeit – vermutlich weil man den oder die andere leichter idealisieren kann. Und dann die Ernüchterung so richtig zuschlägt. Egal, wie das Kennenlernen stattgefunden hat: eine dauerhafte Beziehung ist lebenslange Arbeit. Gerade dann, wenn sich die Schmetterlinge im Bauch schlafen gelegt haben. Und dann kommt es darauf an, ob wir die Arbeit und Mühe an der Beziehung leisten wollen. Ob der oder die andere es wert ist. Egal wie – ich wünschen ihnen alles Gute, wenn sie in einer festen Beziehung sind. Und für die Suchenden: nach dem Online-Kontakt fängt das Kennenlernen erst an. ---------------------------------------- Hosted on Acast. See acast.com/privacy [https://acast.com/privacy] for more information.

251014PC Stolperstein Alfred Herbst Mensch Mahler am 14.10.2025 Mit Stolpersteinen wird in vielen Ländern Europas an Menschen gedacht, die von den Nazis ermordet wurden. Diese verlegt der Berliner Künstler Günter Demnig traditionell persönlich. Morgen, am 15. Oktober, wird der Stolperstein für Alfred Herbst verlegt. Ich erinnere daran, dass wir die Märtyrer der NS-Diktatur nicht vergessen dürfen. Alfred Herbst ist am 15. Dezember 1906 in Schriesheim bei Heidelberg auf die Welt gekommen. Er wuchs in einer baptistischen Familie auf, mit 16 wurde er getauft. Anstelle von Kindertaufen sind bei den Baptisten nur sogenannte Gläubigentaufen üblich, die natürlich erst mit einem bestimmten Alter möglich sind. Wegen seines tiefen Glaubens weigerte sich der überzeugte Christ, die Hakenkreuzfahne aufzuhängen oder den Hitler-Gruß zu zeigen. Als Alfred Herbst am 23. März 1943 den Bescheid über die Einberufung erhielt, verweigerte er den Wehrdienst sowie den Fahneneid. Folge davon war, dass er verhaftet wurde. Es folgten viele Verhöre, schlussendlich wurde er vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt sowie zum Verlust der Wehrwürdigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Endersbacher wurde am 20. Juli 1943 durchs Fallbeil hingerichtet. Die Stolpersteine erinnern uns daran, dass wir uns an die Geschichte erinnern müssen, um nicht dazu verdammt zu sein, sie zu wiederholen. Wehret den Anfängen. ---------------------------------------- Hosted on Acast. See acast.com/privacy [https://acast.com/privacy] for more information.

251013PC Herbsttag Mensch Mahler am 13.10.2025 Hook: Reiner Maria Rilke, Herbsttag, gelesen von Gottfried Benn. Abspann: Herbsttag von Reiner Maria Rilke, gelesen von Gottfried Benn. © Schönherz & Fleer „Rilke Projekt, in meinem wilden Herzen Take 6: Herbsttag ---------------------------------------- Hosted on Acast. See acast.com/privacy [https://acast.com/privacy] for more information.