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Das Leben steckt voller Überraschungen – so beschreibt es der Volksmund. Aber leider nicht nur schöne Überraschungen begegnen uns. Das Leben steckt auch voller Schrecken, die noch Jahre später aufploppen wollen. Der Weisheitslehrer, dem wir in der Bibel das Buch der Sprüche verdanken, weiß nur zu gut darüber Bescheid. Sein Rat an uns deswegen: „Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken; denn der HERR ist deine Zuversicht!“ Das ist das Kennzeichen von Schrecken: Sie tauchen unvermittelt auf und können aus der Bahn werfen. Dagegen gibt es keine Absicherung. Das mag ein Unwetter und seine Folgen sein – wie die Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal. Es mag ein Verkehrsunfall sein oder die Diagnose des Arztes, die einen mit ihrer Wucht umwirft. Doch zwischen derartige Schrecken und uns stellt sich nun Gottes Wort für heute: „Fürchte dich nicht!“. Ich habe nicht gezählt, wie oft dieser Satz aus dem Mund Gottes in der Bibel vorkommt. Häufig da, wo Einzelne vor schier unlösbaren Aufgaben standen oder sich vor Schrecken am liebsten verkrochen hätten. Unübertroffen und strahlend für mich ist die Szene, die uns im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung des Johannes im 1. Kapitel beschrieben wird: Der Seher Johannes sieht den Auferstandenen und Ewigen in seiner strahlenden Herrlichkeit – und fällt mit Schrecken vor seiner Macht wie tot um zu dessen Füßen. Dieser lebendige Herr jedoch beugt sich zu Johannes herab, legt seine rechte Hand auf ihn und spricht zu ihm „Fürchte dich nicht!“. Alles Erschrecken, welcher Ursache es auch sein mag, muss vor der Macht und Kraft des auferstandenen Herrn im Himmel weichen. Das gilt darum auch für die täglichen Schrecknisse, die uns umhauen wollen. Zwischen denen und uns stellt sich dieser Herr, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf der Erde. Durch den Himmel und Erde geworden sind. Seine Kraft und Macht kann nicht gebrochen werden durch wen oder was auch immer. Nun sagt sich das leicht in einer Radioandacht. Doch wenn ich von einem Schrecken übermannt werde, mittendrin unterzugehen drohe, was kann ich da tun? Das Wort für heute will uns lehren, mitten im Schrecken den Blick zu wenden – in die hilfreiche Richtung: „… denn der HERR ist deine Zuversicht!“ Allein schon dieses Hinsehen auf den HERRN, allein schon diese Zuversicht mag den Schrecken schrumpfen lassen. In den meisten Bibelübersetzungen wird übersetzt: Denn der HERR ist deine Zuversicht. In der Lutherübersetzung von 1912 steht jedoch: denn der HERR ist dein Trotz! Ich kann Martin Luther nicht mehr fragen, was ihn zu dieser Formulierung geleitet hat. Aber sie ist so treffend und nimmt mir die Angst. Er ist dein Trotz! Wann immer mir Schrecken entgegenstehen, muss nicht ich den Mut aus meiner Kraft dagegen aufbringen. Sondern Jesus, mein Herr, der ist mein Trotz, mit dem ich all dem entgegensehe. ER ist mein „Trotzdem“ allen Widrigkeiten entgegen. Weil er der auferstandene Herr ist. Der starke Trotz gegen Schrecken jedweder Art im Leben. Zuletzt auch mein Trotzdem gegen das Sterben und den Tod. Wer mit Jesus unterwegs ist, muss sich nicht verkriechen oder einbunkern. Sondern er kann mit solchem Trotz nach vorn schauen. Weil dieser Trotz den Namen Jesus trägt. ► Mehr Infos zum Buch der der Sprüche: Buchvideo: Sprüche [https://youtu.be/CZtN1nW_18k] Autor: Pastor Ulrich Ahrens ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17142181.gif]

as Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine für den heutigen Tag steht im Buch des Propheten Hesekiel 12 [https://www.bibleserver.com/LUT/Hesekiel12]; dort richtet der Prophet die göttliche Botschaft aus: „Ich bin der HERR. Was ich rede, das soll geschehen und sich nicht lange hinausziehen.“ Das kann ich ja nun gar nicht bestätigen. Manches zieht sich doch sehr lange hin. Etwa bei unserer jüngsten Tochter. An zwölf Unis hatte sie sich beworben für einen Studienplatz in Grundschullehramt. Dann kamen die Absagen, eine nach der anderen. Vier Wochen vor Semesterbeginn war immer noch kein Studienplatz in Sicht. Ich sagte: „Du musst dich nach einer Alternative umsehen, das wird nichts mehr.“ Nora meldete sich also per Internet zu einem Test an. Den musste sie bestehen, um ein anderes Fach zu studieren. Sie bezahlte auch gleich dafür. Genau eine halbe Stunde später kam die Post. Und mit ihr ein Studienplatz. Nora war überwältigt. Da zittert man monatelang, und dann das. Sie sagt: „Im Nachhinein schämte ich mich meines mangelnden Gottvertrauens.“ Bei Abraham geht es ja schon los mit der Zitterpartie. Gott hatte ihm und Sara versprochen, dass sie Nachkommen haben sollten, und dass alle Völker durch Abraham gesegnet würden. Aber die Jahre vergingen, und nichts tat sich. Monat für Monat wurden Sara und Abraham enttäuscht. Abraham befielen zwischendurch ganz schön Zweifel. Hatte er das wirklich richtig verstanden mit den Nachkommen? Oder war es sein Wunsch, den er für Gottes Versprechen hielt? Erst als Abraham 100 war und Sara 90, wurde ihr Sohn Isaak geboren. 25 Jahre vom Versprechen Gottes bis zur Erfüllung. 25 Jahre, in denen die biologische Uhr tickt. Oder auch schon nicht mehr tickt. – Später wurden tatsächlich auch viele Völker durch ihn gesegnet: Abraham wurde Glaubensvater von drei Religionen: Judentum, Christentum, Islam. Das hat mehr als 1000 Jahre gedauert. Für Gott sind 1000 Jahre wie ein Tag, heißt es in der Bibel (Psalm 90,4 [https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm90%2C4]). Für mich zieht es sich manchmal endlos, aber aus Gottes Sicht sind 25 oder auch 1000 Jahre ein Klacks. Er denkt von der Ewigkeit her. Und manchmal geht es ja auch schneller, als wir erwarten. Der Sohn von Freunden hat gerade einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Kenia geleistet. Für ein Jahr arbeitete er an einer Schule mit. Die Kinder wuchsen ihm ans Herz. Bald stellte er fest: Das Gebäude für die Vorschulklassen war total baufällig. Im nächsten Schuljahr würde es nicht mehr benutzt werden können. In der Vorschule lernen die Kinder Lesen, Schreiben und Englisch. Wenn sie das nicht beherrschen, scheitern sie schon in der Grundschule. Ohne Bildung aber können sie später keinen vernünftigen Beruf erlernen und landen in der Armut. Das machte Claudius Sorgen. Eines Tages hatte er eine Vision: Er stand vor den Mauern einer neuen Vorschule. Das war wie ein Wink von Gott. Auf einmal wusste Claudius. Er muss was machen. Zusammen mit den Kenianern begann er zu planen. Wie müsste die Vorschule aussehen? Und wie viel Geld brauchten sie dafür? Der 20jährige startete ein Spendenprojekt. Oft hatte er schlaflose Nächte und dachte: Ist das nicht ein paar Nummern zu groß für mich? Wie sollte das so schnell funktionieren? Aber das Wunder geschah: Innerhalb eines halben Jahres kamen 25 000 Euro zusammen. Bevor Claudius nach Deutschland zurückkehrte, erlebte er, wie die Mauern der Schule hochgezogen wurden. Pünktlich zum neuen Schuljahr wird sie fertig sein. „Ich stand davor, und es war genau wie in meiner Vision“, sagt er. Manchmal lässt Gott sich aus unserer Sicht viel Zeit. Und manchmal passiert schneller was, als wir es uns träumen lassen. Also, ob nun langsam oder schnell, Gott handelt immer zur richtigen Zeit. ► Mehr Informationen zum Buch Hesekiel: Buchvideo: Hesekiel Teil 1 [https://youtu.be/L0h5QNJiVXc] Autor: Pastorin Luitgardis Parasie ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17141474.gif]

„Hauptsache gesund: Das ist doch Blödsinn“, sagt Katrin. „Mein Motto ist: Hauptsache lieben und geliebt werden: Das ist das Wichtigste.“ Die 59jährige weiß, wovon sie spricht. 55 Jahre lang hatte sie ein recht unbeschwertes Leben. Als junge Erwachsene hatte sie zum Glauben gefunden und war begeistert von dieser neuen Kraftquelle, die sich ihr erschloss. Sie hatte geheiratet, zwei Kinder bekommen. War glücklich in ihrer Familie, in ihrem Beruf als Lehrerin. Ehrenamtlich engagierte sie sich in ihrer Kirchengemeinde. Sich von Gott geliebt wissen, das war ihr tragendes Fundament, und sie wollte mithelfen, dass auch andere sich in dieser Liebe geborgen fühlen. Auch und gerade dann, wenn es hart auf hart kommt. Das war ja auch schon beim Apostel Paulus so gewesen vor knapp 2.000 Jahren: Er wurde angefeindet und verleumdet, er saß im Gefängnis, er zerstritt sich mit Mitarbeitern, er war chronisch und unheilbar krank und blieb es auch trotz seiner Gebete. Und in all dem hält er sich daran fest: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn, so hat es Paulus im Römerbrief ausgedrückt. Auch bei Katrin gab es einen harten Einschnitt. Vor vier Jahren hatte sie eine Blinddarm—Notoperation. Wieder glücklich zuhause, kam ein Anruf aus der Klinik: „Wir haben leider einen bösartigen Tumor gefunden.“ Katrin fiel aus allen Wolken und schlug brutal auf dem Boden auf. Angst kroch in ihr hoch. Was sollte nun werden? Sie wurde erneut operiert, danach eine Chemo. Aber ein Dreivierteljahr später war der Krebs wieder da. Es folgte ein Auf und Ab, Operationen, Chemo, wieder OPs. Inzwischen hat Katrin Lungenmetastasen und ist sehr erschöpft. Vor kurzem wurde ein letzter Versuch mit einer Immuntherapie gestartet. Der Ausgang ist ungewiss. Katrin glaubt, dass Gott ein Wunder tun und sie heilen kann. Viele Menschen beten mit ihr dafür. Andererseits weiß sie, dass rein medizinisch gesehen die letzte Wegstrecke angefangen hat. Und so hat sich Katrin einen alten Koffer besorgt und füllt ihn mit Liebeszeichen für ihre Kinder und ihren Mann. Manche Menschen fragen Katrin: „Wie kannst du weiter an Gott glauben, wo es dir so schlecht geht?“ Sie sagt: „Ich denke oft an den Liedvers: Herr, wohin sonst sollten wir gehen? – Meine Zeit steht in seinen Händen. Auf mich wartet nicht das Grab, sondern das ewige Leben. Nichts kann mich scheiden von der Liebe Gottes, nicht dieser bösartige Krebs und nicht der Tod. Dann Jesus ist auferstanden und lebt, und ich werde mit ihm leben.“ „Ich bin eine Kämpferin“, sagt Katrin, „aber inzwischen bin ich so dankbar, dass Gott sagt, er kämpft für mich. In seiner Nähe zu sein, im Gebet, im Singen, das tut mir gut. Und auch wenn ich ihn nicht fühle, vertraue ich darauf: Er ist da, seine Liebe hält mich. So habe ich es unzählige Male erlebt.“ Neulich hatte sie einen Traum: Ein großes Ungeheuer mit bleckenden Zähnen greift sie an. Aber hinter ihr steht eine viel größere Macht, die sie beschützt. Autor: Pastorin Luitgardis Parasie ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17140799.gif]

Das Kapitel 11 in der Apostelgeschichte ist eines der spannendsten in der ganzen Bibel. Wir stehen hier an der Wiege des Christentums. Das ist nicht übertrieben, in Vers 26 heißt es tatsächlich: In Antiochien wurden die Jesusjünger zum ersten Mal Christen genannt. Doch an der Wiege gibt es Streit. Der Vers zwei im elften Kapitel gibt Aufschluss darüber, wer die streitenden Parteien sind: Auf der einen Seite steht der Apostel Petrus. Er verwendet sich dafür, dass auch nichtjüdische Menschen in die junge Kirche aufgenommen werden. Auf der anderen Seite stehen die Geschwister der Jerusalemer Urgemeinde. Sie gehören wie einst Jesus dem jüdischen Glauben an, und deshalb gelten für sie bestimmte Reinheitsvorschriften. Diese betreffen vor allem das Essen. Speisen müssen koscher sein, müssen gar in einer koscheren Küche zubereitet werden. Wer sich nicht daran hält, macht sich unrein. Und wer einmal unrein ist, gibt seine Unreinheit ganz automatisch an alle weiter, mit denen er in Berührung kommt. Diese Linie hatte der Apostel Petrus übertreten, denn er hatte sich einige Tage im Hause des römischen Hauptmannes Cornelius aufgehalten. Als dessen Gast hatte er natürlich auch an seinem Tisch gegessen. Schließlich hatte er den Hauptmann getauft und damit in die junge Kirche aufgenommen. Die jüdischen Christen in Jerusalem waren nun in der Zwickmühle. Entweder achteten sie weiter peinlich genau auf ihre Reinheit. Dann war ihnen der Umgang mit den getauften Geschwistern verboten, die keine Juden waren, sondern Griechen und Römer. Oder sie pflegten zukünftig den geschwisterlichen Umgang mit allen. Dann war es unmöglich, ein Leben nach den gottgegebenen Geboten der Reinheit zu führen. Es kam zu einem Apostelkonvent, einer großen Zusammenkunft in Jerusalem. Dort sollte der Apostel Petrus Rede und Antwort stehen. Im Mittelpunkt stand die Frage: Was ist in Zukunft Gottes Wille? Der Apostel Petrus erzählt bereits zuvor, wie er zu seiner Überzeugung gekommen ist: Es ist mir selbst schwergefallen, die Reinheitsgebote unserer jüdischen Religion zu übertreten. Schließlich bin auch ich von Kind an darin erzogen worden. Doch dann hat Gott mich in einer großen Traumvision davon überzeugt: Jesus will auch für die Menschen da sein, die unseren Vorstellungen von Reinheit nicht entsprechen. Ein Wort aus seiner Traumvision bleibt Petrus unauslöschlich in Erinnerung: Was Gott rein macht, das erkläre du, Petrus, nicht als unrein! Die Jerusalemer Apostel werden still. Dann, so berichtet die Apostelgeschichte, begannen sie Gott zu loben und sprachen: „So hat also Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!“ Dies ist der Vers, der für heute in den Herrnhuter Losungen steht. Es ist ein kurzer Satz, aber für die Kirche beinhaltet er eine Entscheidung von großer Tragweite. Er besagt, dass Gott der geschwisterliche Umgang aller mit allen wichtiger ist als seine früheren Reinheitsgebote. „So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!“ Wäre dieser Satz damals so nicht gefallen, wäre das Evangelium vermutlich auf einen kleinen Kreis von Menschen beschränkt geblieben. Dass die Entscheidung in Richtung auf eine Öffnung hin zu den „Heiden“, also den Nicht-Juden fiel, ist für uns heute ein Anlass, dankbar zu sein. Denn nur deshalb ist das, was wir von Jesu Liebe wissen, von seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung, bis zu uns gelangt. Grund genug, in das Lob einzustimmen, mit dem die beiden Parteien damals ihre Entscheidung bekräftigt haben. Himmlischer Vater, wir danken dir, dass wir bis heute von deinem Sohn Jesus Christus hören. Bitte schenk allen Völkern auf dem Erdkreis, dass deine frohe Botschaft auch zu ihnen kommt, damit sie zur Umkehr gelangen und das Leben finden, sodass wir alle zu Geschwistern werden in Jesu Namen. Amen. Autor: Ulrich Pohl ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17140013.gif]

Immer wieder gibt es Situationen, die ausweglos scheinen. Wir schauen uns um und sehen keine Möglichkeit, wie wir weitermachen oder gar entrinnen können. So ging es auch David. Noch war er kein König, sondern nur der Anführer einer kleinen Schar, die dem König Saul Widerstand leistete. Mit 3000 Leuten ist Saul unterwegs, um ihn zu fassen. Auf der Flucht findet Davids Trüppchen ein Versteck in einer Höhle. Doch ausgerechnet diese Höhle ist es, die sich König Saul aussucht, um seinen Mittagsschlaf zu halten! Als der König die Höhle betritt, so wird berichtet, habe David ein Gebet gesprochen. „Unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorüber ist“. Einen Schatten mag Gott wohl über David und seine Männer gebreitet haben: Aus der hellen Mittagssonne kommend kann der König Saul nicht unterscheiden, wer sich da neben ihm im Dunkeln befindet. Aber was, wenn sich die Augen des Königs Saul an das Dunkel gewöhnt haben? Die Männer sind ratlos. Ihnen wird klar: Es gibt nichts, was sie tun können. Hier muss ein anderer etwas tun! Einer, der es nicht nötig hat, leiblich anwesend zu sein. Einer, der aus der Ferne wirken kann. „Herr“, bittet David, „sende deine Güte!“ Nein, genauer, David redet Gott in der dritten Person an: „Der Herr sende seine Güte und Treue.“ Es klingt fast, als wolle er sich selbst segnen. Und dieser Segensvers ist die heutige Losung der Herrnhuter Brüdergemeine. Das Gebet scheint dem, der es damals ursprünglich gesprochen hat, innere Festigkeit gegeben zu haben. Und einen großen Mut. Ohne einen Laut nähert sich David dem König. Seine Leute halten den Atem an. Behutsam trennt David mit seinem Schwert ein kleines Stück vom Saum des königlichen Mantels. Wenig später kann er dem König dieses Stück Stoff präsentieren als Beweis dafür: Er hat sein Leben verschont, obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte, ihn umzubringen. Und David und Saul schließen wieder Frieden. Fürs erste jedenfalls. Am Anfang dieser Versöhnung steht, dass Gott etwas sendet. Er sendet seine Güte und Treue, jedenfalls hat David darum gebeten. An anderer Stelle heißt es, Gott sendet sein Wort. Er sendet die Propheten, die sein Wort weitersagen. Er sendet seinen Sohn, „auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden“. Er sendet seinen Geist, der Versöhnung schafft. Von Anbeginn der Welt ist Gott sozusagen „auf Sendung“. Er ist es bis heute. Manchmal dürfen wir uns selbst gesendet fühlen. Schließlich ist auch das, wodurch Sie und ich gerade in Verbindung sind, eine „Sendung“. Und wir teilen wohl die Hoffnung, dass Gott durch dieses gesendete Wort etwas von dem zu uns bringt, was er sagen will. Wer Jesus nachfolgt, darf sich gesendet fühlen, bisweilen jedenfalls. Viel wichtiger aber ist es, dass ich auf Empfang geschaltet bin. Dass ich bereit bin zu hören. Dass ich bereit bin, zu verstehen, was Gott gerade jetzt zu mir sagt, was er gerade in diesem Augenblick von mir will. Dass ich mich seinem Einfallsreichtum öffne, so wie David es getan hat. Auch wenn die Lage ausweglos ist: Gott hat immer einen Weg! Er sendet seine Güte und Treue zu denen, die ihn im Namen Jesu anrufen. Die im Dunkeln sitzen, bringt er zum Licht, die keinen Weg mehr sehen, führt er ins Freie. So beendet David sein Gebet vor dem Refrain mit dem schönen Dankeswort: Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit so weit die Wolken gehen. Amen. Autor: Ulrich Pohl ---------------------------------------- Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden [https://www.erf.de/online-spenden/26?reset=1&projekt=4443&restrict=1] [https://feedpress.me/link/19269/17139331.gif]