
Gin And Talk
Podcast de The 48forward Studios
Zwei Menschen, eiskalte, perfekt gemixte Drinks und eine Menge Zeit für inspirierende Bargespräche: Mach es Dir an unserem Tresen gemütlich und lerne interessante Menschen mit unterschiedlichsten Passionen, Professionen und Geschichten kennen! Mehr Podcasts und Inhalte gibt es unter: https://48forward.com Moderation: Daniel Fürg Produktion: The 48forward Studios
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Die Kunst der Reduktion Wer das The Table in Hamburg betritt, betritt keinen klassischen Gastraum, sondern eine Inszenierung der Nähe. Kevin Fehling hat mit seinem Drei-Sterne-Restaurant nicht nur kulinarisch Maßstäbe gesetzt, sondern auch strukturell. Er verzichtet bewusst auf die Distanz zwischen Küche und Gast, auf steife Förmlichkeit und elitäres Gehabe. Stattdessen lebt er eine neue Definition von Hochküche: reduziert auf das Wesentliche, inspiriert von der Welt, aber mit eigener Handschrift. „Wenn du mit wenig viel sagst, dann beginnt Magie“, sagt er – und meint damit Gerichte, die nicht mit Komplexität glänzen, sondern mit Klarheit. Doch seine eigentliche Revolution findet hinter den Kulissen statt. Fehling führt sein Team mit Empathie statt Härte, mit Struktur statt Druck. Seine Mitarbeitenden bleiben – teilweise seit vielen Jahren –, weil sie in einem Umfeld arbeiten, das Menschlichkeit nicht als nettes Extra versteht, sondern als Voraussetzung für Exzellenz. Die kreativen Prozesse sind auf Augenhöhe organisiert, doch die finale Entscheidung liegt immer bei ihm. Denn was im The Table auf den Teller kommt, trägt unmissverständlich seine Handschrift – auch wenn die Idee dafür mitunter beim Schreiben auf dem Sofa oder beim Reisen durch Asien entsteht. Kevin Fehling ist nicht nur Koch, sondern Unternehmer, Gastgeber und Weltreisender – einer, der kulinarische Grenzen auflöst, ohne seine Linie zu verlieren. Sein Ziel: nicht mehr Ruhm, nicht mehr Expansion, sondern das, was in der Branche oft fehlt – Konstanz. Ein Gespräch über Kreativität, Verantwortung, Genuss – und den Wunsch, irgendwann in Portugal mit einem Fisch vom Markt einfach nur zu grillen. Alle Informationen zum 48forward Festival gibt es unter: https://festival.48forward.com [https://festival.48forward.com] Folgt uns bei Instagram: https://instagram.com/ginandtalk [https://instagram.com/ginandtalk] Mehr Podcasts gibt es auf: https://48forward.com [https://48forward.com]

Die Seele im Backup Was bleibt vom Menschen, wenn sich Bewusstsein speichern und Körper beliebig tauschen lassen? In Tom Hillenbrands Zukunftsroman "Thanatopia" ist das Jahr 2095 eine Zeit, in der digitale Gehirnkopien, künstliche Körper und scheinbare Unsterblichkeit zum Alltag gehören. Doch was nach technischem Fortschritt klingt, wirft fundamentale Fragen auf: nach Identität, nach Menschenwürde, nach Kontrolle. Wer entscheidet über das, was uns ausmacht, wenn wir längst Teil eines Systems sind, das unser Denken besser versteht als wir selbst? Der Autor zeigt sich optimistisch, dass neue Technologien auch Teilhabe ermöglichen – etwa in Bildung oder Medizin. Zugleich warnt er vor einem ökonomischen System, das Innovation selten gemeinwohlorientiert einsetzt. Die zunehmende Reizüberflutung durch Plattformlogiken, KI-gesteuerte Inhalte und ein schrumpfendes Verständnis für echten Diskurs habe dazu geführt, dass sich viele Menschen entkoppeln – entweder ins Private oder in digitale Echokammern. Die Kontrolle über die eigene Wahrnehmung, so Hillenbrand, sei zur entscheidenden Währung geworden – und werde es noch mehr sein, wenn Maschinen über unsere Existenz mitentscheiden. Im Gespräch über sein Buch und die reale Gegenwart entsteht ein Bild der Zukunft, das zwischen Utopie und Warnung changiert. Hillenbrand glaubt nicht an die Erlösung durch Tech-Milliardäre, sondern an kluge Politik, Forschung und die Fähigkeit Europas, Maß zu halten. Seine literarische Zukunft ist düster – und doch durchzogen von der Hoffnung, dass der Mensch, trotz aller Rechenleistung, mehr bleibt als die Summe seiner Daten. Alle Informationen zum 48forward Festival gibt es unter: https://festival.48forward.com [https://festival.48forward.com] Folgt uns bei Instagram: https://instagram.com/ginandtalk [https://instagram.com/ginandtalk] Mehr Podcasts gibt es auf: https://48forward.com [https://48forward.com]

Die Kunst, alt zu werden – ohne alt zu sein Dr. Marianne Koch ist vieles gewesen: Filmstar an der Seite von Clint Eastwood, spätere Ärztin mit eigener Praxis, Radiomoderatorin, Autorin, Zeitzeugin eines ganzen Jahrhunderts. Wer ihr begegnet, spürt schnell, dass ihr Leben nicht aus Bruchstücken besteht, sondern aus konsequenten Entscheidungen. Mit 17 machte sie Abitur, studierte Medizin, pausierte für eine beispiellose Schauspielkarriere – und kehrte später dorthin zurück, wo sie immer hingehörte: in die Medizin. „Ich wusste, dass ich zurückgehe“, sagt sie. Sie wurde Ärztin, praktizierte bis ins hohe Alter, schrieb Bücher, beantwortet bis heute medizinische Fragen im Rundfunk – klar, verständlich, zugewandt. Für Koch ist Altern kein Verfall, sondern eine Form der Entwicklung. Lernen, Bewegung, Ernährung – das sind für sie keine Dogmen, sondern Grundlagen. Wer gesund bleiben will, soll sich nicht mit Vitamintabletten abspeisen lassen, sondern aufstehen, laufen, denken, zuhören. Ihre Haltung ist dabei nie bevormundend, sondern geprägt von Erfahrung. Und von einer Beobachtung, die viele teilen dürften: Dass es uns körperlich zwar immer besser, seelisch aber häufig immer schlechter geht. Psychische Belastungen, Ängste, Isolation – all das hat zugenommen, sagt sie. Freundlichkeit sei zur Irritation geworden, Therapieplätze Mangelware. Umso mehr brauche es Zuwendung – nicht nur in der Medizin, sondern im täglichen Miteinander. Dass Dr. Marianne Koch mit über 90 noch publiziert, reflektiert und sich einmischt, ist nicht das Erstaunliche – es ist fast logisch. Weil sie nie aufgehört hat, sich zu interessieren. Ihr Ratschlag am Ende: mutig sein, auch wenn man nicht weiß, wie es ausgeht. Das sagt sie nicht aus Pose, sondern aus Überzeugung – und mit der Gelassenheit einer Frau, die das Leben nicht verträumt, sondern durchdrungen hat. Alle Informationen zum 48forward Festival gibt es unter: https://festival.48forward.com [https://festival.48forward.com] Folgt uns bei Instagram: https://instagram.com/ginandtalk [https://instagram.com/ginandtalk] Mehr Podcasts gibt es auf: https://48forward.com [https://48forward.com] Fotoquelle: Acorn, 2023

Säure, Schärfe, Selbstbestimmung Clara Hunger gehört zu einer neuen Generation von Köchinnen, die Genuss nicht nur als sinnliche Erfahrung, sondern auch als gesellschaftliche Haltung begreifen. Ihre Küche ist salzig, säurebetont, kreativ – und bewusst ohne geografisches Etikett. Im nullkommaeins, einer Pop-up-Weinbar in Hamburg, die sie gemeinsam mit zwei Kollegen betreibt, bringt sie Aromen zusammen, die überraschen sollen, aber zugänglich bleiben. Ihre Inspiration: Erlebnisse aus Restaurants in Paris, Rom oder Barcelona – aber auch die Erinnerungen an ihre Großmutter, die ihr als Kind das Kochen nahebrachte. Dass sie als Frau in der Gastronomie noch immer mehr leisten muss, um gesehen zu werden, spricht Hunger offen an. Von sexistischem Küchenton über fehlende Vereinbarkeit mit Familie bis hin zur geringen Sichtbarkeit auf großen Bühnen – strukturelle Ungleichheiten sind für sie keine Nebensache, sondern Teil eines Systems, das sich verändern muss. Sie fordert mehr Vorbilder, politische Aufmerksamkeit und ein Umdenken in einer Branche, die Vielfalt braucht – nicht nur auf dem Teller. Auch kulinarisch plädiert Hunger für mehr Bewusstsein. Genuss sei in Deutschland zu selten Teil der Alltagskultur, die Wertschätzung für gute Produkte und gastronomisches Handwerk zu niedrig. „In Frankreich geht Macron ins Sternerestaurant – bei uns gehen Politiker zu McDonald’s“, sagt sie. Ein Gespräch über Geschmack als Haltung, Sichtbarkeit als Notwendigkeit – und über die Kraft eines Gerichts, das zugleich an Vergangenes erinnert und Zukünftiges möglich macht. Alle Informationen zum 48forward Festival gibt es unter: https://festival.48forward.com [https://festival.48forward.com] Folgt uns bei Instagram: https://instagram.com/ginandtalk [https://instagram.com/ginandtalk] Mehr Podcasts gibt es auf: https://48forward.com [https://48forward.com]

Warum Politik Vertrauen verspielt – und wie man es zurückgewinnt Die Demokratie in Deutschland krankt nicht nur an politischen Fehlentscheidungen, sondern an einem tief sitzenden Missverständnis zwischen Staat und Gesellschaft. Während Bürger den Staat zunehmend als übergriffig empfinden, erwarten sie gleichzeitig, dass er alle Risiken des Lebens absichert – ohne eigenes Zutun. Peer Steinbrück spricht von einer „Konsumentenmentalität“, die sich etabliert habe – befeuert von einer Politik, die die Menschen lange nicht gefordert, sondern eingelullt habe. Die Folge: Vertrauen schwindet, Verantwortungsbewusstsein ebenso. Doch in einer Welt multipler Krisen reicht das nicht mehr. Digitalisierung, Verteidigung, Migration – in all diesen Bereichen blockieren politische Strukturen und ein kleinteiliger Föderalismus notwendige Fortschritte. Steinbrück fordert mutige Reformen: weniger Misstrauen gegenüber den Bürgern, mehr Durchgriffsrechte für eine handlungsfähige Verwaltung, mehr strategisches Denken in der Sicherheitspolitik – nicht nur in Deutschland, sondern auch auf europäischer Ebene. Europa müsse sich als gestaltende Kraft neu erfinden, statt sich täglich von Donald Trumps Twitter-Eskapaden treiben zu lassen. Trotz aller Herausforderungen bleibt Steinbrück optimistisch – gerade wegen des wachsenden Problemdrucks. Die neue Bundesregierung müsse erfolgreich sein, warnt er, denn scheitere sie, drohe eine dramatische Erosion demokratischer Legitimation. Es sei Zeit, die Politik wieder in den Maschinenraum zu führen, statt nur ihre Oberfläche zu verwalten. Alle Informationen zum 48forward Festival gibt es unter: https://festival.48forward.com [https://festival.48forward.com] Folgt uns bei Instagram: https://instagram.com/ginandtalk [https://instagram.com/ginandtalk] Mehr Podcasts gibt es auf: https://48forward.com [https://48forward.com]
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