
F.A.Z. Bücher-Podcast
Podcast von Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die F.A.Z.-Redakteure Maria Wiesner, Fridtjof Küchemann, Kai Spanke und Paul Ingendaay stellen im Bücher-Podcast der F.A.Z. ausgewählte Neuerscheinungen und Klassiker der Literatur vor. Sie sprechen mit Schriftstellern, Übersetzern und anderen Experten des Literaturbetriebs und beschäftigen sich mit den Eigenheiten des literarischen Lebens und Lesens. Jeden Sonntag erscheint eine neue Episode. Einmal im Monat wird ein Literaturrätsel gestellt und unter den Einsendern der richtigen Lösung ein Buch verlost. Viel Spaß beim Mitmachen! Die E-Mail-Adresse für Anmerkungen, Nachfragen, Lob und Kritik: buecher-podcast@faz.de. Der Bücher-Podcast auf Instagram: @fazbuecher. Alle Folgen können jederzeit hier angehört werden: https://www.faz.net/podcasts/f-a-z-buecher-podcast
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Paul Ingendaay im Gespräch mit Katja Petrowskaja über Fotografien aus dem Krieg Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kamen schon die ersten Bücher darüber heraus, und manche von ihnen sagten uns Westeuropäern, dass unsere Erschütterung ziemlich spät eingesetzt hat und wir wesentliche Entwicklungen dieses Konflikts verschlafen haben. So vieles hätten wir wissen können – und haben es nicht gewusst oder wollten es nicht wissen. Und dass viele von uns noch immer nicht begriffen haben, was auf dem Spiel steht, wird offenbar, wenn man sich nur durchs Internet bewegt. Wie überhaupt davon sprechen? Diese Frage stellt sich in manchen Texten, die vom Krieg handeln. Greift Sprache nicht zu kurz, macht es sich zu leicht, bleibt hinter jeglicher Realität der Kriegserfahrung zurück? Aber was, wenn man schreiben und erzählen muss, um nicht durchzudrehen? Was, wenn das Schreiben ein Mittel der Vergegenwärtigung, der Entschleunigung und der Reflexion ist? Katja Petrowskaja, geboren 1970 in Kiew, hat über mehrere Jahre hinweg eine besondere Art von Texten geschrieben. Für die F.A.S. vertiefte sie sich in Fotos, eigene und fremde, und ließ sich für ihre kurzen Stücke zu weiteren Gedanken verleiten: Was sieht sie dort? Was löst es aus? Welche Assoziationen stellen sich ein? Oder auch – besonders für Leser wie uns, die kaum etwas von der Ukraine kennen: Welche Wirklichkeitspartikel sind in manchen Fotografien aufbewahrt, Kleinigkeiten des Alltags, der uns sonst so gewöhnlich vorkommt und jetzt so gefährdet? Dieses Buch mit dem Titel „Als wäre es vorbei“ handelt von Dingen, Menschen und Tieren. Das Foto auf dem Cover, aufgenommen von einer Dreizehnjährigen in den ersten Kriegstagen, ist ein Selbstporträt, etwas verwischt, wie in der Bewegung, mit geöffnetem Mund und einem kaum deutbaren Gesichtsausdruck, in jedem Fall ein vitales, ja trotziges Bild. Oder wie Katja Petrowskaja schreibt: „Das Selfie, das wir hier sehen, ist als Abwehr gegen die Bedrohungen des Krieges entstanden, in dokumentarischem Schwarz-Weiß, als Zeichen des Überlebens.“ Als solch ein Zeichen ist auch dieses Buch zu verstehen. „Als wäre es vorbei“ [https://www.suhrkamp.de/buch/katja-petrowskaja-als-waere-es-vorbei-t-9783518432341] von Katja Petrowskaja ist erschienen im Suhrkamp Verlag, hat 220 Seiten und kostet 25 Euro. Uns gibt’s auch zum Lesen: Finden Sie hier Ihr passendes F.A.Z.-Abo. [https://abo.faz.net/?campID=INT-IPe2400001542] Mehr über die Angebote unserer Werbepartner finden Sie HIER. [https://cmk.faz.net/cms/articles/15603/anzeige/podcast-werbepartnerinnen/hier-gibt-s-weitere-infos-zu-den-angeboten-unserer-werbepartner-innen]

Maria Wiesner und Fridtjof Küchemann im Gespräch mit dem Autor – und ein neues Literaturrätsel Das eine sei gleich gesagt: Es kann gar nicht sein, dass Lilit Peanut Butter Cups liebt. Schließlich hat sie eine Nussallergie. Pierre Jarawan gibt das offen zu, in den Nachbemerkungen zu „Frau im Mond“, zusammen mit ein paar anderen Eingeständnissen zu Jahreszahlen oder örtlichen Begebenheiten der Geschichte, die er Lilit in seinem neuen Roman erzählen lässt. „Frau im Mond“ umspannt mehr als ein Jahrhundert und führt von Montreal in den Libanon oder vom Libanon nach Montreal. Und hat dabei den Weltraum fest im Blick, schließlich gab es, als in den Sechzigerjahren alle Welt gebannt das Wettrennen der Russen und Amerikaner zum Mond verfolgte, auch im Nahen Osten ein erfolgreiches Raumfahrtprogramm, das eine Rakete in den Weltraum schießen konnte. Und das stimmt wirklich. Die Lebanese Rocket Society, eine erst einmal rührend hemdsärmelige Initiative am armenischen Haigazian College in Beirut, hat es wirklich gegeben. Und sie haben es wirklich geschafft. Jetzt zu behaupten, darum gehe es Pierre Jarawan nur ganz am Rande, würde die Sache gleichzeitig treffen und verfehlen. Es geht am Rande darum, weil es auch um eine Familiengeschichte geht, um Migrationsgeschichten, um das Weiterwirken verschütteter oder verschwiegener Geschichte, um das nicht mehr erzählen Können, weil durch den Völkermord an den Armeniern 1915/16 so viel verlorenging. Und es geht nicht nur am Rande um die Lebanese Rocket Society, weil Pierre Jarawan erzählt, was aus Hoffnung werden kann, für einen Wissenschaftler und seine Studenten, für ein ganzes Land. Dass sich ein paar Dinge anders zugetragen haben, als sie für den Roman passen, wird dabei schnell so unbedeutend wie der Umstand, dass eine erfundene Figur tatsächlich eine Nussallergie hat. Anfang April 2025 ist „Frau im Mond“ im Berlin Verlag erschienen, in dieser Episode ist Pierre Jarawan im Bücher-Podcast der F.A.Z. zu Gast. Nach dem Gespräch kommt ein neues Literatur-Rätsel von Tilman Spreckelsen, die Lösung des Rätsels aus dem März 2025 und der Name des Gewinners oder der Gewinnerin, schließlich wird jedes Mal unter den richtigen Einsendungen ein Buch verlost. „Frau im Mond“ von Pierre Jarawan auf der Website des Berlin Verlags [https://www.piper.de/buecher/frau-im-mond-isbn-978-3-8270-1499-3] Der Preis des Literaturrätsels im April 2025, die Adresse für Ihre Einsendung und die Teilnahmebedingungen [http://www.faz.net/1.10414783] Die Adresse für Anregungen, Lob, Kritik [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/buecher-podcast/e-mail-adresse-zum-buecher-podcast-16399058.html] Uns gibt’s auch zum Lesen: Finden Sie hier Ihr passendes F.A.Z.-Abo. [https://abo.faz.net/?campID=INT-IPe2400001542] Mehr über die Angebote unserer Werbepartner finden Sie HIER. [https://cmk.faz.net/cms/articles/15603/anzeige/podcast-werbepartnerinnen/hier-gibt-s-weitere-infos-zu-den-angeboten-unserer-werbepartner-innen]

Kai Spanke im Gespräch mit der Autorin Was macht das mit dir? Diese Freundschaft hat mich traumatisiert. Du reagierst vollkommen narzisstisch. Er ist immer so überemotional. Das triggert mich. Sie hat garantiert ADHS. Klarer Fall: Autismus. Ich bin depressiv. Meine Mutter ist nicht bindungsfähig, mein Vater dafür borderline-crazy. Immer mehr Leute, die nicht Psychologen oder Psychiater sind, reden, als wären sie Psychologen oder Psychiater. Auch und gerade im Internet. Die Soziologin Laura Wiesböck schreibt in ihrem Buch „Digitale Diagnosen“: „Die Wahrnehmung von seelischen Erkrankungen ist gesamtgesellschaftlich gestiegen. Social-Media-Plattformen sind voll von Inhalten zu psychiatrischen Diagnosen – und das nicht erst seit der COVID-19-Pandemie.“ Woher kommt das? Welche Konsequenzen folgen daraus? Wie muss man den Umstand bewerten, dass einige Influencer vor allem Erfolg haben, weil sie unausgeglichen sind oder an einer psychischen Erkrankung leiden? Und was bedeutet es etwa für Männer oder nicht weiße Frauen, wenn „der dominierende visuelle Fokus für die Darstellung von Depression“, wie Laura Wiesböck schreibt, „auf dem weißen privilegierten Frauenkörper“ liegt? Auf diese und weitere Fragen suchen wir im Bücher-Podcast Antworten. Die Adresse für Anregungen, Lob und Kritik [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/buecher-podcast/e-mail-adresse-zum-buecher-podcast-16399058.html] Uns gibt’s auch zum Lesen: Finden Sie hier Ihr passendes F.A.Z.-Abo. [https://abo.faz.net/?campID=INT-IPe2400001542] Mehr über die Angebote unserer Werbepartner finden Sie HIER. [https://cmk.faz.net/cms/articles/15603/anzeige/podcast-werbepartnerinnen/hier-gibt-s-weitere-infos-zu-den-angeboten-unserer-werbepartner-innen]

Ein Gespräch mit Sandra Kegel von den „Frankfurter Premieren“ Schönheitskult, sagt eine seiner ersten Sammlerinnen einmal dem Maler Louis Creutz, könne man ihm wahrlich nicht vorwerfen. Auf seinen Bildern mache er die schönsten Frauen hässlich. Kurz zuvor hat ihr Mann eine junge Frau kennengelernt, die das Paar jetzt gemeinsam mit Creutz mitgenommen hat nach Venedig. „Unschuldig“ nennt die alte Freundin die neue Bekannte, was, wie Martin Mosebach schreibt „in ihrem Mund weniger ein Kompliment war als eine soziale Kategorie“. Wieder geht es Martin Mosebach um die Kunst. Diesmal, in seinem jüngsten Roman, um einen Künstler, eine kunstsinnige Gesellschaft und um deren Spielarten der Gleichgültigkeit und Kaltblütigkeit. Am 24. März war der Schriftsteller mit „Die Richtige“ bei den „Frankfurter Premieren“ in der Historischen Villa Metzler zu Gast. Es moderierte Sandra Kegel. „Vom moralischen Bankrott des Malers Louis Creutz“: Andreas Platthaus über „Die Richtige“ von Martin Mosebach [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/literatur/rezension-von-martin-mosebachs-roman-die-richtige-110356809.html] „Die Richtige“ von Martin Mosebach auf der Website von dtv [https://www.dtv.de/buch/die-richtige-28455] „Vom Fluch bedenkenloser Regelverletzung“: Sibylle Anderl über Martin Mosebachs „Taube und Wildente“ [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/literatur/martin-mosebachs-roman-taube-und-wildente-18398274.html] Kommende Frankfurter Premieren [https://www.frankfurter-premieren.de/kalender] Die Adresse für Anregungen, Lob, Kritik [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/buecher-podcast/e-mail-adresse-zum-buecher-podcast-16399058.html] Uns gibt’s auch zum Lesen: Finden Sie hier Ihr passendes F.A.Z.-Abo. [https://abo.faz.net/?campID=INT-IPe2400001542] Mehr über die Angebote unserer Werbepartner finden Sie HIER. [https://cmk.faz.net/cms/articles/15603/anzeige/podcast-werbepartnerinnen/hier-gibt-s-weitere-infos-zu-den-angeboten-unserer-werbepartner-innen]

Paul Ingendaay spricht mit Hannes Langendörfer, Übersetzer des schwedischen Buches "Offenes Wasser" Ein Mann in mittleren Jahren versucht, mit dem Verschwinden seines Vaters zurechtzukommen. Vermutlich hat der sich das Leben genommen, jedenfalls zeigen die Spuren ins eiskalte Wasser im schwedischen Norden. Aber erst einmal herrscht Ungewissheit. In denselben Wochen wird der Ich-Erzähler zum ersten Mal Vater, hält die kleine Tochter im Arm und versucht zu ergründen, warum in der Generation über ihm das Leben verschwindet, während eine Generation unter ihm neues entsteht: Was haben der Tod des Vaters und die Geburt der Tochter über ihn, den Menschen in der Mitte, zu sagen? In knappen, präzisen Sätzen umkreist der schwedische Verleger und Autor Daniel Pedersen, Jahrgang 1978, in seinem Prosadebüt den Bewusstseinszustand eines Mannes in einer Ausnahmesituation. Er denkt über die Trauer nach und was sie mit dem „Sehen“ der Wahrheit eines anderes zu tun hat, durchläuft in Gedanken einige Stationen der eigenen Familiengeschichte und versucht, das Besondere seiner Situation genau zu erfassen, zwischen Verlust und Liebe, Dunkelheit und Licht, aufmerksam für die feinsten Regungen des eigenen Bewusstseins, das sich plötzlich vor eine ganz neue Herausforderung gestellt sieht. Im Gespräch mit dem Übersetzer Hannes Langendörfer werfe ich ein wenig Licht auf dieses Buch und seinen Autor. „Dann erst nimmt man die Anwesenheit eines Menschen vollends wahr“, heißt es, als der Sohn das Haus des Vaters ausräumen muss. „Die Spuren, die er in seinen Sachen hinterlässt. Und dass die Gegenstände in dem Sinn etwas von dem Menschen weitertragen, weil ein anderer Mensch andere Spuren hinterlassen hätte. Darum ist die Trauer ein Sehen.“ „Offenes Wasser“ [https://www.suhrkamp.de/buch/daniel-pedersen-offenes-wasser-t-9783518474679] von Daniel Pedersen, aus dem Schwedischen übersetzt von Hannes Langendörfer, ist erschienen im Suhrkamp Verlag, hat 111 Seiten und kostet 18 Euro. Uns gibt’s auch zum Lesen: Finden Sie hier Ihr passendes F.A.Z.-Abo. [https://abo.faz.net/?campID=INT-IPe2400001542] Mehr über die Angebote unserer Werbepartner finden Sie HIER. [https://cmk.faz.net/cms/articles/15603/anzeige/podcast-werbepartnerinnen/hier-gibt-s-weitere-infos-zu-den-angeboten-unserer-werbepartner-innen]
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