
Flurfunk Geschichte
Podcast von Daniel und Solveig
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Wir knüpfen nochmals an unsere Folge über Glanz und Elend der Aufklärung [https://flurfunk-geschichte.de/55-glanz-und-elend-der-aufklaerung/] an und blicken genauer auf das Leben eines Mannes, auf dessen Anschauung der griechischen Antike die Epoche des Klassizismus gründete: Johann Joachim Winckelmann, Begründer der modernen Kunstgeschichte und Wegbereiter der Klassischen Archäologie. Dabei kommt es Winckelmann darauf an, das Empfinden von Schönheit vernunftmäßig zu begründen und scheint in seinen Arbeiten seine eigene Vorliebe für jugendliche männliche Körper durch. Von Stendal über Nöthnitz nach Dresden 1717 in Stendal [https://www.winckelmann-gesellschaft.com/] geboren, entkommt Winckelmann seinen bescheidenen Herkunftsverhältnissen durch Bildung und Ehrgeiz. Eine entscheidende Etappe ist seine Zeit als Bibliothekar beim Grafen Bünau [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_B%C3%BCnau_(Historiker)] auf Schloss Nöthnitz bei Dresden. Dort hat er Zugang zu einer umfangreichen Bibliothek und vertieft sein Wissen über die Antike. Später wechselt er nach Dresden, wo die dortigen Kunstsammlungen – besonders die Antiken – seinen Sinn für klassische Formen schärfen und zu seiner ersten Veröffentlichung führen. Der päpstliche Nuntius in Dresden, Alberico Achinto [https://de.wikipedia.org/wiki/Alberico_Archinto], verschafft Winckelmann die Kontakte für eine Anstellung in Rom. Konversion und Karriere in Rom Um in Rom überhaupt eine Anstellung zu erlangen, konvertiert Winckelmann 1754 zum Katholizismus. Er arbeitet schließlich für den einflussreichen Kardinal Alessandro Albani [https://de.wikipedia.org/wiki/Alessandro_Albani], der eine bedeutende Antikensammlung besitzt. Ein weiterer wichtiger Kontakt ist der englische Agent und Antikenkenner Baron Philipp von Stosch [https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Stosch], dessen Sammlung von Gemmen und Skulpturen Winckelmann katalogisiert. „Edle Einfalt und stille Größe“ Der Kern von Winckelmanns Ideal: Die antike Kunst – insbesondere die griechische Skulptur [https://eu.wikipedia.org/wiki/Gedanken_%C3%BCber_die_Nachahmung_der_griechischen_Werke_in_der_Malerei_und_Bildhauerkunst] – verkörpere „edle Einfalt und stille Größe“. Winckelmann war überzeugt, dass die griechischen Künstler eine perfekte Balance zwischen Natürlichkeit und idealisierter Form gefunden hatten. Insbesondere der Apoll von Belvedere [https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_von_Belvedere] oder die Laokoon-Gruppe [https://de.wikipedia.org/wiki/Laokoon] dienten ihm als Leitbilder. Die Ästhetik des Körpers – und Winckelmanns eigene Vorlieben Winckelmann schwärmte vor allem von männlichen Körpern – nicht nur aus wissenschaftlicher Perspektive. Seine homosexuelle Orientierung, die in seiner Zeit nicht nur gesellschaftlich tabuisiert, sondern kriminalisiert war, schwang in seiner Bevorzugung antiker männlicher Heldendarstellungen immer mit. In der Folge liest Daniel ausführlich aus der berühmten Beschreibung des Torso vom Belvedere [https://de.wikipedia.org/wiki/Torso_vom_Belvedere] – ein Text, in dem Winckelmanns sinnliche, ja fast erotische Begeisterung für den männlichen Körper deutlich wird. Hier zeigt sich, wie sehr seine persönliche Orientierung sein Verständnis antiker Kunstwerke prägte. Archäologie als Wissenschaft Neben seiner Rolle als Kunsttheoretiker legte Winckelmann auch methodische Grundlagen für die Archäologie. Er war einer der Ersten, der Funde nicht nur sammelte, sondern systematisch beschrieb, datierte und in einen historischen Kontext einordnete. Seine Berichte über Ausgrabungen in Herkulaneum [https://de.wikipedia.org/wiki/Herculaneum] und Pompeji [https://de.wikipedia.org/wiki/Pompeji] machten die antike Welt für ein breites Publikum lebendig. Ein tragisches Ende Winckelmanns Leben endete abrupt: 1768 wurde er von Francesco Archangeli [https://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_Arcangeli_(M%C3%B6rder)] in Triest ermordet – vermutlich in einem Raubmord. Die Hintergründe sind bis heute nicht ganz geklärt und bieten Stoff für Spekulationen zwischen Kriminalgeschichte und Historiendrama. Dieser Geschichte folgen wir in unserem NACHKLAPP [https://steady.page/de/flurfunk-geschichte/about] zu dieser Folge. Winckelmanns Erbe Ob als „Vater der Archäologie“ oder als stilprägender Kunsttheoretiker – Winckelmanns Einfluss reicht bis heute in Kunstgeschichte, Museumswesen und die europäische Ästhetik-Debatte. Seine Ideen prägten nicht nur Generationen von Wissenschaftlern, sondern auch Künstler wie Anton Raphael Mengs und Angelika Kaufmann, Johannes Wiedewelt [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Wiedewelt] und Bertel Thorvaldsen [https://de.wikipedia.org/wiki/Bertel_Thorvaldsen], Goethe und Herder. Winkelmann wurde zum Propheten des Klassizismus. Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

In der letzten Folge haben wir uns mit den Licht- und Schattenseiten der Aufklärung beschäftigt – ihrer Suche nach Wahrheit, ihrem Hang zur Kontrolle, ihren Feindbildern. In dieser Folge knüpfen wir daran an: Wir schauen auf einen Gegner der Aufklärer, der für viele zur idealen Projektionsfläche wurde – die Gesellschaft Jesu [https://de.wikipedia.org/wiki/Jesuiten], besser bekannt als die Jesuiten. Ein Verbot mit Signalwirkung: Clemens XIV. hebt den Orden auf 1773 war Schluss. Papst Clemens XIV. [https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_XIV.] hob den Jesuitenorden mit der Bulle Dominus ac Redemptor [https://de.wikipedia.org/wiki/Dominus_ac_Redemptor] offiziell auf – ein beispielloser Akt der Selbstbeschneidung kirchlicher Macht. In der Bulle werden schwere Vorwürfe gegen den Orden erhoben: Intrigen, Machtmissbrauch, politische Einmischung, Überheblichkeit und Habgier. Wir gehen diese Punkte Schritt für Schritt durch, fragen nach den konkreten Hintergründen – und zeigen, warum der Papst kaum noch eine Wahl hatte, als der Druck von fast allen katholischen Höfen Europas auf Rom wuchs. Der Anfang: Ignatius von Loyola und die Gründung der Gesellschaft Jesu Um das Misstrauen zu verstehen, müssen wir ganz an den Anfang zurück: Ignatius von Loyola [https://de.wikipedia.org/wiki/Ignatius_von_Loyola], baskischer Edelmann und Ex-Söldner, gründete 1540 mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter den Orden der Societas Jesu. Dabei sind die Jesuiten kein Orden im eigentlichen Sinne, sondern eine Gemeinschaft von Weltpriestern, die einer gemeinsamen Regel folgen. Ihre Zahl stieg schnell an und die Jesuiten entwickelten sich rasant zu einer internationalen Gesllschaft. Wir rekonstruieren die geistigen Grundlagen, das militärisch geprägte Selbstverständnis und die enge Bindung an den Papst – die für viele schon damals verdächtig wirkten. Eliteprojekt mit globalem Netzwerk: Die Macht der Jesuiten Der Erfolg des Ordens war atemberaubend: Jesuiten betrieben im 17. Jahrhundert Hunderte Schulen und Universitäten [https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4pstliche_Universit%C3%A4t_Gregoriana] in Europa und Übersee, sie begleiteten Könige als Beichtväter, standen an der Spitze diplomatischer Missionen, leiteten wissenschaftliche Projekte und wirkten als kulturelle Mittler zwischen Kontinenten. Doch mit der wachsenden Macht wuchs auch die Feindschaft – gerade von jenen, die sich vom Einfluss der Jesuiten bedroht fühlten: dem weltlichen Klerus, adeligen Bildungsreformern, philosophischen Aufklärern. Frankreich als Konfliktherd: Jansenismus, Gallikanismus, Antijesuitismus Besonders scharf wurde der Konflikt in Frankreich. Hier trafen die Jesuiten auf einen ideologischen Gegner, der ihnen auf Augenhöhe entgegentreten konnte: den Jansenismus [https://de.wikipedia.org/wiki/Jansenismus] – eine theologisch-strenge Richtung, die Gnade und Prädestination betonte und für ihre moralische Strenge bekannt war. Jesuiten und Jansenisten lieferten sich erbitterte Auseinandersetzungen, die bald über den theologischen Rahmen hinauswuchsen. Der bekannte Mathematiker Blaise Pascal gab seiner antijesuitischen Haltung Ausdruck in seinem Werk Briefe in die Provinz [https://de.wikipedia.org/wiki/Lettres_provinciales]. Dazu kam der Gallikanismus [https://de.wikipedia.org/wiki/Gallikanismus], also die Forderung nach mehr Unabhängigkeit der französischen Kirche von Rom – was den Jesuiten, als Papsttreue par excellence, doppelt verdächtig machte. Besonders wirkmächtig wurde ein Buch, das die angeblichen geheimen Anweisungen des Generaloberen an die Mitglieder der Gesellschaft Jesu enthielt. Diese Monita Secreta [https://en.wikipedia.org/wiki/Monita_Secreta] stellten die Jesuiten als machthungrige und habgierige Organisation dar. Das anonyme Machwerk entfaltete zu Beginn des 19. Jahrhunderts seinen größten Einfluss. Geheime Macht: Nikolai, Knigge und das Bild des „Schwarzen Ordens“ Im 18. Jahrhundert waren es dann die Aufklärer, die den Ton angaben – und die Jesuiten - nach dem erfolgten Verbot der Gesellschaft - zu einem Symbol für Fanatismus und dunkle Macht machten. Insbesondere Friedrich Nicolai [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nicolai] stilisierte den Orden zu einer Art katholischem Deep State. In ihrer Vorstellung zogen Jesuiten im Verborgenen die Fäden, verhinderten Fortschritt, unterdrückten Vernunft – und manipulierten die Massen. Der Antijesuitismus wurde zur literarischen wie politischen Waffe. Weltweit im Einsatz: Missionen in China und Südamerika Dabei agierten die Jesuiten nicht nur in Europa: Ihre Missionare wirkten in Südamerika – etwa in den sogenannten Reduktionen in Paraguay [https://de.wikipedia.org/wiki/Jesuitenreduktion], wo sie eigenständige Gemeinschaften mit indigener Selbstverwaltung aufbauten – und in China, wo sie am Kaiserhof astronomische und mathematische Kenntnisse vermittelten. Diese Missionspraxis stieß allerdings auf Widerstand in Rom: Der sogenannte Ritenstreit [https://de.wikipedia.org/wiki/Ritenstreit] drehte sich um die Frage, ob beispielsweise chinesische Ahnenkulte mit dem Christentum vereinbar seien. Die Jesuiten waren für kulturelle Anpassung – der Vatikan sagte Nein. In diesem Konflikt zwischen religiösem Dogma und kultureller Öffnung gerieten die Jesuiten nun auch innerkirchlich verstärkt unter Druck. Die Gegner formieren sich: Pombal, Choiseul und der Weg zum Verbot In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts spitzte sich der politische Druck auf den Orden zu. In Portugal war es der radikale Reformer Marquês de Pombal, [https://de.wikipedia.org/wiki/Sebasti%C3%A3o_Jos%C3%A9_de_Carvalho_e_Melo] in Frankreich Außenminister Étienne-François de Choiseul, die mit Nachdruck die Vertreibung der Jesuiten betrieben. Beide nutzten einzelne Skandale, etwa die angebliche Verwicklung in Verschwörungen oder wirtschaftliche Streitigkeiten, um ein umfassendes Verbot durchzusetzen. 1764 wurden sie in Frankreich verboten, bereits 1759 in Portugal. Spanien und Neapel folgten und setzten Rom unter Zugzwang. 1773 – Das Ende und der Anfang des Mythos Mit dem Verbot 1773 verschwand der Orden offiziell – doch sein Bild blieb. Und es verwandelte sich: in ein Verschwörungsnarrativ, das erstaunlich modern anmutet. Jesuiten wurden nun als geheime Drahtzieher, als „unsichtbare Internationale“, als Gegner der Freiheit gezeichnet. Friedrich Nicolai dichtete ihnen Einfluss bis in die Französische Revolution hinein an. Die Form dieser Kritik – antielitär, kirchenkritisch, häufig antisemitisch aufgeladen – lebt in vielen späteren Erzählungen weiter, bis ins 20. Jahrhundert. Die Jesuiten sind längst rehabilitiert und wieder weltweit aktiv [https://www.jesuiten.org/]. Doch die alten Mythen haben überlebt – in Literatur, Verschwörungstheorien und kirchenkritischen Diskursen. Warum? Vielleicht, weil der Orden immer ein Spiegel war: für Ängste vor Macht, vor Bildungseliten, vor dem Fremden. Und weil er selbst nie ganz unschuldig daran war, dass man ihm so viel zutraute. Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. 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Schon oft haben wir in unseren Folgen Philosophen der Aufklärung besprochen. Nun nehmen wir uns das ganze Zeitalter vor! Wir diskutieren, was es wirklich bedeutet, aufgeklärt zu sein, und wie viel Licht die Aufklärung tatsächlich in die Dunkelheit des Unwissens gebracht hat. Solveig fasst die zentralen Ideen und Protagonisten der Aufklärung zusammen und beleuchtet die Ambivalenz dieser Epoche, die oft als der Beginn der modernen Welt gefeiert wird. Doch war es wirklich so einfach? Ein Blick auf die Aufklärer Wir beginnen mit Immanuel Kant, dessen berühmtes Zitat „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ als Leitfaden dient. Doch was bedeutet das für die Frauen und andere marginalisierte Gruppen dieser Zeit? Solveig zeigt auf, dass die Aufklärung nicht für alle Menschen gleichermaßen gilt und dass Frauen wie Olympe de Gouges und Mary Wollstonecraft gegen die gesellschaftlichen Normen ankämpfen mussten, um ihre Stimmen zu erheben. Die Schattenseiten der Aufklärung Wir werfen einen kritischen Blick auf die dunkleren Aspekte der Aufklärung, darunter Rassismus und die Abwertung von Frauen. Die Aufklärer, die sich für Freiheit und Gleichheit einsetzten, schlossen viele Menschen aus ihren Idealen aus. Wir fragen uns, inwieweit die Aufklärung tatsächlich eine positive Wende für die gesamte Menschheit bedeutete und welche Strukturen bis heute bestehen geblieben sind. Ein Aufruf zur Verantwortung In dieser Episode wird deutlich, dass die Aufklärung nicht nur eine historische Epoche ist, sondern auch ein fortwährender Prozess, der uns herausfordert, Verantwortung für unsere eigenen Überzeugungen und die Gesellschaft, in der wir leben, zu übernehmen. Wir laden euch ein, mit uns über die Lehren der Aufklärung nachzudenken und darüber, wie wir sie in der heutigen Zeit umsetzen können. Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

ACHTUNG: Mit Hilfe der Kapitelmarken kann man in dieser Folge direkt zu einzelnen Objekten der Ausstellung springen. Dazu wird auch die jeweilige Abbildung eingeblendet. Bei Spotify steht diese Funktion leider nicht zur Verfügung. Nutzt dafür einen alternativen Player oder diesen Link [https://flurfunk-geschichte.letscast.fm/episode/fg054-mythos-maria-ausstellung-im-dommuseum-brandenburg]! Diese Episode ist eine Premiere: Wir begeben uns auf eine Wallfahrt der besonderen Art. Wir haben Berlin verlassen, um einen weniger bekannten historischen Marienwallfahrtsort zu besuchen: Brandenburg an der Havel. Dort schauen wir uns eine die spannende Ausstellung mit dem Titel „Mythos Maria“ an, die sich mit der Verehrung der Mutter Gottes und der Geschichte Brandenburgs als Pilgerort beschäftigt. Ein unerwarteter Wallfahrtsort Passend zu unserer letzten Folge [https://flurfunk-geschichte.de/53-der-madonna-hure-komplex/] wurde im Dommuseum [https://www.dom-brandenburg.de/museum/] Brandenburg die Ausstellung "Mythos Maria" eröffnet. Dort erfahren wir, warum Brandenburg, heute völlig unbekannt im Kontext von Marienwallfahrten [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Marienwallfahrtsorten], eine so wichtige Rolle in der Marienverehrung spielte. Darüber erzählt uns Michael, der schon einmal bei uns im Podcast zu Gast [https://flurfunk-geschichte.de/046-die-frauen-der-hohenzollern-preussens-koeniginnen/] war. Er kennt sich nicht nur mit den Hohenzollern aus, sondern ist auch Kirchenpädagoge am Domstift. Michael erzählt uns die Geschichte des Doms, der ältesten Kirche der Region, und erklärt die Ursprünge der hiesigen Marienverehrung. Wir erfahren von der eigentlichen Wallfahrtskirche [https://de.wikipedia.org/wiki/Marienkirche_(Brandenburg_an_der_Havel)], die 1222-1240 erbaut wurde und warum sie heute nicht mehr existiert. Die Ausstellung „Mythos Maria“ Die Ausstellung [https://www.dom-brandenburg.de/fileadmin/user_upload/2025_Mythos_Maria_Flyer.pdf] zeigt rund 100 Objekte, die die vielfältigen Darstellungen Marias im Laufe der Jahrhunderte beleuchten. Wir diskutieren die verschiedenen Aspekte der Marienverehrung, ihre Rolle in der Kunst und die tiefere Symbolik, die mit der Figur der Maria verbunden ist. Maria in modernen Formen Ein zentraler Punkt der Episode ist die Frage, wie Maria heute wahrgenommen wird und welche Bedeutung sie in verschiedenen Kulturen und Religionen hat. Wir betrachten im Bereich "aller Welts Maria", wie die Ausstellung nicht nur die katholische Perspektive, sondern auch die Sichtweisen anderer Glaubensrichtungen und moderne Interpretationen einbezieht. Mit Hilfe der Kapitelmarken kann man in dieser Folge direkt zu einzelnen Objekten springen. Dazu wird auch die jeweilige Abbildung eingeblendet. Die Folge lässt sich daher perfekt bei einem Rundgang in der Ausstellung hören! Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]

In diesem Nachtrag zum Frauenjahr [https://flurfunk-geschichte.letscast.fm/episode/fg053-die-madonna-und-die-hure] blicken wir auf die Entstehung von Frauenbildern, die bis in unsere Zeit wirken. Solveig und Daniel diskutieren über die archetypischen Figuren der Madonna und der Hure, die von biblischen Vorbildern abgeleitet sind und Eingang in die Psychoanalyse gefunden haben. Wir beleuchten die biblischen Erzählungen von Maria, der Mutter Jesu, Eva, der ersten Frau, und Maria Magdalena, der Jüngerin. Dabei sind viele Überlieferungen deutlich spätere Beigaben, die im biblischen Text nicht zu finden sind. Maria – Die Madonna Wir beginnen mit der Figur Marias [https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_(Mutter_Jesu)], die als die reine und gute Frau gilt. Solveig erklärt, wie Maria in der christlichen Tradition [https://de.wikipedia.org/wiki/Christentum] verehrt wird und welche Eigenschaften sie verkörpert. Dabei werfen wir einen Blick auf die biblischen Texte und die Legenden, die ihre Rolle als Mutter und Gottesgebärerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesgeb%C3%A4rerin] prägen. Welche Erwartungen werden an Frauen in dieser Tradition geknüpft und wie beeinflusst das unser heutiges Verständnis von Weiblichkeit [https://de.wikipedia.org/wiki/Weiblichkeit]? Eva – Die Verführerin Im Kontrast zu Maria steht Eva [https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_(Bibel)], die als die erste Frau oft mit der Ursünde [https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCndenfall] in Verbindung gebracht wird. Wir diskutieren die unterschiedlichen Schöpfungsgeschichten [https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pfung_(Religion)], Evas Rolle in der biblischen Erzählung und die damit verbundenen gesellschaftlichen Implikationen. Was bedeutet es für das Frauenbild [https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenbild], dass Eva als die Verführerin gilt und im Gegensatz zur Madonna steht? Welche Auswirkungen hat dies auf die Wahrnehmung von Frauen in der heutigen Zeit? Maria Magdalena – Die Verleumdete Ein weiterer zentraler Punkt dieser Episode ist die Figur der Maria Magdalena [https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Magdalena]. Wir beleuchten ihre Rolle im Neuen Testament [https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Testament] und die Missverständnisse, die sich um ihre Person ranken. War sie wirklich die Prostituierte, für die sie lange gehalten wurde? Wir diskutieren die gnostischen Texte [https://de.wikipedia.org/wiki/Gnosis] und die Bedeutung von Maria Magdalena als Apostelin [https://de.wikipedia.org/wiki/Apostel] und erste Zeugin der Auferstehung Jesu [https://de.wikipedia.org/wiki/Auferstehung_Jesu]. Der Einfluss von Sigmund Freud Sigmund Freud [https://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Freud] spielt eine wichtige Rolle in unserer Diskussion, da er die Konzepte von Madonna und Hure in seiner Psychoanalyse [https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse] thematisiert hat – bekannt als der Madonna-und-Hure-Komplex [https://de.wikipedia.org/wiki/Madonna-und-Hure-Komplex]. Wir analysieren seine Thesen und deren Auswirkungen auf das moderne Verständnis von Sexualität und Weiblichkeit. Wie prägen diese Ideen noch heute unsere Sicht auf Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft? Ein Plädoyer für die Enttabuisierung von Sexualität Abschließend plädiert Solveig für eine Enttabuisierung [https://de.wikipedia.org/wiki/Tabu] der Sexualität und eine Abkehr von den strengen Kategorien von gut und böse. Wir ermutigen dazu, Frauen nicht länger in diese archetypischen Rollen zu pressen und die Vielfalt weiblicher Identitäten zu feiern. Seid dabei und lasst uns gemeinsam die gesellschaftlichen Normen hinterfragen! Kontakt und Unterstützung Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns über ko-fi [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte [https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte] Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf Steady: https://steady.page/de/flurfunk-geschichte [https://steadyhq.com/de/flurfunk-geschichte/] Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen Folge. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an kontakt@flurfunk-geschichte.de [kontakt@flurfunk-geschichte.de] Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei Facebook [https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte], Instagram [https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/], twitter [https://twitter.com/flurgeschichte] und threads [https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte]. Weiterer Podcast Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei Flurfunk Paulskirche [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm/]: https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm [https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm]