Kohle, Knast & Kaviar
Podcast von VierNull
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17 FolgenIm zweiten Teil der Doppelfolge zur Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte sprechen Hans Onkelbach und Christian Herrendorf über Karl Wienand. Der Politiker war in der SPD der Mann fürs Grobe. Im Auftrag des Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner kümmerte er sich um Verhandlungen in der juristischen Grauzone. Den Austausch von Informationen mit der Stasi soll er allerdings auch noch gepflegt haben, als er kein Mandat mehr dafür hatte und 1,3 Millionen D-Mark aus der DDR erhielt. Der Fall Karl Wienand wurde in Düsseldorf verhandelt – und das mit einem berühmten Mann im Zeugenstand, Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt. Eine der Fragen dabei: Raucht er oder raucht er nicht?
Hans Onkelbach und Christian Herrendorf beschäftigen sich in einer Doppelfolge mit der deutschen Geschichte. Nach dem Mauerfall wurden in Düsseldorf Mitarbeiter der Staatssicherheit der ehemaligen DDR angeklagt. Hans war als Gerichtsreporter damals dabei. Im ersten Teil der Doppelfolge berichtet er, wie er den Prozess gegen Markus Wolf erlebt hat. Der war oberster Spion seines Landes, brachte einen seiner Mitarbeiter in die Nähe des Bundeskanzlers und bestach Abgeordnete vor dem Konstruktiven Misstrauensvotum 1972. Ein weiteres Thema des Gesprächs: der Einsatz von so genannten roten Romeos.
Am Düsseldorfer Flughafen wurde 1983 ein Mann verhaftet, in dessen Koffer man rund 1,7 Kilogramm Roh-Opium fand. Zunächst erklärte er, dass es sich um ein Hausmittel für eine kranke Tante handele, dann berief er sich auf diplomatische Immunität. Tatsächlich erreichte der Fall bald das Auswärtige Amt in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn. Der Verhaftete hatte mindestens enge Beziehungen zum neuen Regime im Iran. Der Richter in Düsseldorf klagte den Mann trotzdem an und führte den Prozess auch weiter, als der mögliche Sonder-Diplomat außer Landes gebracht wurde. Warum der Fall so hohe Wellen schlug und wie er ausging, berichtet „Kohle, Knast und Kaviar“-Erzähler Hans Onkelbach im Gespräch mit seinem Kollegen Christian Herrendorf.
Der Anwalt Luigi Mancini beantragt bei der Stadt, seine Frau aus Italien zu sich nach Düsseldorf holen zu dürfen. Die Besonderheit: Die Frau ist seit zwei Jahren tot. Der Amtsarzt erlaubt, dass der gut konservierte Leichnam für wenige Tage in der Wohnung des Anwalts sein darf. Nach Ablauf der Frist weigert sich Luigi Manchini allerdings, seine Frau zu beerdigen, und versucht mit allen juristischen Mitteln, sie bei sich zu behalten. So begann 1930 der Fall, der unter dem Namen „Die Mumie von der Kö“ bekannt wurde. Die „Kohle, Knast und Kaviar“-Moderatoren Hans Onkelbach und Christian Herrendorf sprechen ausnahmsweise nicht über ein Verbrechen, sondern über eine höchst kuriose Geschichte aus Justiz und Verwaltung.
Das Team von „Kohle, Knast und Kaviar“ hat eine besondere Folge aufgenommen: live und vor 400 Zuschauerinnen und Zuschauern im ausverkauften Zakk in Düsseldorf. Dort sprachen Hans Onkelbach und Christian Herrendorf über den letzten Mord der RAF. Der damalige Chef der Treuhand-Anstalt, Detlev Karsten Rohwedder, wurde am 1. April 1991 in seinem Haus in Düsseldorf erschossen. Die beiden Moderatoren tragen Spuren und Indizien zusammen, befragen Zeugen auf der Bühne und beschäftigen sich intensiv mit der Geschichte der RAF. Hans Onkelbach hat all die Entwicklungen erlebt, als Student ebenso wie als Reporter. Der Fall ist aber auch für ihn schwer zu klären.
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