
LANZ & PRECHT
Podcast von ZDF, Markus Lanz & Richard David Precht
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In der letzten Woche empfing US-Präsident Trump zunächst Wladimir Putin in Alaska und danach Wolodymyr Selenskyj und sieben weitere europäische Führungsfiguren in Washington. Es ging um einen möglichen Frieden in der Ukraine. Wie sind diese hochkarätigen Treffen einzuschätzen? Richard David Precht stört sich an der Unterwürfigkeit, mit der Kanzler Merz und die anderen Europäer bei Trump auftraten. „Ich finde es armselig und jämmerlich, wie wir uns immer wieder an jemanden heranschmeißen, der nichts mehr von uns wissen will“, sagt er. Markus Lanz hält dagegen, er fragt sich: „Welche andere Wahl haben wir?“ Solange wir uns nicht selbst verteidigen können, müssen wir auf die Amerikaner hoffen. In dieser Folge geht es um die Zukunft der Ukraine, die Rolle Europas in der Welt und die Frage, ob deutsche Bundeswehrsoldaten schon bald zur Sicherung des Friedens in der Ukraine eingesetzt werden müssen.

Unser Staat und unsere Verwaltung sind überfordert. Das meinen zur Zeit 70 Prozent der Menschen in Deutschland. Egal ob beim neuen Personalausweises, dem Bauantrag für ein Windrad oder dem Kitagutschein – überall hakt es, es dauert zu lange und ist unnötig kompliziert. Wir müssen den Staat und seine Bürokratie „entheddern“, damit wir wieder handlungsfähig werden, fordert die Managerin und Verlegerin Julia Jäkel. Zusammen mit Peer Steinbrück, Thomas de Maizière und Andreas Voßkuhle hat sie die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ gegründet und konkrete Empfehlungen entwickelt, wie eine Reform des Staates gelingen kann. Warum ist der Staat so träge geworden? Was ist der Wert von Bürokratie? Und warum ist eine Staatsreform so wichtig für die Zukunft unserer Demokratie? Darum wird es im Gespräch mit Markus Lanz und Richard David Precht gehen.

„Langeweile ist ein Gefühl, das heute niemand mehr kennt“, meint der bekannte Psychologe Leon Windscheid. Markus Lanz und Richard David Precht sprechen in diesem Sommergespräch mit Windscheid über dieses unterschätzte Gefühl, aber auch über Stille und das Nichtstun. Warum lassen wir diese Momente so selten zu? Was macht die mediale Dauerberieselung mit uns? „Wir sind vor allem auch Körpermenschen“ so Leon Windscheid und betont, dass sich unsere Psyche schlicht der Berieselung anpasst. Aber macht uns das auch zufrieden? Das erreichen wir nur durch einen „Reichtum an innerer Welt“ so Precht.

In dieser Folge der Sommergespräche trifft Comedy auf klare Worte: Der aus Sachsen-Anhalt stammende Comedian und Podcaster Ingmar Stadelmann bringt eine Perspektive ein, die im gesamtdeutschen Diskurs oft fehlt – die ostdeutsche. „Euch fehlt die ostdeutsche Perspektive“, sagt er direkt zu Lanz und Precht – und liefert sie gleich selbst. Es geht um seine Kindheit in der DDR, um das Gefühl von Entwertung nach der Wende und um die Frage, warum die AfD gerade im Osten so stark ist. „Wenn die Freiheit und Demokratie Werte der Wiedervereinigung sind, du erlebst sie aber als Demütigung und Abwertung, dann werden Freiheit und Demokratie wahrscheinlich nicht deine Werte.“ Ein offenes, nachdenkliches Gespräch über Herkunft, Identität – und über das, was Deutschland noch immer teilt.

Warum spricht niemand mehr über das Klima? Über diese Frage diskutieren Markus Lanz und Richard David Precht mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer. „Wir sind einfach etwas krisenmüde“, sagt Neubauer angesichts der zahlreichen Kriege und Krisen. Richard David Precht meint, dass sich „der Zeitgeist in mehrerlei Hinsicht verändert hat“. Der Rechtspopulismus boomt und das kleine Zeitfenster für mehr Klimaschutz hat sich schon wieder geschlossen. Markus Lanz macht deutlich, dass in Zeiten der Wirtschaftskrise auch weniger Geld für Klimaschutz da ist. Dem widerspricht Luisa Neubauer, denn schon jetzt wirke sich der Klimawandel negativ auf die Wirtschaft aus. Außerdem berichtet Luisa Neubauer, wie sie mit starken Anfeindungen in den Sozialen Medien umgeht.