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Dass es im Sommer heiß ist, das ist erwartbar. Doch die Hitze wird an vielen Orten immer mehr zu Belastung - gerade wenn es wegen des Klimawandels extrem heiß wird. Gibt es dann in Städten noch jede Menge Beton und Co, heizt sich alles noch mehr auf. Am Bodensee kämpfen 13 Kommunen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegen die Hitze und treten im "Spiel ohne Grenzen" gegeneinander an [https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/bodensee-stiftung-projekt-zu-mehr-gruen-weniger-hitze-in-staedten-100.html]. Wer Klimaschutzmaßnahmen umsetzt, bekommt Punkte. Aber wie genau sieht das aus? KOMMUNEN AM BODENSEE: WENIGER HITZE DURCH KLIMA-SCHUTZMASSNAHMEN Mit dabei ist auch die private Umwelt- und Naturschutzorganisation Bodensee-Stiftung. Sven Schulz ist Teamleiter Unternehmen und biologische Vielfalt bei der Stiftung. Er nennt verschiedenen Maßnahmen im Gespräch mit SWR Aktuell Moderator Stefan Eich. So seien etwa junge Bäume gepflanzt worden, aber es gebe auch Ungewöhnlicheres: "zum Beispiel das Green Gym" - ein Angebot der Stadt, gemeinsam im Grünen Sport zu machen und sich beim Heckenschnitt zu engagieren, so Schulz. Es gehe aber auch darum, die Kommunen fit für die Zukunft [https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/wie-sich-eine-stadt-wie-konstanz-an-den-klimawandel-anpasst-100.html] zu machen: Wie sollte mit Blick auf den Klimawandel geplant werden? Als Beispiel nennt Schulz den „Grün-Dach-Index“. Er zeige, wie viel Quadratmeter Gründach [https://www.swr.de/leben/verbraucher/so-hilft-dachbegruenung-gegen-die-klimakrise-100.html] es pro Einwohner gibt. Was dicht bebaute Städte tun können, um sich an den Klimawandel optimal anzupassen und warum wir Grünflächen in Zukunft laut Sven Schulz anders denken sollten, das erklärt er ebenfalls.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt die baulichen Zustände in Polizeidienststellen [https://www.tagesschau.de/inland/polizei-marode-dienststellen-100.html]. In Deutschland gebe es hunderte marode Gebäude - und auch bei den Autos gebe es große Probleme, sagte Hagen Husgen, Mitglied des GdP-Bundesvorstands, dem "Münchner Merkur". Wie sieht es in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aus? Aline Raber von der GdP in Rheinland-Pfalz zeigte [https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/polizei-beklagt-marode-dienststellen-inspektionen-gdp-100.html] sich nicht ganz so unzufrieden. Die Autos seien in Ordnung, in einigen Dienststellen gebe es zwar schon Probleme, aber da sei das Land dran: "Das sind Dienststellen, die verschiedene Mängel aufweisen." Das habe man nach einem Termin mit der Presse aufgenommen, priorisiert und werde jetzt abgearbeitet. Zudem gebe es alte denkmalgeschützte Gebäude - dort werde es problematisch, etwas zu machen, sagte Raber. AUCH IN EINIGEN DIENSTSTELLEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG BRÖCKELT DER PUTZ Auch in Baden-Württemberg gibt es nach Recherchen unseres Korrespondenten Knut Bauer Polizeireviere mit veralteten Sanitäreinrichtungen, schlecht funktionierenden Heizungen oder fehlendem Sonnenschutz. Dies sei zwar nicht der Allgemeinzustand - "nach Angaben der GdP ist die Arbeit in einigen Dienststellen aber eine Zumutung." HITZE UND MÄUSEKOT AN DER DECKE "Die GdP berichtet von einem Beamten, der in seinem Büro, früh Morgens um 7 Uhr, schon eine Temperatur von 32 Grad hatte, weil das Gebäude weder Sonnenschutz noch Klimaanlage hat. Im Polizeirevier Mannheim ist laut Gewerkschaft immer wieder Mäusekot von der Decke auf die Schreibtische gefallen. Als schließlich die Renovierungsarbeiten begonnen haben, lag eine tote Ratte hinter dem Kühlschrank", so Bauer. Was das baden-württembergische Innenministerium zu diesen Zuständen sagt, darüber hat SWR Aktuell-Moderator Ralf Hecht mit Knut Bauer aus der SWR Redaktion Landespolitik in Stuttgart gesprochen.

Die Wildkatzen kehren zurück in unsere Wälder. Allein im Nationalpark Hunsrück-Hochwald leben inzwischen etwa 100 Tiere, in ganz Rheinland-Pfalz sind es geschätzt 3.000. Auch entlang der Rheinebene, am Schwarzwald-Rand und im südlichen Odenwald werden immer wieder Tiere nachgewiesen. Für den Artenschutz ist das ein Erfolg. Sorgen macht den Naturschützern aber, dass sich Wildkatzen und Hauskatzen vermischen. Vor allem in Baden-Württemberg sind diese sogenannten Hybride ein Problem. "Wildkatzen und Hauskatzen sind völlig verschiedene Arten", sagt Dominic Hahn vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Die Hauskatze stammt von der Falbkatze ab. Diese kommt in Nordafrika und im Mittleren Osten vor und kam erst über die Domestizierung mit den Römern zu uns." HYBRIDISIERUNG: ERBGUT VON HAUSKATZEN VERBREITET SICH UNTER WILDKATZEN Das Problem an der Hybridisierung [Vermischung] sei, dass die Mischlinge selbst "genauso fortpflanzungsfähig sind wie Hauskatzen und Wildkatzen - damit bleiben sie auch unter den Wildkatzen. Je häufiger die Hybridisierung passiert, umso mehr Hauskatzenerbgut und Hauskatzenmerkmale verbreiten sich unter den Wildkatzen", so Hahn. > Eine Wildkatze ist menschenscheu und kann sich alleine im Wald selbstversorgen. Wildkatzen haben einen massigen Schädel und ein viel dichteres Fell. Das ist besonders wichtig für die harten Winter. Bei einer Vermischung kommen dann eben Zwischenstufen heraus: Das Fell ist nicht mehr ganz so dicht und der Körperbau ist anders. > > > Quelle: Dominic Hahn, Projektkoordinator Wildkatzenwälder von morgen beim BUND Baden-Württemberg HYBRID-KATZEN HABEN BESSERE ÜBERLEBENSCHANCEN ALS WILDKATZEN Bedingt durch mildere Winter hätten diese Mischlinge inzwischen aber bessere Überlebenschancen und bleiben in der Population. Ein weiterer Punkt, sagt Dominic Hahn: "Krankheiten von Hauskatzen findet man inzwischen auch unter Wildkatzen. Die Wildkatze kommt aber sehr schlecht mit Hauskatzenkrankheiten zurecht. Die Hybride dagegen haben diese Hauskatzen-Gene und sind deshalb von ihrem Immunsystem fitter gegen diese Krankheiten." Wildkatzen haben demnach nicht mehr den Überlebensvorteil im Winter. Gleichzeitig schwächt die Übertragung von Hauskatzenkrankheiten die Wildkatzen. - Schlechte Karten also für die Wildkatze, die gerade wieder in unsere Wälder zurückgekehrt ist? Darüber und welche Lösungen es gibt, um die Vermischung zurückzufahren, hat SWR Aktuell-Moderator Moritz Braun mit Dominic Hahn gesprochen.

Jungen Menschen eine Stimme geben - das wollen die Vereinten Nationen mit dem Internationalen Tag der Jugend. Schließlich sitzen sie nicht in den Parlamenten und dürfen bis zu einem gewissen Alter auch nicht wählen. Um dennoch gehört zu werden, gibt es Jugendparlamente und Jugendräte. Tuana Fincke ist Vorstandsmitglied im Jugendrat von Koblenz. "Ein Dauerthema ist Mobilität. Wir haben Anträge für Zebrastreifen in der Nähe von Schulen gestellt", sagt die 17-Jährige. Auch umweltfreundlicher Verkehr ist ein großes Thema für die 24 Mitglieder des Koblenzer Jugendrats, ebenso wie Freizeitflächen und Aufenthaltsorte für Jugendliche, "wo man auch mal ein bisschen lauter sein und mit Freunden herumsitzen kann." TEILWEISE FRUSTRIEREND, DASS ENTSCHEIDUNGSPROZESSE SO LANGE DAUERN Um ihre Anliegen einzubringen, arbeiten die Gruppen des Jugendrats auch mit dem Koblenzer Stadtrat und verschiedenen Ausschüssen zusammen. > Wir merken, dass wir in jedem Fall einen Einfluss haben. Wir können Anträge stellen und Stellungnahmen verfassen. Aber es ist sehr personenabhängig, mit wem wir da gerade sprechen. Für viele ist es teilweise sehr frustrierend, dass die Entscheidungsprozesse so lange dauern. Die Legislaturperiode des Jugendrats dauert zwei Jahre. Für die Stadtpolitik sind zwei Jahre nichts - dann bekommt man die Umsetzung eines Themas am Ende nicht mehr mit, man merkt gar nicht, dass es etwas gebracht hat, dass man sich dafür zwei Jahre lang eingesetzt hat. > > > Quelle: Tuana Fincke (17), Vorstandsmitglied im Jugendrat von Koblenz Tuana Fincke sitzt bereits im vierten Jahr im Koblenzer Jugendrat. Ob sie glaubt, dass Jugendliche generell von den Politikern genügend wahrgenommen werden, darüber hat Tuana Fincke mit SWR Aktuell-Moderator Moritz Braun gesprochen.

Ständig ans Essen denken, strenges Kalorienzählen, exzessiv Sport machen: Wenn das das Leben bestimmt, ist häufig eine Essstörung der Grund. Dabei gibt es verschiedene Formen, wie zum Beispiel Magersucht [https://www.swr.de/swrkultur/doku-und-feature/gefaehrliche-freundschaften-im-hungern-nicht-allein-swr2-feature-2024-01-12-100.html] oder Bulimie. Essstörungen werden vor allem bei Frauen festgestellt, die Zahl der Betroffenen steigt [https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/essstoerung-mit-14-diese-auswirkung-kann-social-media-tiktok-haben-100.html]. Das Statistische Bundesamt gibt an, dass immer mehr Mädchen und Frauen wegen einer Essstörung im Krankenhaus behandelt werden. Dass es junge Frauen so häufig trifft, hat mehrere Gründe, sagt Sabine Dohme. Sie ist pädagogische Fachkraft beim Versorgungszentrum ANAD, einer Anlaufstelle für Essstörungen in München. MAGERSUCHT, BULIMIE UND CO.: GRÜNDE FÜR ESSSTÖRUNG SIND VIELSCHICHTIG Gerade in der Pubertät, sagt sie, verändere sich die hormonelle Balance und das Körperbild sehr stark - Risikofaktoren für eine Essstörung bei manchen Menschen, gerade wenn sie psychisch vorbelastet [https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/psychisch-krank-jugendliche-rlp-dak-studie-depression-angststoerung-essstoerung-100.html] seien. Und: Die Pubertät setze immer früher ein. Den großen Anstieg an den Fallzahlen macht Dohme auch an unrealistischen Schönheitsidealen fest, die in den sozialen Medien gezeigt werden und den Vergleichsdruck erhöhten. Deshalb ist Dohme auch online unterwegs - als digitale Streetworkerin im Rahmen des Projekts "DigiStreet". Wie ihre Arbeit dort konkret aussieht und wie sie damit potenziellen Betroffenen helfen kann, erklärt Sabine Dohme im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.