Im Zweifel für den Angeklagten

Er ist Berufskrimineller und hat inzwischen ein Menschenleben auf dem Gewissen. Dafür soll er eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Doch er kann eine Justizvollzugsbeamtin dazu bringen, ihm bei der Flucht zu helfen. Die dauert keine fünf Minuten. Was passiert mit der alleinerziehenden Beamtin? Das Gericht steht vor keiner leichten Entscheidung.

Ronald Schill kennen einige aus Reality-TV-Shows wie Promi Big Brother. Eigentlich ist Schill aber mal Richter und sogar zweiter Bürgermeister der Stadt Hamburg gewesen. Er wird mit populitischen Forderungen bekannt, kommt gut an und das, obwohl es mit ihm als Richter im Gerichtssaal auch gerne mal chaotisch zugeht. Auch, dass er selbst ein Verfahren am Hals hat, scheint seiner Karriere nicht hinderlich zu sein. Ihm wird Rechtsbeugung vorgeworfen doch er kommt damit davon.

Er hatte nicht vor, sie umzubringen. Er wollte nur bei ihr einbrechen und ein bisschen was Wertvolles erbeuten. Er muss lebenslänglich hinter Gittern und wird dann vergessen, ohne Chance, nach 15 Jahren freizukommen. Oder hat er die Chance selbst verpasst, weil er doch gar nicht so unschuldig ist, wie er sich gibt?

Es hätte ein ganz üblicher Fall eines Delikts wegen illegalen Drogenhandels werden können. Damit kennen sich alle Beteilgten vor Gericht aus, das ist nichts außergewöhnliches. Doch als dem Angeklagten ein vergleichsweise absurd hohes Strafmaß droht, kommen Absprachen seiner Verteidigung mit der Staatsanwaltsschaft vor Gericht. Der Anwalt des Angeklagten steht jetzt vor dem selben Gericht wie sein Mandant.

Jörg Immendorf zählt zu Deutschlands bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Er führt ein Leben in Saus und Braus und voller Exzesse, auch als er von seiner unheilbaren Nervenkrankheit erfährt. Seine 30 Jahre jüngere Frau ist schwanger als sie erfährt, dass ihr Mann in einem Hotel kokst und Sexarbeiter*innen um sich schart. Vor Gericht sagt Immendorf, er brauche das, er komme nicht klar damit, so krank zu sein. Der Richter grillt ihn trotzdem.