
Alles Blau
Podcast von Caroline Palla
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Die Zürcher Künstlerin Esther Eppstein hat mit ihrem Kunst-und-Bau-Projekt «message salon embassy Zürich Nord», das sie für die Baugenossenschaft «mehr als wohnen» konzipiert und realisiert hat, einmal mehr den Nerv der Zeit getroffen. Zwischen August 2017 und Oktober 2018 lud Madame l‘Ambassadeur Esther Eppstein für Slots von jeweils drei Monaten vorwiegend aus Osteuropa stammende Gastkünstler*innen nach Schwamendingen ein, die im Hunziker Areal wohnten und arbeiteten, und sich gleichzeitig mit der Schweizer Kunstlandschaft vernetzen konnten. Welche Rolle Eppstein dabei gespielt hat, welche Vorstellungen sie von der Zusammenarbeit mit ihren resident artists hatte und inwieweit diese Vorstellungen im Verlauf der «message salon embassy Zürich Nord» eingelöst wurden - davon erzählt Eppstein im Staffelfinale von Alles Blau Podcast.

Im Sommer 2017, anlässlich der alljährlichen Stipendienausstellung im Zürcher Helmhaus, machte sich ein eigenartiges Gebilde aus Ölheizungs-Radiatoren, die mit der brachialen Gewalt einer hydraulischen Presse verformt und mit Heizrohren miteinander verbunden waren, besonders bemerkbar. Es handelte sich um ein «Drop-Out»-Objekt der Bildenden Künstlerin Ilona Ruegg (*1949 in Rapperswil), ihres Zeichens Meisterin in der Kunst der Zweckentfremdung alltäglicher Objekte und deren Überführung an einen Ort des Dazwischen, wie eine gross angelegte Schau im Kunst(zeug)haus Rapperswil im Jahr 2013 eindrücklich demonstrierte. Alles Blau Podcast Episode 15 lädt uns dazu ein, Ilona beim Denken über realisierte, (noch) nicht realisierte und sich in der Weiterenwicklung befindende Arbeiten zuzuhören. «Cut / Staccato» (2018) «And if you came only to take care of the caretaker, who would take care of you in your place?», (1998) «Town Town» (1996/2000) «TIEFLADER / Zeitbau 3» (2006) «Erlkönig» (2018/2019) https://www.ilonaruegg.com

Als Jugendlicher wollte Adnan Softić (*1975 in Sarajevo) Architekt werden. Als der Bosnienkrieg ausbricht, folgt er seiner Schwester nach Hamburg und lebt die ersten Monate auf einem Flüchtlingsschiff. Von Anfang an trotzt er den Erwartungen, mit denen er sich als Bildender Künstler mit Migrationshintergrund konfrontiert sieht. Das bedeutet nicht, dass seine persönliche Geschichte keinen Einfluss auf seine Arbeit hätte. Seinen ersten Film («Festes Gewerbe oder Der Körper ist mein Tempel», 1999) dreht er im vom Krieg gezeichneten Sarajevo, und auch die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Wasser und in exterritorialen Räumen wird in mehreren seiner künstlerischen Arbeiten verhandelt. Der Kurzfilm «Bigger Than Life» (2018), und das ein Jahr zuvor veröffentlichte Buch «A Better History / Eine bessere Geschichte» gehen direkt aus Softićs vertieften Auseinandersetzung mit dem monumentalen Bauvorhaben «Skopje 2014» hervor, anhand dessen der Künstler untersucht, wie eine Regierung – in diesem Fall die mittlerweile abgelöste Regierung Mazedoniens – für sich beansprucht, grosse Geschichte zu schreiben und eine (nationale) Erinnerung ohne jegliche archäologische Basis frei zu erfinden. Filmfiguren wie Vasil, der Nationalist, oder Jovana, die dem schleichenden Verlust der Vergangenheit von ihrem Küchenfenster aus zuschaut, vertreten unterschiedliche Standpunkte, die in Adnans Film genauso wie in Skopje nebeneinander bestehen. «Bigger Than Life» feierte dieses Jahr auf den 64. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen Premiere und wurde mit dem 3sat-Förderpreis ausgezeichnet. Adnan Softić ist der fünfte und letzte artist in residence, der im Rahmen von Esther Eppsteins Kunstprojekt «message salon embassy Zürich Nord» für elf Wochen zu Gast in der Wohnbaugenossenschaft «mehr als wohnen» im Hunzikerareal, Zürich Örlikon, war. Das Gespräch fand fand am 27. September 2018 statt und wurde von «message salon embassy» und Madame l'Ambassadeur Esther Eppstein koproduziert. https://www.kinolom.com http://messagesalon.ch

Nadja Ullmanns (*1968) künstlerisches Werk, das Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation und Objekte umfasst, entsteht und lebt gewissermassen in einem einzigartigen Schau-Atelier im Zürcher Kreis 5. Lange Zeit war nicht klar, ob die gebürtige Baslerin einen künstlerischen Weg einschlagen würde oder nicht doch das Textilunternehmen ihrer Familie in vierter Generation weiterführen sollte. In der Sprecherkabine zeichnet sie diesen alles andere als gradlinigen Weg für uns nach. Ullmanns Leinwände wachsen durch das manchmal jahrelange Auftragen und wieder Abschleifen von Farbe, Lack oder Spachtelmasse zu vielschichtigen Bildobjekten heran. Indem sie ihren langsamen Schaffensprozess für eine interessierte Öffentlichkeit sichtbar macht, stellt sie gängige Kriterien von «unvollendet» und «vollendet» infrage und exponiert in ihrem «atelier offen» (der Name ist Programm) nebst ihrer Arbeit auch einen Teil von sich selbst. Diesen Herbst macht Ullmann den Schritt nach draussen und zeigt ihre Werke an der «FATart» in Schaffhausen und vom 23. November bis 2. Dezember 2018 im Rahmen der «Kunst: Szene Zürich 2018». https://www.atelieroffen.ch https://www.fatart.ch http://www.kunstszenezuerich.ch

This new episode of Alles Blau with Desislava Pancheva (*1986 in Sofia) was recorded during the men's soccer world cup, and more specifically the morning after a tie between Switzerland and Costa Rica, which had clearly taken a toll on Desislava's voice. Nonetheless, she proved super resilient as she generously shares her story from her upbringing in Sofia, to studying in Brighton, UK as well as Milan, Italy, to opening her first studio/gallery/library, of motherhood, a short stint as a bar owner, to finally founding «Hip Hip Library», the «Sofia Art Book Fair» and really focus on «the book thing». All these different activities are driven by her need to continually reinvent herself («One of my worst fears is apathy and boredom») and evidence the stellar networker that she is. Our conversation starts and ends in Bulgaria, in the Balkans, at the gateway to the Middle East, a geographical place of constant conflict that inevitably informs the lifes of those who live in it. Alles Blau #12 is co-produced by Esther Eppstein's «message salon embassy Zürich Nord», where Desislava Pancheva is the current artist in residence. http://sofiaartbookfair.com/en/ https://www.facebook.com/hiphiplibrary/ http://messagesalon.ch