
Höre ÄrzteTag
Podcast von Ärzte Zeitung
ÄrzteTag - der Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.
Kostenlos testen für 30 Tage
4,99 € / Monat nach der Testphase.Jederzeit kündbar.
Alle Folgen
714 Folgen
Das KBV-Vorstandsmitglied gibt Tipps für den ePA-Einsatz. Der Startschuss dürfte in der ganzen Republik zu hören sein, wenigstens in den Köpfen vieler Ärztinnen und Ärzte, Praxisteams, bei den PVS-Herstellern und Krankenkassen – und wohl auch bei vielen Patientinnen und Patienten: Ab Dienstag, 29. April beginnt der bundesweite Roll-out für die elektronische Patientenakte. Sobald die entsprechenden Updates für die Praxisverwaltungssysteme angekommen und eingespielt sind, können dann alle Praxen damit beginnen, die bereits für knapp 70 Millionen gesetzlich Versicherte angelegten E-Akten zu befüllen. Nur rund fünf Prozent der Versicherten sollen im Durchschnitt nach Angaben der Krankenkassen der Anlage einer ePA widersprochen haben. Steiner empfiehlt „Warm-up-Phase“ Was der Start der ePA für die Praxen bedeutet, das erläutert KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner im „ÄrzteTag“-Podcast. Es gehe jetzt nicht darum, ob die Praxen reif für die ePA sind, merkt sie gleich zu Beginn des Gesprächs an, sondern darum, ob die ePA so weit ist, dass die Praxen damit sinnvoll arbeiten können. Von der Seite der Praxisverwaltungssysteme (PVS) her könne man sagen, dass 99 Prozent der Anwender mit einem PVS arbeiten, das die erforderlichen Konformitätsbescheinigungen der gematik erhalten hat. Steiner empfiehlt den Praxen, bevor sie versuchen, die ePA im Praxisalltag einfach zu nutzen, zunächst eine „Warm-up-Phase“ vorzuschalten, einmal das Hoch- und Herunterladen von Dokumenten in die Akte und aus der Akte heraus durchzuspielen. Wer in der Praxis für das Befüllen der Akte zuständig ist, könne jedes Team für sich intern absprechen, die Leistung sei jedenfalls delegierbar, betont Steiner. Aufklärung über ePA auch in Praxen Im Podcast-Gespräch nimmt das KBV-Vorstandsmitglied auch die Krankenkassen aufs Korn, die häufig ihre Mitglieder nur unzureichend über die „ePA für alle“ informiert hätten. Nun bleibe die Aufklärung häufig an den Praxen hängen. Steiner macht auch deutlich, welche Daten in die ePA hochgeladen werden sollten, wann es überhaupt nötig – und manchmal auch wichtig – ist, in die Akte zu schauen und wie die Abrechnung der Erstbefüllung vorzunehmen ist. Nicht zuletzt erläutert sie den medizinischen Nutzen der ePA, der in der elektronischen Medikationsliste bereits andeutungsweise zu spüren sei.

5. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ 🎙️ In der fünften Episode unserer Podcast-Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“ sprechen wir mit Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), ausführlich über den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Hubmann äußert sich skeptisch und bewertet das Papier kritisch: „Man braucht viel Starkbier, um die Quintessenz zu vertragen.“ 🍻 Er kritisiert vor allem, dass es im Vertrag an klarer Prioritätensetzung mangelt und wichtige gesundheitspolitische Maßnahmen nur halbherzig angegangen würden. Laut Hubmann zeigt sich die Koalition zwar ambitioniert, doch die Umsetzung bleibt unklar: „Es fehlt das klare Commitment, in welcher schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation wir sind.“ 💼 Besonders problematisch findet er, dass trotz der versprochenen Verbesserungen in der medizinischen Versorgung an Beitragsstabilität festgehalten wird, wodurch unklar bleibt, wie diese finanziert werden sollen. Beim Thema Prävention äußert sich Hubmann enttäuscht, da zentrale Aspekte wie gesunde Ernährung und Verhältnisprävention nur vage angeschnitten werden. Er betont dazu pointiert: „Dieses Thema ‚jeder darf selbstbewusst entscheiden‘ – wenn ich das aufs Steuersystem umlege, würde das bedeuten: Jeder darf seinen Steuersatz selber festlegen.“ 💡 Auch die politische Haltung zu Maßnahmen wie einer Zuckersteuer kritisiert Hubmann scharf, da gesellschaftspolitische Änderungen vermieden würden und Verantwortung lieber an das Gesundheitssystem weitergereicht werde. In der Podcast-Reihe wiederkehrendes Thema ist die „enkeltaugliche“ Gesundheitspolitik, für die sich Hubmann stark macht. Ist der Koalitionsvertrag enkeltauglich? „Ich würde sagen, man zeigte sich stets bemüht.“ 🤷 Er fordert zudem einen ehrlicheren Umgang der Politik mit finanziellen und gesellschaftlichen Herausforderungen und mahnt: „Wir haben Politikerinnen und Politiker, denen wir diese Verantwortung übertragen haben, und das sollten wir viel ernster nehmen.“ ⚠️ Hubmanns Fazit: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ 🧠 Seine Sorge, dass notwendige Reformen im Alltag politischer Realitäten steckenbleiben könnten.

bvitg-Geschäftsführerin spricht über neue Anwendungen für Praxen. Von der Abrechnungsmaschine zum Universalwerkzeug in Arztpraxen: Der Praxiscomputer hat in den vergangenen Jahrzehnten eine große Metamorphose hingelegt. Gerade in letzter Zeit hat sich bei den Anwendungsmöglichkeiten von Software in Praxen und für deren Vernetzung viel getan, was in der Praxisorganisation zeitsparend eingesetzt werden kann. Nach Abschluss der Gesundheits-IT-Messe DMEA in der vergangenen Woche in Berlin stellt sich nun die Frage: Welche dieser vielen Neuerungen bestehen schon heute den Praxistest? Im „ÄrzteTag“-Podcast gibt Melanie Wendling, Geschäftsführerin des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg), genau auf diese Fragen Antworten. Zum Beispiel: Was kann ich in der Praxis schon jetzt mit der elektronischen Patientenakte (ePA) anfangen? Die Medikationsliste beispielsweise gebe doch schon jetzt einen neuen Überblick über Medikamente, die ein Patient oder eine Patientin einnimmt, ob die per E-Rezept aufgeschriebenen Mittel auch in der Apotheke abgeholt wurden, und welche Arzneimittel Kolleginnen und Kollegen verordnet haben. Noch habe die ePA längst nicht ihr volles Potenzial entwickelt, so Wendling im Gespräch, aber sie sei überzeugt, dass die Akte auf Dauer dazu beitragen könne, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Ärztinnen und Patienten gestärkt werde, wenn letztere durch die ePA besser informiert seien. Im Podcast empfiehlt die Geschäftsführerin des bvitg den Praxsteams, die Prozesse in den Praxen infrage zu stellen. So seien beim E-Rezept ganz neue Möglichkeiten dazu gekommen, die helfen, den Vorgang zu rationalisieren, etwa die Stapelsignatur oder die Komfortsignatur. Auch spricht Wendling über die Möglichkeiten der Cloud für die Nutzung von Praxissoftware oder für den TI-Zugang sowie über die Probleme mit der „deutschen“ Interpretation der EU-Datenschutzgrundverordnung und die Anforderungen an eine praktikable Digitalisierung. Nicht zuletzt geht es um die neuen Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz – „das große Thema auf der DMEA“, so Wendling. „KI entbindet Ärztinnen und Ärzte nicht von der Sorgfaltspflicht“, betont die Verbandsvertreterin. Und sie beschreibt, warum „der Fehler bei der Anwendung von Gesundheits-IT manchmal auch zwischen den Ohren liegt“.

Seit 25 Jahren im Einsatz gegen Stigmatisierung von jungen Menschen mit psychischen Problemen. Bis zu 80 Prozent aller psychischen Krisen und Erkrankungen beginnen bereits in Kindheit, Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. Wenn Betroffene früh genug Hilfe bekommen, lässt sich also viel Leid ersparen. Genau dafür setzt sich der in Leipzig gegründete Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ seit nunmehr 25 Jahren ein. Die jungen Menschen werden dort abgeholt, wo sie gerade sind: in Schule, Studium oder Ausbildung. Dabei setzt das Team um Gründerin Dr. Manuela Richter-Werling auf ein besonderes Konzept: Gearbeitet wird in sogenannten Tandems aus fachlichen und persönlichen Expertinnen und Experten. Die fachlichen Experten kommen etwa aus der Medizin, so wie Dr. Michael Kroll, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Helios Park-Klinikum Leipzig. Die ehrenamtlichen, persönlichen Experten haben selbst seelische Krisen gemeistert und können somit aus erster Hand von ihren Erfahrungen berichten. Eine von ihnen ist Anna Feuerbach, die mittlerweile hauptamtlich für den Verein tätig ist. „Die Erfahrung zeigt, dass diese Mischung aus Aufklärung, Information und Kennenlernen von Menschen, die selbst Krisen erlebt haben, sehr wirksam ist“, betont Richter-Werling. Der Erfolg spricht für sich: Mittlerweile ist „Irrsinnig Menschlich“ an 139 Standorten in Deutschland sowie in Österreich, der Slowakei und Tschechien vertreten – und wächst weiter. Der Verein wurde schon vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem 1. Platz des Springer Charity Awards 2024. Im „ÄrzteTag“-Podcast blicken Dr. Manuela Richter-Werling, Dr. Michael Kroll und Anna Feuerbach auf eine bewegte Geschichte zurück und wagen auch einen Blick in die Zukunft: Was muss gesellschaftlich und politisch passieren, um die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu beenden? Und wie schafft man es in Zeiten multipler Krisen, sich die psychische Gesundheit zu bewahren?

Klaus Rupp von der TK über den Stand der E-Verordnung für Hilfsmittel Die Klagen von IT-affinen Ärztinnen und Ärzten werden lauter, dass nicht alle Verordnungen so wie das E-Rezept elektronisch ausgestellt werden können. Es sei lästig, immer überlegen zu müssen, wie eine Verordnung gerade umgesetzt werden kann, bei BtM mit Nadeldrucker für den Durchschlag, bei Arzneimitteln mit digitaler Signatur online und bei Hilfsmitteln auf normalem Papierrezept. Ein Konsortium von sieben großen Krankenkassen mit 34 Millionen Versicherten ist nun im November angetreten, um zumindest für orthopädische Hilfsmittel die nächste Stufe zu testen. Bei der Gesundheits-IT-Messe DMEA wird der Fortschritt des Projekts vorgestellt. Im „ÄrzteTag“-Podcast berichtet Klaus Rupp, Leiter Versorgungsmanagement bei der Techniker Krankenkasse, für das Konsortium über die Fortschritte des Projekts. Bislang sind zwei Softwarehäuser beteiligt, Medisoftware und CompuGroup Medical, deren Anwender sich am Projekt beteiligen können. Erste Ärztinnen und Ärzte seien gewonnen, auch Hilfsmittelhersteller und Sanitätshäuser seien mittlerweile beteiligt. Im Gespräch erläutert Rupp, * wie es gelungen ist, bei Hilfsmitteln eine hohe Abdeckung zu erreichen, * wie eine regionale Clusterung dazu beitragen soll, Praxen, eingeschriebene Patienten und Sanitätshäuser zusammenzubringen, * welche Besonderheiten bei der E-Verordnung von Hilfsmitteln zu beachten sind, * wie die E-Verordnungen technisch vor dem Zugriff von Hackern geschützt werden * und wie die Ergebnisse des Projekts für einen Roll-out durch die gematik genutzt werden könnten.
Kostenlos testen für 30 Tage
4,99 € / Monat nach der Testphase.Jederzeit kündbar.
Exklusive Podcasts
Werbefrei
Alle frei verfügbaren Podcasts
Hörbücher
20 Stunden / Monat