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ÄrzteTag
Podcast von Ärzte Zeitung
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Die Vorsitzende des VDAB im Gespräh Kontrolle der Medikamenteneinnahme, Blutzuckermessung, Blutdruckmessung, Stützstrümpfe anlegen: Ambulante Pflegedienste haben sehr kleinteilige Aufgaben vor Ort bei den Patienten – alles von A bis Z durchreglementiert, inklusive Verordnung durch den behandelnden Arzt oder die Ärztin. Über den „alltäglichen Wahnsinn“ der Zusammenarbeit zwischen Praxen und ambulanten Pflegediensten berichtet im „ÄrzteTag“-Podcast Petra Schülke, die stellvertretende Bundesvorsitzende des Bundesverbands Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB). Die Pflegerinnen und Pfleger seien die Augen und Ohren der Praxen bei den Patienten und nähmen Veränderungen im Krankheitsbild wahr, erzählt Schülke, die einen ambulanten Pflegedienst in der Region Hannover führt. Dabei gebe es Praxen, mit denen sie gerne zusammenarbeitet, und solche, bei deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Pflegerinnen und Pfleger sich nicht wertgeschätzt fühlen – oder die überhaupt nicht erreichbar seien. Wie gerade bei Fragen der Erreichbarkeit die Telematikinfrastruktur zukünftig helfen könnte und woran es hängt, ist ebenfalls Thema im Gespräch. Vor allem aber erzählt die Pflegemanagerin über die Probleme mit dem Muster 12, dem Formular für die Verordnung häuslicher Krankenpflege (HKP), zum Beispiel die Begründung der Veränderung einer Verordnung mit der richtigen Diagnose – zum Beispiel nicht I10 bei einer hypertensiven Krise, sondern eher I16.9. Leider gebe es zu wenig Hilfe von den Praxisprogrammen in diesen Fragen, klagt Schülke. Vor allem die „Misstrauenskultur“ und die Kontrolle durch Bürokratie erschwerten den Alltag. So fragten Kassen parallel bei Praxen und in Pflegediensten über einen Patienten an – anstatt zur Kontrolle den Medizinischen Dienst einzuschalten. „Pragmatismus und Augenmaß“ vermisse sie am meisten bei Mitarbeitern von Krankenkassen, zum Beispiel in der Interpretation der HKP-Richtlinie. Im Podcast erläutert die Pflegemanagerin auch, wie häufig es zu Beanstandungen von Verordnungen durch Krankenkassen kommt. Nicht zuletzt berichtet Schülke über die (Nicht-)Erfahrungen mit der Blankoformularverordnung, die seit einem Jahr eigentlich gesetzlich vorgesehen ist. Sie erlaubt Pflegediensten theoretisch eigenverantwortliche Entscheidungen über die Dauer von Pflegehilfen im Alltag. Sie beschreibt ausführlich, warum die Pflegerinnen und Pfleger nach wie vor ausgebremst werden und was dagegen zu tun wäre. (Länge: 39:43 Minuten)

Die CharityAward Gewinner im Podcast Suchterkrankungen sind in Deutschland kein Randphänomen: Millionen Menschen sind abhängig von Alkohol, illegalen Substanzen oder auch Glücksspiel. Jeder Arzt und jede Ärztin hat im Alltag mit Suchterkrankten zu tun. Dennoch spielt das Thema in der medizinischen Ausbildung eine zu kleine Rolle – das zumindest finden die Initiatoren der Aktion „Junge Suchtmedizin“. Sie setzt sich dafür ein, Suchterkrankungen aus der Tabuzone zu holen. Im vergangenen Jahr hat die Initiative den zweiten Platz beim Springer Charity Award belegt. Entstanden ist die Idee vor einigen Jahren, als sich Dr. Deborah Scholz-Hehn mit anderen jungen Kolleginnen und Kollegen auf einem Kongress ausgetauscht hat. „Dabei haben wir festgestellt, dass Suchtmedizin im Studium sehr wenig vorkommt – vor allem wenn man bedenkt, wie relevant das Thema ist“, blickt die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Oberärztin am Agaplesion Markus Krankenhaus in Frankfurt am Main zurück. „So sind wir dann auf die Idee gekommen, Online-Seminare zu planen und zu organisieren.“ Das Angebot richtet sich an Medizinstudierende, aber auch an alle anderen Berufsgruppen, die mit dem Thema in Berührung kommen. Die „Junge Suchtmedizin“ ist kein Verein oder eine Organisation, sondern eher ein interdisziplinäres Netzwerk. Die Vorträge und Seminare werden nicht nur von medizinischen Fachleuten geleitet, sondern auch von ehemaligen Suchterkrankten, die den Teilnehmern eine völlig andere Perspektive vermitteln können. Jennifer Blaine und Dominik Schütze sind zwei von ihnen. Beide haben eine Vergangenheit mit Suchterfahrung und haben viel Stigmatisierung erfahren. Heute sind sie in Sachen Aufklärung unterwegs und sorgen manchmal für Erstaunen, wenn sie auf Ärztekongressen auftreten. Im Podcast sprechen die Initiatoren von „Junge Suchtmedizin“ über Stigmatisierung, Wege aus der Tabuzone und was sich in Sachen Drogenprävention dringend ändern muss. (Länge: 34:44 Minuten)

9. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Die neunte Folge von „Kindergarten Gesundheitspolitik“ führt uns diesmal direkt zum Kinder- und Jugendärztetag nach Berlin. Dort spricht Dr. Michael Hubmann, der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), über die Lage der Pädiatrie – aber wie immer geht es um viel mehr als das. Es geht in dieser Podcast-Reihe ums große Ganze: die Frage, ob unser Gesundheitssystem ein Selbstbedienungsladen bleibt – oder endlich eine Strategie bekommt. Den Einstieg? Ein Rückblick – auf den Kongress selbst: eine Mischung aus Fortbildung, Jahrespressekonferenz und politischer Standortbestimmung. Themen wie das Primärarztsystem, Antibiotic Stewardship und Verhältnisprävention zeigen, dass die Kinder- und Jugendmedizin nicht nur über Impfpläne und U-Untersuchungen redet, sondern systemisch denkt. Und: Sie handelt. Beim Kindergesundheitsgipfel in Berlin wurde der sogenannte „Pakt“ erneut unterzeichnet – ganz physisch. Mit dabei: Holetschek, Storm, DGKJ, DGSP, Bundesärztekammer. Die Botschaft: Kindergesundheit muss mitgedacht werden, in jeder Debatte. Dann geht es ans Eingemachte – nämlich an die Finanzierung. Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil lässt im Gesundheitsministerium und bei den Krankenkassen gleichermaßen die Alarmglocken schrillen. Die Milliarden Euro, die es geben soll, kommen als Darlehen – und führen zur altbekannten Frage: Was ist eigentlich mit den versicherungsfremden Leistungen? Michael Hubmann bringt es auf seine typische Weise auf den Punkt – mit einem Bild aus dem Fußballfernsehen: „Das war wie damals, als Lothar Matthäus in ein Stadion geschickt wurde, aber keiner mit ihm sprach.“ Der Vorwurf: Ausweichmanöver statt Ehrlichkeit. Politik müsse sagen dürfen: Wir haben das Geld nicht. Punkt. Dann könne man wenigstens damit umgehen. Gesundheitsministerin Warken bekommt von Hubmann Unterstützung. Ihr Einsatz sei spürbar, aber sie werde im Kabinett schon jetzt ausgebremst. Wo sei eigentlich ihre Fraktion, fragt Hubmann. Und was ist eigentlich die Strategie in der Mauerstraße? Er findet keine. Hubmanns Befund: Unser Gesundheitssystem ist auf Kante genäht, aber keiner traut sich an die Substanz. Notfallreform, Rettungsdienstreform, Primärarztsystem – alles dringend notwendig, alles im Koalitionsvertrag verankert. Aber kaum etwas davon kommt voran. Stattdessen: Flickwerk, Angst, Lobbydruck. Besonders die ambulante Versorgung sei gefährdet – nicht nur finanziell, sondern strukturell. Hubmann warnt: Wenn die Politik nicht handelt, werden viele Praxen schlicht früher schließen. Nicht aus Bosheit, sondern aus Erschöpfung. Ein zentrales Thema: das All-you-can-eat-Prinzip. Jahrzehntelang wurde den Versicherten suggeriert, sie könnten sich ihre Versorgung zusammenstellen wie ein Buffet im KaDeWe. Nun aber, wo die Ressourcen schrumpfen, fehlt der Mut, die Nachfrage zu steuern. Hubmann bringt es auf ein prägnantes Bild: „Wenn Sie 27 weiße Hemden kaufen, sagt vielleicht Ihre Frau zu Hause irgendwann: Sag mal, geht‘s noch?“ In der GKV aber fragt das niemand. Dabei sei genau das nötig – auch, um Überversorgung zu vermeiden. Was das bedeutet? Die Wirtschaftlichkeitsprinzipien müssten auch auf der Nachfrageseite gelten. Patienten müssten ein Stück weit mitverantwortlich gemacht werden für die Inanspruchnahme von Leistungen – nicht im strafenden Sinne, sondern mit klaren Regeln und Grenzen. Und: Wer sich trotz klarer ärztlicher Beratung für einen weiteren Facharztbesuch entscheidet, müsse diesen vielleicht auch mal selbst zahlen. Ganz ohne ideologischen Furor – sondern als Teil einer erwachsenen Diskussion über Verhältnismäßigkeit. Am Ende wagt Interviewer Nößler noch eine Wette: Welche Reform kommt als erstes? Für Hubmann ist klar: Die Notfallreform könnte es noch in diesem Jahr schaffen. Beim Primärarztsystem sei man näher dran, als viele denken – auch wenn das Ministerium derzeit eher abschreckt als motiviert. Die Rettungsdienstreform sei hingegen ein echter Brocken: zu viele Zuständigkeiten, zu viel Angst. Und doch sagt Hubmann: „Eigentlich müsste alles gleichzeitig kommen.“ Denis Nößler verabschiedet sich mit dieser Folge aus seiner Rolle bei der Ärzte Zeitung – und damit formal auch aus diesem Podcast-Format. Doch „Kindergarten“ soll weitergehen. In welcher Form, bleibt offen. Aber das Fazit dieser Folge ist klar: Die Herausforderungen sind zu groß, um die Diskussion jetzt zu beenden.

Der TI-Berater gibt Tipps zum Austausch der TI-Hardware Im ersten Teil des „ÄrzteTag“-Podcasts mit TI-Berater Mark Langguth ging es vor allem darum, was in Sachen elektronische Patientenakte in naher bis mittlerer Zukunft auf Praxen zukommt. Im zweiten Teil spricht Langguth in erster Linie über zwei Themen: Das erste ist der Austausch der TI-Hardware, der bis zum Jahresende ansteht. Betroffen sind einige Konnektoren sowie Karten in Terminals, Praxiskarten und elektronische Arztausweise. Die KBV hatte angesichts der noch anstehenden Wechsel bei manchen Konnektoren, Kartenlesegeräten und SMC-B sowie Arztausweisen vor Chaos gewarnt. Hintergrund ist ein längst bekannter Wechsel des Verschlüsselungsalgorithmus, um auch künftig die Sicherheit der TI garantieren zu können. **Rechtzeitig Austausch angehen! ** Langguth sieht die Anbieter beim Austausch der Hardware überwiegend auf gutem Wege. Im Gespräch warnt er aber, dass Praxisinhaberinnen und -inhaber darauf achten sollten, den Austausch rechtzeitig anzugehen. So erläutert er im Gespräch, warum es wichtig werden könnte, die Post – online wie Briefpost – im Blick zu behalten, um Informationen der Anbieter nicht zu verpassen. Wer nicht aufmerksam sei, dem könne es passieren, dass er plötzlich im kommenden Jahr nicht mehr E-Rezepte, eAU oder KIM-Nachrichten digital signieren kann. Im Podcast erläutert er, wie Praxen sich auf den Austausch vorbereiten können. Das zweite Hauptthema ist der TI-Messenger, der bislang noch kaum im ambulanten Sektor genutzt wird, obwohl es bereits mehrere zertifizierte Anbieter gibt. Langguth beschreibt, was Praxen tun können, damit sie von der neuen Technik profitieren können und warum es nicht allein um Technik geht, wenn man neue Prozesse ins Laufen bringen will.

Geschlechtsunterschiede bei Herzerkrankungen Frauen mit Herzproblemen haben häufig einen langen Leidensweg hinter sich, bevor die Ursache ihrer Probleme erkannt wird. Darüber berichtet Kardiologe Professor Michael Becker, Gründer des ersten Frauenherzzentrum, der Rhein-Maas-Klinik in Würselen, im „ÄrzteTag vor Ort“ vom Hauptstadtkongress in Berlin. Immer noch wüssten viele Ärztinnen und Ärzte nicht, was für relevante geschlechtsspezifische Unterschiede bei Symptomen von Erkrankungen es gibt – und das beziehe sich nicht nur auf Herzerkrankungen, so Becker im Gespräch. Die Patientinnen, die ins Frauenherzzentrum kommen, hätten daher häufig eine lange Odyssee hinter sich – Hausarzt, Gastroenterologe, Kardiologe – aber das eigentliche Problem werde nicht erkannt. Im Podcast erläutert Becker, worauf Hausärztinnen und Hausärzte achten sollte und wann bei unspezifischen Symptomen an kardiologische Ursachen zu denken ist. Selbst Grenzwerte von Laborwerten seien bei Frauen und Männern unterschiedlich zu interpretieren. Welche Folgen das hat, erklärt Becker am Beispiel des Troponin-Tests. Auch beim Medikamenteneinsatz gelte es, Spezifika zu beachten. Nicht zuletzt beschreibt der Kardiologe den Weg der Erkenntnisse über geschlechtsspezifische Unterschiede in Studien und Leitlinien. (Dauer: 19:52 Minuten)