
mit Milch und Zucker
Podcast von Christiane Hurnaus, Brenda Annerl
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Du wirst Podimo lieben und damit bist du nicht allein
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Haben wir uns an Grausamkeit gewöhnt? Mehr zur Asylkoordination und ihrer Arbeit findest du auf der Homepage asyl.at [https://www.asyl.at/de/] und auf Instagram unter @asylkoordination_oesterreich [https://www.instagram.com/asylkoordination_oesterreich/]. LUKAS ERSTE FOLGE ZU FLUCHT UND ASYL [https://mitmilchundzucker.podigee.io/232-lukas] VOM 5.2.2023 FINDEST DU HIER [https://mitmilchundzucker.podigee.io/232-lukas]. ALLES WEITERE ERFÄHRST DU UNTER WWW.MITMILCHUNDZUCKER.AT [http://www.mitmilchundzucker.at] AUF INSTAGRAM @MIT.MILCH.UND.ZUCKER [https://www.instagram.com/mit.milch.und.zucker] ODER FACEBOOK @MITMILCHUZUCKER [https://www.facebook.com/mitmilchuzucker] (06:22) Wir stehen in der Spirale nach unten wieder ein Stück weiter unten, und es geht weiter nach unten. (08:48) Wir haben momentan die niedrigste Anzahl von Asylwerberinnen in Österreich in Grundversorgung, seit es Aufzeichnungen gibt. (09:12) Wir sind aber in einer Spirale drinnen, dass man glaubt, ganz arge Zeichen setzen zu müssen. (09:59) Der Krieg in Syrien war Österreich relativ wurscht. Das Einzige, um was es uns gegangen ist, war, dass wir geflüchtete Personen da hatten. (10:08) Österreich hat keine nennenswerten Initiativen gesetzt, dass dieser Krieg aufhören sollte. Wir haben uns nur beklagt, dass geflüchtete Menschen zu uns kommen. (13:38) Der Rechtsstaat muss jeden Tag neu erkämpft werden. (16:11) Die Exekutive probiert derzeit Sachen aus, die bisher nicht gemacht wurden, und das erhöht den Druck auf die Gerichtsbarkeit, und es heißt: Wir würden ja eh, aber die Gerichte stoppen uns. (16:36) Wo sind wir hingekommen, dass immer weniger kritisch die Regierungen hinterfragt werden, sondern eigentlich die Gerichtshöfe an den Pranger gestellt werden? (16:56) Faktisch wird das umgesetzt, was eigentlich die FPÖ vor einiger Zeit verlangt hat. (19:09) Ein großes Thema momentan ist das sogenannte GEAS, das gemeinsame europäische Asylsystem. (19:20) Es wurde vor den Wahlen zum Europäischen Parlament beschlossen und ist ein Riesen-Ding, wo keiner genau weiß, wo genau es hingehen wird. (19:30) Es sind neun verschiedene Rechtsakte, die in den nationalen Rahmen umgesetzt werden müssen. (19:40) Wir stehen vor der größten Asylreform der letzten 30 Jahre. (19:58) Ich glaube, dass sehr viele kleine Bösartigkeiten versteckt werden. (20:04) Es wird der Weg weiterverfolgt, dass man die Lösung nicht durch mehr Zusammenarbeit schafft, sondern durch mehr Schikanen gegen Schutzsuchende. (20:41) Diese Taliban-Besuchsgeschichte ist etwas, was mich sehr intensiv beschäftigt. Das muss man sich vorstellen – das sind Mitglieder einer Terrororganisation. (20:57) Wenn ich zu den Taliban fahren würde und sage, ich unterstütze die Taliban auf technischer Ebene, dann hätte ich eine Anklage wegen Terrorismus – und ich hätte sie zurecht. (23:42) Beim neuen gemeinsamen europäischen Asylsystem ist es schon so, dass es eigentlich darum geht, dass man die Leute schon etwas wegkriegt vom Recht, Rechte zu haben. (24:01) Es wird hier schon versucht, starken Druck auszuüben auf genau jene Personen, die Schutz suchen. (24:43) Die Fetischisierung der Außengrenze ist schon bemerkbar. (26:57) In Österreich im Asylbereich hatten wir nie einen Mangel an Regeln, wir hatten einen Mangel an Durchsetzung dieser Regeln. (27:08) Man hat ein Regelwerk, was im Prinzip nicht umgesetzt wird, und nun hat man ein neues Regelwerk, das noch komplizierter ist – nämlich massiv komplizierter. (28:31) Ich glaube nicht, dass in einer Situation, wo was nicht funktioniert, dass man dann Komplexität erhöht und glaubt, in der Realität funktioniert es dann besser. (30:53) Durch das verstärkte Verschieben an die Außengrenzen soll es aus dem Sinn kommen – wir sollen es nicht sehen. (32:01) 2017 gab es in Österreich rund 240.000 Sozialhilfebezieherinnen insgesamt und 2023 rund 200.000 – also 40.000 weniger, obwohl wir eine steigende Bevölkerung haben, obwohl wir eine arge Inflation haben. (32:28) Ich würde mir auch wünschen, dass es weniger Menschen gibt, die auf diese sozialen Leistungen angewiesen sind, aber ich kann’s mir in der Realität nicht vorstellen, weil die äußeren, objektiven Bedingungen schwieriger sind. (33:35) Man muss zwischen Asyl und Migration trennen, was immer wieder eingefordert wird – aber wenn’s nicht passt, macht man’s nicht. (36:12) Wir reden viel zu wenig darüber, wo wollen wir denn eigentlich hin und was sind die geeigneten Maßnahmen – sondern über die Maßnahme, und die Maßnahme ist die Kürzung. (39:57) Die Menschenrechte wurden nicht für Zeiten gemacht, wann’s leiwand ist, sondern für Zeiten, wo’s zur Sache geht. (40:57) Wir haben einen Staat, wir erlauben ihm gewisse Sachen, er kann uns auch zwingen, Sachen zu tun – aber es ist kein schrankenloses Recht. (41:21) Der Staat darf Individuen gewisse Rechte nicht einschränken. (42:05) Ich glaube nicht, dass die Menschenrechte als solche zur Disposition stehen, sondern dass sie für alle gleich gelten sollen. (42:54) Gewisse Rechte gelten auch für Arschlöcher. (46:26) Gewisse Rechte haben alle, und dafür müssen wir kämpfen, dass die alle haben. (48:37) Wir in Österreich kämpfen gegen den radikalen Islam, wir versuchen ein Kopftuchverbot durchzudrücken – zum Schutz von unter 14-jährigen Mädchen, damit sie kein Kopftuch in der Schule tragen dürfen – und gleichzeitig laden wir jene, die die Menschen gezwungen haben, ihr Land zu verlassen, nach Österreich ein. (50:18) Im besten Fall reden wir in fünf Jahren weniger über das Thema Asyl. (52:22) Wir haben in Europa eine Krise der regulären Migration, nämlich dass wir nicht ermöglichen, dass Menschen nach Europa kommen – auch um hier zu arbeiten. (55:23) Bleibt empathisch. Empathisch im Sinne von: Perspektiven von anderen einzunehmen, zu verstehen – das heißt nicht, dass man diese dann übernehmen muss, aber wir müssen diese Empathie fördern. (56:34) Bitte bleibt den Regierenden gegenüber kritisch – egal, wer an der Regierung ist. (57:02) Wenn die anderen das machen, was die Rechten machen würden, bringt’s ja auch nichts.

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(07:47) Wenn du am Land lebst, siehst du einmal einen Traktor und einen Acker und hast ein ungefähres Bild, wie’s funktionieren kann. (08:03) Ich finde es schade, dass sehr viele Menschen nicht wissen, was wirklich hinter den Lebensmitteln steckt und für sie nur ein Griff ins Regal ist. (08:14) Mit meinem Projekt will ich zeigen, dass Lebensmittel nicht nur ein Griff ins Regal sind, sondern auch eine Entscheidung für einen Berufsstand. (08:44) Ich möchte zeigen, wie viel Arbeit hinter einer Packung Mehl oder Öl steckt und dass das nicht so zur Welt kommt. (09:54) Das erste Rezept, das für mich ins Kochbuch musste, war Bohnensterz, weil den hat die Oma schon immer für uns gemacht. (13:48) Es gab keinen Betrieb, wo es nicht zuerst geheißen hat: Kommt’s rein, trinkt’s einen Kaffee und esst einen Kuchen mit uns, bleibt’s noch da zum Abendessen und Mittagessen. (13:58) Es ist sehr, sehr viel Herzlichkeit dahinter. (14:50) Bei jedem Gericht in meinem Kochbuch gibt es auch einen landwirtschaftlichen Hintergrund zu dem Gericht. (15:16) Auf dem Instagram-Account soll die Landwirtschaft greifbar gemacht werden. (17:21) Es ist sehr wichtige Aufklärungsarbeit, wie zum Beispiel eine Gurke hergestellt wird und dass sie nicht in einer vollen Kiste einfach daherkommt. (20:02) Man sieht, wie innovativ die Landwirtschaft sein kann. (22:23) Meine Mama sagt, von mir kann man lernen, wie man mit einem Arsch auf zehn Kirtagen tanzt. (23:42) Wenn ich eine Auszeit vom Kochen und Kochbuch brauch, gibt’s einfach Nudeln mit Pesto. (23:46) Aber wenn schon Pesto, dann eines aus’m Gemüsegarten von meiner Mama. Da weiß ich dann auch, es ist nicht industriell gefertigt. (24:26) Für mehr Regionalität im eigenen Leben muss man die Augen offenhalten und schauen: Wer ist mein nächster Direktvermarkter? (24:45) Bei „Gutes vom Bauernhof“ gibt’s eine Karte, wo du ein Produkt eingeben kannst, und dann wird dir aufgelistet, wo es das in deinem Bezirk gibt. (24:59) Von Bio Austria gibt’s die BioMap, da kannst du Produkte in biologischer Qualität kaufen, was natürlich das Nonplusultra ist. (25:06) Regional und bio – besser geht’s nicht. (25:26) Auf der BioMap findet man auch Bio-Restaurants, Bio-Aktivitäten wie Yoga auf einem biologischen Bauernhof und wo’s Übernachtungsmöglichkeiten gibt. (28:08) Wir haben einen Ackerbaubetrieb, das ist natürlich nicht so vereinnahmend wie zum Beispiel ein Milchviehbetrieb. (28:14) Ich habe eine Freundin, die haben einen Milchviehbetrieb. Da gibt es keinen Heiligabend, wo Ruhe ist. Da war Bescherung um zehn Uhr abends, weil’s nicht anders ging. (28:54) Wir bauen auch Erdäpfel an, eine ziemlich empfindliche Sorte. Ich sage immer, es ist eine Prinzessinnensorte. (29:14) Als Ackerbaubetrieb hat man immer den Faktor Wetter, mit dem man nicht rechnen kann, und es ist immer ein Risiko, einen Ausfall zu haben. (30:06) Wir verlieren uns in Bowls und hippen Gerichten, und es wird vergessen, dass wir so tolle Gerichte haben. (31:16) Durch das Kochbuch wird man vielleicht als jüngerer Mensch daran erinnert, dass das Gute und Alte so nahe liegt und dass es das auch noch gibt. (31:47) Was ich gar nicht kannte, ist überbackenes Sauerkraut. (33:25) Wir haben uns das ganze Wochenende nur über Krautfleckerl und Kraut unterhalten. (33:44) Kraut bringt mich zum Lachen. (34:37) Bei dem Betrieb, den wir in Tirol besucht haben, sind die Kühe im Sommer auf der Alm, und da wird der Stall zur Partylocation umgewandelt. (35:27) Ziegen sind sehr lustige Tiere. (37:42) Gerade die jüngere Generation findet es wichtig, nach außen zu tragen, was die Landwirtschaft in Österreich macht. (38:21) Landwirtschaft muss man mit Leidenschaft, Liebe und Hingabe machen. (39:18) Landwirtinnen und Landwirte sind selten scheue Menschen. (40:49) Wenn man so weit vorausplant, dann verbaut man sich Möglichkeiten, die sich ergeben. (43:00) Ich hab ein Wirten-Gen. (43:14) Ein Buschenschank ist ein bissi ein Traum. (43:51) Als Landwirtin oder Landwirt muss man total situationselastisch und flexibel sein. (45:05) Beim Einkauf auf Regionalität und Saisonalität achten, da hat man schon viel zum Klimaschutz beigetragen, weil es die Kreisläufe der Natur sind. (45:34) Wir können uns glücklich schätzen, dass wir im Dezember Paradeiser in den Regalen haben. (45:44) Wir haben super Wintergemüse. Kraut ist tiptop lagerfähig. (45:49) Regionalität und Saisonalität sind meine Keywords.

Was macht deine Brand so? Mehr Informationen zu Ali Mahlodji, seinen Keynotes findest du unter ali.do [https://ali.do/] auf Instagram unter @ali.mahlodji.official [https://www.instagram.com/ali.mahlodji.official/]. Speziell hinweisen möchten wir auf sein Programm für Jugendliche futureRocka [https://www.futurerocka.com/] Seine Bücher kannst du unter anderem hier kaufen: "Entdecke dein wofür?" [https://buchkontor.buchkatalog.at/entdecke-dein-wofuer-9783833872518] "UND WAS MACHST DU SO?" [https://buchkontor.buchkatalog.at/und-was-machst-du-so-9783430202343] ALLES WEITERE ERFÄHRST DU UNTER WWW.MITMILCHUNDZUCKER.AT [http://www.mitmilchundzucker.at] AUF INSTAGRAM @MIT.MILCH.UND.ZUCKER [https://www.instagram.com/mit.milch.und.zucker] ODER FACEBOOK @MITMILCHUZUCKER [https://www.facebook.com/mitmilchuzucker] (05:24) Gib mir ja keinen warmen Kaffee. (05:57) Ich hab viele Sachen in meinem Leben gemacht, vor denen ich richtig Schiss hatte. (05:51) Ich hatte Angst, vor Menschen zu sprechen, panische Angst, jahrelang. (08:51) Der Akt des Kaffeetrinkens ist für mich ein Ritual. (09:33) Fast mein ganzes Leben war durchsetzt von ein paar wenigen Emotionen. Das war Wut, das zweite war unfassbare Neugierde, Lebenslust und „Ich umarm die Welt“, und das dritte war unfassbare Angst. (10:05) Ich bin gerade in einer kompletten Wandlungsphase meines Lebens. (10:28) Mein Urvertrauen ins Leben schwindet, wenn ich mich nicht an die Geschichten in meinem Leben erinnere. (10:35) Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas gut hinbekommen hab. (11:32) Meine Mutter war eine Frau, die immer gesagt hat: „Wenn du willst, schaffst du alles.“ (13:03) Sie können unfassbar stolz auf sich sein. (13:16) Ich hab mich für meine Flüchtlingsgeschichte geschämt. (14:19) Jede Geschichte aus meinem Leben, für die ich mich geschämt habe, aber trotzdem öffentlich erzählt habe, hilft irgendeiner Person, die gerade das Gefühl hat, dass sie nichts wert ist. (14:43) Du musst lernen, dass dich die Leute natürlich in Schubladen stecken. Du lernst aber auch, bewusst damit zu arbeiten, um auch an Orte zu kommen, wo du sonst nicht hinkommst. (15:33) Ich weiß, was es bedeutet, wenn du in der Dunkelheit das Licht sehen musst. (16:05) Ich habe begonnen, mit den Klischees zu spielen. (17:25) Die Leute wollen heute wissen: Wie denkst du? Wie ist dein Wertemodell? (18:01) Ich hatte kein Geld für Marketing, deshalb habe ich genutzt, was ich habe, und das war ich, meine Geschichte und die große Vision, die wir hatten. (19:40) Every Story counts. (19:41) Jede Geschichte zählt, und es ist egal, ob du im ersten Bezirk in Wien geboren bist oder dein Land wechseln musstest. (21:03) Meine Intention war immer: Wenn ich es schaffe, dass jeden Tag die Perspektive eines Menschen sich verändert – eine Person, die vielleicht gerade nicht an sich glaubt – dann habe ich das Leben dieser Person gerettet. (26:21) Ich habe auch gemerkt: Wann immer ich Menschen auf ein Podest hebe, stecke ich sie genauso in eine Schublade. (26:38) Wenn du im Wirtshaus sitzt und über jemanden anderen herziehst – der Person ist es egal, aber du hast einen Scheißabend. (28:59) Ich versuche, im Menschsein besser zu werden. (29:06) Schubladen passieren bei mir immer, wenn ich im Stress bin. (29:38) Eines der wichtigsten Dinge, die ich Menschen in meinen Mentorings beizubringen habe, ist, nicht alles zu glauben, was sie denken. (31:52) Was ich, glaub ich, wirklich gut kann, ist, Menschen beizubringen, was sie tun müssen, damit sie gesehen werden und auch gehört werden – aber ohne sich dabei zu verstellen. (34:25) Leute in ihre Klarheit bringen, das kann ich gut. (45:19) Bei Vorträgen erkläre ich Kindern und Jugendlichen immer, dass wir Erwachsenen auch das erste Mal Menschen sind. (45:24) Ich bin als 44-Jähriger auch das erste Mal 44. (49:19) Ich begegne Menschen mit Fragen. Ich frage, woher sie Dinge wissen – nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit ehrlicher Neugierde. (50:24) Die Menschen stehen gerade global an einem neuen Startpunkt. (52:59) Mein Vater hat immer zu mir gesagt: „Schau einmal am Tag in den Himmel zu den Sternen, dann wirst du merken, wie klein du bist und wie klein deine Probleme sind.“ (53:55) Ich sage Menschen immer: In 100 Jahren gibt’s dich nicht mehr – ist es wirklich wichtig, worüber du dich gerade aufregst? (54:05) Wie werden wir netter? Indem wir verstehen: Jeder hat einen Rucksack. (56:02) Das Einzige, was du hinterlässt, sind die Geschichten und Emotionen, die du mit anderen kreiert hast. (56:50) In einer Welt, in der du alles sein kannst, sei einfach nett.

Hoffnung, Not und der unermüdliche Kampf für Menschlichkeit an Europas Grenze Alles zu den Hilfsprojekten von Doro und Spendenmöglichkeiten findest du unter doroblancke.at [https://doroblancke.at/spenden/] Auf Instagram kannst du sie unter @doroblancke [https://www.instagram.com/doroblancke] bei ihrer Arbeit begleiten. ---------------------------------------- ALLES WEITERE ERFÄHRST DU UNTER WWW.MITMILCHUNDZUCKER.AT [http://www.mitmilchundzucker.at] AUF INSTAGRAM @MIT.MILCH.UND.ZUCKER [https://www.instagram.com/mit.milch.und.zucker] ODER FACEBOOK @MITMILCHUZUCKER [https://www.facebook.com/mitmilchuzucker] Die bisherigen Podcastfolgen mit Doro kannst du hier hören: 2024 - Doro Blancke - Wie ist ist Situation für geflüchtete Menschen in Griechenland? [https://mitmilchundzucker.podigee.io/270-doro2024] 2023 - Doro - Flüchtlingshilfe - doro blancke [https://mitmilchundzucker.podigee.io/244-doro2023] 2022 - Doro - Veränderungen und Notwendigkeiten auf den griechischen Inseln [https://mitmilchundzucker.podigee.io/201-doro] 2021 - Eiskaffee und Sonnencreme - Sommerupdate mit Doro [https://mitmilchundzucker.podigee.io/149-sommerdoro] 2021 - Doro - Choose Love - Warum wir die Menschen in Griechenland nicht vergessen dürfen [https://mitmilchundzucker.podigee.io/127-doro] Im vergangenen Sommer haben wir Doro unseren Podcast übergeben. Dabei sind 4 Folgen live aus Lesbos entstanden: Folge 1 [https://mitmilchundzucker.podigee.io/272-liveauslesbos1] Folge 2 [https://mitmilchundzucker.podigee.io/273-lesbos2] Folge 3 [https://mitmilchundzucker.podigee.io/274-lesbos3] Folge 4 [https://mitmilchundzucker.podigee.io/275-lesbos4] ---------------------------------------- (05:41) Lesbos ist schon ein bisschen meine zweite Heimat. (07:15) Ich lebe auf Lesbos, wenn ich Freizeit habe – sehr privat. (07:23) Ich trinke meistens Kaffee, viele Griechinnen trinken Ouzo. (10:15) Seit Monaten sind 50 bis 75 % der Menschen im Camp Frauen und Kinder. (10:24) Im Winter gab es nicht mal Decken im Camp. Wir haben aus Österreich palettenweise Decken bekommen. (10:55) Es müssen 9–10 Menschen und 2 Kinder in einem Container leben. (11:16) Wenn die NGOs nicht da wären, gäbe es kaum medizinische Versorgung. (11:36) Es gibt über 60 Familien mit Kindern, die hier einfach festhängen. (11:47) Mit Afghaninnen hat man alle Interviews eingestellt, weil man auf einen neuen Türkei-Deal hofft. (13:45) Die griechische Küstenwache hat versucht, ein Schiff zurückzudrängen. Neben dem Schiff der griechischen Küstenwache, 100 Meter vor der Küste, sind 8 Menschen und 2 Kinder ertrunken. (15:09) Es weinen Mütter mit uns und bitten uns um eine Windel am Tag. (16:49) Man darf nicht nur Geflüchtete im Auge haben, wenn man helfen will. (16:57) Für mich war es von Anfang an wichtig, dass wir mit den Einheimischen zusammenarbeiten. (19:04) Es ist das Bedürfnis, zusammenzukommen und den Status zu erhalten. (19:54) Das Einzige, worüber man sich in Europa einig ist, ist die Brutalität des Grenzschutzes. (20:51) Die Grausamkeiten, die man an der Grenze macht, sind ein Test, wie man’s mit den Menschenrechten tatsächlich hält. (21:45) Die Mechanismen gehen dahin, Menschen zu demütigen, zu entwürdigen und Hass zu schüren. (29:15) Wie wir mit den Menschen an den Außengrenzen umgehen, ist eine Unverantwortlichkeit. Die Gewalt. Das Sterben. Wie sollen wir einmal friedlich zusammenleben? (30:20) Es ist an der Zeit, dass wir aufbegehren – Empörung allein reicht nicht. (32:12) Unsere Lebensmittelpakete bekommen jeden Samstag besonders Personen – das sind Menschen, denen von NGOs Unterkünfte bezahlt werden. Die Geschichten reichen von Vergewaltigungen bis zu krebskranken Kindern. (32:46) Wir bezahlen die Miete und liefern Lebensmittel für „Safe Shelter Lesbos“, das Frauenschutzhaus. (37:41) Ich hab ChatGPT am Anfang mit „Sie“ angesprochen, und alle haben fürchterlich gelacht. (38:59) Ich lerne viel beim Crowdfunding, und ich sehe, wie viele liebende und hilfsbereite Menschen es gibt – aber ich muss viel Zeit investieren, um die Hilfe auf Lesbos aufrechtzuerhalten. (39:28) Was wir tun, was hier passiert – das gehört verbreitet. Ich bereite die Posts meistens in der Nacht vor. Es sind Stunden, die ich brauche. Am Tag habe ich anderes zu tun. (39:47) Ich bin viel mit Tod konfrontiert auf Lesbos. Der Refugee-Friedhof füllt sich. (39:53) Ich komme in ein Alter, wo ich darüber nachdenke: Wie will ich gewesen sein? (42:51) Die Schande hat sich potenziert. Es war in allen Medien: Moria – die Schande Europas. Mittlerweile ist die Situation für alle normal, und je normaler es wird, desto größer wird mein Zorn und meine Power, dass ich das so nicht stehen lasse. (43:39) Ich empfinde Schmerz bei dem Gedanken: Wie können wir so sein? (47:12) Erkennen wir die Realität an – es muss noch keiner rennen und etwas tun, aber sprechen wir wenigstens die Realität an. (49:40) „Ein Mensch, der bei uns 170 Euro verdient und noch 140 Euro heimschicken kann – den sollten wir zum Finanzminister machen.“ Ein geiler Ausspruch von Lukas Gahleitner-Gertz als Antwort auf den Innenminister. (50:31) Wie könnten wir alle Migrant*innen empowern, von ihrem Streikrecht Gebrauch zu machen – und alle gehen in der Früh in die Arbeit, setzen sich hin und tun nichts. Beim Spar, das Reinigungspersonal, Spital, Kindergärten – alle. Drei Viertel von Österreich würde stillstehen. (5:27) Die meisten Menschen, die jetzt hier sind, haben 10 grausamste Pushbacks hinter sich, bei denen ihnen Handy, Geld – alles – weggenommen wurde. Sie probieren es immer wieder, herzukommen, weil sie sagen: Wo sollen wir denn hin? (51:48) Welche Nachricht hat sich durchgesetzt? Die Menschen wissen: Sie kommen in die emotionale Hölle. (56:29) Menschenrechtspreis heißt nicht nur, sich auf die Schulter zu klopfen – sondern ist auch eine Verantwortung. (56:34) Mein Charakter ist nicht, zu allen immer lieb zu sein. Ich will zu allen respektvoll sein – aber ich will nicht mit allen lieb sein. (1:01:52) Die Geschichten, die ich auf Lesbos höre, die Menschen, die ich treffe – es sind Ereignisse, die der Gesellschaft gehören.

Vom Grenzen überwinden und heil wieder ankommen "Das ist kein Spaziergang" gibt es im Buchhandel eures Vertrauens oder hier [https://www.knesebeck-verlag.de/das_ist_kein_spaziergang/t-111/1378?fbclid=PAZXh0bgNhZW0CMTEAAaeXHTTKMfyT1TbKbO37ORW05ZAnDaMUfnXwbtuJgfxYTlx8CNWQH-jLCEyClA_aem_nF3iluNmf6GI9YAFM5csSg] Die Bilder zum Buch und Martins Reise gibt es auf instagram unter @sultans_trail [https://www.instagram.com/sultans_trail/]anzusehen. Mehr über Martin erfährst du auf seiner Homepage martinzinggl.com [https://martinzinggl.com/] WENN DU AM SULTANS TRAIL INTERESSIERT BIST, SCHAU HIER [https://www.sultanstrail.net/en/]ENTLANG! ALLES WEITERE ERFÄHRST DU UNTER WWW.MITMILCHUNDZUCKER.AT [http://www.mitmilchundzucker.at] AUF INSTAGRAM @MIT.MILCH.UND.ZUCKER [https://www.instagram.com/mit.milch.und.zucker] ODER FACEBOOK @MITMILCHUZUCKER [https://www.facebook.com/mitmilchuzucker] (04:44) Die Kaffees, die ich in meinem Leben getrunken habe, kann ich an einer Hand abzählen. (06:30) Ob in Nepal der Chai oder auch in der Türkei der çay, der in kleinen tulpenähnlichen Gläsern serviert wird, Schwarztee ist immer das Heißgetränk meiner Wahl. (07:24) Milch und Zucker zerstören den Tee-Geschmack. (08:02) Ich hab nie geplant diesen Trail zu gehen. (08:27) Ich hatte eine gesundheitliche Krise, die dann eine Sinneskrise ausgelöst hat. (08:54) Gehen erdet mich. (10:01) Wieso lass ich eigentlich nicht alles liegen und stehen und geh einfach? (10:39) Der Trail hat mich angesprochen, weil ihn kein Schwein kennt und dort nur zwei Dutzend Leute im Jahr gehen. (12:09) Einer der Gründe, warum ich mich für den Weg entschieden habe, war der, dass er in Wien startet. (12:50) Dieses Gefühl von einfach Freiheit, einfach rausgehen und loslassen, war sehr reizvoll. (13:34) Ich bin mit der U-Bahn zum Stephansplatz gefahren, weil dort der Trail offiziell startet. (14:59) In der Regel bereitet man sich auf sowas vor, ich bin da kein gutes Beispiel. (15:45) Geh einfach los und schau, was kommt. (16:42) Man hat ja keine Ahnung, wie’s hinter Simmering ausschaut. (17:14) Deo auf einem Wanderweg, wo du allein bist, ist vollkommen nutzlos. Lieber Gewicht reduzieren, wo du nur kannst. (18:30) Ich hab immer darauf gehofft, dass es auf den nächsten 20-40 km eine Schlafmöglichkeit gibt. (20:19) Ich bin auf den 2400 km einem einzigen anderen Wanderer begegnet und der hatte überhaupt keinen Bock, mit mir zu reden. (22:20) Du kannst Lieder singen, Schritte zählen oder sonst was machen, irgendwann beginnst du unweigerlich nachzudenken. (23:45) Auch bei der besten Ausrüstung wirst du irgendwann, wenn du stundenlang durch den Regen gehst, nass. (25:48) Ich bin sehr ungeübt als Wanderer. (29:04) Beginnend am Tag zwei gab es immer wieder Momente, in denen ich mir gedacht habe: Fetzendeppate Idee, geh heim. (29:59) Ich bin nicht losgegangen mit der Idee, ein Buch zu schreiben. (32:29) Es wäre schade, die Erfahrung nicht zu teilen. (34:11) Im Vergleich Sultans Trail und Buchschreiben war der Sultans Trail ein Spaziergang. (35:15) In dem Tagebuch stand nichts anderes drinnen als: x km gegangen von A nach B. (38:20) Ich habe versucht mich aus der digitalen und auch realen Welt zu entfernen. (41:15) Ich wollte unter keinen Umständen, dass man mich live mitverfolgen kann. (42:25) Ich versuche mich nicht allzu ernst zu nehmen. (43:55) Wenn’s nicht sein muss, wollte ich keine Umwege gehen. (46:10) Du willst nicht im Amazonas Europas knietief in einer Senke versinken und von einer Schlange gebissen werden. (50:10) Manchmal sitze ich daheim und schau mir auf Google Maps Grenzen an. (55:28) Ich war Feuer und Flamme bei dem Gedanken, in eine Gegend zu kommen, die nicht oft begangen wird. (57:17) Gehet hin und kaufet mein Buch.