
quoted. der medienpodcast
Podcast von CIVIS-Medienstiftung und Süddeutsche Zeitung
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47 Folgen
Wie gut das Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft gelingt, hängt zu einem großen Teil von medial erzeugten Bildern ab: Wie sehen wir uns gegenseitig? Führt Berichterstattung zu produktivem Austausch? Oder zu Abschottung und Isolation? Diesen Fragen geht „quoted. der medienpodcast“ seit zwei Jahren auf den Grund. In über 40 Folgen analysieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar die Rolle der Medien in der Vielfaltsgesellschaft – gemeinsam mit einer Vielzahl von Gästen. Selten war die politische Lage so angespannt wie jetzt: 2024 stehen Deutschland und Europa vor entscheidenden Wahlen. Wachsende Zustimmung für rechte Parteien bedrohen das vielfältige Zusammenleben so konkret wie selten zuvor. Und rassistische Vorfälle wie zuletzt in einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt machen immer wieder Schlagzeilen. Mit dem Sozialwissenschaftler Cihan Sinanoglu, Leiter des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa), stellt die finale Folge von „quoted. der medienpodcast“ die entscheidenden Fragen: Welche Rolle spielen, ganz konkret, journalistische Medien für die Frage, wie polarisiert oder differenziert politische und gesellschaftliche Debatten verlaufen? Welche Art der Berichterstattung leistet eher konstruktiven, welche eher destruktiven Kräften Vorschub? Was ist gut am Umgang von Medien mit dem Rechtsruck? Was müsste sich ändern? Aufgezeichnet wurde diese Folge am 29. Mai 2024 auf der re:publica in Berlin, dem Festival für die digitale Gesellschaft. „quoted“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Die ursprünglich für diese Folge angekündigte Gesprächspartnerin Naika Foroutan musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. Links: Befragung des Mediendienst Integration zur Überforderung von Kommunen durch die Aufnahme Geflüchteter [https://mediendienst-integration.de/artikel/fuer-60-prozent-der-kommunen-aufnahme-noch-machbar.html]. ZEIT Magazin-Artikel „Am Limit“ über die Suche nach überforderten Kommunen [https://www.zeit.de/zeit-magazin/2023/51/migration-kommunen-limit-belastung], 29.11.2023 (Paywall) quoted-Folge zum umstrittenen „Clan“-Begriff [https://www.sueddeutsche.de/medien/quoted-der-medienpodcast-clans-mediendebatte-um-einen-kampf-begriff-1.6180563]. quoted-Folge zur Berichterstattung über die Silvesternacht 2022/23 [https://www.sueddeutsche.de/medien/quoted-podcast-1.5734748]. WDR Europaforum 2024, Diskussionsrunde zum Thema „Der Populismus und die Medien [https://www.ardmediathek.de/video/wdr-europaforum/wdr-europaforum-2024-der-populismus-und-die-medien/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtZDlkMzc4NzgtZjE1MS00OTcxLWJmNmQtYzA4MDczOWY2MDQ4]“. quoted-Folge zur Berichterstattung über den Nahostkrieg [https://www.sueddeutsche.de/medien/podcast-quoted-nahostkrieg-medienkritik-1.6311859]

Die zweite Staffel von „quoted. der medienpodcast“ geht zu Ende. Und der Rückblick zeigt: Eins der wichtigsten Themen seit dem vergangenen Sommer war der mediale Umgang mit der AfD und ihrem wachsenden Umfragen-Erfolg. Ein Thema, das vor der Europawahl und den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland weiter hohe Relevanz hat. In dieser Folge werfen wir deshalb einen Blick zurück und sammeln die wichtigsten Aussagen unserer Gäste zu diesem Themenbereich. Sozialpsychologin Pia Lamberty erklärt, warum es gefährlich ist, den Erfolg der Partei als reine „Protestwahl“ abzutun. Kommunikationsexperte Johannes Hillje ordnet ein, wie weit die AfD beim Versuch ist, ein eigenes (Des-)Informations-Ökosystem aufzubauen. Und Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger analysiert die Bedeutung der medialen Unterbelichtung Ostdeutschland für die dortigen Erfolge der AfD. „quoted. der medienpodcast“ beendet die zweite Staffel mit einem Auftritt auf der re:publica 2024 in Berlin: Mit Migrationsforscherin Naika Foroutan sprechen wir am Mittwoch, 29. Mai, von 17.30 Uhr an auf Bühne 7 das Thema „Haben Medien eine Antwort auf den Rechtsruck?“. „quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Links: „quoted. der medienpodcast“ am 29.05.24 live auf der re:publica in Berlin: https://re-publica.com/de/session/quoted-der-medienpodcast-haben-medien-eine-antwort-auf-den-rechtsruck [https://re-publica.com/de/session/quoted-der-medienpodcast-haben-medien-eine-antwort-auf-den-rechtsruck]

Ohne Zweifel: Künstliche Intelligenz wird den Journalismus stark verändern. Schon jetzt gibt es in Deutschland einen ersten KI-Radiosender und in den USA einen KI-erzeugten Nachrichtenkanal. Doch auch jenseits solcher Experimente sind KI-Anwendungen in Redaktionen mittlerweile fast überall im Einsatz. Bei Recherche, Datenanalyse, Texterstellung oder Community Management – KI assistiert Medienschaffende in Deutschland bereits täglich, flankiert von einer hitzigen Debatte über die Auswirkungen dieser Technologie. Die einen argumentieren, sie könnte den Journalismus besser machen, indem sie lästige Routinearbeiten übernimmt oder bei der Bearbeitung großer Datenmengen hilft. Die anderen wenden ein, sie könnte aber auch zu einem weiteren Vertrauensverlust beitragen: durch eine überbordende Menge an Fake News und manipuliertem Bild- und Videomaterial. Ein möglicher Nachteil von KI-Anwendungen ist besonders in einer vielfältigen Gesellschaft relevant: Denn die Technik nutzt für ihre Arbeit häufig Datenbanken, die Vorurteile, Klischees und Rassismen abbilden. So besteht die Gefahr, dass KI vorhandene Missstände reproduziert. Ein Effekt, der sich bereits in KI-unterstützten Bereichen wie Kreditvergabe oder Gesichtserkennungssoftware gezeigt hat. Wie gelingt dem Journalismus und somit auch unserer Vielfaltsgesellschaft die Gratwanderung zwischen einer sinnvollen Anwendung und einer naiven Nutzung von KI? Wie reguliert man den Einsatz von KI an sinnvollsten, um eine Ausbreitung von Fake News und Manipulationen zu verhindern? Darüber diskutiert Kommunikationswissenschaftlerin und quoted-Host Nadia Zaboura mit Chan-jo Jun. Der auf IT-Recht spezialisierten Rechtsanwalt hat in mehreren spektakulären Prozessen Internetkonzerne wegen der Verbreitung von Hassnachrichten verklagt und wird in seiner Arbeit immer öfter mit den Folgen von KI-Einsatz konfrontiert. Ein Blick in die Zukunft des Journalismus - in „quoted. der medienpodcast“, ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Links: „quoted. der medienpodcast“ am 29.05.24 live auf der re:publica in Berlin: https://re-publica.com/de/session/quoted-der-medienpodcast-haben-medien-eine-antwort-auf-den-rechtsruck [https://re-publica.com/de/session/quoted-der-medienpodcast-haben-medien-eine-antwort-auf-den-rechtsruck] Der Standard, Interview mit Medienwissenschaftler Nic Freeman. [https://www.derstandard.de/story/3000000216817/wie-kuenstliche-intelligenz-gegen-nachrichtenvermeidung-helfen-kann] Grundsatzpapier von Journalismus-Verbänden zum Umgang mit KI-Anwendungen, „Paris Charta“. [https://www.djv.de/fileadmin/user_upload/Infos_PDFs/Medienpolitik/KI-Charta.pdf] Regeln des Bayerischen Rundfunks zum Umgang mit KI-Anwendungen. [https://www.br.de/extra/ai-automation-lab/ki-ethik-100.html] Steffen Mau et al., „Triggerpunkte“ [https://www.suhrkamp.de/buch/triggerpunkte-t-9783518029848]

Die Volksgruppen der Rom:nja und Sinti:zze bilden gemeinsam die größte Minderheit Europas. Allein in Deutschland zählen sich Schätzungen zufolge bis zu 150.000 Menschen den Gruppen zugehörig. Ihre Geschichte ist ein jahrhundertelanger Kampf gegen Diskriminierung, Verfolgung und Ausgrenzung, der sich bis in die Gegenwart fortsetzt – und in der die mediale Darstellung von Rom:nja und Sinti:zze eine wichtigere Rolle spielt denn je. In einer vielfältigen Gesellschaft bestimmt das, was geschrieben oder gesendet wird, unser Bild vom Gegenüber. Und so trägt die Berichterstattung von Medien einen entscheidenden Teil dazu bei, dass viele Menschen bis heute ein negatives und verzerrtes Bild dieser Volksgruppen haben. Studien haben gezeigt, dass antiziganistische Inhalte, Vorurteile und Abwertungen von Rom:nja und Sinti:zze den deutschen Medien weitverbreitet sind – und zwar sowohl in Boulevard- als auch in Qualitätsmedien. Die Selbstorganisation „Amaro Foro“ untersucht regelmäßig die Medienberichterstattung über die Volksgruppen und sieht zwar grundsätzlich Verbesserungen: So gebe es heute „weniger Zuschreibungen einer Roma-Identität bei negativ besetzten Themen.“ Dennoch bemängelt Amaro Foro weiterhin antiziganistische Denkmuster in der Berichterstattung, die Nutzung visueller Klischees bei der Bebilderung von Berichten – und auch mangelnde Berichterstattung über Gewalttaten gegen Angehörige der Volksgruppen. Ist der Journalismus trotz dieser Missstände auf einem guten Weg, hin zu einer reflektierten und diskriminierungssensiblen Berichterstattung über Sinti:zze und Rom:nja? Wie lässt sich Wissen zu dem Thema in die Redaktionen tragen? Und wie können Mitglieder der Volksgruppen selbst ein mediales Empowerment erleben? Darum geht es in der aktuellen Folge: Nadia Zaboura, Kommunikationswissenschaftlerin und quoted-Host spricht mit Gilda-Nancy Horvath. Die österreichische Journalistin, Aktivistin und Künstlerin tritt seit Jahren für die Belange ihrer Volksgruppe ein. Für den ORF und die Deutsche Welle hat sie Angebote auf Romanes entwickelt und moderiert – außerdem will sie junge Rom:nja für die Arbeit im Journalismus begeistern. In „quoted. der medienpodcast“ – ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Links: Portraitreihe „Glaso“ von Nancy Horvath bei der Deutschen Welle [https://www.dw.com/de/glaso-stimme-eine-portraitreihe/a-56437310] taz-Schwerpunkt um Thema „Rom:nja und Sinti:zze“ [https://taz.de/Sinti-und-Roma/!t5011487/] Gastartikel in der taz von Sejnur Memisi, „Jetzt sind wir dran“ [https://taz.de/Stereotype-ueber-Roma-und-Sinti/!6000399/] „medientalk live“ von CIVIS Medienstiftung und COSMO mit Gianni Jovanovic [https://www.civismedia.eu/medientalk/medientalk-live/sendungen/] Informationssammlung des Mediendienstes Integration zu Rom:nja und Sinti:zze [https://mediendienst-integration.de/gruppen/sinti-roma.html] BPB über die Geschichte der Rom:nja und Sinti:zze [https://www.bpb.de/themen/europa/sinti-und-roma-in-europa/179536/ein-unbekanntes-volk-daten-fakten-und-zahlen/]

Jeder vierte Mensch in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte – und dieser Anteil wird in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen. Doch obwohl die deutsche Gesellschaft seit Jahrzehnten eine vielfältige ist, bildet sich das im öffentlichen Diskurs häufig nur dann ab, wenn es um Schwierigkeiten mit Zuwanderung und manchen Zuwanderern geht. Medien prägen unser Bild voneinander – und könnten so eine Brücke sein, hin zu einem gemeinsamen und vielfältigen „Wir“ in Deutschland. Allerdings geschieht das längst nicht so oft, wie es sein könnte und sein müsste. Zeitungen, Sender, Online-Medien lassen sich häufig von politischen Debatten um Migration und Integration treiben und verstärken so – wenn zum Teil auch unbeabsichtigt – den Eindruck, dass auf diesen Feldern die größten Probleme des Landes liegen. Noch viel zu selten bilden etliche Medien völlig unaufgeregt die Tatsache ab, dass fast 25 Prozent der Menschen hierzulande eine internationale Biografie haben. Warum ist das so? Wie müsste eine Berichterstattung aussehen, die unaufgeregt die Selbstverständlichkeit des Einwanderungslandes Deutschland abbildet? Und warum ist das im Jahr 2024 überhaupt noch eine Frage, obwohl ein Großteil der Journalistinnen und Journalisten dem Thema Vielfalt offen gegenüberstehen? Über Medien und das Selbstverständnis der Vielfaltsgesellschaft spricht SZ-Journalist Nils Minkmar mit dem Journalisten und Autor Stephan Anpalagan, der sich in seinem aktuellen Buch „Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“ damit beschäftigt, wie diese Mitte denen begegnet, die sie als fremd ansieht – und was das für die, die davon betroffen sind, bedeutet. „quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Links: Mehr zum Buch von Stephan Anpalagan finden Sie hier. [https://www.fischerverlage.de/buch/stephan-anpalagan-kampf-und-sehnsucht-in-der-mitte-der-gesellschaft-9783103971989]