
SWR Aktuell Im Gespräch
Podcast von SWR Aktuell
Nimm diesen Podcast mit

Mehr als 1 Million Hörer*innen
Du wirst Podimo lieben und damit bist du nicht allein
Mit 4,7 Sternen im App Store bewertet
Alle Folgen
9044 Folgen
VR-Brillen sind vor allem Computerspiel-Fans ein Begriff. Sie ermöglichen 360 Grad-Videos und Spieler können so komplett in künstliche Welten eintauchen. Doch auch in der Ausbildung zum Pflegeberuf kommen VR-Brillen jetzt zum Einsatz. In SWR Aktuell erklärt der Leiter der Ausbildungsstätte am Klinikum Worms, Knut Heinrichs, wie mit ihnen Notfälle trainiert werden können: "Wir planen, wie zum Beispiel ein Herzinfarkt entsteht oder wenn Patienten eine akute Atemnot haben. Damit die Auszubildenden lernen, in solchen Situationen sinnvoll zu handeln." Auch komplexe Pflegesituationen, wie der Umgang mit Patienten, die Schmerzen haben, lässt sich mit VR-Brillen simulieren. "Wir können tatsächlich beobachten, dass die Auszubildenden damit in kritischen Situationen schneller reagieren können und das Lernergebnis deutlich besser ist, als wenn es nur theoretisch durchgesprochen wird", sagt Knut Heinrichs im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Simon Dörr.

Die Chikungunya-Krankheit kommt eigentlich aus den Tropen. Jetzt ist sie im Elsass nachgewiesen worden. Offenbar übertragen durch eine Mücke. Die Krankheit verläuft mit grippeähnlichen Symptomen. Mindestens ein Drittel der Erkrankten hat aber noch monatelang Gliederschmerzen. Ulrike Till aus der ARD-Wissenschaftsredaktion weist in SWR Aktuell darauf hin, dass der Erkrankte keine Fernreise unternommen hat. Er muss sich also ein seiner Heimat infiziert haben: "So nah bei uns hat es noch keine lokale Ansteckung mit Chikungunya gegeben." Bislang seien lediglich einige Krankheitsfälle auf Korsika bekannt gewesen. "Und auch mit anderen Tropenkrankheiten wie dem Dengue-Fieber kommt es in Südeuropa immer mal wieder zu lokalen Ausbrüchen." Und auch in Teilen von Ostdeutschland hat sich mittlerweile das West-Nil-Virus über Zugvögel ausgebreitet. "26 Personen haben sich damit im letzten Jahr infiziert und interessanterweise waren einheimische Mücken die Überträger." Warum Tropenkrankheiten inzwischen auch bei uns in Deutschland häufiger auftreten, darüber hat Ulrike Till mit SWR Aktuell-Moderator Simon Dörr gesprochen.

Gesunde Zähne sind was Tolles - aber manchmal hilft die beste Pflege [https://www.swr.de/leben/gesundheit/gesundheit-beginnt-im-mund-zahnhygiene-100.html] nichts: Man muss zum Zahnarzt. Je nach Behandlung kann die Rechnung schnell mehrere tausend Euro hoch sein. Hilft in diesem Fall eine Zahnzusatzversicherung? Wer im Internet sucht, findet Angebote, die super klingen: Versicherung abschließen, bis zu 100 Prozent der Kosten erstattet bekommen, auch bei laufender Behandlung – aber natürlich gilt wie immer in diesem Bereich: Vorsicht ist geboten. Der Chefredakteur des Geld-Ratgebers "Finanztip", Saidi Sulilatu, erklärt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel, was sich lohnt und was nicht. SWR Aktuell: Sind denn diese Zusatzversicherungen wirklich so gut, wie sie angepriesen werden? Saidi Sulilatu: Also diejenigen, die versprechen, dass man auch bei laufender Behandlung noch zum Beispiel 100 Prozent Erstattung bekommt oder bis zu 100 Prozent Erstattung, sind tatsächlich nicht so gut, wie sie klingen. Das ist wirklich zu schön, um wahr zu sein. In der Regel haben die sehr begrenzte Leistungen und ja, ich bekomme schon etwas erstattet, aber wenn man dann den Beitrag dagegen rechnet, dann lohnt sich das in vielen Fällen, gerade wenn es richtig teuer wird, nicht. SWR Aktuell: Welche Leistungen bekomme ich denn tatsächlich mit so einer Sofort-Versicherung und welche nicht? Sulilatu: Typischerweise gibt es Versicherungen, die einfach den Zuschuss, den die gesetzliche Krankenkasse bezahlt, noch mal obendrauf legen. Das klingt jetzt erst mal nicht so schlecht, weil die gesetzliche Kasse natürlich nicht alles bezahlt, aber wenn ich zum Beispiel eine Krone brauche oder auch ein Implantat, dann bleibe ich sofort auf einem ordentlichen Eigenanteil sitzen. Zum Beispiel bei zwei Kronen kann so ein Eigenanteil dann locker nochmals 1.000 Euro betragen, die ich aus eigener Tasche zahlen muss. Ich habe dann vielleicht ein paar hundert Euro oder sogar fast 1.000 Euro von der Versicherung bekommen, aber ich muss ja auch dagegen rechnen, dass ich für mindestens zwei Jahre Beitrag bezahlen muss, der ungefähr in der gleichen Größenordnung liegen kann. Dann habe ich insgesamt kein gutes Geschäft gemacht. SWR Aktuell: Ärzte und Zahnärzte können verschieden hohe Gebührensätze berechnen: von 2,3 über 3,5 bis sogar 4,0-fachem Satz. Muss man das, wenn man so eine Zusatzversicherung abschließt, berücksichtigen? Sulilatu: Ich würde immer darauf achten, bei meiner Zusatzversicherung, dass ich die rechtzeitig abschließe. Dort bekomme ich dann in aller Regel bestimmte Prozentsätze, also zum Beispiel 90 Prozent, der jeweiligen Leistungen erstattet. Es macht aber in jedem Fall Sinn, gerade wenn es um mehrere tausend Euro teure Behandlungen geht, mir tatsächlich auch bei einem anderen Zahnarzt noch mal ein alternatives Angebot machen zu lassen. Wir sind immer alle gewohnt, nur zu einem Zahnarzt zu gehen, aber wenn es eben um sehr teure, hohe Rechnungsbeträge geht, dann lohnt es sich durchaus, auch mal beim Zahnarzt zu vergleichen [https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/behandlungsfehler-geburt-zahnarzt-allgemeinmedizin-tk-mehr-verdachtsfaelle-100.html]. SWR Aktuell: Was kostet denn so eine Versicherung? Sulilatu: Ich kann davon ausgehen, wenn ich Mitte 20 bis Mitte 30 bin, muss ich vielleicht nur unter 25 Euro im Monat für eine gute Versicherung ausgeben. Bin ich dagegen schon etwas älter, über 50, dann gehen die Kosten schon in die Richtung von 35 bis 40 Euro pro Monat. Dann kann ich damit rechnen, dass etwa 90 Prozent des gesamten Rechnungsbetrags von der Versicherung beziehungsweise von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden, dass ich also ungefähr auf zehn Prozent "sitzen bleibe". Es gibt auch teurere Versicherungen, die dann noch mehr bezahlen, man muss sich dann aber auch einen höheren Beitrag leisten. Zusätzlich erstatten die guten Tarifen zusätzlich noch die professionelle Zahnreinigung [https://www.swr.de/leben/verbraucher/ard-marktcheck/professionelle-zahnreinigung-teuer-sinnvoll-100.html], die ich ja in aller Regel auch ein oder vielleicht sogar zwei Mal pro Jahr mache.

Tobias Cremer (SPD) ist Abgeordneter und Mitglied im Ausschuss für Sicherheit und Verteidigung im EU-Parlament. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Fischer begrüßt er die Lieferung von zwei weiteren Luftabwehrsystemen vom Typ "Patriot" [https://www.tagesschau.de/ausland/usa-patriots-ukraine-100.html] durch die Vereinigten Staaten. "Es ist im europäischen Interesse, dass diese Raketen kommen, um die Ukrainer zu verteidigen", sagt Cremer und betont gleichzeitig, dass es naiv wäre, von US-Präsident Donald Trump nun zu erwarten, dass er ein Transatlantiker werde. Vielmehr sei der Umstand, dass Europa die Luftabwehr zahlen müsse, ein Zeichen, dass die Vereinigten Staaten noch immer längerfristig auf Sicherheitsinteressen im indopazifischen Raum fokussiert seien und Europa sich mehr um die eigenen Belange kümmern müsse. Trotzdem: Der US-Präsident habe nun selbst die Erfahrung gemacht, dass Russlands Präsident Wladimir Putin kein echtes Interesse an einem Ende des Angriffskrieges in der Ukraine habe - auch nicht, wenn ein Donald Trump anrufe. > Insofern sieht man da bei Trump auch eine Lernkurve. > > > Quelle: Tobias Cremer (SPD), Mitglied des Europäischen Parlaments und im Ausschuss für Sicherheit und Verteidigung Das sei ein positives Signal [https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-reaktionen-waffen-usa-100.html], aber es sei auch klar, dass Europa mehr Verantwortung übernehmen müsse. Der US-Präsident hatte bereits am Montag den Druck auf Russland erhöht [https://www.tagesschau.de/ausland/trump-ukraine-russland-100.html], indem er Sanktionen angedroht und Waffenkäufe durch die Europäer ins Spiel gebracht hatte. Mit dem Verkauf an die eigenen Verbündeten statt an die Ukraine selbst möchte Trump überdies innenpolitischen Ärger vermeiden. Militärisches US-Engagement im Ausland ist in der Partei der Republikaner hoch umstritten. Trump hatte auch Russlands Handelspartnern mit massiven Strafzöllen gedroht, sollte es keine Waffenruhe in der Ukraine innerhalb von 50 Tagen geben. BUNDESVERTEIDIGUNGSMINISTER UND NATO-GENERALSEKRETÄR IN WASHINGTON Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat an die europäischen NATO-Verbündeten appelliert, sich am Kauf von US-Waffen für die Ukraine zu beteiligen. Alle seien nun aufgefordert, mehr finanzielle Mittel bereitzustellen [https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/pistorius-waffenlieferungen-usa-100.html], machte Pistorius auf seinem Besuch in Washington klar. Bei seinen Gesprächen im Pentagon warb Pistorius nicht nur für Unterstützung für die Ukraine, die Bundeswehr wolle auch eigene Abschusssysteme für Mittelstreckenraketen in den Vereinigten Staaten einkaufen. Das bestätigte der Bundesverteidigungsminister nach dem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Pete Hegseth. Parallel ist auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte in der US-Hauptstadt. ZUSTIMMUNG AUS DEUTSCHLAND Trump erhält viel Zustimmung für seine Ankündigung, die Ukraine mit Patriot-Luftabwehrsystemen und anderen Waffen zu beliefern. Im ARD-Morgenmagazin sagte die Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), dies sei eine klare Ansage an Russland [https://www.swr.de/swraktuell/radio/strack-zimmermann-putin-hat-viel-zu-verlieren-100.html]. Die FDP-Politikerin bezeichnete es als klassischen Deal, die US-Waffen von den NATO-Partnern bezahlen zu lassen. EU BERÄT IN BRÜSSEL Die EU-Außenminister treffen sich indessen am Dienstagvormittag zum letzten Mal vor der Sommerpause in Brüssel. Dabei soll es um die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine-Unterstützung und das 18. Sanktionspaket gegen Russland gehen. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha wird per Video zugeschaltet.

Der ADAC schlägt im Kampf gegen Raser unter anderem vor, häufiger zu kontrollieren und Geldstrafen gleich vor Ort zu kassieren. Das lehnt Siegfried Brockmann ab. Er ist der Geschäftsführer der Björn-Steiger-Stiftung, die sich zum Ziel gemacht hat, die Notfallhilfe und das Rettungswesen in Deutschland zu verbessern. Brockmann sagt in SWR Aktuell: "Wie soll das gehen? Auf der Autobahn werden wir ja nicht an der nächsten Raststätte alle rauswinken, die zu schnell gefahren sind." Abgesehen davon sei der Vorschlag sehr personalintensiv. "Wo ich vielleicht hundert Autos blitzen und die Halter per Brief sanktionieren kann, schaffe ich so ja nur einen Bruchteil." Ein viel größeres Problem sei, dass sich Temposünder herausreden könnten, indem sie die Mess-Technik oder die Aussagekraft des Beweisfotos anzweifelten. Brockmann schlägt stattdessen vor, zum Prinzip der Halterhaftung überzugehen. "Das hat fast jedes Land um uns herum. Das heißt: Nicht der Fahrer ist verantwortlich, sondern derjenige, auf den das Auto zugelassen ist", erklärt Siegfried Brockmann im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Simon Dörr.