
Visionäre der Gesundheit
Podcast von Visionäre der Gesundheit
Wir sprechen mit inspirierenden Persönlichkeiten über ihre Vision der Zukunft der Gesundheit.
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In der Podcast-Episode spricht Gastgeberin Inga Bergen mit Eric Carreel. Er ist Gründer und Präsidenten von Withings [https://www.withings.com/us/en/about-us] und spricht über seinen Weg und seine Vision, das Gesundheitswesen durch innovative Technologie und personalisierte Gesundheitslösungen zu transformieren. MENSCHEN BEFÄHIGEN Eric Carreel erläutert, wie Withings darauf abzielt, Einzelpersonen zu befähigen, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Dazu wird kontinuierliches Monitoring angeboten und der Zugang zu geeigneten Gesundheitsfachkräften erleichtert. Er beschreibt die Entwicklung des Unternehmens von einem Hersteller vernetzter Geräte hin zu einem Anbieter von langfristigen Gesundheitsdaten und maßgeschneiderten Empfehlungen. Besonderen Wert legt Carreel auf benutzerfreundliches Design, das die regelmäßige Nutzung der Geräte fördert. Und er betont die Bedeutung der langfristigen Datenerfassung, um Gesundheitstrends zu verstehen und proaktive Gesundheitsmaßnahmen zu ermöglichen. INNOVATIONEN: U-SCAN Ein Highlight des Gesprächs ist die neueste Innovation von Withings: ein Urintest-Kit namens U-Scan, das personalisierte Gesundheitsinformationen und Empfehlungen auf Basis von Urinanalysen liefert. Carreel erklärt, wie dieses Gerät in die umfassendere Strategie von Withings passt, ganzheitliche Gesundheitsüberwachungslösungen anzubieten. GESUNDHEITSMÄRKTE: USA VS. EUROPA Das Gespräch beleuchtet auch die Unterschiede zwischen den Gesundheitsmärkten in den USA [https://visionaere-gesundheit.de/dr-sumbul-desai/] und Europa, insbesondere hinsichtlich Erstattungsmodellen und regulatorischen Herausforderungen. Und Eric Carreel erläutert die Strategie von Withings, sowohl Selbstzahler als auch erstattungsbasierte Gesundheitssysteme anzusprechen, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Der Beitrag Eric Carreel: Gesundheit beginnt mit Wissen – und einem vernetzten Gerät [https://visionaere-gesundheit.de/eric-carreel/] erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit [https://visionaere-gesundheit.de].

WER IST YVES NORDMANN? Dr. Yves Nordmann ist nicht nur praktizierender Kinderarzt [https://www.kinderarzt-nordmann.ch/] mit eigener Praxis in Zürich, sondern auch einer der visionärsten digitalen Gesundheitsunternehmer Europas. Mit einem schweizerisch-israelischen Hintergrund und einer tiefen Verwurzelung in Medizin und Technik hat er Unternehmen wie Welldoc [https://www.welldoc.com/], Oviva [https://oviva.com/de/de/enter/zahlt-meine-krankenkasse/?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=GSN_DE_DE_Conversions_Brand_Oviva&utm_content=DE_DE_Brand_Oviva&utm_term=oviva&gad_source=1&gbraid=0AAAAADnsi7AiCyxnl3rfr0LJESBYR8DmR&gclid=CjwKCAjwn6LABhBSEiwAsNJrjhAJZvbWMjT7G_jRMVbz6GtB-otiQbGLPgRPzhv9vC5qnyRY1wq9RhoC1bAQAvD_BwE], e-Medicus [https://www.e-medicus.ch/], docdok.health [https://www.docdok.health/] und docjo.health mitgegründet. Seine Mission: medizinisches Fachpersonal entlasten, Patient:innen empowern und eine menschlichere, datengetriebene Versorgung ermöglichen. ---------------------------------------- VOM PRAXISALLTAG ZUR DIGITALEN REVOLUTION Nordmanns Weg in die Welt der digitalen Gesundheitslösungen begann mit einem Aha-Erlebnis: Während eines Forschungsaufenthalts am renommierten Joslin Diabeter Center in den USA fiel ihm auf, dass Patient:innen zwar monatelang auf einen Termin warteten, aber dann ihre wichtigsten Daten – etwa Blutzuckerwerte – nicht zur Hand hatten. Die Lösung: Welldoc, die erste von der FDA zugelassene medizinische App in den USA, die Blutzuckerdaten via Bluetooth vom Messgerät auf ein Nokia-Handy übertrug. So einfach, so revolutionär. ---------------------------------------- DATEN ALS SCHLÜSSEL ZU PERSONALISIERTER MEDIZIN Für Nordmann sind Daten mehr als Zahlen – sie sind der Schlüssel zur Zukunft der Medizin. Während früher nur klinische Daten berücksichtigt wurden, erkennt man heute die Relevanz von patientengenerierten Daten: Bewegungsverhalten, Ernährung, Symptome, Stimmungen. Diese Daten liegen jedoch oft in Silos – verteilt auf Arztpraxen, Kliniken und Patient:innen selbst. Erst durch die Vernetzung entsteht ein ganzheitliches Bild, das echte personalisierte Medizin ermöglicht. Nordmann plädiert daher klar gegen ein „One-size-fits-all“-Modell im Gesundheitssystem. ---------------------------------------- OVIVA: DIGITALE ERNÄHRUNGSTHERAPIE FÜR ALLE Ein weiteres Beispiel aus Nordmanns Innovationswerkstatt ist Oviva – eine App, die digitale Ernährungsberatung ermöglicht, besonders für übergewichtige Jugendliche. Die Idee entstand aus der Erkenntnis, dass es zu wenige spezialisierte Fachkräfte gibt, aber viele Patient:innen, die Unterstützung brauchen. Oviva setzt auf einen hybriden Ansatz: digitale Inhalte kombiniert mit menschlicher Begleitung. Trotz regulatorischer Hürden, etwa in Deutschland bei den DiGAs, zeigt die internationale Evidenz, dass gerade diese Kombination aus Technologie und menschlichem Kontakt am wirksamsten ist. ---------------------------------------- EPACURA: DIE EPA NEU GEDACHT Ein zentrales Thema ist für Nordmann die elektronische Patientenakte (EPA). Während sie in Deutschland und der Schweiz oft als „PDF-Friedhof“ wahrgenommen wird, entwickelt er mit dem Unternehmen Epacura eine neue Lösung: strukturierte Daten, frühzeitige Anamnese, smarte Vorbereitung auf Arztgespräche. Das Ziel: Ärzt:innen mehr Zeit für echte Gespräche geben, indem die Vorbereitung digital und intelligent erfolgt. So soll aus Datensammlung echte Versorgungsqualität entstehen – sowohl für Patient:innen als auch für das medizinische Fachpersonal. ---------------------------------------- VELARIA: KI-GESTÜTZTE THERAPIE BEI ATEMWEGSERKRANKUNGEN Mit Velaria bringt Nordmann eine Lösung für Asthma und COPD auf den Markt. Hier werden Symptome kontinuierlich dokumentiert und mit ärztlichen Vorgaben abgeglichen – ganz im Sinne der internationalen Leitlinien. Ziel ist es, Patient:innen datenbasiert zu begleiten und gleichzeitig Ärzt:innen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu liefern. Statt „Gefühlsmedizin“ wird hier präzise digitale Begleitung Realität. ---------------------------------------- WIE ENTSTEHT BEI YVES NORDMANN INNOVATION? Für Nordmann beginnt Innovation immer mit einem echten Versorgungsproblem – erlebt in der Praxis. Dann stellt er sich die Frage: Wie kann eine Lösung in den bestehenden Arbeitsablauf von Ärzt:innen integriert werden, ohne sie zu überfordern? Wichtig ist ihm, dass neue Tools nicht als Bedrohung, sondern als Erleichterung wahrgenommen werden. Deshalb setzt er auf einfache Integration, direkte Einbindung des medizinischen Personals und spürbare Entlastung – etwa durch Chatfunktionen, Video-Sprechstunden oder automatisierte Vorab-Anamnese. ---------------------------------------- VERTRAUEN ALS FUNDAMENT: DIE KRAFT DER ERSTEN BEGEGNUNG Ein zentrales Motiv der Folge ist das Vertrauen zwischen Ärzt:innen und Patient:innen. Nordmann beschreibt eindrucksvoll, wie ein gut vorbereiteter Erstkontakt die gesamte Behandlungsbeziehung prägen kann – oft über Jahre hinweg. Wenn Patient:innen sich gesehen fühlen, wenn Ärzt:innen bereits Informationen haben, entsteht eine Verbindung, die wirkt. Nordmann nennt konkrete Beispiele – etwa die Heilung einer Jugendlichen mit Anorexie nach gezielter, datengestützter Vorbereitung. ---------------------------------------- WAS TREIBT YVES NORDMANN AN? Er selbst sieht seinen Antrieb als „genetisches Geschenk“, verwurzelt in einer orthodox-jüdischen Familie, in der das Studium alter Texte wie Tora und Talmud früh eine Lern- und Innovationskultur vermittelte. Gleichzeitig lebt er diese Offenheit für Wandel jeden Tag als praktizierender Arzt. Sein Rat an Kolleg:innen: keine Angst vor digitalen Tools – wenn sie gut gemacht sind, unterstützen sie uns und machen unsere Arbeit wirksamer und menschlicher. ---------------------------------------- YVES NORDMANN VERÄNDERT NICHT NUR SYSTEME – ER VERÄNDERT PERSPEKTIVEN Diese Podcastfolge ist ein echtes Plädoyer für ein neues Denken im Gesundheitswesen: patientenzentriert, datenbasiert, empathisch und mutig. Yves Nordmann zeigt mit beeindruckender Klarheit, wie wir aus der Praxis heraus Lösungen entwickeln können, die digital und menschlich zugleich sind. 🎧 [https://s.w.org/images/core/emoji/15.1.0/72x72/1f3a7.png] Unbedingt reinhören – es lohnt sich! FOLGEN, DIE EUCH AUCH INTERESSIEREN KÖNNTEN: > Digitale Lösungen gegen Adipositas: Wie Kai Eberhardt mit Oviva Therapie, Technologie und Prävention vereint [https://visionaere-gesundheit.de/kai-eberhardt/] > Revolutionäre Geheimnisse der Medizin: Wie KI unser Leben verändert – Ein Blick hinter die Kulissen mit Prof. Dr. Martin Hirsch [https://visionaere-gesundheit.de/martin-hirsch/] Der Beitrag Dr. Yves Nordmann über Vision, Daten und Vertrauen: Wie ein digital denkender Arzt unser Gesundheitssystem verändern will [https://visionaere-gesundheit.de/yves-nordmann/] erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit [https://visionaere-gesundheit.de].

John D. Halamka ist Präsident der Mayo Clinic Platform [https://www.mayoclinicplatform.org/our-team/john-d-halamka-md-ms/] und treibt die Zusammenarbeit zwischen Lösungsentwicklern, Datenpartnern und Gesundheitsdienstleistern voran, um die Transformation des Gesundheitswesens maßgeblich zu gestalten. Mit einem Hintergrund in der Notfallmedizin und medizinischen Informatik blickt Dr. Halamka auf über 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von Strategien und Richtlinien zur Digitalisierung im Gesundheitswesen zurück. In dieser Podcast-Episode teilt John D. Halamka seine fundierten Einblicke in die digitale Transformation des Gesundheitswesens – ein Prozess, der sich über die letzten 50 Jahre erstreckt. Er bietet eine klare Orientierung in der heutigen digitalen Gesundheitslandschaft [https://visionaere-gesundheit.de/linus-drop/]: von der Unterscheidung zwischen wissenschaftlicher Realität und Science-Fiction, über die Rolle der Mayo Clinic in der datengetriebenen Revolution bis hin zu einer Vision für innovative, kollaborative Versorgungsmodelle. DIGITALE TRANSFORMATION MITGESTALTEN In dieser Folge spricht Inga Bergen mit John D. Halamka, dem Präsidenten der Mayo Clinic Platform und Autor des Blogs „The Geek Doctor [https://geekdoctor.blogspot.com]“. Im Zentrum des Gesprächs steht sein Weg als Arzt und Vordenker, der die Digitalisierung als zentralen Hebel für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung versteht. DREI JAHRZEHNTE DIGITALE GESUNDHEITSWELT: EINBLICKE UND ERFAHRUNGEN Bereits in den 1980er-Jahren erkannte Halamka das Potenzial der Digitalisierung für das Gesundheitswesen. Im Gespräch blickt er auf seine Arbeit unter drei US-Präsidenten zurück sowie auf internationale Erfahrungen in über 40 Ländern. Dabei erläutert er auch, welche Grundlagen notwendig waren, um von papierbasierten zu digitalen Gesundheitsakten überzugehen – und wie Künstliche Intelligenz heute zunehmend eine Rolle spielt. DIE DATENGETRIEBENE REVOLUTION DER MAYO CLINIC Im Gespräch mit Inga Bergen beleuchtet Halamka die tiefgreifenden Veränderungen bei der Mayo Clinic, bei denen technologische, medizinische und kulturelle Innovationen zusammenkommen. Anhand konkreter Beispiele – wie der Entwicklung von KI-Modellen basierend auf Millionen von Patientengeschichten – wird deutlich, wie die Klinik neue Wege für frühzeitige Diagnosen und empathische medizinische Versorgung geht. DIE ZUKUNFT GESTALTEN: KOLLABORATIVE INNOVATION IM GESUNDHEITSWESEN Zum Abschluss entwirft John D. Halamka eine Vision, in der KI-Modelle globale Patientendaten analysieren, um personalisierte Behandlungsprotokolle zu erstellen. Die weltweiten Partnerschaften der Mayo Clinic stehen sinnbildlich für das enorme Potenzial großflächiger Innovationsnetzwerke, die das Gesundheitswesen nachhaltig verändern können – über Generationen hinweg. Der Beitrag John D. Halamka – Präsident der Mayo Clinic Platform über die digitale Transformation im Gesundheitswesen [https://visionaere-gesundheit.de/john-d-halamka/] erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit [https://visionaere-gesundheit.de].

WER IST CHRISTIAN KARAGIANNIDIS? Prof. Dr. Christian Karagiannidis ist einer der bekanntesten Experten im deutschen Gesundheitswesen. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN) und war Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung [https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/prof-dr-christian-karagiannidis-2005428]. Karagiannidis ist bekannt für seine direkte, datengestützte und oft unbequeme Analyse der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Aktuell beschäftigt er sich mit der tiefgreifenden Transformation des Systems – unter anderem in seinem neuen Buch „Gesundheit der Zukunft“, das er gemeinsam mit Boris Zapatka veröffentlicht hat. DIE KRISE DES GESUNDHEITSSYSTEMS IST LÄNGST DA Karagiannidis analysiert anhand belastbarer Daten, dass das deutsche Gesundheitssystem massiv übertherapiert, ineffizient und vor allem finanziell an seine Grenzen gestoßen ist. Allein über eine Million Menschen werden jährlich auf Intensivstationen behandelt – viele davon mit wenig Aussicht auf Besserung. Gleichzeitig fehle es an einer sinnvollen Steuerung über die gesamte Versorgungskette hinweg – von Hausarztpraxen bis hin zu Pflegeheimen. Es sei ein System ohne Begrenzung gewesen, sowohl ethisch als auch finanziell. Die Folge: Überforderung, Ineffizienz und kaum nachhaltige Versorgung. DIE DEMOGRAFISCHE ZEITBOMBE UND WIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Ein zentrales Thema der Folge ist der demografische Wandel: In den nächsten zehn Jahren werden jährlich ca. 500.000 Menschen mehr aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden als nachrücken. Gleichzeitig steigen die Gesundheitskosten rapide. Das führe nicht nur zu höheren Sozialabgaben für Bürger:innen, sondern stelle auch eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen dar. Wenn Lohnnebenkosten explodieren, überlegen sich Firmen wie VW zweimal, ob sie noch in Deutschland produzieren. EFFIZIENZ DURCH DATEN UND STRUKTURVERÄNDERUNG Deutschland hat mit durchschnittlich 10–12 Arztkontakten pro Kopf und Jahr einen weltweiten Spitzenwert – allerdings nicht im positiven Sinn. Christian Karagiannidis schlägt ein Modell vor, das sich am niederländischen System orientiert: Wer medizinische Leistungen in Anspruch nimmt, soll eine kleine Selbstbeteiligung zahlen (z. B. maximal 1 % des Einkommens), um unnötige Arztbesuche zu reduzieren. Zudem fordert er die Abschaffung der strikten Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung und den Aufbau eines echten hausärztlich gesteuerten Primärversorgungssystems. PRÄVENTION STATT REAKTION Ein weiteres zentrales Thema ist Prävention. Karagiannidis spricht sich für gezielte Maßnahmen wie eine Zucker- und Tabaksteuer aus – mit dem Ziel, Gesundheitsverhalten ökonomisch zu beeinflussen. Gleichzeitig sollte das Geld aus diesen Steuern direkt den gesetzlich Krankenversicherten zugutekommen. So entstünde ein echter Win-Win-Effekt: gesünderes Verhalten und gleichzeitig frisches Geld für das unterfinanzierte System. DIGITALISIERUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR TRANSFORMATION Christian Karagiannidis betont die Bedeutung der elektronischen Patientenakte (ePA) [https://visionaere-gesundheit.de/florian-hartge/] – nicht nur zur Vermeidung von Doppeluntersuchungen, sondern auch als zentraler Datenpool für Versorgungsforschung und Qualitätssicherung. Er fordert eine zentrale Plattform nach skandinavischem Vorbild, mit der Ärzt:innen schnell, sicher und maschinenlesbar auf Patienteninformationen zugreifen können. Die ePA müsse zudem durch „Patient Reported Outcomes“ ergänzt werden – also durch Bewertungen der Patient:innen selbst. SELBSTVERANTWORTUNG UND BILDUNG ALS HEBEL Ein durchgehendes Thema ist die Rolle der Patient:innen. Für Christian Karagiannidis ist klar: Das System muss Eigenverantwortung fördern. Dazu gehört schulische Bildung (z. B. Reanimationsunterricht), aber auch Belohnungssysteme für gesundes Verhalten, etwa für tägliche Bewegung oder Vorsorgeuntersuchungen. Gleichzeitig fordert er die radikale Entbürokratisierung – weg von Formularen ohne Nutzen, hin zu echter Ergebnisorientierung. ENTLASTUNG DURCH PFLEGEKOMPETENZ – MEHR ALS NUR ASSISTENZ Ein großes Potenzial sieht Christian Karagiannidis in der Stärkung der Pflege. Dabei geht es ihm nicht nur um Physician Assistants, sondern um echte Advanced Practice Nurses (APNs) mit eigenen Verantwortlichkeiten und Budgets – beispielsweise in Form eines Kapitationsmodells: Pflegekräfte könnten ganze Regionen eigenverantwortlich versorgen, wie es in England bereits passiert. NOTFALLVERSORGUNG NEU DENKEN Ein besonders kritischer Punkt: Die Notfallversorgung. Christian Karagiannidis fordert eine zentrale Lotseninstanz, die mithilfe von KI und strukturierter Abfrage entscheidet, ob jemand ins Krankenhaus, zur Hausärztin oder in die Telemedizin muss. Dafür brauche es qualifizierte Koordinator:innen und eine bessere technische Infrastruktur. Inspiration bietet das amerikanische Modell mit „24/7-Walk-in-Zentren“, die Notfälle effizient abdecken – auch in ländlichen Regionen. VISION EINES ZUKUNFTSFÄHIGEN SYSTEMS Zum Abschluss formuliert Prof. Dr. Christian Karagiannidis seine Vision: * ein starkes hausärztlich zentriertes Primärsystem, * eine selbstständige Pflege mit medizinischer Grundversorgung, * eine digitale Infrastruktur mit echter Nutzbarkeit, * ein klar geregelter Notfallmechanismus, * eine präventionsorientierte Bevölkerung. Er appelliert an den Mut zur Veränderung – und daran, das System endlich auf die nächste Generation auszurichten: „Es geht um unsere Kinder.“ Hier gehts zum Buch – Die Gesundheit der Zukunft [https://www.hirzel.de/die-gesundheit-der-zukunft/9783777634999] Der Beitrag Christian Karagiannidis – über ein Gesundheitssystem am Limit und seine konkrete Vorschläge zur Rettung [https://visionaere-gesundheit.de/christian-karagiannidis/] erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit [https://visionaere-gesundheit.de].

Marc Kriesten ist Apotheker [https://www.glueckauf-apotheke-dinslaken.de/], Unternehmer und ein Visionär im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) im Gesundheitssektor. Er begann seine Karriere als klassischer Apotheker, hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten zunehmend auf Digitalisierung und KI-Anwendungen im Apothekenwesen spezialisiert. Neben seiner Tätigkeit als Apotheker ist er in verschiedenen Netzwerken aktiv, unter anderem im FITTECH Club, einer der größten Organisationen für Fitness-Technologie weltweit. DIE ZUKUNFT DER APOTHEKE: EIN PARADIGMENWECHSEL Marc Kriesten ist überzeugt, dass Apotheken sich weiterentwickeln müssen, um langfristig relevant zu bleiben. Während Logistik weiterhin eine Rolle spielt, wird sich der Fokus in Zukunft stärker auf Prävention, Beratung und Serviceleistungen verlagern. GESUNDHEITSKOMPETENZ DER BEVÖLKERUNG VERBESSERN * Laut Kriesten haben 60 % der Menschen in Deutschland eine unzureichende Gesundheitskompetenz, bei digitalen Gesundheitskompetenzen ist die Situation noch schlechter. * In der Vergangenheit hatten Familien häufig Nachschlagewerke für Gesundheitsthemen, heute dominiert jedoch das Internet und Social Media, was zu Unsicherheiten und Fehlinformationen führen kann. * Viele Menschen besuchen Ärzte aufgrund von Unsicherheit, nicht zwingend aus medizinischer Notwendigkeit. ROLLE DER APOTHEKE IN DER PATIENTENBERATUNG * Apotheken sollten nicht nur Medikamente ausgeben, sondern eine stärkere Rolle in der Gesundheitsbildung einnehmen. * Die elektronische Patientenakte (ePA) ermöglicht eine bessere Einsicht in die Medikation der Patienten, wodurch Apotheken gezieltere Beratung anbieten können. * Ein Beispiel für eine solche Beratung ist die „Brown Bag Review“, bei der Patienten alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel mitbringen und Apotheker sie auf Wechselwirkungen und Notwendigkeit überprüfen. DIE ROLLE DER KI IN APOTHEKEN KI ALS EFFIZIENZTREIBER * Marc Kriesten nutzt bereits generative KI in verschiedenen Unternehmensbereichen. * Eine zentrale Herausforderung ist jedoch, dass die Digitalisierung in Apotheken noch in Silos organisiert ist – er arbeitet daran, eine durchgehende digitale Prozessstruktur zu schaffen. EINSATZBEREICHE FÜR KI IN DER APOTHEKE 1. Optimierung von Logistikprozessen * KI kann die Lieferkette effizienter gestalten und die Warenverfügbarkeit verbessern. 2. Automatisierte Kundenberatung * KI-gestützte Systeme könnten Kunden in der Apotheke gezielt beraten, insbesondere bei der Auswahl von rezeptfreien Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln. 3. Entscheidungsunterstützung für Apotheker * KI kann Wechselwirkungen von Medikamenten analysieren und Apotheker in der Beratung unterstützen. 4. Vernetzung mit der elektronischen Patientenakte (ePA) * Die ePA ermöglicht eine bessere Einsicht in die Medikamentenhistorie, jedoch gibt es noch technische und regulatorische Hürden. * Zukünftig sollen auch Nahrungsergänzungsmittel in die ePA aufgenommen werden, um eine vollständige Übersicht der Patientenmedikation zu ermöglichen. INTERNATIONALE VORBILDER: DAS „PHARMACY FIRST“-MODELL APOTHEKEN ALS ERSTE ANLAUFSTELLE FÜR PATIENTEN * In Ländern wie Großbritannien spielen Apotheken bereits eine zentrale Rolle in der Primärversorgung. * Dort können Apotheker nach einer zusätzlichen Ausbildung eigenständig Medikamente für bestimmte Erkrankungen verschreiben. * Marc Kriesten sieht großes Potenzial für Deutschland, da die Zahl der Ärzte zurückgeht (bis 2030 könnten 25 % der Ärzte in Rente gehen). HERAUSFORDERUNGEN FÜR APOTHEKEN IN DEUTSCHLAND REGULIERUNGEN UND SKALIERBARKEIT * In Deutschland ist die Anzahl der Apotheken pro Apotheker auf vier begrenzt, was Expansionen erschwert. * Die digitale Transformation ist kostenintensiv und für kleinere Apotheken schwierig umzusetzen. * Kriesten plädiert für übergreifende Lösungen, z. B. B2B-Plattformen, über die Apotheken digitale Services und KI-Anwendungen beziehen können. KONKURRENZ DURCH ONLINE-HANDEL UND DROGERIEMÄRKTE * Drogerieketten und große Versandapotheken drängen in den Markt. * Während Apotheken auf Regulierungen achten müssen, setzen Unternehmen wie DM auf Kundenbedürfnisse und Convenience. * Apotheken müssen daher eine klare Differenzierung schaffen, z. B. durch bessere Beratung, personalisierte Medizin oder Services im Bereich Prävention und Selbstoptimierung. ZUKUNFTSPOTENZIALE: PERSONALISIERTE MEDIZIN UND LONGEVITY GENETISCHE ANALYSEN ALS USP FÜR APOTHEKEN * Kriesten hat selbst eine vollständige Genomanalyse durchgeführt und sein Leben daraufhin angepasst. * Solche Analysen könnten in Apotheken angeboten werden, um personalisierte Nahrungsergänzungsmittel [https://visionaere-gesundheit.de/nils-glagau-ceo-vonn-orthomol-und-investor-bei-hoehle-der-loewen/] und Medikamente zu empfehlen. * Die Verknüpfung mit KI könnte diese individualisierten Therapien noch effizienter gestalten. SELBSTOPTIMIERUNG UND BIOHACKING * Der Trend zu Selbstmessung (Wearables, Blutanalyse) bietet Apotheken neue Geschäftsfelder. * In anderen Ländern gibt es bereits Infusionskliniken für gezielte Mikronährstoff-Versorgung – ein Markt, der auch in Deutschland wachsen könnte. DIE APOTHEKE DER ZUKUNFT * Apotheken stehen vor einem Wandel von der reinen Medikamentenausgabe hin zu einer zentralen Gesundheitsberatungsstelle. * KI kann Apotheken effizienter machen, aber der Zugang zu strukturierten Daten bleibt eine Herausforderung. * Die elektronische Patientenakte bietet neue Möglichkeiten für Medikationsanalysen, ist aber noch nicht vollständig implementiert. * Personalisierte Medizin und Prävention sind Zukunftsmärkte, in denen Apotheken sich gegenüber Online-Händlern differenzieren können. * Eine zentrale Herausforderung bleibt die Skalierbarkeit von digitalen Lösungen in einem stark regulierten Markt. Marc Kriesten ist überzeugt, dass Apotheken sich verändern müssen, um langfristig eine Rolle im Gesundheitswesen zu spielen. Durch den gezielten Einsatz von KI, digitale Prozesse und eine stärkere Beratungskompetenz können sie ihre Bedeutung in der Gesundheitsversorgung sichern. Der Beitrag Apotheker und Unternehmer Marc Kriesten über KI, Prävention und Gesundheitskompetenz in der Apotheke der Zukunft [https://visionaere-gesundheit.de/marc-kriesten/] erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit [https://visionaere-gesundheit.de].
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